Z-Prüfung
Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Sylke Bartmann
Hochschule Emden/Leer
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Wissenschaftliche Leitung
Prof Dr. Detlef Garz
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Seniorprofessor)
Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) Delmenhorst
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Wissenschaftliche Leitung
DFG-Antragsteller
Prof. Dr. Olaf Zawacki-Richter
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
T +49(0)441 798-2765 | ||
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Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Dr. Frank Kotterer
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Andrea Broens, M.A.
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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Studentische Hilfskraft
Elisabeth Janssen
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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Z-Prüfung
Rekonstruktion nicht-traditioneller Bildungs- und Berufsbiographien von ehemaligen Studierenden ohne Abitur
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Hochschule Emden/Leer, Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst (HWK)
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
2020-2023
Projektbeschreibung und Ziele
Bildungsverläufe von „nicht-traditionellen Studierenden“ sind vor dem Hintergrund des Lebenslangen Lernens und der aktuellen Öffnungsbewegungen an den Hochschulen in den Mittelpunkt der bildungspolitischen Diskussion gerückt und damit auch für die empirische Hochschulforschung von hoher Relevanz. Aufgrund der wachsenden Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung, des Trends zum Lebenslangen Lernen, sowie breiterer biographischer Entwicklungsmöglichkeiten, nimmt der Anteil von Personen, die über eine berufliche Qualifikation einen Hochschulzugang erhalten haben, weiter zu. Die Studierendenschaft entwickelt sich so auch mit Blick auf den Hochschulzugang zunehmend heterogener. In Anlehnung an Dahm et al. (2013) verstehen wir nicht-traditionelle Studierende hier als „beruflich qualifizierte Studierende, die über keine schulisch erworbene Studienberechtigung verfügen, sondern ihr Studium über spezielle hochschulrechtliche Regelungen aufgenommen haben“ (ebd., S. 387). Dabei stellt eine Möglichkeit des Hochschulzugangs das Ablegen einer Prüfung für den Erwerb der fachbezogenen Hochschulzugangsberechtigung nach beruflicher Vorbildung (Z-Prüfung) dar.
Diese Entwicklungen führen zu pluralen biographischen Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten: Ein Studium kann etwa auch zu einem vermeintlich späten Zeitpunkt im Lebenslauf noch aufgenommen werden, was dem Postulat des lebenslangen Lernens in idealtypischer Weise entgegenkommt. Die Carl von Ossietzky Universität hat als ehemalige Pädagogische Hochschule eine lange Tradition als offene Hochschule, deren Bildungsangebote einer breit gefächerten und heterogenen Zielgruppe zugutekommen sollen: zum Teil haben über 10% der Studierenden die Zugangsberechtigung über eine Z-Prüfung erhalten.
Obwohl das Wissen über diese Gruppe für die Hochschulpraxis und -politik von entscheidender Bedeutung ist, gibt es bisher nur wenige Studien, die diese Bildungs- und Berufsverläufe aus einer ganzheitlichen biographischen Perspektive empirisch untersuchen. Unerforscht ist dabei noch, welche langfristigen Konsequenzen die vermeintlich späte Entscheidung für ein Studium auf die weiteren Berufs- bzw. Erwerbsverläufe hat, welche biographischen Entwicklungen sich nach dem Studium ergeben und wie diese biographisch zu begründen sind.
Forschungsfragen bzw. Erkenntnisinteresse
Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Bearbeitung folgender Aspekte:
- Gewinnung eines erweiterten Verständnisses der Zielgruppe und deren Motivation für ein Studium (Ablegen der Z-Prüfung),
- Generierung von Erkenntnissen zum Einfluss der akademischen Sozialisation während des Studiums und des erreichten Abschlusses auf den nachfolgenden beruflichen Verlauf,
- Analyse der von den Befragten ergriffenen biographischen Gestaltungsspielräume nach dem Studium und der strukturellen Merkmale, von denen diese abhängig sind.
Aufbauend auf den Ergebnissen einer bereits durchgeführten quantitativen Vorstudie (N = 6205) sollen vorläufige Typen untersucht und vertieft werden, die mithilfe einer latenten Klassenanalyse exploriert wurden. Ziel ist die Rekonstruktion der Bildungs- und Berufsbiographien dieser Fallgruppe durch eine objektiv-hermeneutische Interpretation autobiographischer Stegreiferzählungen, die durch narrative Interviews hervorgerufen werden. So können lebensgeschichtliche Prozesse in ihrer zeitlichen Gebundenheit sowie in ihrer Sinn- und Zusammenhangsbildung abgebildet werden.