Vor 80 Jahren erregte die Verleihung des Friedensnobelpreises an den Pazifisten und Publizisten Carl von Ossietzky international Aufsehen: kontrovers waren die Berichte über seine politische Gesinnung, seine Inhaftierung und seinen Gesundheitszustand.
Nachdem er in der Wochenzeitschrift „Die Weltbühne“, deren Herausgeber er war, auf die illegale Aufrüstung der Reichswehr aufmerksam gemacht hatte, wurde Ossietzky wegen Landesverrats zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. In der Nacht des Reichstagsbrands im Februar 1933 wurde er erneut festgenommen und war bis 1936 in den Konzentrationslagern Sonnenburg und Esterwegen im Emsland inhaftiert. Seine Teilnahme an der Verleihung des Nobelpreises wurde Ossietzky im nationalsozialistischen Deutschland verboten.
Das Carl-von-Ossietzky-Archiv mit dem Nachlass des Nobelpreisträgers ist seit dem Jahr 1981 an der Universitätsbibliothek Oldenburg für die Wissenschaft zugänglich. Teile dieses Nachlasses sind bis Ende Februar 2017 in der Ausstellung „The Dangerous Prize“ zu sehen, die in einer Kooperation des Nobel Peace Center in Oslo mit der Universitätsbibliothek Oldenburg entstand. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen die Verleihungsurkunde und die goldene Medaille, die Alexandra Otten, Mitarbeiterin der Bibliothek, als Leihgaben nach Oslo brachte.
Wer sich in Oldenburg über das Leben und Werk Carl von Ossietzkys informieren möchte, kann die Ausstellung „Ich füge mich nicht, ich demonstriere …“ besuchen. Sie ist zu den Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek auf der Ebene 1 zu sehen.