Aufgrund des demographischen Wandels werden pro Jahr immer mehr männliche Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung, sog. „Benigne Prostatahyperplasie“ (BPH), behandelt. Im Jahr 2019 haben sich 85.000 Patienten dieser Prozedur unterzogen. Eine sehr schonende Methode stellt dabei die Enukleation (Ablösen/Herauslösen) mittels Laser dar. Dieses Verfahren wird durch die transurethrale Morcellation (Zerkleinerung durch die Harnröhre) des Prostatagewebes komplettiert. Dabei erfordert es kontinuierliche Aufmerksamkeit des Arztes, da das Risiko besteht, die Blasenwand zu beschädigen oder unmorcelliertes Gewebe zurückzulassen. Je nach Beschaffenheit des Gewebes werden nur geringe Abtragungsraten erzielt, und es kann zu einem „Wegspringen“ des Gewebes kommen. Darüber hinaus erschweren bzw. stören schlechte Sichtverhältnisse, wie eine eingeschränkte Sichtweite, ein begrenztes Sichtfenster oder unruhiges Bild, den Prozess.

Ziel des geplanten Projekts ist es, die Patientensicherheit bei der Morcellation zu erhöhen und die OP-Zeiten durch Optimierung der Abläufe und Instrumente zu verkürzen. 

Durch den Einsatz eines „Bergesystems“ (Beutel- oder Greifsystem) soll eine kontrollierte Morcellation in einem gesicherten Umfeld ermöglicht werden. Das Bergesystem erlaubt das Einfangen und Festhalten des Gewebes bei gleichzeitigem Schutz der Blasenwand. Zusätzliche Sensorik soll den Morcellator automatisch stoppen, sobald kein Kontakt mehr zum Gewebe besteht. In diesem Fall wird eine haptische Rückmeldung (z.B. durch Vibration) an die Operateur:in gegeben. Zudem wird eine verbesserte visuelle Darstellung (ggf. in 3D) angestrebt, um der Operateur:in einen besseren Überblick über Lage und Größe des enukleierten und damit zu morcellierenden Gewebes zu geben.

Alle angestrebten Maßnahmen und Verbesserungen helfen zum einen der Patentensicherheit (z.B. durch verkürzte Narkosezeiten) und zum anderen dem Gesundheitswesen, da Räumlichkeiten und Personal effizienter eingesetzt werden können. 

Das BMBF-Projekt OptiPROM wird zwischen 09/2024 bis 08/2027 gefördert.

Beteiligte Partner:

• Asclepion Laser Technologies GmbH
• Universitätsmedizin Oldenburg, Urologie