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Neues Gründungsprojekt der Universität Oldenburg erhält EXIST-Förderung

Wissenschaftler mit der Vision des „papierlosen Handels“. Was als Forschungsprojekt an der Universität Oldenburg begonnen hat, soll jetzt in ein Unternehmen münden, das digitale Lösungen für den bisher noch papierbasierten Handelsverkehr bietet.

Was als Forschungsprojekt an der Universität Oldenburg begonnen hat, soll jetzt in ein Unternehmen münden, das digitale Lösungen für den bisher noch papierbasierten Handelsverkehr bietet. Auch im 21. Jahrhundert kommen gerade im (Seefracht-)Handel fast ausschließlich noch gedruckte Handelsdokumente wie etwa Frachtpapiere zum Einsatz. Das Gründungsteam „B/LOC“ möchte das Papier als wichtigsten Informationsträger nun ablösen. Die Tragweite dieser Entwicklung hat auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) überzeugt. Ab April ist das Projekt in das „EXIST-Forschungstransfer“-Programm aufgenommen und soll in den kommenden zwei Jahren mit knapp 900.000 Euro Unterstützung des Ministeriums und des Europäischen Sozialfonds (ESF) aus dem Forschungsbetrieb in eine innovative Unternehmensgründung überführt werden. Unterstützt wird das vierköpfige Team dabei vom Gründungs- und Innovationszentrum (GIZ) der Universität Oldenburg sowie vom Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik / Very Large Business Applications (VLBA) von Prof. Dr. Jorge Marx Gómez.

Das wichtigste Warenwertpapier der Seefracht ist das sogenannte Konnossement. Unter anderem beweist es, dass das Gut in der beschriebenen Form durch den Verfrachter übernommen wurde und verpflichtet ihn, es an den Empfänger zu liefern. Zudem kann das Eigentum am Gut durch Übertragung des Konnossements wechseln (Traditionsfunktion).

Auch in der heutigen Zeit ist das Konnossement papierbasiert, wodurch der internationale Handel zeitaufwendig und kostenintensiv ist. Um künftig digitale Dokumente verwenden zu können, wurde an der Universität in dem ebenfalls BMWK-geförderten Verbundforschungsprojekt HAPTIK („Handelbarkeit physikalischer Güter durch digitale Token in Konsortionalnetzwerken“) der Prototyp für die weltweit erste, vollständig rechtssichere Anwendung für elektronische Konnossemente auf Blockchain-Basis entwickelt.

Aus dem Forschungsprojekt hat sich ein interdisziplinäres Team gebildet, das den Prototypen weiter ausbauen und in ein Startup überführen will. Geschäftsführer des Startups ist der für seine Arbeit mehrfach ausgezeichneten Rechtswissenschaftler Dr. David Saive. Thomas Janicki, Wirtschaftsjurist, steuert die Projektarbeiten und datenschutzrechtlichen Aspekte. Für die technische Umsetzung ist der Softwareentwickler und Informatiker Hauke Precht zuständig, der rund um den Themenkomplex Blockchain forscht. Als Experte für Benutzeroberfläche, Nutzungserlebnis und Systemintegration sorgt Wirtschaftsinformatiker Simon Czapski dafür, dass das System die Bedürfnisse der Mitarbeitenden im Frachthandel erfüllt.

Die Anwendung soll zukünftig alle Beteiligten des Seehandels unterstützen: Die Transportbeteiligten stellen das elektronische Konnossement über das neu entwickelte System aus, die Versicherungsgesellschaften, die die Ladung versichern, prüfen es. Die Blockchain-Technologie sorgt dafür, dass die Daten nicht manipuliert werden und jederzeit in Echtzeit von allen Beteiligten eingesehen werden können. So können auch die finanzierenden Banken jederzeit auf das Konnossement als Sicherungsinstrument der Zahlung zurückgreifen.

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(Stand: 20.06.2024)  | 
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