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Prof. Dr. Rüdiger Beckhaus

Institut für Chemie

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Titan der Elemente

Titan der Elemente

Der Chemiker Rüdiger Beckhaus ist fasziniert von Titan und hat spannende Visionen, wozu man das Metall zukünftig nutzen kann:

„Das Element Titan ist zwar schon seit 1791 bekannt, doch sein Siegeszug begann erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhundert - dank eines nutzbaren Herstellungsverfahrens. Das Metall Titan ist ausgesprochen beständig und biokompatibel. Daraus ergeben sich vielfältige Anwendungen im medizinischen Bereich, zum Beispiel für Implantate oder Verschraubungen. Die Festigkeit von Titan entspricht der von Stahl, wobei die deutlich geringere Dichte Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt ermöglicht. Da Titanmetall außerdem äußerst korrosionsbeständig ist, werden repräsentative Bauwerke bisweilen nahezu vollständig mit Titanmetall verkleidet – beispielsweise die Chinesische Nationaloper in Peking (China) oder das Guggenheim-Museum in Bilbao (Spanien). Es ist schon höchst erstaunlich, dass es in der über Jahrtausende geprägten Welt der Metalle einen Werkstoff wie das Element Titan gibt, welcher erst seit gut 50 Jahren verfügbar ist, aber inzwischen viele Bereiche von Wissenschaft und Technik prägt.

Im Bereich der Titanverbindungen nimmt das Titandioxid (TiO2) eine Schlüsselrolle als Weißpigment ein, das sich durch eine brillante Deckkraft und Beständigkeit auszeichnet. Gleichzeitig ist TiO2 ein Hauptbestandteil in zahlreichen kosmetischen Produkten, insbesondere in Sonnenschutzcremes. Diese Fähigkeit zur Wechselwirkung von TiO2 mit UV-Strahlungen lässt sich ebenso für chemische Transformationen nutzen, die auch an unserer Universität von verschiedenen Gruppen untersucht werden. Unsere Gruppe interessiert sich für die metallorganische Chemie des Titans unter koordinationschemischen und katalytischen Gesichtspunkten. Insgesamt gehört das Element Titan zu den gut verfügbaren Elementen, die breit modifizierbar sind und bei optimaler Anwendung extrem teure Platinmetalle und Platinmetallverbindungen ersetzen werden können – soweit unsere Vision.“

(Stand: 19.01.2024)  | 
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