Forschungsorientierter Workshop mit Dr. Maria Witek
"Warum Beats Spaß machen! - Klang, Rhythmus, Genuss: Grundlagen und neuere Entwicklungen der Musikkognitionsforschung kulturwissenschaftlich gedacht"
Am 29. und 30. Januar 2016 begrüßte Frau Prof. Binas-Preisendörfer am Institut für Musik Dr. Maria Witek (Center for Music In the Brain, Universität Aarhus, Dänemark) für einen forschungsorientierten Workshop eingebunden ins Seminar “The sound is the thing you recognize” Ca. 20 Studierende, Doktorand_innen und Mitarbeiter des Lehrstuhls Musik und Medien beschäftigten sich zwei Tage lang mit musikpsychologischer Forschung im Themenfeld Lautheit, Genuss und Groove.
Frau Dr. Witek nutzte die Frage "Wie kommt es, dass wir uns zu Musik bewegen wollen und wieso fühlt sich das gut an?" als Aufhänger für ihre Einführung in Gehirnphysiologie und -evolution . Die Teilnehmer_innen machten sich vertraut mit den Zusammenhängen zwischen physiologischen Funktionen, Gehirnarealen und Groove-Musik. Witek referierte über Modelle, die Zusammenhänge zwischen Genuss, Erwartung und Belohnung in zielorientierter Weise auf Musik beziehen, bzw. über ein Optimum an Komplexität erklären.
Auf diesen Informationen aufbauend, erarbeite Dr. Witek mit den Teilnehmer_innen des Workshops Wissen zu musikpsychologischen Methoden im allgemeinen und Experimenten im besonderen. Witeks anschließender Kurz-Vortrag zum Thema Lautheitsforschung und Genuss erwies sich als höchst kompatibel und Erkenntnisleitend zu der am Lehrstuhl Musik und Medien entwickelten Forschungsperspektive. Das erworbene Wissen setzte die Gruppe zum Abschluss in einem Experiment um. Dieses untersuchte die Beziehung zwischen Lautheit, Risikobereitschaft (ermittelt über die Größe eines aufzublasenden Luftballons) und Genrepräferenz.
Am Samstagvormittag präsentiere Witek eine kritische Lesart zielorientierter Modelle zu Musikgenuss und stellte Alternativen dazu wie Embodiment, Extended Mind, Predictive Coding sowie phänomenologische Ansätze vor.
Nach einer angeregten Diskussion wandten sich die Teilnehmer_innen der statistischen Analyse der am Vortag im Experiment erzeugten Daten zu und verfeinerten im Anschluss das Forschungsdesign.
Im abschließenden Roundtable sondierten Prof. Binas-Preisendörfer, Dr. Maria Witek und Stefanie Alisch, M.A. Kompatibilitäten zwischen empirischen Zugängen und kulturwissenschaftlich oder ethnographisch geprägten Methoden.
Ausführlicher Bericht zum Workshop hier.