Über diesen Blog.

Hier schreiben Wissenschaftler*innen der Universität Oldenburg und Gastautor*innen darüber, wie sich Gesellschaften selbst wahrnehmen und thematisieren, sich ihrer jeweiligen Gegenwart vergewissern und dabei in die Zukunft entwerfen.

Wie stehen diese Selbstwahrnehmungen und -entwürfe mit Institutionen, Medien und Techniken zur Gestaltung von Natur, Gesellschaft und Subjektivität in Verbindung? Wie modellieren sie den lebensweltlichen Alltag und halten Menschen zu einem bestimmten Verhalten an? Wie werden diese Interventionen in das Gegebene begründet und legitimiert, aber auch kritisiert, verworfen oder unterlaufen?

Diesen Fragen, deren interdisziplinäre Reflexion eines der zentralen Anliegen des Wissenschaftlichen Zentrums „Genealogie der Gegenwart“ ist, gehen die Blogger aus unterschiedlichen Fachperspektiven und Tätigkeitszusammenhängen mit Blick auf kontrovers verhandelte Themen wie Migration, Ungleichheit, Digitalisierung, Kriminalität, Gesundheit und Ökologie nach.

Bei Fragen oder Anmerkungen schreiben Sie gerne an wizzeg@uni-oldenburg.de.  

Pressemitteilung zum Workshop “Genealogie des Subjekts”

von Team

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Pressemitteilung zum Workshop “Genealogie des Subjekts” (01.-03.12.2015):
Wie Menschen in Europa und Japan sich selbst sehen

Experten-Workshop an der Universität – Auch verändertes japanisches Selbstverständnis nach Fukushima ist ein Thema

Oldenburg. Wie sieht der Mensch sich selbst, wie sieht er sich in Bezug auf die Welt – und welche Unterschiede gibt es diesbezüglich zwischen der europäischen und der japanischen Perspektive? Diesen Fragen nähern sich deutsche und japanische ExpertInnen aus Philosophie, Soziologie, Geschichte und Kulturwissenschaften in einem gemeinsamen Workshop an der Universität Oldenburg vom 1. bis 3. Dezember an. Veranstalter sind das Wissenschaftliche Zentrum “Genealogie der Gegenwart” der Universität und das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Oldenburger Graduiertenkolleg “Selbst-Bildungen”. Ziel ist es, Subjektivität aus genealogischer Perspektive zu betrachten, also die Entstehung von Selbst- und Weltbildern aus sozialen, geistesgeschichtlichen und kulturellen Konstellationen heraus zu untersuchen.
Die Workshop-TeilnehmerInnen – eine sechsköpfige Delegation von drei japanischen Universitäten sowie etwa 30 Oldenburger ProfessorInnen, Post-Docs und Promovierende – werden etwa Unterschiede im Kultur- und Körperverständnis erörtern. So gibt es im Japanischen kein autonomes “Ich”, schon die Sprache macht immer einen Bezug zu anderen deutlich. Die europäische Tradition der Aufklärung hingegen schreibt dem Subjekt eine größere Autonomie, eine Freiheit des Willens und Handelns zu. Der Workshop “Genealogie des Subjekts” beleuchtet in diesem Sinne die Handlungsmacht des Einzelnen, seine Einbettung in politische Hierarchien oder gesellschaftliche Konventionen ebenso wie die Befähigung, diese zu kritisieren und zu überschreiten. Auch das veränderte japanische Selbstverständnis nach der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 wird Thema sein.
Die Kooperation zwischen den Universitäten Oldenburg und Sendai (Japan) besteht seit 2010, initiiert vom Oldenburger Soziologen und Sportsoziologen Prof. Dr. Thomas Alkemeyer und dem japanischen Delegationsleiter Prof. Keiichi Komatsu, Philosoph und Kant-Experte an der Sendai University. Zum Auftakt des Workshops wird der Oldenburger Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper die japanischen Gäste begrüßen. Neben dem wissenschaftlichen Austausch zwischen beiden Universitäten existiert ebenfalls ein Studierendenaustausch.

Kontakt:
Dr. Nikolaus Buschmann, Tel.: 0441/798-4690, E-Mail: nikolaus.buschmann@uni-oldenburg.de 
Rea Kodalle, Tel.: 0441/798-5481, E-Mail: rea.kodalle@uni-oldenburg.de 

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