CHARE-GD II Subproject 1: Establishing a Health and Contextual Data Inventory to Facilitate Interdisciplinary Cross-Border Research
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CHARE-GD II Subproject 1: Establishing a Health and Contextual Data Inventory to Facilitate Interdisciplinary Cross-Border Research
PIs: Prof. Dr. Sebastian Schnettler, Dr. Tobias Vogt, Prof. Dr. Viola Angelini
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Über das Projekt
Die grenzüberschreitende Gesundheitsforschung ist in hohem Maße auf vergleichbare Datenquellen angewiesen, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Seiten der Grenze zu analysieren. Daher zielt das Teilprojekt 1 des CHARE-GD II darauf ab, ein Register der grenzüberschreitenden Gesundheitsdaten zu erstellen, das die interdisziplinäre grenzüberschreitende Forschung erleichtern wird. Dieses Register wird einen Überblick über die verfügbaren Gesundheits- und Kontextdatenquellen für die Ems-Dollart-Region und ihre Eignung, insbesondere für vergleichende Forschungszwecke, geben.
Population health differences in cross-border regions within the European Union and Schengen area: a protocol for a scoping review
Durch die europäische Integration und die Abschaffung der Grenzkontrollen innerhalb der Europäischen Union (EU) haben sich die Lebensbedingungen und die Gesundheit der Bevölkerung in den letzten dreißig Jahren verbessert. Dies führte unter anderem zu wirtschaftlicher Konvergenz, vermehrtem kulturellen Austausch und Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. Trotz dieser positiven Entwicklungen bestehen jedoch nach wie vor innerhalb und zwischen den Mitgliedstaaten sozialräumliche gesundheitliche Ungleichheiten. Während die Ursachen für gesundheitliche Ungleichheiten auf nationaler und regionaler Ebene eingehend untersucht wurden, wurde den grenzüberschreitenden Regionen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Solche Regionen bieten jedoch einzigartige Möglichkeiten, die Auswirkungen der europäischen Integration auf die Gesundheit der Bevölkerung zu untersuchen. Auf der einen Seite teilen die Bewohner oft einen gemeinsamen historischen und kulturellen Hintergrund, auf der anderen Seite sind sie zwei unterschiedlichen Gesundheitssystemen ausgesetzt.
Ziel der Studie
Mit dieser Studie soll mittels vorhandener Forschungsergebnisse untersucht werden, wie sich Gesundheitsindikatoren in den grenzüberschreitenden Gebieten der EU im Laufe der Zeit verändert haben. Des Weiteren sollen die Arten von Datenquellen, die in den jeweiligen Studien verwendet wurden, sowie Forschungslücken in der vorhandenen Literatur identifiziert werden.
Methode
Bei dieser Studie werden wir eine umfassende Literaturrecherche durchführen. Dabei halten wir uns an die Richtlinien des Joana Briggs Institutes. Mithilfe dieser Richtlinien legen wir die Ein- und Ausschlusskriterien fest, um zu bestimmen, welche Studien in unserer Literaturrecherche aufgenommen und besprochen werden. Eine umfassende Suchstrategie wird in mehreren Literaturdatenbanken sowie auf den Websites internationaler Regierungseinrichtungen durchgeführt. Die Ergebnisse werden in einer Tabelle gesammelt und mit einer narrativen Zusammenfassung begleitet.
Implikationen
Das Verständnis der Gesundheitssituation in grenzüberschreitenden Regionen ist für die Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Einheit innerhalb der EU von wesentlicher Bedeutung. Diese Untersuchung kann dazu beitragen, Wissenslücken zu identifizieren und politische Maßnahmen zur Beseitigung gesundheitlicher Ungleichheiten zwischen den EU-Mitgliedstaaten zu entwickeln. Sie trägt zu den laufenden Diskussionen über die Harmonisierung des Gesundheitswesens in der EU bei, indem sie die Auswirkungen der europäischen Integration auf grenzüberschreitende Regionen beleuchtet.
Möchten Sie mehr wissen?
Diese Studie ist zu finden unter: https://bmjopen.bmj.com/content/bmjopen/13/8/e068571.full.pdf
Stroisch, S., Angelini, V., Schnettler, S., & Vogt, T. (2023). Population health differences in cross-border regions within the European Union and Schengen area: a protocol for a scoping review. BMJ open, 13(8), e068571.
Health Outcomes in EU Cross-Border Regions: A Scoping Review
Zweck der Studie
In der Europäischen Union konzentrierten sich die Bemühungen, die Länder einander näherzubringen, auf die Verbesserung der Lebensbedingungen und des Zugangs zur Gesundheitsversorgung. Weniger Grenzkontrollen und die Möglichkeit, frei zu reisen, ermöglichen es den Menschen in Grenzregionen, auf mehr Gesundheitsdienste zuzugreifen. Allerdings sind diese Gebiete unterschiedlichen Gesundheitssystemen ausgesetzt, was zu variierenden Gesundheitsergebnissen führen kann. Diese Unterschiede sind wichtig zu erforschen, wurden aber bisher noch wenig untersucht. Diese Literaturrecherche untersucht verfügbare Studien, die Gesundheitsindikatoren über die Zeit von Menschen in europäischen Grenzregionen analysieren. Ziel ist es, die vorhandenen Informationen zusammenzufassen und aufzuzeigen, wo weiterer Forschungsbedarf besteht.
Die wichtigsten Ergebnisse
Die Recherche identifizierte keine umfassenden Studien, die die Gesundheit von Bevölkerungen über einen längeren Zeitraum verfolgten. Stattdessen konzentrierte sich die meiste Forschung auf spezifische Krankheiten oder Gesundheitsprobleme in bestimmten Grenzregionen, insbesondere um Deutschland herum. Die meisten dieser Studien erfassten Daten zu einem einzigen Zeitpunkt und nicht über mehrere Jahre hinweg. Fünf Hauptthemen ergaben sich aus der Forschung: Antibiotikaresistenz, die Auswirkungen von COVID-19, andere Infektionskrankheiten, Krebsüberlebensraten und zusätzliche gesundheitliche Indikatoren.
Implikationen
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich ein Großteil der Forschung in Grenzgebieten auf die Ausbreitung von Infektionskrankheiten konzentriert hat, mit geringerer Betonung darauf, wie die europäische Integration langfristige Gesundheitstrends für diese Gebiete als Ganzes beeinflusst.
Möchten Sie mehr erfahren?
Der vollständige Artikel ist hier abrufbar: https://doi.org/10.3389/phrs.2025.1608170
Stroisch, S., Angelini, V., Schnettler, S., & Vogt, T. (2025). Health Outcomes in EU Cross-Border Regions: A Scoping Review. Public Health Reviews, 46, 1608170.
Getting closer to each other? Convergence and divergence patterns of life expectancy in 277 border regions of Western Europe 1995–2019
Zweck der Studie
Diese Studie analysierte die Entwicklung der Lebenserwartung in 277 Grenzregionen in 12 westeuropäischen Ländern von 1995, dem Jahr des Inkrafttretens des Schengener Abkommens, bis 2019. Ziel war es, Muster der Konvergenz oder Divergenz der Sterblichkeit in diesen besonderen Gebieten zu identifizieren, die sowohl von nationaler Politik als auch von grenzüberschreitender Integration geprägt sind.Die Analyse bewertete Verbesserungen, indem jede Grenzregion mit drei verschiedenen Referenzgruppen verglichen wurde: angrenzende Grenzregionen in Nachbarländern, Nicht-Grenzregionen innerhalb desselben Landes und der Durchschnitt aller 12 westeuropäischen Länder zusammen.
Wichtigste Ergebnisse
Die Untersuchung ergab, dass die Lebenserwartung in allen Grenzregionen gestiegen ist, obwohl das Tempo der Verbesserung erheblich variierte. Während einige Gebiete bemerkenswerte Fortschritte und eine Konvergenz zeigten, wie die Alpenregionen entlang der italienischen und schweizerischen Grenze, sind andere zurückgefallen. Dies zeigt sich besonders in den Grenzregionen der alten Industriegebiete Westdeutschlands, die hinter den benachbarten Regionen und dem westeuropäischen Durchschnitt zurückgeblieben sind oder sich sogar davon entfernt haben. Ein zentrales Ergebnis war, dass die gesundheitlichen Ungleichheiten zwischen den Grenzregionen benachbarter Länder ausgeprägter waren als innerhalb eines einzelnen Landes (d.h. zwischen seinen Grenz- und Nicht-Grenzregionen), was den anhaltenden Einfluss nationaler Kontexte unterstreicht.
Implikationen
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass trotz jahrzehntelanger EU-Integrationsbemühungen nationale Politiken und regionale Kontexte weiterhin die dominanten Faktoren für die Gesundheitsergebnisse sind. Die anhaltenden Ungleichheiten deuten darauf hin, dass die EU-Kohäsionsfonds, die sich stark auf wirtschaftliche Kennzahlen wie das Bundesinlandsprodukt stützen, nur begrenzten Erfolg bei der Harmonisierung von Gesundheitsstandards hatten.Die Autoren schlagen vor, Gesundheitsindikatoren, wie Sterblichkeitsmaße, in die Kriterien für die Mittelvergabe aufzunehmen, um Regionen mit erheblichen gesundheitlichen Herausforderungen gezielter zu unterstützen. Schließlich können Grenzregionen als „Experimentierlabore“ für politisches Lernen dienen, in denen leistungsschwächere Gebiete erfolgreiche Strategien von ihren Nachbarn übernehmen können.
Möchten Sie mehr wissen?
Diese Studie is zu finden unter: https://doi.org/10.1007/s10654-025-01279-w
Stroisch, S., Grigoriev, P., Mühlichen, M., Hrzic, R., & Vogt, T. (2025). Getting closer to each other? Convergence and divergence patterns of life expectancy in 277 border regions of Western Europe 1995–2019. European Journal of Epidemiology.