In den letzten 60 Jahren haben Produktion und Verbrauch von Plastik stark zugenommen und zu einem steilen Anstieg von Plastikmüll geführt, der sich auch in den Meeren ansammelt. Physikalische, chemische und biologische Abbau- und Zerkleinerungsprozesse führen zu einer ständigen Abnahme der Partikelgröße bei gleichzeitigem Anstieg der Teilchenzahl. Zusammen mit kleinen primären Plastikteilchen aus Verbrauchsprodukten bilden diese weniger als 5 mm großen Fragmente (sekundäres Plastik) das sogenannte "Mikroplastik". Mikroplastik ist inzwischen allgegenwärtig, beständig und reichert sich in zunehmendem Maße an. Wechselwirkungen mit Umweltschadstoffen und die mit der Zerkleinerung steigende Bioverfügbarkeit stellen potentielle Risiken dar, die zunehmend in unser Bewusstsein gelangen. Jedoch sind die Auswirkungen dieser Plastikpartikel auf marine Ökosysteme noch weitgehend unbekannt. In unserer Arbeitsgruppe haben wir eine neue, empfindliche Pyrolyse-Gaschromatographie-Massenspektrometrie-Methode etabliert. Damit lassen sich die gängigen Verbrauchsplastiksorten, die momentan über 80 % des Plastiks ausmachen, qualitativ und quantitativ zuverlässig analysieren. Die Methode wurde bereits erfolgreich auf Umweltweltproben wie Fische, Sedimente und Wasser angewendet. Ferner wird das Verhalten verschiedener Additive untersucht, die aus dem Plastik ins Wasser gelangen und mit Oberflächen und Organismen wechselwirken.
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