Inszenierungen der Geschlechter im Raum des Politischen
Inszenierungen der Geschlechter im Raum des Politischen
Leitung: Prof. Dr. Karen Ellwanger, Prof. Dr. Silke Wenk
Dieser Forschungsschwerpunkt war zwischen verschiedenen Kulturwissenschaften (Kunst-, Textil- und Medienwissenschaften) und Politikwissenschaften angesiedelt. Im Fokus lagen Verschränkungen materieller und visueller Kultur und die nur durch die Integration verschiedener disziplinärer Zugänge zu analysierenden Bedeutungen von Geschlechterkonstruktionen für die Bildung politischer Formationen. Dabei ging es ebenso um vestimentäre Inszenierungen von Autorität (z. B. durch den Anzug) und Gemeinschaft (z. B. Trachten) als auch um visuelle Repräsentationen von Institutionen (z. B. Universität) und imaginierten Gemeinschaften (Nation) und deren wechselseitiges Verhältnis. Entsprechende historische und auf zeitgenössische Phänomene ausgerichtete Forschungen fanden ihren Niederschlag in diversen Publikationen, aber auch in Dissertationen im Feld der Kulturwissenschaftlichen Geschlechterstudien.
Aktuelle Fragestellungen postkolonialer und queerer Politiken und Theoriebildung führten zu einer Erweiterung des Themenspektrums im Hinblick auf Politiken der Sichtbarmachung in unterschiedlichen sozialen Bewegungen, insbesondere im Kontext von Migration und Globalisierung und unter Einbeziehungen verschiedener Formen von Medialität und Materialität (z. B. Presseberichterstattung, Kriegsfilme, aktuelle künstlerische Produktionen, Mode; vgl. auch die Liste der Promotionsthemen der Studierenden der Kulturwissenschaftlichen Geschlechterstudien).
Darüber hinaus ergaben sich aus diesem Forschungsschwerpunkt weiterführende Kooperationen zwischen Kultur- und Politikwissenschaften im interdisziplinär angelegten Projekt „Geschlechterkonstruktionen und Gewalt. Ambivalenzen der Moderne im Prozess der Globalisierung“.
Zentrale Publikationen:
Ellwanger, Karen (2002): Kleiderwechsel in der Politik? Zur vestimentären Inszenierung der Geschlechter im Raum des Politischen (veränderter Wiederabdruck). In: Kleider machen Politik. Zur Repräsentation von Nationalstaat und Politik durch Kleidung in Europa vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Ausstellungskatalog, Hg. vom Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Redaktion Siegfried Müller und Michael Reinbold. Oldenburg, 108 – 124
Ellwanger, Karen (2002): Reformkleidung, Geschlecht und Nationalität. In: Kleider machen Politik. Zur Repräsentation von Nationalstaat und Politik durch Kleidung in Europa vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Ausstellungskatalog, Hg. vom Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Redaktion Siegfried Müller und Michael Reinbold. Oldenburg, 86 – 92
Wenk, Silke (2005): Imperiale Inszenierungen? Visuelle Politik und Irak-Krieg. In: Sabine Jaberg, Peter Schlotter (Hg.): Imperiale Weltordnung - Trend des 21. Jahrhunderts? Baden-Baden, 63 - 93 (Gekürzte Fassung in: MÖWE, Materialien zur Dekade „Frieden denken – Frieden machen“, hg. von Uwe Trittmann und Thomas Ehrenberg (Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Verantwortung), Dortmund, 17 – 25
Wenk, Silke (2005): Borussia, Brunsviga, Bavaria ... und Germania: Einheit und Differenz. In: Elisabeth Cheauré u.a. (Hg.): Vater Rhein und Mutter Wolga. Region, Diskurse um Nation und Gender in Deutschland und Russland. Würzburg, 75 – 90
Potts, Lydia/Wenk, Silke (2003): „Geschlechterdifferenz und Konstruktion des Nationalen aus einer transkulturellen Perspektive“. In: Allmendinger, Jutta (Hg.): Entstaatlichungen und soziale Sicherheit. Verhandlungen des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Leipzig, Opladen