Prosopographia Palmyrena
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Prosopographia Palmyrena
Wer war wer im antiken Palmyra? Tausende Menschen aus der antiken Oasenstadt in der Syrischen Wüste sind uns dem Namen nach bekannt: arme und reiche, mächtige und ohnmächtige, Männer, Frauen und Kinder. Wer von ihnen gehörte zur Elite? Wer war mit wem verwandt und wer heiratete in welche Familie ein? Wo lag der Lebensmittelpunkt dieser Menschen, wie weit reichten ihr Horizont und ihre geschäftlichen Aktivitäten?
Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden, gibt es das DFG-finanzierte Forschungsprojekt „Prosopographia Palmyrena“. Ziel ist es, sämtliche namentlich bekannten Palmyrener in einer Datenbank zu erfassen, die, wenn sie fertig ist, Auskunft über die Personen und ihre Beziehungen zueinander gibt.
Palmyrener stellen sich vor:
ˀlhbl, Sohn des bwly, Bruder des rbˀl, Bruder des mhrw
Bruder des mhrw ist uns aus einer auf das Jahr 194 n. Chr. Datierbaren Weihinschrift aus Ras-esh-Shaar in der Palmyrene bekannt. Er widmete dem Gott Maanu einen Altar, aber sowohl die griechische Schreibweise seines Namens als auch sein Beruf oder seine soziale Stellung sind nicht überliefert.
Griechischer Name: -
Beruf: Unbekannt
Soziale Stellung: Unbekannt
Bezeugt in: PAT 1702
Datierung: 194 n. Chr.
Art der Inschrift: Weihinschrift, auf einem Altar des Maanu
Lokalisierung: Palmyrene, Ras-esh-Shaar
Besonderheiten: -
ywlys ˀwrlys zbdbwl, Sohn des mlkw, Enkel des lšmš, Ur-Enkel des ˀpsk
ist uns aus einem auf das Jahr 222 n. Chr. Datierbaren Grababtretungsvertrag aus Palmyra bekannt, in welchem er Teile seiner Grabanlage an ywlys ˀwrlys mtly, Sohn des ḥlptˀ abtritt. Die trias nomnias verrät uns, dass sowohl er als auch sein Geschäftspartner römische Bürger waren, aber über seinen Beruf ist nichts überliefert.
Griechischer Name: -
Beruf: Unbekannt
Soziale Stellung: Römischer Bürger
Bezeugt in: PAT 1657
Datierung: 222 n. Chr.
Art der Inschrift: Grababtretung
Lokalisierung: Palmyra
Besonderheiten: Tritt Teile einer Grabanlage an ywlys ˀwrlys mtly, Sohn des ḥlptˀ ab.
gys ywlys mksyms
im griechischen Ίουλιος Μάξιμους geheißen, war Centurio in einer römischen Legion und verrät sich noch zusätzlich durch die trias nominas als römischer Bürger. Die Inschrift, die entweder ihm zu Ehren oder zu Ehren einer Gottheit als Teil der Großen Kolonnade von Palmyra auf einer Steinsäule angebracht wurde, lässt sich auf das Jahr 115 n. Chr. datieren. Sie ist nur lückenhaft erhalten und fällt noch zusätzlich dadurch aus dem Rahmen, dass bei ihr die sonst für palmyrenische Inschriften typische Genealogie fehlt.
Griechischer Name: Ίουλιος Μάξιμους
Beruf: Centurio in den Legionen
Soziale Stellung: Römischer Bürger
Bezeugt in: PAT 1548
Datierung: 115 n. Chr.
Art der Inschrift: Weih- / Ehrinschrift auf einer Steinsäule
Lokalisierung: Palmyra, Große Kolonnade
Besonderheiten: Die für Palmyrener charakteristische Genealogie fehlt