Über alle Epochengrenzen hinweg geschieht es in Selbstzeugnissen, Interviews, Liturgien und anderen wissenschaftlich betrachteten Äußerungen es immer wieder, dass Gott als in der Welt wirkmächtige Entität zur Sprache kommt. Doch wie sind solche Äußerungen zu verstehen, wenn man etwa mit Wilfried Härle sagt, dass die Frage nach der Existenz oder Wirklichkeit Gottes als etwas „Gegenständlichem, Widerständigen, in der Welt Begegnendem [...] zu verneinen“ sei. Vielmehr scheint es so zu sein, dass in Sprechsituationen und Subjektivierungsprozessen Realitäten zu allererst konstruiert werden. Gott als Akteur wird im Rahmen dieser Wirklichkeiten durch Sprache und Handlungen (mit Schatzki gesprochen: durch doings und sayings) performativ eingebracht und beeinflusst dadurch die Bildung normativer Ordnungen (Austin, Boltanski). Der Workshop will Historiker_innen und Theolog_innen aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs über dieses Thema in ein interdisziplinäres Gespräch bringen. Gemeinsam soll der Frage nachgespürt werden, wie in Quellen Gott agency zugesprochen wird und wie und ob dieser Umstand theoretisch und methodisch in Analyseoptiken eingefangen werden kann. Dazu wird der Workshop zwei jeweils etwa zweistündige Sektionen haben, die jeweils aus zwei Kurzvorträgen von Nachwuchswissenschaftler_innen sowie einer textgrundierten Diskussion bestehen.
PROGRAMM
Zeit | Programmpunkt |
10:00–10:15 | Eröffnung und Einführung (Frank Marquardt & Knut Wormstädt) |
10:15–10:35 | Block 1: 1. Kurzvortrag von Knut Wormstädt |
10:35–10:55 | Block 1: 2. Kurzvortrag von Alia Hübsch-Chaudhry |
10:55–11:15 | Block 1: Kommentar & Diskussion der Vorträge (Moderation: Frank Marquardt) |
11:15–11:30 | Pause |
11:30–12:30 | Block 1: Diskussion im Plenum (Moderation: Frank Marquardt & Knut Wormstädt) |
12:30–13:30 | Mittagspause |
13:30–13:50 | Block 2: 1. Kurzvortrag von Frank Marquardt |
13:50–14:10 | Block 2: 2. Kurzvortrag von Dr. Tobias Winnerling |
14:10–14:30 | Block 2: Kommentar & Diskussion der Vorträge (Moderation: Knut Wormstädt) |
14:30–14:45 | Pause |
14:45–15:45 | Block 2: Diskussion im Plenum (Moderation: Frank Marquardt & Knut Wormstädt) |
15:45–18:15 | Pause |
18:15–19:45 | <link graduiertenkolleg-selbst-bildungen termine termin-einzelansicht cal bleibt-uns-nur-noch-zu-schweigen-sprachphaenomenologische-ueberlegungen-zu-einer-sigetik-angesichts event internal-link-new-window>Öffentlicher Abendvortrag mit Diskussion <link graduiertenkolleg-selbst-bildungen termine termin-einzelansicht cal bleibt-uns-nur-noch-zu-schweigen-sprachphaenomenologische-ueberlegungen-zu-einer-sigetik-angesichts event internal-link-new-window>Dr. Marcus Held (Universität Mainz) |
Externe Referent_innen
Dr. Tobias Winnerling, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Geschichte der Frühen Neuzeit, Uni Düsseldorf Alia Hübsch-Chaudhry, Doktorandin Islamische Theologie, Uni Münster Dr. Marcus Held, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Systematische Theologie und Sozialethik, Uni Mainz
Organisatoren
Frank Marquardt hat in Oldenburg Geschichte und Anglistik studiert und arbeitet seit Oktober 2016 am GRK „Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung“. In seinem Dissertationsprojekt beschäftigt er sich mit Anpassungsprozessen in Disziplinierungs- und Herrschaftspraktiken am Beispiel der Herrnhuter Missionare im dänischen Kolonialstaat. Knut Wormstädt hat in Hamburg und Oldenburg ev. Theologie und Physik studiert und arbeitet seit Oktober 2016 am GRK „Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung“. In seinem Dissertationsprojekt beschäftigt er sich mit der Verortung von Schuld in bilateralen ökumenischen Dialogen zwischen Mennoniten und Katholiken/Lutheranern/Reformierten sowie daraus erwachsenen Potentialen für eine Theologie der Versöhnung.
ANMELDUNG
Die Veranstaltung ist öffentlich. Ihre Anmeldung richten Sie bitte die Organisatoren.
WEITERE INFORMATIONEN
zu der Summer School des Graduiertenkollegs finden Sie unter: uol.de/r/2te-gk-summerschool