Aus dem Abstract auf der Verlags-Homepage:
Was bedeutet es für Lehrkräfte, eine für sie neue pädagogische Praxis zu vollziehen, die sie zugleich im Rahmen von Schulentwicklung erst entwickeln müssen? Mit dieser forschungsleitenden Frage werden im vorliegenden Band professionelle Deutungsmuster von Lehrkräften im Schulversuch PRIMUS herausgearbeitet. Der Arbeit liegt eine reformulierte struktur- und schulkulturtheoretische Analyseeinstellung zugrunde, die den bisherigen theoretischen Rahmen um das professionelle organisationale Handeln erweitert. Die theoretische Perspektive leitet eine empirische Interviewstudie mit qualitativ-rekonstruktiven Auswertungsmethoden an, die zunächst zu den beiden Handlungsfeldern des pädagogischen und des Schulentwicklungshandelns jeweils drei zentrale Bezugsprobleme und dazugehörige Deutungsmuster von Lehrkräften erarbeitet. In einem zweiten Schritt werden die Befunde hinsichtlich der beiden Phänomene Ungewissheit und Konvergenz interpretiert. Im Kern verweist die Studie auf die Bearbeitungsmöglichkeit von Ungewissheit in der kollegialen Gemeinschaft auch über deren divergente Deutungsmuster hinweg.