Windenergieforschung jetzt fördern

Windenergieforschung jetzt fördern

„Die Energiekrise macht schmerzlich die noch größere Klimakrise sichtbar, die spätestens jetzt große Eile erfordert. Die Entscheidungsträgerinnen und -träger müssen nun die Weitsicht beweisen, die vergangenen Generationen fehlte. Die Ziele der Politik, erneuerbare Energien massiv auszubauen, sind extrem ambitioniert. Deshalb ist die Versuchung groß, sich ausschließlich auf vermeintlich schnelle Lösungen aus der Vergangenheit zu konzentrieren.

Dabei ist gerade jetzt die Förderung unter anderem der Windenergieforschung immens wichtig. Sie verfügt nach wie vor über eine hohe Innovationskraft. In den nächsten Jahren wird es darum gehen, Technologien effizienter zu machen und flexibel daran anzupassen, welche Rohstoffe gerade verfügbar sind. Und die Abhängigkeiten sind groß. Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und Kupfer sind in wenigen Regionen der Welt konzentriert – und der größte Teil wird schon heute ausschließlich in China weiterverarbeitet. Auch deshalb müssen wir lokale Innovationen und Konzepte fördern, die möglichst nicht von diesen Stoffen abhängig machen.

Gute Forschungsbedingungen sind außerdem der Grund, warum Professorinnen und Professoren dem Ruf einer Universität folgen und dort mit ihrer Arbeit auch dazu beitragen, Ingenieurinnen und Ingenieure und andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auszubilden. Wenn man Fördermittel abdreht, bricht diese Kaskade zusammen. Dabei wird dieses Fachpersonal in den nächsten Jahren dringender denn je benötigt – übrigens auch in den Genehmigungsbehörden, wenn wir wollen, dass es künftig nicht mehr im Mittel acht Jahre dauert, bis eine Windenergieanlage in Betrieb geht.“

Dr. Stephan Barth ist Geschäftsführer des Zentrums für Windenergieforschung ForWind.

Presse & Kommunikation (Stand: 20.06.2024)  | 
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