Archäologisches Museum

Museo Archeologico Nazionale della Valle Camonica - von Daniel Gebel

Wir verbrachten den dritten Tag unserer Norditalien-Exkursion im Valcamonica, einem Tal in der Lombardei. Dort besichtigten wir vormittags das Minerva-Heiligtum in Breno und am frühen Nachmittag das römische Theater und Amphitheater in Cividate Camuno. Am späten Nachmittag besuchten wir das National- Archäologische Museum von Valcamonica in Cividate Camuno. Da wir den Weg zu Fuß zurücklegten, sahen wir aus erster Hand, wie groß die Stadt einst war. Überreste römischer Bauten prägen auch noch heute das Stadtbild von Cividate Camuno.

Das Archäologische National-Museum von Valcamonica in Cividate Camuno ist ein staatliches Institut für den öffentlichen  Gebrauch und wird seit 1981 vom Staat finanziell unterstützt. Ziel des Museums ist die Erhaltung und Verbesserung des archäologischen Erbes aus der Römerzeit von Cividate Camuno und des gesamten Valcamonica.

Die anhaltenden Entdeckungen im Valcamonica-Tal führten dazu, dass die Errichtung eines Museums notwendig wurde, in welchem man die Entdeckungen der Öffentlichkeit präsentieren konnte. Thematisch deckt das Museum die Zeit der Alpen-Romanisierung ab. Aufgrund der Vielzahl der Entdeckungen wurde das Museum 2010 um mehrere Exponate und Ausstellungen erweitert.

Beim unserem Besuch im Museum stach von den Exponaten vor allem die Minerva-Statue hervor. Die Statue der Minerva wurde 1986 im Heiligtum von Breno, genauer gesagt im Ort Spinera, gefunden und war Gegenstand einer ersten Restaurierung im Jahr 1987, mit dem Ziel, den Körper wieder zusammenzusetzen. Im Jahr 2000 wurde die Statue erneut einer Restauration unterzogen. Die Minerva-Statue ist seitdem die Hauptattraktion des Museums. So stand die Minerva bei unserem Besuch im Mittelpunkt einer Lichtinstallation. Dabei wurde die Statue abwechselnd mit rotem und blauem Licht bestrahlt. Dabei sollte der Effekt erzeugt werden, dass die Statue beim roten Licht in Flammen und beim blauen Licht unter einem Wasserfall steht. Damit es auch wirklich authentisch wirkte, liefen im Hintergrund die passenden Geräusche. Beim roten Licht hörte man das Knistern des Feuers, beim blauen Licht das Rauschen des Wassers. Der gewünschte Effekt blieb bei unserer Exkursions- Gruppe allerdings aus. Viele empfanden die Lichtinstallation als kitschig. 

Besser kam da die verbrannte Alpenhütte bei unserer Exkursions-Gruppe an. Das Museum, welches aus drei Sälen besteht, stellt in seinem dritten und letzten Saal das alltägliche Leben der Menschen zur Zeit der Römer in Valcamonica dar. Hier machte von allen Exponaten ein verbrannter Holzbalken den meisten Eindruck. Es handelt sich hierbei um ein verbanntes Stück Holz, welches einst Teil einer kleinen Berghütte war, die in Valcamonica stand. Das Besondere an der Hütte war, dass sie einst niedergebrannt worden ist, was dazu geführt hat, dass ein Holzbalken durch das Feuer konserviert und dadurch den Forschern erhalten geblieben worden ist. Anhand des Balkens, konnten die Archäologen bestimmen, wie alt die Berghütte ist und in welcher Epoche sie erbaut wurde. Außerdem konnten sie so die Berghütte Schritt für Schritt rekonstruieren. 

Der Besuch im Archäologischen National- Museum von Valcamonica bildete den perfekten Abschluss für unseren dritten Exkursions-Tag. Durch das Museum bekam man nochmal eine kurze, kompakte und detaillierte Übersicht darüber, wie sich die Romanisierung in Valcamonica vollzogen hat und wie die Menschen hier unter römischer Herrschaft gelebt haben. Gleichzeitig konnte man sämtliche Funde, die in der Gegend gemacht wurden, noch einmal bewundern und bekam schlussendlich auch noch Hintergrundinformationen zum Minerva-Tempel und zum römischen Park.

www.museoarcheologico.valcamonicaromana.beniculturali.it

Antonietta Castiello (Stand: 20.06.2024)  | 
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