Resilienz als Chance für nachhaltiges Unternehmenshandeln

Projektlaufzeit:
05/2021 - 06/2023
Zuwendungsgeber:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Resilienz schafft Mehrwert - Praxishandreichung

Resilienz als Chance für nachhaltiges Unternehmenshandeln

Resilienz schafft Mehrwert - Ein Guide für die Praxis

Die Idee von Resilienz als Dienstleistung für andere („Resilience-as-a-Service“) stimuliert neue Sichtweisen, eröffnet unternehmerische Chancen und schafft einen Mehrwert für die Gesellschaft. Die vorliegende Praxishandreichung  trägt daher den Titel „Resilienz als Mehrwert“.

Sie richtet sich an Unternehmen, Start-ups, Wirtschaftsverbände und Fördereinrichtungen, die wissen möchten, was Resilienz über das Risikomanagement hinaus „kann“. In dem vorliegenden Guide wird das Konzept der chancenorientierten Resilienz vorgestellt und anhand von Unternehmensbeispielen sowie von vier zentralen unternehmerischen Aufgabenfeldern (Strategisches Management, Nachhaltigkeitsmanagement, Innovationsmanagement und Geschäftsmodellentwicklung) erläutert, wie sich die Chancenperspektive erfolgreich für nachhaltiges Unternehmenshandeln nutzen lässt. Dabei wird Resilienz als viertes Nachhaltigkeitsprinzip verstanden, das die Grundsätze der Effizienz, Konsistenz und Suffizienz ergänzt.

Zum Download des Guides klicken Sie auf das Thumbnail oder hier

Wissensgrundlagen für die unternehmerische Praxis

Das mit der Corona-Pandemie zu besonderer Prominenz avancierte Resilienzkonzept ist mehr als 50 Jahre alt und damit alles andere als neu. Es wird in der Psychologie und Ökosystemforschung genutzt und in jüngeren Jahren auch im Kontext anderer Wissenschaftsdisziplinen wie z. B. der Forschung zur Anpassung an den Klimawandel oder der Risikomanagementforschung angewendet. Auch in der Unternehmenspraxis wird das Resilienzkonzept in einzelnen Bereichen angewendet, allerdings bislang fast ausschließlich im Bereich von Risikomanagement und Risikoabwehr. Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Vorhabens „Resilienz als Chance für nachhaltiges Unternehmenshandeln“ nimmt das Forschungsteam der apl. Professur für Innovationsmanagement eine neue Perspektive auf das Resilienzkonzept ein. Hierbei geht es nicht um defensive Ansätze des Risikomanagements, sondern um proaktive Managementansätze, die gezielt störungsbewusste innovative Produkte und Dienstleistungen in den Fokus nehmen, die die „Fitness“ von Kunden und Partnern in der Wertschöpfungskette verbessern. So soll die Fähigkeit von Wertschöpfungs- und Versorgungssystemen erhalten bleiben, Dienstleistungen trotz massiver äußerer Störungen (Extremwetterereignisse, Pandemien, politische Turbulenzen usw.) aufrecht zu erhalten.

Resilienz wird damit als gestaltungs- und chancenorientiertes Leitkonzept für die Entwicklung störungsrobuster und überraschungsstabiler Versorgungs- und Produkt-Service-Systeme entwickelt. Für die nachhaltigkeitsorientierte Transformation der Wirtschaft, stellt sich für innovationsorientierte Unternehmen daher die Frage:

Wie lassen sich Produkte und Dienstleistungen entwickeln und anbieten, die die Resilienz und Nachhaltigkeit der Kunden und ihrer Organisationen erhöhen und damit einen nachhaltigen Mehrwert schaffen?

Bislang wird Resilienz im Diskurs um unternehmerische Nachhaltigkeit kaum aufgegriffen. Dabei kann Resilienz als ein weiteres zentrales Nachhaltigkeitsprinzip verstanden werden (Vermeidung von Systemzusammenbrüchen, Aufrechterhaltung grundlegender Funktionen unter Stress und massiven Störungen) und die bislang im Fokus stehenden Prinzipien der (Ressourcen-)Effizienz, der Konsistenz und der Suffizienz in wichtiger Weise komplettieren.

Die Idee und das Prinzip der Resilienz wird im Projektvorhaben systematisch mit dem wirtschaftsbezogenen Nachhaltigkeitsdiskurs verbunden und in einem weiterentwickelten Innovationsverständnis verankert.

Ziele des Vorhabens:

  • die Bedeutung des Resilienzkonzeptes für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Unternehmenshandeln herausarbeiten,
  • bestehende Lücken in Nachhaltigkeitsstrategien, Managementliteratur und Unternehmenspraxis identifizieren,
  • konkrete Ansatzpunkte entwickeln, wie Unternehmen durch die Nutzung des Resilienzkonzeptes in ihrer Nachhaltigkeit gestärkt werden und innovative Produkte und Dienstleistungen für resiliente Systeme entwickeln können,
  • Förder- und Unterstützungsbedarfe der Zielgruppe Unternehmen/KMU herausarbeiten,
  • zielgruppengerechte praktische Methoden und Handreichungen entwickeln, die Unternehmen in ihrem Nachhaltigkeits-, Klima- und Innovationsmanagement und von Verbänden, Kammern und Netzwerken aufgegriffen werden können sowie
  • eine Übersicht mit resilienzbezogenen Bedarfen, Ansatzpunkten und Themenfeldern für wirtschaftsbezogene Förderinstitutionen, Verbände und Kammern erstellen.
(Stand: 20.06.2024)  | 
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