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C.v.O. Universität Oldenburg
CMC Center for Migration, Education
and Cultural Studies
Ammerländer Heerstr. 114-118
26129 Oldenburg

Archiv 2017

Reihe – Universität und Verantwortung. Der Fall der Migrationsforschung

Vortrag Prof. Dr. Ursula Apitzsch 17.01.2018  

ENTFÄLLT! Der Vortrag wird im Sommersemester nachgeholt

"Transnationale Migration und die Verantwortung der Intellektuellen"

In seinem Buch „Culture and Imperialism“ entwickelte Edward Said 1993 die Idee, dass Intellektuelle –und vielleicht nur sie- Verbindungen herstellen könnten zwischen entlegenen Regionen der Welt, armen Regionen und reichen, Regionen der Auswanderung und der Einwanderung. Dabei ist seine entscheidende –explizit auf Gramsci zurückgehende- Idee, dass Intellektuelle diese Funktion nicht aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer politischen Partei ausüben, sondern aufgrund ihrer spezifischen gesellschaftlichen Funktion als Intellektuelle. Worin kann diese Funktion bestehen? Wie können Intellektuelle heute diese Funktion wahrnehmen? Ich möchte dies an einigen Texten, aber auch anhand eines empirischen Beispiels diskutieren, und zwar der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) von 2012 gegen die Regierung Berlusconi zur Frage der Zurückschiebung von Migranten. Weitergehend möchte ich die Frage aufwerfen, wie es heute angesichts der Flüchtlingskrise um die „Südfrage“ und die Idee eines neuen europäischen Kosmopolitismus bestellt ist.   

 

 

Workshop mit Prof. Dr. Ursula Apitzsch am 18.01.2018

ENTFÄLLT! Der Workshop wird im Sommersemester nachgeholt.

"Antonio Gramsci zu Südfrage, Migration und Organischen Intellektuellen"

Migration ist eines der Hauptthemen in Antonio Gramscis 1929 begonnenen Gefängnisheften. Können seine Überlegungen heute noch sinnvoll sein, um Migrationsbewegungen aus dem globalen Süden, insbesondere dem südlichen Mittelmeer nach Europa zu analysieren? Was bedeutet die „Südfrage“ heute? Für Gramsci waren die italienischen Arbeitsmigranten in aller Welt „Kosmopoliten neuen Typs“ (Heft 19, § 5). Gramsci spricht vom „uomo-lavoro“, dessen Rechte in aller Welt zu entwickeln seien, sowie von den ihn repräsentierenden Intellektuellen als den neuen Kosmopoliten.

Sind Gramscis Überlegungen geeignet, universale Rechte von Migranten zu begründen und den Argumenten rechtsradikaler, „identitärer“ Bewegungen entgegenzutreten?

Diese Fragen sollen im Workshop am 18. Januar 2018 anhand von Originaltexten und einer Auswahl einschlägiger Sekundärliteratur bearbeitet werden.

Vortrag Prof. Dr. Encarnación Gutiérrez Rodríguez am 31.01.2018
 
BIS Saal von 18:00Uhr bis 20:00Uhr
 
"Affektive Materialität: Zu Metriken des Trauerns im Kontext des EU Asyl- und Migrationsregime"

Im Jahre 2016 starben 5.022 Menschen auf ihre Flucht nach Europa im Mittelmeer. Angesichts dieser Grausamkeit, die die Logik der Nekropolitik (Mbembe 2003) im europäischen Asyl- und Migrationsregime offenbart, drängt sich die Frage auf, warum die Opfer der europäischen Migrations- und Grenzregime nicht der Auslöser für eine breitere öffentliche Empörung im Sinne eines transversalen Trauerns sind. Zwar haben politisch organisierte Gruppen von Geflüchteten, Migrant_innen, Sans Papiers gemeinsam mit ihren Unterstützer_innen öffentlich diese Morde der EU Migrations- und Grenzregime angeprangert, doch die multitudinalen Bewegungen transversalen Trauerns bleiben aus. Im Kontrast hierzu stehen die öffentlichen nationalen Gedenkveranstaltungen für die Opfer terroristischer Angriffe in Europa. In diesem Sinne beschäftigt sich dieser Vortrag mit den „Metriken des Trauerns“ (Butler 2015). Die Frage danach in welchem sozio-politischen Kontext einerseits Trauer zum öffentlichen Gegenstand national-staatlicher affektiver Kollektivierung eingesetzt wird und andererseits was zum Gegenstand offiziellem nationalen Trauerns wird. In diesem Zusammenhang werde ich die Frage aufwerfen wie Ideologie auf der Grundlage staatlicher nationaler Politiken des Trauerns operiert. Die Diskussion zu Ideologie und Affekt wird jedoch auch die Frage nach affektiver Materialität eröffnen und das Terrain der Affekte als Feld politischer Ausseinandersetzungen thematisieren. 

Workshop mit Prof. Dr. Encarnacion Gutierrez Rodriguez am 01.02.2018

"Affekt und Metriken des Trauerns im Kontext des EU Asyl- und Migrationsregime"

A14 1-111 von 9:30Uhr bis 13:30Uhr

Der Workshop wird auf der Grundlage des Vortrages ausgerichtet sein und dessen Inhalte thematisieren und für die Diskussion aufgreifen.

Differenz und Macht. Bildungsräume im 21. Jahrhundert

"Differenz und Macht. Bildungsräume im 21. Jahrhundert"

Im Rahmen der Gastvortragsreihe "Differenz und Macht" wird die Bedeutung gesellschaftlicher Differenzverhältnisse (wie natio-ethno-kulturell kodierte Unterschiede, Klassen-, Behinderungs- oder Geschlechterverhältnisse) für formelle und informelle Bildungsräume der Gegenwart(en) ausgelotete. Aus unterschiedlichen Perspektiven und mit verschiedenen Schwerpunkten (etwa subjektvierungstheoretisch, diskurstheoretisch, diskriminierungskritisch) werden die Beiträge einen besonderen Schwerpunkt  auf machttheoretische Fragen des Bildungsphänomens und damit verbundene Anfragen an die Pädagogik der Gegenwart und Zukunft richten. 

Die Vorträge finden im Rahmen der Vorlesung Bildung-Differenz-Pädagogik (Prof.Dr. Paul Mecheril und Prof Dr. Rudolf Leiprecht) jeweils: Dienstags von 18-20h im Hörsaal 2 (A14- 1-102) am 21.11.2017, 12.12.2017, 19.12.2017 und 09.01.2017 statt.

21.11.2017 Prof. Dr. Calos Kölbl (Uni Bayreuth):  „Interkulturelle Frühstück revisited“ 

12.12.2017 Prof´in Dr. Christiane Thompson (Goethe Universität Frankfurt am Main): "Universitäre Bildung und die Krise wissenschaftlicher Freiheit"

19.12.2017 Prof. Dr. Astrid Messerschmidt: "Verflochten und getrennt-Verhältnisbestimmungen von Rassismus- und Antisemitismuskritik“

09.01.2017 Prof. Dr. Christine Riegel: "Zur Relevanz von Intersektionalitäsansätzen für eine“ Pädagogik des 21.Jahrhunderts“- Oder: Was kann die Perspektive der Intersektionalität zur Analyse, Kritik und Veränderung hegemonialer Verhältnisse beitragen?"

Vortrag und Workshop mit Prof. Dr. Markus Rieger-Ladich zum Thema "Scheitern"

Vortrag am 13.12.2017

A14 1-111 von 18:00Uhr bis 20:00Uhr

"Scheitern als Tabu. Überlegungen zum pädagogischen Denkstil"

Obwohl das Scheitern in pädagogischen Handlungszusammenhängen keine ungewöhnliche Erfahrung darstellt, wird es in Erziehungswissenschaft und Bildungstheorie vergleichsweise selten thematisiert. Orientiert wird sich eher an Kategorien des Erfolgs, an Gelingensbedingungen oder sogenannten Best Practices. Das erstaunt insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich Erziehung und Bildung- als überaus störanfällig erweisen und allen theoretischen und praktischen Bemühungen zum Trotz vom Scheitern bedroht sind. Der Vortrag versucht, dem pädagogischen Denkstil auf die Spur zu kommen, indem er die Tabuisierung eines grundlegenden Problems untersucht.

Workshop am 14.12.2017

A14 1-111 9:30Uhr bis 13.00Uhr

"Wie das Scheitern aus dem Blick geriet: Eine Spurensuche mit Ludwik Fleck"

Ludwik Flecks wissenschaftssoziologische Perspektive betrachtet die Forschungsentwicklung als ein Werk von "Denkkollektiven"An die Stelle des heroischen Eroberungssubjekts tritt jetzt die Idee einer "Wissenschaft als soziale Praxis". Mit Blick auf die Pädagogik soll diese Perspektive uns helfen, nach den Bedingungen zu fragen, die die De-/Thematisierung des Scheiterns begünstigen bzw. historisch begünstigt haben. Exemplarisch werden wir außerdem Beispiele aus dem Feld der Kunst heranziehen. Denn hier scheint sich im 20. Jahrhundert ein anderes Verhältnis zum Scheitern herausgebildet zu haben- ein weitaus positiveres. Lässt sich aus dem jeweiligen Verhältnis zum Scheitern etwas ableiten über die Differenz von Kunst und Pädagogik?

 

Filmreihe mit Vorträgen 01. November bis 06. Dezember 2017
Interventionen gegen Rassismus in Europa

Eine Veranstaltungsreihe des Medienbüro Oldenburg e.V., des Center for Migration, Education and Cultural Studies und dem Zentrum für Frauen- und Geschlechterfor- schung (ZFG), Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie der Ev. Akademie, Eintritt für Studierende frei

Untersützt von der Kooperationsstelle Hochschule Gewerkschaften, der Koor- dinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit und der Stabsstelle Integration in Oldenburg.

Cine k - Kino in der Kulturetage, Bahnhofstr 11, 26122 Oldenburg info@cine-k.de, www.cine-k.de

Kritik der Rassismuskritik

Kritik der Rassismuskritik

[Vortragsreihe am CMC. SOMMER 2017]

Rassismuskritik hat sich auch in Absetzung von solchen antirassistischen Ansätzen, die sich selbst eher weniger zum Thema der Verhältnisse und Kritik machen, Anfang des 21. Jhr. im wissenschaftlichen Diskurs entwickelt. Rassismuskritische Ansätze untersuchen hierbei, in welcher Weise, unter welchen Bedingungen und mit welchen Konsequenzen Selbstverständnisse, Handlungsweisen und das Handlungsvermögen von Individuen, Gruppen und Institutionen durch Rassismen vermittelt sind. Zugleich geht es der Rassismuskritik  um die Frage, welche Veränderungsoptionen und alternativen Selbstverständnisse und Handlungsweisen, von denen weniger Gewalt ausgeht, möglich und realisierbar sind. 

 

In unterschiedlicher Intensität und Weise ist Rassismuskritik nun in jüngster Zeit Gegenstand der Kritik geworden, wobei nicht immer der eben skizzierte Umriss des Anliegens von Rassismuskritik Referenz der Kritik ist. Diese Kritik betrifft begrifflich-theoretische wie politische und pädagogisch-praktische Momente. Schließlich ist Rassismuskritik mit dem zum Teil polemisch-personalisierend vorgetragenen Vorwurf der „Unwissenschaftlichkeit“ und Ideologizität konfrontiert und wird weiterhin bezichtigt, ein correctness-Regime zu errichten, unter dem Rede- und Artikulationsverbote die Freiheit bestimmter Gruppen einschränke.

 

Im Rahmen der Vortragsreihe wird die Kritik an der Rassismuskritik zum Thema, dies weil (Selbst-)Kritik Kennzeichen des Projektes Rassismuskritk ist, aber auch, um über die Analyse empirischer Kritikformen etwas über politische und kulturelle Kämpfe in der Migrationsgesellschaft zu lernen, in denen bestimmte Formen der Kritik an Rassismuskritik auch der Bewahrung rassistischer Ordnungen dienen.

 

           

 

 

 

           

Tagung Rückständigkeit und Gefahr

„Rückständigkeit und Gefahr. Geschlechterpolitiken in der Migrationsgesellschaft“

Nicht erst seit dem Diskursereignis Köln findet im öffentlichen, medialen, politischen, aber auch wissenschaftlichen Raum eine affektbesetzte Auseinandersetzung mit der Gefahr und Bedrohung statt, die von der vermeintlichen Rückständigkeit und Gefährlichkeit derjenigen ausgehe, die in der Migrationsgesellschaft als Andere gelten. Wesen und Körper dieser Anderen werden in diesen Diskursen fokussiert, so dass sich damit eine Grundlage für die zunehmende Legitimation der Überwachung und Bestrafung dieser Anderen ausbildet.
Vor diesem Hintergrund organisieren das Center for Migration, Eduction and Cultural Studies (CMC), das Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZFG) und die Arbeitsgruppe Migration – Gender – Politics (MGP) der Universität Oldenburg gemeinsam eine Tagung zu „Rückständigkeit und Gefahr. Geschlechterpolitiken in der Migrationsgesellschaft“.

Die Tagung findet am 25. und 26. Januar 2017 im PFL in Oldenburg statt und thematisiert europäische und „westliche“ Praktiken der geschlechterpolitischen Behauptung, Visualisierung und Hervorhebung der Gefahr und der Rückständigkeit Anderer, wie auch die Konsequenzen dieser Praktiken in unterschiedlichen Räumen.

Mit Vorträgen von folgenden namhaften und international renommierten Wissenschaftler_innen gehen wir diesem Themenzusammenhang nach: Prof. Dr. Manuela Bojadžijev, Prof. Dr. María do Mar Castro Varela, Prof. Dr. Sabine Hess, Prof. Dr. Juliane Karakayali, Prof. Dr. Meltem Kulaçatan, Dr. Lydia Potts, Dr. Paul Scheibelhofer, Prof. Dr. Helen Schwenken, Prof. Dr. Marc Thielen und Prof. Dr. Vassilis Tsianos

Die interdisziplinär ausgerichtete Tagung richtet sich dabei an Wissenschaflter_innen, aber auch an Bildungspolitiker_innen, pädagogische Professionelle, Student_innen und eine interessierte Öffentlichkeit, die sich mit dem Themenkomplex der diskursiven Herstellung der Anderen in Bezug auf Geschlechterpolitiken in der Migrationsgesellschaft auseinandersetzen (wollen).

Ziel der Tagung ist es, zu einer theoretisch und empirisch fundierten Analyse und Thematisierung dieser Diskurse und Prozesse beizutragen, sie zu reflektieren und Alternativen zu diskutieren.

Kritik der Rassismus- und Linguizismuskritik

Kritik der Rassismus- und Linguizismuskritik

Tagung an der Universität Wien veranstaltet von:
Alice Salomon Hochschule Berlin
Center for Migration, Education and Cultural Studies der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Herder-Institut der Universität Leipzig
Institut für Germanistik der Universität Wien, Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache
Institut für Soziologie und Kulturorganisation der Leuphana Universität Lüneburg 
– Ankündigung-
In rassistischen Praktiken werden hierarchische Unterschiede konstruiert und es wird Gewalt gegen das als unterlegen Konstruierte ausgeübt. Körper und Identität sind konstruierter Ausgangspunkt und faktische Zielscheibe des Rassismus. Die Verkörperung geschieht in der linguizistischen Spiel- variante des Rassismus – schon seit der Kolonialzeit – über die Relevantsetzung und Verdinglichung sprachlicher Unterschiede. Hierbei fungiert das Objekt des individuellen Körpers immer als Symp- tom eines kollektiven Körpers. Der oder die Einzelne wird als Teil eines Kollektivs, einer Gruppe wahrgenommen, der ein natio-ethno-kulturelles Wesen zugesprochen wird, das überhaupt und allgemein einen geringeren Wert aufweist – dies kennzeichnet den „klassischen“ Rassismus. In der „neo“-rassistischen Spielart werden dem oder der Einzelnen an einem als kulturell oder religiös spezifisch imaginierten Ort („der Westen“, „bei uns“, „in unserem Stadtviertel“, „in unserer Sprach- gemeinschaft“) weniger Anrechte zugesprochen. 
Unter rassismus- und linguizismuskritischer Perspektive werden natio-ethno-kulturell (kulturell auch i.S.v. lingual) kodierte Unterscheidungen und Rechtfertigungen von Unter- und Ent- scheidungen der Gegenwart in Beziehung gesetzt zu rassistischen Differenzierungen; dies nicht, weil jede natio-ethno-kulturell-lingual kodierte Unterscheidung des Rassismus bezichtigt wird, sondern weil diese Unterscheidungen potenziell von rassistischen Unterscheidungen vermittelt sind und/oder diese potenziell stärken. 
Rassismuskritik hat sich auch in Absetzung von jenen antirassistischen Ansätzen, die sich selbst eher weniger zum Thema der Verhältnisse und Kritik machen, Anfang des 21. Jahrhunderts im wissenschaftlichen Diskurs entwickelt. Rassismuskritische Ansätze untersuchen hierbei, in welcher Weise, unter welchen Bedingungen und mit welchen Konsequenzen Selbstverständ- nisse, Handlungsweisen und das Handlungsvermögen von Individuen, Gruppen und Institutionen durch Rassismen vermittelt sind. Gleichmaßen geht es der Rassismuskritik um die Frage, welche Veränderungsoptionen und alternativen Selbstverständnisse und Handlungsweisen, von denen weniger Gewalt ausgeht, möglich und realisierbar sind. 
In unterschiedlicher Intensität und Weise ist Rassismuskritik und damit auch Linguizismuskritik nun in jüngster Zeit Gegenstand der Kritik geworden, wobei nicht immer das eben skizzierte Anliegen von Rassismuskritik Referenz der Kritik ist. Diese Kritik betrifft begrifflich-theo-retische Momente (beispielsweise den Einwand, dass Rassismuskritik auf einem zu allgemeinen Begriff 
des Rassismus gründe oder dass Rassismuskritik zu wenig die materiell-ökonomische Dimension berücksichtige) ebenso wie politische und pädagogisch-praktische Momente (wie den Einwand, dass Rassismuskritik als reflexive Praxis das Handeln nur zu wenig anleite und ein konkretes Handeln gegen Rassismus erschwere). Schließlich ist Rassismuskritik mit dem zum Teil polemisch-personalisierend vorgetragenen Vorwurf der „Unwissenschaftlichkeit“ und Ideologizi- tät konfrontiert und wird weiterhin bezichtigt, ein correctness-Regime zu errichten, unter dem Rede- und Artikulationsverbote die Freiheit bestimmter Gruppen einschränken würden. 
Die an Rassismuskritik geäußerte Kritik ist im Rahmen der Tagung nun in doppelter Weise von Bedeutung: als Praxis und in Bezug auf ihren Gehalt. Es geht somit um eine Analyse der Kritik als szientifische und politische Distinktion, welche bestimmten Interessen folgt und partikularen Interessen dient bzw. solche Effekte hat. Darüber hinaus interessiert die Kritik aber selbst- verständlich auch im Hinblick auf ihre Inhalte, Argumente und Einwände, auch um entlang ihrer Diskussion zu einer Revision, Ergänzung, Differenzierung der Rassismuskritik und der Lingui- zismuskritik als deren Bestandteil beizutragen. 
Die Tagung will somit einen Beitrag zur Klärung folgender Fragen leisten: 
Auf welches Verständnis von Rassismuskritik referiert ihre Kritik? 
Auf welches Verständnis von Rassismus referiert die Kritik an der Rassismuskritik? 
Was sind die Effekte der Kritik oder wem nützt sie? 
Welche kritischen Punkte stellen inhaltlich bedeutsame und sinnvolle Anfragen an 
Rassismuskritik dar? 
Welche (konzeptionelle/empirische) Bedeutung kommt Kritik in der Rassismuskritik zu? 
Was sind aus der Perspektive der Rassismuskritik offene Fragen und Desiderata hinsichtlich 
ihrer theoretischen Grundlagen und ihrer Umsetzung in pädagogischen Zusammenhängen? 
Claus Altmayer, Manuela Bojadzijev, María do Mar Castro Varela, İnci Dirim, Yasemin Karakaşoğlu, Juliane Karakayali, Paul Mecheril, Vassilis Tsianos werden mit Vorträgen zu der Tagung beitragen.

Herbstwerkstatt 2017

"Interpretative Forschungsmethoden in den Bildungs- und Sozialwissenschaften"

(Stand: 19.01.2024)  | 
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