im Meer von Augen (2014)

im Meer von Augen (2014)

im Meer von Augen - Eigengeräusche und Fernsehbilder

 

approaching marine biology - a project of visual blogging and biological cinematics 

....unvorhersehbare Verknüpfungen von Mensch, Meer, Auge und Apparat...

eine Kooperation des Institut Kunst und visuelle Kultur und Integrated Media mit dem ICBM, Institut für Chemie und Biologie des Meeres an der der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Unterstützung: Dr. Birte Junge und Dr. Sibet Riexinger, ICBM

Künstlerische Leitung: Anke Fischer, performative , künstlerische Medienpraxis

Die Filme, die in der Found Footage Werkstatt für experimentelle Co-Produktionen  für das ICBM umgesetzt wurden, stellen Verknüpfungen ästhetischer Forschung mit apparativen Sehens im Labor, am Schneidetisch und unter Wasser her. Sie wollen kursorische, ornamentale sowie diskursive (Neu)Interpretationen der Thematik Mensch und Meer befördern. Ein Geschenk an die Kolleg_innen des Meeres:

 

Filmliste:
 

1_ Wateriswet _von Lydia Liedtke

Das Wasser, in das der Taucher problemlos eindringen kann, ist ein uns vertrautes Element. Seine Haptik und sein Klang sind uns bekannt, es ist lebensnotwendig und doch ist es nicht unserLebensraum. Der Film spielt mit der Vermischung von profanen und außer-irdisch wirkenden Elementen. Die türkisfarbenen Petrischalen können so zum Swimmingpool werden und die Tropfen der Pipetten bekommen eine fast schon haptische Komponente. Auch bei den Bademodenmodellen muss man sich unwillkürlich fragen, ob die Walgesänge nicht eigentlich die Sirenengesänge dieser uns so sehnsüchtig und innig ansehenden Nixen sind.‟

 

2 _Bubble-Click_ von Lena Withot und Leonie Feiber

Ausgehend von der Faszination gegenüber der Tatsache, dass Sand kein Sand sein muss, nähert sich „Bubble-Click“ mithilfe einer vorwiegend ästhetischen Herangehensweise diesem Phänomen. Dabei werden die unbekannten, unverstandenen wissenschaftlichen Gerätschaften den ebenfalls wissenschaftlichen, aber visuell vertrauten Tauchern gegenüber gestellt – und gleichzeitig das Spannungsverhältnis von Natur und Technik sichtbar gemacht. 

 

3_ kotzende moewen (der Horizont bewegt sich)_ von Lucia Schaub

Abseits vom bekannten … --- … wird in diesem Film der Morsecode auf die Horizontale gebannt, egal, was drum herum passiert: eigentlich nur das Alltägliche in bunt, eine Hommage an die Leichtigkeit der Leidenschaft und Motivation, versehen mit einer Priese Meeresduft. Der hoch frequentierte Klangteppich klingelt noch länger im Ohr des Betrachters weiter, wobei die inhaltliche Ebene verschlüsselt bleibt. Der Titel ist Programm, Schwindelgefühle nicht ausgeschlossen. Übelkeit durch Seegang-Gefühl. Auch Film kann auf den Magen schlagen.

 

4 & 7_ m[e]er found footage_  von Charlotte Anna Sophie von Harling

Der Film m[e]er found footage beschäftigt sich mit der forschenden Art des Wahrnehmens, indem er drei formal und inhaltlich aufeinander aufbauende Perzeptionen thematisiert. Der Blick durchs Mikroskop ermöglicht es kleinste Lebewesen wie beispielsweise Plankton in den unterschiedlichsten Formen und Bewegungsmustern zu beobachten: microscopic perception zeigt Reflektionen im Auge und lenkt gleichzeitig den Blick des Betrachters zurück durchs Mikroskop. Forschungstauchgänge zeigen das Streben nach direktem Bezug zum Forschungsgegenstand. aqueous perception stellt Analogien zwischen dem Mensch unter Wasser und im Wasser lebenden Meeresbewohner her. Es zeigt Parallelen hinsichtlich Bewegungsarten und –techniken von Mensch und Tier im Wasser. Das Tauchbecken und das Meer werden in aqueous perception räumlich zusammengebracht und sind nicht mehr gänzlich zu unterscheiden. oceanic perception verweist nicht nur auf den Ozean als Raum zum Forschen. Es gibt unzählige Dinge, die es zu ergründen gibt und welche den Menschen letztlich immer wieder vor die gewaltige (von engl. oceanic) Aufgabe stellt und motiviert sich experimentell im Labor, oder in Tauchausrüstung der Unterwasserwelt zuzuwenden. Das forschende Auge vereint in dieser Sequenz all das Gesehene und versucht diese zu ordnen und in Zusammenhang zu bringen. Wie dies geschieht ist Teil und Aufgabe der Wissenschaft, sei es im Labor oder in der Natur.

 

5_ Grenzfläche Sediment-Wasser: Fragen der geochemischen Erkenntnis und Visualisierung der ozeanischen und äolischen Datenström_ von Katharina Nölle und Thorge Freidel. 

Eine meeresbiologische Grenzbetrachtung von Sediment und Wasser, die sich im wissenschaftlichen Kontext in Messdaten wiederspiegeln, lässt sich im Experimentalfilm durch eine Montage der gefilmten Forschungsabläufe und der computergenerierten Grafiken darstellen. Dabei wird aus der bunten Flut von Messdaten eine visuelle Zerlegung der Informationflut im Kontext der auditiven Widersprüchlichkeit von Meeresrauschen und Walgesängen und der Frechheit eines wiederhallenden Popsongs. Fast Fugenartig spielt sich dabei die Erforschung der Grenzflächen von Sediment und Wasser im Rahmen einer Analogfilmästhetik ab

 

6_ Shaking Science_ von Christine Adamski

Der Kurzfilm „Shaking Science“ hat es sich zum Ziel gesetzt, den Prozess der Verwissenschaftlichung von Meerwasser darzustellen. Es werden nacheinander verschiedene technische Verfahrensweisen bildlich beschrieben, um so den Kontrast zwischen dem Element Wasser, in seinem liquiden und an Lebensformen reichhaltigen Naturzustand, und seiner statischen und bis ins kleinste Detail aufgebrochenen und veränderten Form im Labor aufzuzeigen.

 

8_ North Sea_ von Nina Wenzlaff und Christian Sanders

Der Film zeigt vollautomatisierte Abläufe dank künstlicher Entitäten. Zu hören ist Kaiserin Sissis Hommage an die Nordsee „Wer hat´s Dir wohl verraten...“ unter dem melodischen Quietschen eines rüttelnden Laborgerätes. Doch ein Tag am Strand ist nicht zuletzt aufgrund einer eigenwilligen Visualisierung des gesprochenen Wortes sowie kognitiv nur entfernt mit dem Meer zu verknüpfenden Bildern nie wirklich zum Greifen nah. Ach ja, bei genauem Hinsehen ist ein Filmstar zu erhaschen.

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