Am 5. November 1984 berichtete die Hochschulzeitung UNI-INFO über die erstmalige Verwendung von „Bildschirmschreibmaschinen“ – frühen Vorläufern der Personal Computer – an der Universität und stellte sogleich fest, dass diese die herkömmlichen Schreibmaschinen nicht ersetzen könnten…
Ein Leben ohne PCs, Laptops, Tablets, Smartphones oder Wearables ist für die meisten Menschen heute unvorstellbar. In den 1980er Jahren stand die Digitalisierung aber noch ganz am Anfang. Entsprechend skeptisch reagierten Beschäftigte und die Redaktion des UNI-INFO auf die neuartigen Geräte. So heißt es in dem Artikel, die „modernen Textverarbeitungssysteme“ böten zwar viele neue Möglichkeiten – so könne man Texte nicht nur ausdrucken, sondern auch speichern, um sie später weiterzubearbeiten –, allerdings sei der praktische Nutzen in der Regel kaum größer als bei traditionellen Schreibmaschinen. An der Universität würden die Geräte daher bei nicht mehr als 20 Prozent des Schriftgutes zum Einsatz kommen können. Der Personalrat fürchtete trotzdem, die neuen Systeme könnten Mitarbeitende überflüssig machen und zu Stellenkürzungen führen.
Was aus heutiger Sicht kurios wirkt, muss man im historischen Kontext betrachten. Digitale Technologien waren in den 1980er Jahren neu und boten viel weniger Funktionen als heute. Deshalb gehörten Schreibmaschinen bis in die 1990er Jahre zum Büro-Standard. Neue Technologien brauchen eben Zeit, bis sie ihr volles Potential entfalten können. Und wer weiß schon, mit welchem Schmunzeln man in 40 Jahren auf die technische Ausstattung heutiger Büros blicken wird?