Leitung
Prof. Dr. OLIVER WURL
Sniffle
Die In-situ-Messboje Sniffle ist eine autonome Treibboje mit einer schwimmenden Kammer zur Messung von Gastransfergeschwindigkeiten und CO2-Austauschflüssen zwischen Ozean und Atmosphäre mit hoher räumlicher undzeitlicher Auflösung (Ribas-Ribas et al., 2018). Zuvor wurde die Floating-Chamber-Technik eingesetzt, die aber aufgrund von Kritik eingestellt wurde. Die Kritikpunkte an einfach aufgebauten Floating-Chamberswaren: i ) Zum einen schirmt die Kammer die Wasseroberfläche vor der Einwirkung von Wind ab und ii) in sehr ruhigen Gewässern erzeugt die Kammer Turbulenzen Nahe der Meeresoberfläche, die die Gasaustauschgeschwindigkeit künstlich erhöhen. Allerdings bietet die Floating-Chamber-Technik viele Vorteile im Vergleich zu anderen In-situ-Austauschmesssytsemen, wie z. B. Eddy-Kovarianz oder Dual-Tracer. Es ermöglicht uns beispielsweise CO2-Flussmessungen mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung und bei niedrigen Windgeschwindigkeiten durchzuführen, bei denen andere Techniken unzureichend reagieren. Aus diesem Grund haben wir die in den Vorjahren verwendete Floating-Chamber-Technik mit einem neuen Design übernommen, das die Verfälschung der Messungen minimiert durch i ) die sorgfältige Dimensionierung der Kammer, ii) den Driftmodus, iii) einen vollständig autonomen Betrieb, um Störungen durch den Bootsbetrieb zu vermeiden und; iv) Bewertung der Bewegung der Boje durch Auswertung der turbulenten kinematischen Energie unter der Kammer und außerhalb der Boje. Ein Vergleich beider turbulenter kinematischer Energien zeigte, dass die Kammertechnik für Flussmessungen in einer ozeanischen Umgebung geeignet ist. Die Messung des CO2-Austauschs mit der Floating-Chamber-Technik hat es uns ermöglicht, die Auswirkungen von Slicks abzuschätzen, während andere Techniken zur Austauschmessung nur Schätzungen in einem räumlich viel größeren Maßstab zulassen.
Sniffle im Jadebusen. Credits Ili Mustaffa
Sie finden alle Details im Sniffle paper