Erika Margewitsch

Erika Margewitsch

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Dr. Erika Labinsky (geb. Margewitsch)


Dissertationsvorhaben - Veröffentlichungen - Tagungen - Zur Person - Lehrtätigkeit

Dr. Erika Labinsky
Erika Labinsky
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Dissertation (Abschluss im Juni 2005)

"Formelhafter Sprachgebrauch in Schülertexten" (Beiträge zur Didaktischen Rekonstruktion; 11)

Mit Formelhaftigkeit verknüpft man gemeinhin die Vorstellung von Festgeprägtheit und Stereotypizität. Dies mag dazu veranlassen, die formelhafte Wendung als Gegenpol zu "echter Kreativität" aus der schriftlichen Textproduktion zu verbannen. Eine vorschnelle normative Verurteilung wird den vielfältigen Ausprägungen und der Multifunktionalität formelhafter Sprache jedoch nicht gerecht. Richtet man den Blick auf Formelhaftigkeit in Texten von Schüler/innen, so stellt man fest, dass neben den stilistischen Problemen, die formelhafter Sprachgebrauch verursachen kann, auch eine Reihe positiver Funktionen damit einhergehen.

Die Dissertationsschrift geht der Frage nach, welche Rolle Formelhaftigkeit im schriftlichen Sprachgebrauch von Schüler/innen - vornehmlich der Oberstufe - spielt und wie ein sinnvoller Umgang damit aussehen sollte, d.h. es geht um die empirische Erfassung der Bedeutung dieses Sprachbereiches für den Lerner und darauf basierend um die Entwicklung eines adäquaten sprachdidaktischen Konzepts. Die Untersuchung folgt damit dem Dreischritt der Didaktischen Rekonstruktion: fachliche Klärung des Gegenstands, Erhebung der Lernerperspektive und didaktische Strukturierung.

Die empirische Analyse basiert auf einem Textkorpus aus den Fächern Deutsch, Geschichte, Werte u. Normen und Biologie und hat folgende Schwerpunkte:

  • Analyse möglicher Ursachen formelhaften Sprachgebrauchs
  • Analyse der stilistischen Leistungen formelhaften Sprachgebrauchs
  • Beschreibung und Erklärung von Formulierungsschwächen, die aus dem Gebrauch
    formelhafter Sprache resultieren

Mit der Ermittlung typischer Problemfelder konnten konkrete Vorschläge für die Optimierung der Formulierungsarbeit entwickelt werden, z.B. in Form eines "stilistischen Filters", mit dessen Hilfe Schüler/innen ihre eigenen Texte auf mögliche Formulierungsschwächen hin untersuchen können. Dies wird ergänzt durch Vorschläge für den funktionalen Einsatz formelhafter Sprache, z.B. in Form von textstrukturierenden Formulierungsmustern. Lehrer/innen werden zu einem konstruktiven Umgang mit Formulierungsschwächen angeregt, indem sie dazu angeleitet werden, ihren Fokus von der bloßen Sanktionierung der Schwächen auf deren Ursachen zu lenken.

Veröffentlichungen

Labinsky, Erika (2016): Kollokationsbrüche in Schülertexten der Oberstufe. In: Aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur. 12.Jg. Heft 2. (Themenheft: Formelhafte Sprache und Sprachkritik.)

Labinsky, Erika (2015): Dem Formulieren auf der Spur – Kooperative Textproduktion als Erhebungsmethode. In: Kaiser, Astrid (Hrsg.): Innovative Erhebungsmethoden. Baltmannsweiler: Schneider Verlag, 99–116.

Margewitsch, Erika (2006): Formelhaft Formuliertes in Schülertexten -

Zur Genese und Interpretation von Formulierungsschwächen. In: Häcki Buhofer, Annelies/ Burger, Harald (Hg.): Phraseology in Motion. Proceedings zu Europhras Basel 2004. Hohengehren: Schneider Verlag, 357-369.

Margewitsch, Erika (2006): Formelhafter Sprachgebrauch in Schülertexten. Oldenburg: Didaktisches Zentrum. (= Beiträge zur Didaktischen Rekonstruktion;11)

Margewitsch, Erika (2006): "Das klingt überzeugend, weil's kein Schwein versteht..."- Eine Studie zu Stilvorstellungen von Schülern. Oldenburg: Didaktisches Zentrum (= Oldenburger VorDrucke; 537)

Margewitsch, Erika (2005): Über das Formulieren nachdenken - Schreibkonferenzen als Forschungsmethode. In: M. Gerhard; H. Gropengießer &U. Kattmann (Hg.): Handbuch zur fachdidaktischen Lehr- und Lernforschung. (i.Dr.)

Margewitsch, Erika (2005): Leistungen und Gefahren formelhaften Sprachgebrauchs in Schülertexten. In: Huneke, Hans-Werner (Hg.): Geschriebene Sprache. Strukturen, Erwerb, didaktische Modellbildungen. Heidelberg: Mattes Verlag, 163-181. (= Schriftenreihe der Pädagogischen Hochschule Heidelberg 45)

Margewitsch, Erika (2005): "Falsche" Kollokationen und andere Formulierungsschwächen: Spuren auf dem Weg zum guten Stil? In: Helmuth Feilke/ Regula Schmidlin (Hg.): Literale Textentwicklung. Lang: Frankfurt/M u.a, 185-194.

Tagungen

19. - 22. 09. 2002

33. Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL); Vortrag zum Thema: "Was sagen Formulierungsschwächen in Schüleraufsätzen über das Schriftsprachverhalten der Verfasser aus?"

22. - 26. 09. 2002

14. Symposion Deutschdidaktik: Deutschunterricht und medialer Wandel; Vortrag zum Thema: "Zwischen Musterorientierung und sprachlicher Abweichung: Kollokationen in Schülertexten"

25. 02. 2003

ALP (Arbeitskreis linguistische Pragmatik), München;
Vortrag zum Thema: "'Das wird alles von den Medien hochsterilisiert' ­ Von Stilblüten und ihren unscheinbaren Artgenossen"

9. - 10. 05. 2003

Arbeitskreis Orthographie und Textproduktion, Heidelberg: "Geschriebene Sprache. Strukturen, Erwerb, didaktische Modellbildungen"
Vortrag zum Thema: "Phrasemgebrauch in Schülertexten ­ Implikationen für eine muttersprachliche Phraseodidaktik"

26. - 29.08.2004

Europhras 2004, Basel
Vortrag zum Thema: "Formelhafter Sprachgebrauch in Schülertexten"

26. - 29.09.2004

15. Symposion Deutschdidaktik, Lüneburg
Vortrag zum Thema: "Die Entwicklung von Formulierungsbewusstheit durch kooperative Textproduktion in Schreibkonferenzen"

Zur Person

  Persönliche Angaben
 


Geburtsjahr: 1976
Geburtsort: Homburg/Saar

   

 

Ausbildung

seit 2018

2016

seit 2014

2009-2011

Studiendirektorin am Neuen Gymnasium, Oldenburg

Deutscher Lehrerpreis in der Kategorie "Unterricht innovativ" (Projekt "Living Library")

Oberstudienrätin am Max-Planck-Gymnasium, Delmenhorst

Mitwirkende Lehrkraft in didaktischen Lehrveranstaltungen der Germanistik an der Universität Oldenburg

seit 2006

Studienrätin am Max-Planck-Gymnasium, Delmenhorst
 

05/2006

Studienassessorin am Max-Planck-Gymnasium, Delmenhorst

04/2006

2. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in Deutsch und Französisch

2001 - 2005

Promotionsstudium im Promotionsprogramm "Fachdidaktische Lehr- und Lernforschung - Didaktische Rekonstruktion" an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg (gefördert mit einem Georg Christoph Lichtenberg-Stipendium)
 

2001

1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in Deutsch und Französisch an der Universität des Saarlandes
 

1994 - 2001

Studium der Romanistik und Germanistik an der Universität des Saarlandes
1996/97: Fremdsprachenassistentin in Nevers, Frankreich
1998/99: Auslandssemester an der Université de Rennes (gefördert mit einem DAAD-Stipendium)

1994 Abitur am Christian von Mannlich Gymnasium, Homburg
   
 

Sonstiges

 

Teilnahme an nationalen und internationalen Theaterprojekten

 

diverse Praktika und Fortbildungen im Bereich Theaterpädagogik/ Darstellendes Spiel

 

diverse Übersetzungsarbeiten

(Stand: 20.06.2024)  | 
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