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Studiengangsverantwortliche:
Forschung
Laufende Forschungs- und Entwicklungsprojekte
SPEIK
Prof. Dr. Juliana Goschler, Dr. Madjid Nezhad Masum
Ziel des Projekts SPEIK (Spracherhebung bei iranischen Migrantenkindern) ist die Erstellung eines zweisprachigen deutsch-persischen Textkorpus. Es umfasst transkribierte sprachliche Äußerungen, die von deutschen Kindern (und Jugendlichen) mit iranischem Migrationshintergrund anhand des Verfahrens Erzählen produziert werden. Das erstellte Korpus soll dann in einer weiteren Phase im Rahmen einer explorativen Studie analysiert werden. Es wird u.a. untersucht, ob die produzierten Texte bestimmte Normabweichungen von der jeweiligen Sprache zeigen. Die beobachteten Abweichungen werden dann in Anlehnung an die Zweitspracherwerbshypothesen systematisch untersucht. Im Hinblick auf die Kontrastiv-Hypothese wird auf die Frage eingegangen, inwieweit die aufgetretenen Normabweichungen auf die Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zwischen der Erst- und Zweitsprache zurückzuführen sind. Zudem wird gezeigt, ob der interlinguale Einfluss nur einseitig ist oder sich vielmehr als eine gegenseitige Auswirkung zwischen den beiden Sprachen auszeichnet. Vor dem Hintergrund der Lernersprachen-Hypothese wird auch die Rolle der intralingualen Faktoren wie Übergeneralisierung und Regularisierung in der Entstehung der beobachteten Abweichungen konstatiert. Als Indikator zur Analyse der Texte dienen u.a. Wortstellung, Wortbildung, sprachliche Komplexität, Zeitausdruck und Erzählstruktur.
Umbrüche gestalten - Sprachenförderung und -bildung als integrale Bestandteile innovativer Lehrerbildung in Niedersachsen
Prof. Dr. Juliana Goschler (lokale Projektleitung), Dr. Anne-Kristin Cordes, Dr. Snizhana Maksymchuk (wissenschaftliche Mitarbeiterinnen), Sabine Eickhoff (abgeordnete Lehrkraft, BBS Jever)
In Zusammenarbeit mit den Universitäten Göttingen, Hannover, Hildesheim, Braunschweig, Lüneburg, Vechta, Osnabrück und gefördert durch das Mercator-Institut und das Land Niedersachsen.
Oldenburger DaZ-Korpus - OLDaZFrog
Prof. Dr. Juliana Goschler
Erstellung eines Korpus elizitierter Erzählungen ein- und mehrsprachiger Sprecher/innen.
Bewegungsverben in der Zweitsprache und Kontaktvarietäten
Prof. Dr. Juliana Goschler
In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch (FU Berlin), Prof. Dr. Christoph Schroeder (Universität Potsdam), Till Woerfel (LMU München).
Aktuelles
Stellungnahme zur Frage nach der Familiensprache
unterzeichnet von 51 SprachwissenschaftlerInnen, SprachpsychologInnen und EntwicklungspsychologInnen
Gegenwärtig wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, ob man Familien vorschreiben oder anregen darf, welche Sprache sie in welchen Kontexten sprechen. In dieser Stellungnahme möchten wir auf einen in dieser Debatte wenig beachteten Aspekt hinweisen: wissenschaftliche Erkenntnisse zum Spracherwerb und zur kindlichen Entwicklung.
Es steht außer Frage, dass für Kinder das Erlernen der deutschen Sprache entscheidend für schulischen Erfolg und damit auch für spätere Berufschancen ist. Der Spracherwerb soll und muss daher – insbesondere bei Kindern, die Deutsch als frühe Zweitsprache erwerben – entsprechend gefördert werden.
Erfolgreicher Spracherwerb (sowohl in der Erst- als in der Zweitsprache) braucht eine sprachanregende Umgebung und Sprachlerngelegenheiten mit vielfältigen, hinreichend komplexen und fehlerfreien Sprachbeispielen. Geringe sprachliche Anregung, fehlerhafte und wenig komplexe Sprachbeispiele hingegen können den kindlichen Spracherwerb verzögern. Zudem würden Kinder in solchen Sprachumgebungen die deutsche Sprache in fehlerhafter Form erlernen. Dies würde den weiteren Erwerb bildungssprachlicher Kompetenzen erschweren. Das für den schulischen Erfolg notwendige Sprachniveau ist auf diesem Weg nicht erreichbar. Solch eine als problematisch einzuschätzende Spracherwerbssituation kann entstehen, wenn Eltern angehalten werden in einer Sprache zu sprechen, die sie selbst nicht auf Muttersprachniveau beherrschen.
Sprache ist auch ein wesentliches Medium für erfolgreiche Erziehung und eine enge Eltern-Kind-Beziehung. Es ist wichtig, dass sich Eltern im Gespräch mit ihren Kindern detailliert und sicher ausdrücken können. Wenn Eltern bestimmte Themen aufgrund von sprachlichen Engpässen (zum Beispiel in einer Fremdsprache) nicht oder nicht hinreichend besprechen können, kann das der sozialen Entwicklung der Kinder schaden. Insbesondere emotionale Themen werden in solchen Konstellationen zu kurz kommen. Empfohlen wird daher, dass Eltern mit ihren Kindern die Sprache sprechen, die sie gut können und in der sie sich wohl fühlen – egal ob dies Deutsch ist oder eine andere Sprache.
Insgesamt sprechen wissenschaftliche Erkenntnisse also dagegen, Eltern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, dazu anzuhalten in der Familie Deutsch zu sprechen. Kinder erlernen die deutsche Sprache problemlos in Kindertageseinrichtungen – wenn diese eine hohe Qualität aufweisen und sie diese lange genug vor dem Schuleintritt besuchen - mindestens zwei bis drei Jahre ist hier die Empfehlung. Zweisprachigkeit ist – auch schon im frühesten Kindesalter – unproblematisch und kann unter guten Bedingungen sogar positive Effekte auf die gesamte kognitive Entwicklung haben.
Prof. Dr. Heike Behrens - Basel
Dr. habil. Dagmar Bittner - Berlin
Dr. Silke Brandt – Lancaster
MSc. Julia Brase – Göttingen
Prof. Dr. Katja F. Cantone-Altıntaș - Essen
Dr. Anne-Kristin Cordes - Oldenburg
Prof. Dr. Solveig Chilla - Heidelberg
Prof. Dr. Moritz M. Daum - Zürich
Prof. Dr. Annick De Houwer - Erfurt
Prof. Dr. Holger Diessel – Jena
Dr. Miriam Dittmar - Brugg
Dr. Antje Endesfelder-Quick - Leipzig
Prof. Dr. Claudia Friedrich - Tübingen
PD Dr. habil. Natalia Gagarina - Berlin
Dr. Anja Gampe – Zürich
Prof. Dr. Juliana Goschler - Oldenburg
Dr. Eileen Graf - Chicago
Dr. Susanne Grassmann - Zürich
Prof. Dr. Cornelia Hamann - Oldenburg
Dr. Annegret Klassert - Potsdam
Msc. MA Christian Kliesch – Lancaster
Prof. Mechthild Kiegelmann – Karlsruhe
Dr. Gunde Kurtz - Heidelberg
MA Cornelia Lahmann – Köln
PD Dr. Katrin Lindner – München
Prof. Dr. Nivedita Mani - Göttingen
MA Julia Meyer - München
Dr. Marije Michel – Lancaster
Prof. Dr. Elke Montanari - Hildesheim
Prof. Dr. Natascha Müller - Wuppertal
Prof. Dr. Greg Poarch - Tübingen
Prof. Dr. Claudia Riehl - München
PD Dr. habil. Katharina Rohlfing - Bielefeld
Dr. Dorothé Salomo - Magdeburg
Dr. Katrin Skoruppa - Basel
Dr. Ulrike Schild – Tübingen
Dr. Daniel Schmerse - Berlin
M.A. Sarah Schneitz – Berlin
MA Melanie S. Schreiner - Göttingen
Prof. Dr. Christoph Schroeder – Potsdam
Prof. Dr. Monika S. Schmid – Essex
Dr. Cornelia Schulze - Erfurt
Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch – Berlin
Prof. Dr. Sabine Stoll - Zürich
Dr. Barbara Stumper - Oldenburg
Prof. Dr. Wolfgang Tietze – Berlin
MA Nathalie Topaj - Berlin
Prof. Dr. Rosemarie Tracy – Mannheim
Prof. Dr. Isabell Wartenburger - Potsdam
Prof. Dr. Gert Westermann - Lancaster
MA Till Woerfel - München
Kontakt:
Prof. Dr. Juliana Goschler
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fakultät III - Sprach- und Kulturwissenschaften, Institut für Germanistik, juliana.goschler@uol.de +49-441-798-3047
Dr. Susanne Grassmann, Universität Zürich, Psychologisches Institut, Entwicklungspsychologie, s.grassmann@psychologie.uzh.ch +41 44 63 5 74 99
Weitere Stellungnahmen von Sprachwissenschaftler/innen:
Berliner Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft / Interdisziplinärer Verbund für Mehrsprachigkeit (BIVEM):
Internationale Forschungsstelle für Mehrsprachigkeit der Ludwig-Maximilians-Universität München:
www.ifm.daf.uni-muenchen.de/aktuelles/stellungnahme_csu_leitantrag.pdf
Prof. Dr. Christoph Schroeder und Prof. Dr. Heike Wiese vom Zentrum "Sprache, Variation und Migration" an der Universität Potsdam
mediendienst-integration.de/artikel/sprachforscher-zu-leitantrag-csu-mehrsprachigkeit.html
Prof. Dr. Rosemary Tracy von der Universität Mannheim
Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch, Susanne Flach und Fatih Özcan von der Freien Universität Berlin
www.sprachlog.de/2014/12/10/integration-durch-sprachvorschriften/
Prof. Dr. Juliana Goschler von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
drmutti.wordpress.com/2014/12/10/dann-frogts-hoit-omoi-csu-deutschpflicht-und-wissenschaft/