Die Carl von Ossietzky Universität kann möglicherweise in einigen Monaten drei Exzellenzcluster in verschiedenen Forschungsbereichen vorweisen. Sollte dies gelingen, kann der Status Exzellenzuniversität erlangt/beantragt werden. Klingt super, oder?

Die Fachrichtungen und Arbeitsgruppen, die Teil der erfolgreichen Exzellenzanträge sind, erhalten enorme Möglichkeiten, Forschungsideen mit ausreichend Projektmitteln durchführen zu können.

Doch was passiert eigentlich in der Universität vor, während und nach den Exzellenzclusteranträgen? 

• Wo werden die Vorarbeiten neben der inhaltlichen Gestaltung der Anträge geleistet?
• Welche Umschichtungen in Arbeitspaketen passieren während der Antragsphase, z.B. in den zentralen Referaten?
• Welche administrativen Vorarbeiten müssen – on top – auf Instituts- und Fakultätsebene erledigt werden?
• Welche Mittel werden für Vorarbeiten aus zentralen Töpfen in die Arbeitsgruppen und Institute gegeben, die für andere Bereiche in der Universität dann nicht mehr zur Verfügung stehen? 

Gleiches gilt auch für die Durchführungsphase: Was wird nach Abschluss mit und aus den aufgebauten Strukturen und wie können diese dann aufgefangen und in die Universität integriert werden? Soviel zu den Fragen bezgl. Arbeitslast und Finanzen. 

Weiterhin:

• Was wird sich aber in der Außendarstellung der Universität verändern?
• Wie werden sich Sichtbarkeiten von Forschungsthemen und -schwerpunkten verschieben?
• Welche Konsequenzen ergeben sich für das Verhältnis von Naturwissenschaften und gesellschafts- bzw. geistes-/kulturwissenschaftlichen Fächern?

Und schlussendlich, wird die Exzellenz auch auf den historischen Markenkern der UOL - die Lehre und Lehrerbildung - durchschlagen, oder werden in diesen Bereichen (starke) Abstriche gemacht werden müssen?

Das Oldenburger Bemühen um einen Spitzenplatz im Rennen um Ressourcen ist eingebettet in einen grundlegenden Veränderungsprozess hin zu stark drittmittelfinanzierten Universitäten. Uns interessiert vor allem, wie Beschäftigte diese durchaus ambivalente Entwicklung sehen. Welche Hoffnungen und Wünsche, aber auch Sorgen und Befürchtungen gehen an unserer Universität mit der Chance auf Exzellenz einher? 

Den Start zu einer universitätsweiten Diskussion hat unsere diesjährige Personalversammlung gemacht, für dessen Vorbereitung wir ein Online-Formular genutzt haben, um die Fragen und Standpunkte der Beschäftigten einzuholen. Die identifizierten Schwerpunkte dienten dann als Grundlage für die Diskussion – u. a. mit Vertreter*innen des Präsidiums – in der Personalversammlung.

Eine Nachlese ist hier zu finden.