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Dr. Maxi Berger

Kunst und Selbstbewusstsein. Kritik des Subjekts und ästhetische Erfahrung bei Bourdieu, Dewey und Adorno

Seit der Kritik an den Subjektbegriffen der klassischen Deutschen Philosophie bis in die post-postmodernen „Denkstile“ hinein ist zu beobachten, dass Probleme um die Subjekte wiederholt diskutiert werden – teils mit kritischer Perspektive, teils mit dem Ziel einer Bestandsaufnahme und teilweise mit der Zielsetzung, dem Subjektbegriff eine andere Grundlage zu verschaffen. Ein Problem, das bei diesen Diskussionen als Leitmotiv erscheint, ist der Subjekt-Objekt-Dualismus, den es zu vermeiden gelte. In gewisser Weise war also „das Subjekt“ nie tot, da es entweder als Gegenstand der Kritik oder Dekonstruktion negativ unterstellt blieb, oder aber zum Ausgangspunkt konstruktiver Überlegungen genommen wurde. In diesen Zusammenhang ist die Frage nach einer kritischen Subjektivität und ästhetischer Erfahrung bei den Autoren Bourdieu, Dewey und Adorno einzuordnen. Alle drei Autoren setzen sich auf unterschiedliche Weisen mit dem Subjekt-Objekt Dualismus auseinander, wobei jeweils unterschiedliche Aspekte von Subjektivität und Ästhetik verhandelt werden.

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Bourdieu unternimmt die kultursoziologische Beschreibung, Beobachtung und Konzeptualisierung von empirischen Akteuren im Feld der Kunst. Dabei richtet er sich ausdrücklich sowohl gegen eine intentionale Bestimmung von Subjektivität als auch gegen die rezeptions- oder inhaltsästhetische Bestimmung von Kunstwerken, was eine problematische Verengung darstellt. Die Beschreibung von soziologischen Prozessen kann die Subjekt-Bildung als intentionalen Prozess letztlich nicht erschließen. Mit dem Pragmatismus Deweys wird der Erfahrungsbegriff verhandelbar, so dass neben der kultursoziologischen auch die pragmatisch-reflektierenden Fähigkeiten von Subjekten thematisiert werden können. Dabei konstruiert Dewey die Intentionalität von Erfahrung aus dem, was erfahren wird, und spricht den Subjekten außerhalb ihrer Erkenntnis- und Orientierungsfunktion keine Selbständigkeit zu. Ästhetische Erfahrung bei Dewey meint die Auseinandersetzung mit einem reflektierten Gefühlszustand, der transzendentalphilosophische Erkenntnisfunktionen empirisch ersetzen soll. Das führt zu Problemen bei der Bestimmung der Kritikfähigkeit von Subjekten.
Deshalb werden die kultursoziologischen Beobachtungen Bourdieus und der Erfahrungsbegriff  Deweys schließlich in den Zusammenhang mit den ästhetischen Kategorien Adornos gebracht. Es soll untersucht werden, inwiefern dessen Umgang mit den Problemen des Verhältnisses von Subjekt und Objekt zwischen den Extremen eines idealistischen Subjektverständnisses einerseits und einer Nivellierung des Subjektiven andererseits vermitteln kann. Ausgegangen wird vom Grundsatz des Vorrangs des Objekts, mit dem bei Adorno sowohl in die Richtung erkenntnistheoretischer Probleme verwiesen wird, als auch auf die Erfahrung von Kunstwerken und den gesellschaftlichen Kontext, so dass sich hier Motive Bourdieus und Deweys wiederfinden und diskutieren lassen.
Ziel dieses Projektes ist es, einen Subjektbegriff zu entwickeln, der als Konstellation der verschiedenen Aspekte von Subjektivität – gesellschaftlichen, ästhetischen und transzendentallogischen – verstanden  wird und kritisch zwischen den unterschiedlichen Paradigmen der drei Autoren vermittelt.

Dr. Richard Klein, Prof. Dr. Johann Kreuzer

Internationale Adorno-Bibliographie

An dieser Stelle finden Sie den im Adorno-Handbuch angekündigten Link zur Internationalen Adorno-Bibliographie. Die Bibliographie gliedert sich entsprechend der Systematik des Handbuches und ihm folgend in die Bereiche: Leben – Wahlverwandtschaften – Musik – Literatur & Sprache – Gesellschaft – Philosophie – Wirkung – Nachtrag zum Nachlaß.
Die Angaben, die im Handbuch bereits publiziert vorliegen, werden hier systematisch wie sukkesive fortgeführt und ausgebaut.

Die Internationale Adorno-Bibliographie als PDF finden Sie hier.

Martin Mettin, M.A.

Kritische Theorie des Hörens - Zur Philosophie Ulrich Sonnemanns (1912-1993)

Im Zentrum des Dissertationsvorhabens steht die Kritische Theorie des deutsch-jüdischen Philosophen, Psychoanalytikers und politischen Essayisten Ulrich Sonnemann (1912–1993). Diesem in der Rezeption der Kritischen Theorie zu unrecht fast gänzlich vernachlässigten Denker soll nicht nur ein eigenes intellektuelles Profil gegeben, sondern auch seine Bedeutung für die Kritische Theorie grundsätzlich neu bestimmt werden. Insbesondere Sonnemanns Spätwerk, das sich explizit auf Motive jüdischen Denkens wie das Bilderverbot und auf die verschiedenen Traditionen der Auslegung im Judentum bezieht, hat ein bislang kaum gewürdigtes philosophisches Gewicht. Es wirft damit auch ein eigenes Licht auf die Bedeutung von jüdischem Denken innerhalb der Kritischen Theorie um Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Das Forschungsvorhaben wird an ausgewählten Texten die systematische Stellung dieses Denkens in Sonnemanns Werk herausarbeiten und – im Sinne einer Intellectual History – biographisch und (philosophie-)historisch kontextualisieren. Dazu stützt es sich auch auf bislang unveröffentlichtes Archivmaterial.

Prof. Dr. Stefan Müller-Doohm

Die Enstehung der Wissenschaften im Hause Suhrkamp. Entstehung, ideenpolitische Wirkung und ökonomische Bedeutung

Bei diesem Vorhaben geht es darum, in einer kultur- und intellektuellensoziologischen Perspektive die Entstehung und die geistige sowie ideenpolitische Wirkung des bedeutendsten wissenschaftlichen Buchprogramms im deutschsprachigen Raum zu untersuchen. Es handelt sich dabei um das Programm Wissenschaften des Frankfurter bzw. Berliner Suhrkamp-Verlages, das auf Initiative des Verlegers Siegfried Unseld Mitte der sechziger Jahre geplant und 1968 ins Leben  gerufen wurde.

Das wissenschaftsgeschichtlich Besondere dieses geistes- und sozialwissenschaftlichen Programms besteht darin, dass an seiner konzeptionellen Gestaltung und Durchführung von Beginn an die bedeutendsten Köpfe aus diesen Disziplinen beteiligt waren: Hans Blumenberg, Jürgen Habermas, Dieter Henrich, Jacob Taubes und Niklas Luhmann.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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