Die Entwicklung von Störungen des Gangs und eingeschränkter Gangadaptabilität ist meist ein schleichender Prozess, der im schlimmsten Fall in einem Sturz resultiert. 
Die frühzeitige Identifikation von Unsicherheiten des Gangs mittels Hearables hätte bedeutenden präventiven Wert.

Ziel des Promotionsprojekts M3 - Hear:az ist die Erfassung von individuellen Gangstörungen, des Mobilitätsverhaltens sowie von akut auftretenden Gangunsicherheiten über ohrnahe IMU-Sensorik. Ergänzend sollen Umgebungsfaktoren ebenfalls durch Hearables erfasst werden, da diese durch Auslösen von dual-task Situationen zu Gangunsicherheiten beitragen können. Mögliche Parameter wären Umgebungsgeräusche wie Verkehrslärm aber auch die Interaktion mit anderen Menschen, wobei sowohl das Zuhören als auch das Sprechen relevant sein kann. Auch der aktuelle körperliche Belastungszustand kann das Gangbild modifizieren. Als Indikatoren können die Herzfrequenz und die Ventilation erfasst werden. Die Identifikation von Umgebungsfaktoren, die Gangunsicherheiten begünstigen, kann dazu genutzt werden, das Verhalten in derartigen Situationen zu modifizieren oder individuell geeignete Interventionen auszuwählen, die das Risiko für Gangunsicherheit und Stürze bei einer entsprechenden Exposition reduzieren können.