Lernen, mit der Freiheit umzugehen

Alexander Max Bauer promoviert in Philosophie. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der DFG-Forschungsgruppe „Bedarfsgerechtigkeit und Verteilungsprozeduren“, an der die Universität Oldenburg beteiligt ist.

„Ich kenne die 3GO aus jeder Perspektive – als Teilnehmer der angebotenen Kurse, aber auch als Vertreter der Promovierenden im Direktorium. Dort bin ich zum Beispiel an der Programmplanung beteiligt, sammle Rückmeldungen der anderen Promovierenden und bringe diese in unseren Direktoriumssitzungen ein.

Diese Rückmeldungen zeigen, dass die 3GO für viele Promovierende eine wichtige Unterstützung ist. Für Individualpromovierende spielen beispielsweise Angebote, die Fähigkeiten wie Selbstorganisation oder Zeitmanagement vermitteln, eine große Rolle. Wenn man nicht an einem strukturierten Promotionsprogramm teilnimmt, ist man zudem über die Graduiertenschule mit anderen Doktorandinnen und Doktoranden verbunden.

In einer Individualpromotion, wie auch ich sie mache, lernt man, sehr eigenständig zu sein. Ich habe viele Freiheiten, muss aber auch das meiste selbst organisieren, von den Arbeitszeiten über die Finanzierung bis zur Forschungsfrage. In der Pandemie ist es noch schwieriger, mit dieser Freiheit umzugehen. Die Zusammenhänge und Strukturen, die einem sonst Halt geben, zerfasern. Ich kommuniziere zwar jede Woche mit meinem Betreuer Prof. Dr. Mark Siebel und habe das Glück, in ein Drittmittelprojekt eingebunden zu sein und darüber in regem Austausch mit anderen Beteiligten zu stehen. Aber ich war zum Beispiel seit März 2020, dem Beginn der Pandemie, insgesamt nur ein paarmal auf dem Campus. Für mich war die große Eigenständigkeit kein Nachteil, aber ich weiß, dass nicht jeder mit der aktuellen Situation gut klarkommt.

Für mich persönlich war die Schreibbegleitung sehr gewinnbringend. Das ist ein Programm, bei dem Doktorandinnen und Doktoranden mit Studierenden zusammengebracht werden, um diese beim Schreiben von Haus- oder Abschlussarbeiten zu unterstützen. Wir Promovierenden wurden vorher gecoacht und haben beispielsweise Gesprächstechniken oder Problemlösungsmodelle kennengelernt. Mir persönlich hat es unglaublich viel gebracht, in diese Beraterrolle zu schlüpfen, gemeinsam Probleme zu lösen und zu sehen, wie man echte Hilfestellungen geben kann. Auch während der Pandemie, vom eigenen Schreibtisch aus, über das Internet.“

Presse & Kommunikation (Stand: 20.06.2024)  | 
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