Kontakt

Projektleiterin

Prof. Dr. Jannika Mattes

Team

Dr. Camilla Chlebna

Dr. Meike Löhr

Dr. Sebastian Rohe

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 
Institut für Sozialwissenschaften 
26111 Oldenburg

Aktivitäten

Neues Paper zu Sektorenkopplung erschienen

In ihrem Paper „Multi-system interactions in hydrogen-based sector coupling projects: System entanglers as key actors“ identifizieren Meike Löhr und Camilla Chlebna sogenannte „System Entangler“ als zentrale Akteure für die Verbindung multipler Sektoren. Anhand dreier Wasserstoffprojekte aus dem Mobilitäts-, Wärme- und Industriesektor analysieren sie, wie diese Akteure zur Kopplung mehrerer Systeme beitragen und definieren deren Kernkompetenzen: Zentral sind dabei der Aufbau sektorübergreifender Kompetenzen und sektorübergreifende Lernprozesse, sowie das aktive Herstellen und Stärken von Verbindungen zwischen den Sektoren. Außerdem zeigen sie, dass sich die Akteurskonstellation, sowie die Sektorcharakteristika, und die Selbstidentifikation als systemverbindender Akteur, essenziell auf die erfolgreiche Verbindung von Sektoren auswirken.

Das Paper ist für die nächsten 50 Tage unter diesem Link abrufbar: https://authors.elsevier.com/a/1hlhQ7tZ6Z-FaS

International Sustainability Conference (IST) 2023 in Utrecht

Auf der diesjährigen IST Konferenz präsentierten gleich mehrere Forscherinnen unserer Oldenburger Arbeitsgruppe ihre Arbeit. Meike Löhr und Camilla Chlebna präsentierten ihr gemeinsames Paper zu „Multi-system interactions in hydrogen-based sector coupling projects: System entanglers as key actors“, in dem es um die Akteure geht, die an der Schnittstelle zweier Sektoren arbeiten und u.a. durch sektorübergreiende Kompetenzen zum Koppeln dieser beitragen. Der entsprechende Zeitschriftenartikel steht kurz vor der Publikation. Camilla Chlebna und Jannika Mattes stellten ihre Arbeit zu „Regional transition fields: How processes of adaptation and delimitation shape regional transitions” vor. Darin entwickeln sie ein Konzept, basierend auf der institutionellen Organisationssoziologie, um die verfestigten Positionen von Akteuren im Zuge des Regionalen Energiewandels zu erklären. Sven Alsheimer, Tamara Schnell, Camilla Chlebna und Sebastian Rohe präsentierten ihren Literaturüberblick über die oft verwendeten, aber selten sorgfältig definierten Begriffe Legitimität und Akzeptanz mit dem Titel „Competing terms for complementary concepts? A systematic literature review on social acceptance and legitimacy of low-carbon technologies“. Der entsprechende Zeitschriftenartikel wird demnächst bei einer Fachzeitschrift eingereicht. Camilla Chlebna nutzte außerdem die Gelegenheit um in einem Kurzvortrag laufende Arbeiten mit Johannes Suitner von der TU Wien vorzustellen, die sich mit dem Spannungsfeld zwischen (wachstumsorientierter) Regionalentwicklung und Nachhaltiger Transition auseinander setzt.

Die IST wurde vom Copernicus Institute of Sustainable Development ausgerichtet und fand unter dem Motto „Responsibility & Reflexivity in Transitions“ vom 30.08.2023 bis 01.09.2023 in Utrecht statt.

Wasserstoffdiskurs in Deutschland

Neuer Artikel in EIST erschienen

In diesem Beitrag untersuchen Nils Ohlendorf, Meike Löhr und Jochen Markard anhand des Wasserstoffdiskurses in Deutschland die Konflikte und multi-sektoralen Dynamiken rund um das Thema Wasserstoff. Anhand einer Diskursanalye von 179 Zeitungsartikeln aus fünf großen Zeitungen zeigt sich, dass die meisten Akteure sich für den Einsatz von Wasserstoff zur Dekarbonisierung einsetzen. Skeptische Stimmen heben hervor, dass Wasserstoff auch mittelfristig teuer und nur bedingt verfügbar bleiben wird.

Erste Konflikte zeigen sich bei drei Themen: der Produktion von Wasserstoff (grün vs. blau), der Anwendung von Wasserstoff (vornehmlich in nur schwer zu dekarbonisierenden Sektoren oder in allen Sektoren) und bei Importen.

Unser konzeptioneller Beitrag zeigt wie der Diskurs über Wasserstofftechnologien durch Entwicklungen in den Sektoren Wärme und Gas, Industrie, Transport und Strom beeinflusst wird. Wir argumentieren, dass Akteurspositionen im Diskurs durch 1) den sektoralen Kontext, 2) sektor-spezifische Technologien sowie 3) durch strategische Akteursinteressen beeinflusst werden. Mit unserem Artikel tragen wir zur Debatte über multi-System Interaktionen bei.

Der Artikel ist unter diesem Link zu finden: bit.ly/3SW57BD – oder auf Anfrage bei uns.

21.-25.11.2022 IST Konferenz 2022

Meike Löhr hielt auf der diesjährigen International Sustainability Transitions Conference (IST) sowohl für die online community als auch in Präsenz drei Vorträge zu zwei verschiedenen Paperprojekten. In der Forschungsarbeit zu Wasserstoffkoalitionen in Deutschland untersucht Meike Löhr zusammen mit Jochen Markard und Nils Ohlendorf die Entstehung eines neuen politischen Subsystems am Beispiel von Wasserstoff. Akteure aus unterschiedlichsten Sektoren teilen zahlreiche Positionen zu Wasserstoff und dessen Bedeutung für die Energiewende, unterscheiden sich jedoch in Bezug auf die Erzeugung, Nutzung und den Import von Wasserstoff.

Weiterhin präsentierte Meike Löhr den gemeinsamen Artikel mit Camilla Chlebna zu Sektorenkopplung am Besipiel von Wasserstoffprojekten im Industrie-, Transport- und Gassektor. Hier sind es Akteure, die an der Schnittstelle des Energiesektors mit einem der genannten Sektoren arbeiten, die – ausgestattet mit sektorübergreifenden Kompetenzen – einen Unterschied in der Realisierung der Sektorenkopplungsprojekte machen.

Die IST fand vom 21.-25.11.2022 hybrid statt. Ausgetragen wurde sie von drei Partnern, der Universität Stellenbosch in Südafrika, der Monash Universität in Australien sowie der Georgetown Universität in den USA.

Forschungsaufenthalt am TIK an der Universität Oslo

Für drei Wochen zog es Meike Löhr ab Mitte Oktober nach Norwegen an das TIK (Centre for Technology, Innovation and Culture) der Universität Oslo. Im Austausch mit Allan Dahl Andersen und Kolleg*innen vor Ort diskutierte sie Forschungsarbeiten zu Sektorenkopplung und Multi-System Interaktionen. Vertieft wurden diese Diskussionen während des eintägigen Workshops „Cross-system agency in transitions“, für den Meike Löhr das gemeinsam mit Camilla Chlebna erarbeitete Paper „Hydrogen-based sector coupling in Germany – a transition work perspective“ vorstellte. Im TIK Institutskolloquium (innovation lunch) präsentierte sie zudem das gemeinsame Paper mit Camilla Chlebna und Jannika Mattes: „From institutional to transition work: Actors creating, maintaining and disrupting transition processes“. Sie nutzte ebenso die Gelegenheit zum Austausch mit Kolleg*innen am Fridtjof Nansen Institut, am SINTEF sowie am Mohn Centre der Hochschule Westnorwegen in Bergen, wo sie im „out of the box“ Seminar ihre Forschungsarbeit zu Wasserstoffkoalitionen in Deutschland präsentierte.

Mit drei Vorträgen und zahlreichen Gelegenheiten des Austausches gestaltete sich der Forschungsaufenthalt als sehr intensive, spannende und bereichernde Zeit.  

REENEA Abschlussworkshop mit Interviewpartner*innen und Akteuren aus dem Energiebereich

Forschungsergebnisse mit unseren Interviewpartner*innen und Gästen aus der Praxis zu teilen und zu diskutieren – das war das Ziel des digitalen REENEA Abschlussworkshops am 29.09.2022. Hierzu präsentierte das REENEA-Team den rund 20 Teilnehmenden Forschungsergebnisse zur Fragilität von regionalen Transitionsprozessen, sich verändernden Netzwerken und Akteursstrategien, die den Transitionsprozess ausbremsen oder auch beschleunigen können.

In zwei Workshopsessions zu den Themen „Raumplanung & Windenergie“ und „Sektorkopplung & Wasserstoff“ gab das REENEA-Team zudem Einblicke in aktuelle Forschungsvorhaben. Diese wurden durch kurze Impulse von Karin Potthoff (Regionalplanung Nordhessen), Florian Kischka (Regionale Planungsstelle Uckermark-Barnim) sowie Melanie Koch (GP Joule) und Marko Bartelsen (Energie des Nordens) ergänzt.

Dabei betonten die Impulsgeber die Komplexität von Planungsprozessen und die Bedeutung von Kommunikation und Information der unterschiedlichen involvierten Akteure. Das Einbinden heterogener Akteure, so die Impulsgeber der zweiten Session, ist ebenso von großer Bedeutung für Sektorkopplungsprojekte, damit auch hier die regionale Akzeptanz gewährleistet werden kann.

Das REENEA Projekt läuft noch bis Juni 2023. Bei Interesse an unseren Publikationen kontaktieren Sie uns gern. Unsere Abschlusspräsentation finden Sie hier.

Internationaler, wissenschaftlicher Workshop zum Abschluss des REENEA Projekts in Oldenburg

Nach fast fünf Jahren geht es für das Forschungsprojekt REENEA („Regionaler Energiewandel“) auf die Zielgerade. Daher richtete das REENEA Team einen wissenschaftlichen Abschlussworkshop aus, um aktuelle Forschungsthemen mit einer internationalen Wissenschafts-Community zu diskutieren. Viele der angereisten 12 Wissenschaftler*innen aus Dänemark, Deutschland, Norwegen und der Schweiz hatten das REENEA Projekt bereits im Laufe der letzten Jahre immer wieder in verschiedenen Funktionen begleitet und unterstützt. 

Der Workshop fand im Schlauen Haus am Oldenburger Schlossplatz vom 21. bis zum 22. September statt. In insgesamt drei Sitzungen diskutierten wir im Workshop über Akteure und Institutionen in Transitionsprozessen, über die „Phase II“ der Energietransition (die sich u.a. durch Wasserstoff und Sektorkopplungs-Aktivitäten auszeichnet) und über geographische Mehrebenen-Dynamiken von Energietransitionen. Diese drei Themen reflektieren die große Bandbreite wissenschaftlicher Debatten, zu denen das REENEA Projekt während seiner Laufzeit beitragen konnte und immer noch beiträgt. Im Rahmen des Projekts führte das Team insgesamt über 200 Interviews mit Expert*innen, wertete weitere Daten mit verschiedensten Methoden aus und publizierte bislang 7 Artikel in internationalen, peer-reviewten Zeitschriften. Erfreulicherweise wurde das REENEA Projekt durch die DFG („Deutsche Forschungsgemeinschaft“) noch bis Mitte 2023 verlängert, sodass auch in den nächsten Monaten noch weitere Ergebnisse aus dem REENEA Projekt in wissenschaftlichen Veröffentlichungen ausgewertet können. Die anregenden Diskussionen aus dem Workshop haben uns hierfür viele neue Impulse gegeben.

Wie entwickeln sich Netzwerkorganisationen und ihre Rolle in fortschreitenden regionalen Energietransitionen?

Kurz vor der Sommerpause wurde der neueste REENEA-Beitrag "The evolving role of networking organizations in sustainability transitions" veröffentlicht. In dem Papier analysieren Sebastian Rohe und Camilla Chlebna zwei regionale Energienetzwerke: Den Oldenburger Energiecluster OLEC e.V. und das deENet Kompetenznetzwerk dezentrale Energietechnologien e. V. aus Nordhessen.

Methodisch kombinieren Sebastian und Camilla Interviews mit Expert*innen und Stakeholder*innen innerhalb und außerhalb der Netzwerkorganisationen mit einer sozialen Netzwerkanalyse der Netzwerkmitglieder und ihrer Verbindungen (ausgedrückt in der gemeinsamen Teilnahme an Veranstaltungen und Treffen).

Das Papier untersucht, welche Rolle OLEC und deENet für ihre jeweiligen regionale Energiewende gespielt haben, wie sich die Struktur beider Netzwerkorganisationen im Laufe der Zeit verändert hat, welche Spannungen mit diesen Veränderungen einhergingen und wie politische Entscheidungsträger*innen und Netzwerkmanager*innen mit diesen Herausforderungen umgehen könnten. Mit dieser Untersuchung leistet das REENEA-Team einen weiteren Beitrag zu den Debatten über „Sustainability Transitions“, insbesondere zu den Intermediären und der Rolle von Netzwerken in sich entwickelnden Technologischen Innovationssystemen.

Unser Artikel ist veröffentlicht in Technological Forecasting and Social Change: doi.org/10.1016/j.techfore.2022.121916  

Sie können ihn bis zum 19. September 2022 unter folgendem Link kostenlos herunterladen: authors.elsevier.com/a/1fVT998SGstkV  

Wenn Sie den Artikel nach diesem Datum lesen möchten, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren.

Transition work - wie gestalten Akteure die Energiewende?
Neuer Beitrag in EIST veröffentlicht

In diesem konzeptionellen Beitrag erarbeiten Meike Löhr, Camilla Chlebna und Jannika Mattes den Ansatz ‚transition work‘. Der Beitrag fußt auf der theoretischen Basis von ‚institutional work‘ (‚institutionelle Arbeit‘), die wir mit Annahmen aus der Transitionsforschung verbinden. Der Ausgangspunkt ist, dass Akteure durch ihr Handeln Transitionsprozesse aktiv gestalten und dabei Veränderungen in drei Dimensionen – der technologischen, politisch-institutionellen sowie der organisationalen/akteursbezogenen – herbeiführen. Akteure nehmen Einfluss auf den Transitionsprozess, indem sie bspw. Neues ‚kreieren‘ oder erfinden (create), bestehende, weiterhin nützliche Regeln oder Institutionen beibehalten (maintain) sowie überkommene, ihren Interessen widersprechende Vorstellungen, Technologien oder Maßnahmen abschaffen oder ablehnen (disrupt).

Wir wenden unseren Ansatz auf zwei Transitionsprozesse im Windsektor in Hamburg und der Uckermark an. Obwohl die beiden Fälle sich stark unterscheiden, können wir aufzeigen, dass sowohl ‚create‘, ‚maintain‘ als auch ‚disrupt‘ integrale Bestandteile von Transitionsprozessen sind. In unserem Beitrag differenzieren wir den Begriff ‚disrupt‘ weiter, wodurch dieser nicht nur Aktivitäten umfasst, die Veränderungen auslösen, sondern auch solche, die sich genau gegen diese Veränderung richten, und somit auch Widerstand gegen Wandel begreifen.

Wir sehen unseren Beitrag als einen Ansatzpunkt für weitere Diskussionen im Forschungsfeld. ‚Transition work‘ kann in andere theoretische Ansätze eingebettet und künftig auch erweitert werden.

Unser Artikel ist in Environmental Innovation and Societal Tansitions erschienen: doi.org/10.1016/j.eist.2021.12.005

Bis zum 9. März 2022 kann er unter diesem Link heruntergeladen werden: authors.elsevier.com/c/1eRYN7sbuJDHHj

Nach diesem Zeitraum stellen wir den Artikel gerne auf Anfrage zur Verfügung.

An der Schnittstelle von Technologischen und Regionalen Innovationssystemen – Neuer Artikel erscheint in „Geoforum“

Die Forschung zur Geografie von Innovationen erkennt an, dass Innovation auf mehreren räumlichen Ebenen stattfindet. Allerdings fehlt ein systematisches Verständnis dafür, wie die Innovationsdynamik für bestimmte Technologien auf der regionalen Ebene variiert. In der jüngsten REENEA-Veröffentlichung adressieren Sebastian Rohe und Jannika Mattes diese Forschungslücke. Das Papier wurde jetzt in der Zeitschrift 'Geoforum' veröffentlicht.

Der konzeptionelle Artikel kombiniert Forschung zu Regionalen Innovationssystemen (RIS) und Technologischen Innovationssystemen (TIS), um regionale Heterogenität in TIS systematisch zu beleuchten. Er leitet verschiedene idealtypische Konfigurationen ab, in denen TIS-Organisationen und -Institutionen, die eine bestimmte Technologie fördern, mit allgemeinen regionalen Innovationsförderstrukturen interagieren. Diese Strukturen umfassen verschiedene Subsysteme (Wissenschaft und Bildung, Industrie, Finanzen, Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und Intermediäre).

Zur empirischen Veranschaulichung dienen Fallstudien aus dem REENEA-Projekt zum Onshore-Windsektor in Deutschland. Die Regionen Nordfriesland, Magdeburg und Oldenburg unterscheiden sich systematisch in ihrer Fähigkeit, regionale Innovationsprozesse eigenständig zu steuern, sowie in der räumlichen Reichweite ihrer unternehmerischen Innovationsaktivitäten. Die empirischen Fälle können die idealtypischen ‚localist-grassroots‘, ‚interactive-networked‘ und ‚globalist-dirigiste‘ TIS/RIS-Konfigurationen illustrieren. Jede dieser Konfigurationen trägt in unterschiedlicher Weise zur Wissens- und Marktformation innerhalb des globalen Technologiesystems bei. So ist die Marktformation in der ‚localist-grassroots‘ Konfiguration mit zahlreichen Nischenmärkten verbunden, wird von regionalen Unternehmer*innen vorangetrieben und stützt sich auf regionale Nachfrage und Marktvorteile. Im Gegensatz dazu wird die Marktbildung im Fall der ‚globalist-dirigiste‘ Konfiguration durch (inter-)nationale Regulierung und Unternehmen von außerhalb der Region vorangetrieben und stützt sich eher auf überregionale Nachfrage und nationale Marktvorteile.

Jede Konfiguration ist auch in unterschiedlichem Maße mit den innovationsbezogenen Herausforderungen der organisatorischen/institutionellen ‚thinness‘, des Lock-in und der Fragmentierung konfrontiert. Im Fall der ‚interactive-networked‘ Konfiguration könnte beispielsweise ein Gefühl der Selbstzufriedenheit eine Lock-in-Situation begünstigen, in der die Akteure nicht über die bereits sicher etablierten Aktivitäten hinausgehen. Diese Erkenntnisse können regionale Innovationspolitiken einfließen, welche darauf abzielen, neue und nachhaltigere Technologien zu fördern. Aus der Perspektive des globalen TIS unterstreicht die Typologie die unterschiedlichen Rollen der Regionen bei der Entwicklung und Verbreitung von Technologie: Einige fungieren als Brutstätten für Nischen (‚localist-grassroots‘), andere als Knotenpunkte für die Verknüpfung von Innovationen mit anderen Sektoren (‚interactive-networked), wieder andere als Spezialisten für die Technologieproduktion (‚globalist-dirigiste‘).

Der Artikel (doi.org/10.1016/j.geoforum.2022.01.007) wurde in der Zeitschrift „Geoforum“ veröffentlicht (Impact Factor 2021: 3.901). Bis zum 12. März 2022 kann der Beitrag unter diesem Link  heruntergeladen werden:

authors.elsevier.com/a/1eSWT3pILaAB6

Auch nach diesem Zeitraum stellen wir den Artikel auf Anfrage gerne zur Verfügung. 

Dissertation im REENEA Projekt erfolgreich abgeschlossen und verteidigt: Die Rolle von Regionen im Technologischen Innovationssystem für Windenergie

Im Rahmen des REENEA-Projekts hat Sebastian Rohe seine Promotion erfolgreich abgeschlossen. Die Dissertation mit dem Titel „Zooming in on a multi-scalar innovation system: The role and relevance of regions in the onshore wind energy sector in Germany” wurde schon am 21. Juli 2021 der Prüfungskommission vorgelegt. Prof. Jannika Mattes, Leiterin der AG “Organisation und Innovation“ der Universität Oldenburg schrieb das Erstgutachten zur Arbeit, Dr. Christian Binz vom EAWAG (Swiss Federal Institute of Aquatic Science and Technology) fungierte als Korreferent.

In der kumulativen Dissertation wird die Windenergie an Land als „Technologisches Innovationssystem“ (TIS) gefasst und die Rolle und Bedeutung von Regionen bzw. der regionalen Ebene im multi-skalaren und etablierten TIS für Windenergie analysiert. In einzelnen Forschungspapieren wird dabei die regionale Verankerung entlang der Wertschöpfungskette untersucht; ein systematischer Vergleich der Interaktion von TIS mit Regionalen Innovationssystemen gezogen; und die regionalen Unterschiede speziell in der technologischen Legitimität von Windenergie bzw. der Entwicklung von regionalen Energie-Netzwerken analysiert. Empirisch basiert die Dissertation auf Fallstudien zu fünf vom REENEA-Projekt untersuchten Regionen in Norddeutschland.

Die 50-seitige Rahmenschrift enthält eine umfassende Literaturübersicht zum Stand der Forschung zur Geografie von Innovationen in der Windenergie. Zudem werden die einzelnen Forschungsbeiträge miteinander in Bezug gesetzt und zentrale Ergebnisse zusammengefasst. Das Rahmenpapier ist unter folgendem Link online verfügbar: 10.13140/RG.2.2.17381.32489/1

Am 03. Dezember verteidigte Sebastian Rohe seine Dissertation vor den Mitgliedern der Prüfungskommission und einigen – sowohl in Präsenz wie auch online teilnehmenden – Gästen. Zum Abschluss gratulierten die Kolleg*innen mit kreativen Geschenken, darunter auch ein individueller Doktorhut und eine besondere Tasse für den größten Kaffeeliebhaber aus dem REENEA-Team!

Akteursstrategien in einer stagnierenden Beschleunigungsphase – Artikel erscheint in TFSC

In ihrem Beitrag „Facing transition phase two: Analysing actor strategies in a stagnating acceleration phase” untersuchen Meike Löhr und Jannika Mattes die Reaktionen verschiedener Akteursgruppen im deutschen Windsektor in Reaktion auf die Einführung der Ausschreibungen.

Die Einführung des Ausschreibungssystems in Deutschland sorgte zunächst für einen Einbruch der Ausbauzahlen im onshore Windsektor. Im Jahr 2018 wurden onshore nur 2,4 GW installiert – das sind rund 55% weniger als im „Boomjahr“ 2017. Aus Perspektive der Transitionsforschung steht diese Entwicklung jedoch der aktuellen Phase des Energietransitionsprozesses entgegen. Während eine Beschleunigung des Transitionsprozesses zu erwarten wäre, deuten die Entwicklungen im Windsektor auf eine Stagnation des Transitionsprozesses. Insolvenzen, Entlassungen sowie Standortverlagerungen zeugen von einer großen Unsicherheit in der Branche.

In diesem Beitrag untersuchen wir, wie die Akteure des Windsektors auf die Einführung von Ausschreibungssystemen reagieren und wie sich ihre strategischen Aktivitäten auf den Transitionsprozess auswirken. Wir analysieren vier Strategien: 1) geografische Diversifizierung: Akteure suchen nach neuen und stabileren Märkten; 2) Kooperationen/Fusionen und Übernahmen (M&A): Akteure versuchen, die Unsicherheit durch Kooperation, Fusion oder Übernahmen zu überwinden; 3) Diversifizierung der Geschäftsfelder: Akteure diversifizieren entlang der Wertschöpfungskette und 4) Marktaustritt: Akteure verlagern ihre Aktivitäten in andere Sektoren, gehen insolvent oder schließen Standorte. Im Einzelnen analysieren wir die Reaktionen von Projektentwicklern, Turbinenherstellern, Energieversorgern und Banken. Wir zeigen, dass die von den Hauptakteuren der Windenergie gewählten Strategien den Übergangsprozess eher verlangsamen als beschleunigen.

Interessant ist dabei, dass geografische Diversifizierung den Transitionsprozess sowohl begünstigen als auch verlangsamen kann. Kooperations- und M&A-Strategien führen eher zu Konzentration, Zentralisierung und abnehmender Akteursvielfalt als zum Wissensaustausch, was die (soziale) Akzeptanz des Übergangsprozesses beeinträchtigen könnte. Gleichzeitig führt ein verstärkter Wettbewerb zu (Sicherheitsnetz-)Kooperationen. Geschäftsfeldstrategien sind für die Beschleunigung von großer Bedeutung, aber diese Strategien sind risikoreich und werden eher als eine von mehreren Optionen gewählt, und tendenziell nur, wenn sie einen Anreiz bieten. Schließlich sind Marktaustritte in fortgeschrittenen Transitionsphasen eine natürliche Entwicklung, erhöhen aber die Konzentration und können die Ausbremsung des Transitionsprozesses fördern.

Bezeichnenderweise sind es vor allem zwei entscheidende Akteursgruppen, die Strategien verfolgen, die letztlich zur Verlangsamung des Transitionsprozesses in Deutschland beitragen: Projektentwickler und Hersteller. In weitaus stärkerem Maße als die Energieversorger (die relativ neu im Windsektor sind) und Banken (mit einem breiteren Portfolio) ziehen sich diese Akteursgruppen strategisch aus ihren ehemaligen Kernmärkten und -produkten zurück und diversifizieren in Bereiche, die weit weniger geeignet sind, den deutschen Transformationsprozess voranzutreiben, und tragen damit wesentlich zur beobachteten Verlangsamung bei.

Link zum Artikel: www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0040162521006545?dgcid=author

doi.org/10.1016/j.techfore.2021.121221

Beitrag in den Energiewirtschaftlichen Tagesfragen veröffentlicht: Regionale Entscheidungsträger und Windenergie

Wie stehen regionale Entscheidungsträger*innen aus Politik & Verwaltung zur Windenergie? Das haben Sebastian Rohe und Camilla Chlebna für einen Anfang September 2021 erschienenen Beitrag in den „Energiewirtschaftlichen Tagesfragen“ untersucht. Zum Artikel geht es hier, zur Vorschau der gesamten Ausgabe hier.

Ein Fazit: Selbst Regionen mit langer Wind-Erfahrung stehen zusätzlichen Anlagen oft skeptisch gegenüber. Technologische Innovationen oder verpflichtende finanzielle Kommunalabgaben sind allein kein Allheilmittel, um die Akzeptanz zu erhöhen. Ebenso wichtig sind die „wahrgenommene regionale Wertschöpfung“ durch ein glaubhaftes und langfristiges Engagement von Projektentwickler*innen, sowie niedrigschwellige finanzielle Beteiligungsmodelle für Bürger*innen aus finanzschwachen Regionen.

Nur eine Minderheit der regionalen Entscheidungsträger*innen spricht sich für weiteren Windenergieausbau in ihrer Region aus und wirbt dafür aktiv bei Bürger*innen. Teilweise gründet diese negative Einstellung auf entsprechenden Erfahrungen; teilweise auf dem Gefühl, dass die eigene Region das Soll schon erfüllt habe oder die Technologie nicht zur Regionalentwicklung beitrage. Jedenfalls trägt dieses zurückhaltende (Selbst-)verständnis zur stockenden Energiewende bei.

Kritik von vielen Seiten gibt es unter den Befragten auch an der Planungs- und Genehmigungspraxis. Für effektivere Planungsverfahren brauchen regionale Planer*innen & Politiker*innen ausreichend Personal, Expertise & Hilfestellung von Land und Bund. Durch eine solche strukturelle Stärkung könnten Entscheidungsträger*innen den Windenausbau in ihren Regionen proaktiver steuern.

Empirisch beruht die Analyse auf 60 Expert*inneninterviews, die im Rahmen der REENEA-Fallstudien im Oldenburger Land und Uckermark-Barnim durchgeführt wurden, sowie einer quantitativen Onlineumfrage, an der 86 Entscheidungsträger*innen aus beiden Regionen teilnahmen. Mit dieser deutschsprachigen Veröffentlichung tragen wir dem Anspruch des REENEA-Projekts Rechnung, Forschungsergebnisse auch für Praktikerinnen und Stakeholder verfügbar zu machen. In der wissenschaftlichen Community wurden die Ergebnisse bereits unter dem Titel „A spatial perspective on the legitimacy of a technological innovation system: Regional differences in onshore wind energy“ im „Journal Energy Policy“ vorgestellt.

Special Session, Präsentation und Postdoc Panel – Camilla Chlebna nimmt an der Regions in Recovery Konferenz der Regional Studies Association teil

In den ersten beiden Juniwochen fand das Regions in Recovery Festival, ausgerichtet von der Regional Studies Association, statt. Camilla Chlebna vertrat das REENEA Projekt mit einem laufenden Paper-Projekt mit Sebastian Rohe zum Thema „The evolving role of regional networking
organizations in energy transitions“. Außerdem ist sie Teil der CREST (City and Regional Sustainability Transitions) Gruppe mit Will Eadson (Sheffield Hallam University) und Laura Norris (Cardiff University), die eine eigene Special Session zum Thema „Geography of Energy Transitions“ organisierte. Diese war mit 17 Präsentationen in 5 Tracks, sowie einem Netzwerktreffen, sehr erfolgreich und gut besucht. Abschließend konnte Camilla noch ihre Erfahrungen rund um das Netzwerken teilen, im Zuge einer Panel-Diskussion mit unterschiedlichen Postdocs.

Links zu den Videos der Vortragseinheiten und der Panel Diskussion (mit Dank an Alex Holmes, RSA):

Panel Diskussion: www.youtube.com/watch?v=tF313bqeOGA

#1: Governing Regional Energy Transitions

Mit Lars Coenen, Bradley Loewen, Jack Newman, Carla de Laurentis; Chair: Laura Norris www.youtube.com/watch?v=_udZA3lcAQc

#2: Communities and Place in Energy Transitions

Mit Abdullah Fahimi, Camilla Chlebna, Henner Busch (Chair) www.youtube.com/watch?v=NlnsbVDflFY

#3: Quantitative analysis in regional energy transitions

Mit Theodoros Arvanitopoulos, Maria Tsouri, Sebastian Losacker (Chair) www.youtube.com/watch?v=NMymaGuJai8

#4: Unintended and unexpected consequences of regional energy transitions

Mit Laura Norris, Vincent Bos, Marie Forget, Davide Luca; Chair: Will Eadson www.youtube.com/watch?v=gevgfdzyygs

#5: Critical Perspectives on Regional Energy Transitions

Mit Andrew Cumbers, Alice Garvey, Asbjorn Karlsen, Will Eadson; Chair: Camilla Chlebna www.youtube.com/watch?v=yzRh0watebE

Von Hamburg über Zürich nach Trento – Auf digitaler Vortragsreise

Im Lockdown reist es sich nur digital. Diese Gelegenheit nutzte Meike Löhr, um Ergebnisse aus ihrer Dissertation und verschiedenen Paper-Projekten vorzustellen.

Der Reiseauftakt führte am 28.01.2021 zum Hamburger Wissenschaftskongress, der den Abschluss des Verbundprojektes NEW 4.0 – Norddeutsche EnergieWende darstellte. Im Rahmen von NEW 4.0 untersuchten 60 Partner wie das Energiesystem von morgen – basierend auf 100% erneuerbaren Energien bis 2035 – in Hamburg und Schleswig-Holstein aussehen könnte. Hier präsentierte Meike Löhr unter dem Titel „Die Gestaltung von Transitionsprozessen durch Netzwerkbildung und Disruption: Transition Work im Windsektor“ Ergebnisse eines Fallstudienvergleichs zu Hamburg und der Uckermark, an dem sie mit Camilla Chlebna und Jannika Mattes arbeitet. Anhand der Anwendungsbeispiele Hamburg und Uckermark testen die Autorinnen ihr Konzept ‚Transition Work‘: Dieses stellt ein Instrument zur Analyse von Akteurshandlungen dar, anhand dessen sich beispielsweise ausbremsende und beschleunigende Kräfte im Transitionsprozess identifizieren lassen.

Weiter ging es virtuell in die Schweiz. Am 04.02.2021 erhielt Meike Löhr die Gelegenheit Auszüge aus zwei Paper Projekten im SusTec Kolloquium der „Group for Sustainability and Technology“ an der ETH Zürich vorzustellen. Unter dem Titel „From dissent to consent? Comparing energy transition beliefs in Danish, German and French advocacy coalitions“ präsentierte sie Ergebnisse aus ihrer Dissertation. Unterschiedliche Akteurskoalitionen prägen durch ihre Überzeugungen (‚Beliefs‘) die Energietransitionsprozesse der jeweiligen Länder. Die Verschiebung von bestehenden Koalitionsgrenzen und die Desintegration traditioneller Akteurskoalitionen deutet auf die Entstehung neuer Koalitionen sowie die Vernachlässigung früherer Konfliktlinien wie beispielsweise über erneuerbare Energien hin. Aufbauend auf diesen Gedanken skizzierte Meike Löhr erste Ideen für einen Fachartikel zu Wasserstoff in Deutschland. In diesem sich aktuell rasch entwickelnden Feld bilden sich sowohl neue Allianzen als auch neue Konfliktlinien heraus, die es mit Blick auf den zukünftigen Transitionspfad zu untersuchen lohnt.

Schließlich führte ihre digitale Reise in den Süden, nach Italien. Die Universität Trento richtete am 10.02.2021 die fünfte Energy & Society Konferenz unter dem klingenden Motto „Energy transition: Does the mountain give birth to a mouse?“ aus. Der Fokus dieses Vortrags mit dem Titel „From institutional work to transition work: Actors creating, maintaining and disrupting transition processes“ lag wie schon zu Beginn der Reise auf der Vorstellung des theoretischen Konzepts ‚Transition Work‘ (gemeinsam mit Camilla Chlebna und Jannika Mattes). Dieses verbindet zwei theoretische Debatten, die Organisationsforschung und die Transitionsforschung, und konnte bei dieser Gelegenheit einer weiteren Community vorgestellt werden.

Regionale Unterschiede in der Legitimität von Windenergie: Neues Papier in 'Energy Policy' veröffentlicht

Wir freuen uns sehr über die Veröffentlichung eines weiteren Forschungsergebnisses aus dem REENEA Projekt!

In dem Artikel analysieren Sebastian Rohe und Camilla Chlebna die Legitimität der Windenergie auf regionaler Ebene: Wie nehmen regionale Akteure die Windenergie wahr, nicht nur die Technologie, sondern auch die beteiligten Akteure und Praktiken? Der besondere Fokus liegt dabei auf Mitgliedern von Lokalparlamenten und Verwaltungsmitarbeitenden, da diese regionalen Entscheidungsträger:innen bestimmen, wo und wie viele Anlagen gebaut werden. Empirisch stützt sich der Artikel auf unsere REENEA-Fallstudien des Oldenburger Landes und der Uckermark-Barnim. Theoretisch ergänzt die Forschung die Debatten um Technologische Innovationssysteme (TIS), die Geografie von Nachhaltigkeitstransitionen (GeoST) sowie das aufkommende Forschungsthema räumlicher Muster in der Legitimationsbildung von Industrien und Technologien. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Legitimität eines TIS in pragmatischer („Was haben wir wirtschaftlich davon?“) und moralischer („Sind die Planungsverfahren handhabbar und fair?“) Hinsicht besonders anfällig für ortsspezifische Einflüsse ist.

Unsere Forschung hat auch praktische Bedeutungen. So beeinflusst zwar die finanzielle Beteiligung regionaler Akteure an der Windenergie die Legitimität positiv, aber auch die bloße Wahrnehmung der regionalen Wertschöpfung spielt eine Rolle.  Diese Wahrnehmung ist stark mit der Herkunft der Projektentwickler verknüpft. Wenn sie in der Region verwurzelt und/oder bekannt sind, haben Stakeholder eher das Gefühl, dass Projektentwicklungsfirmen legitim handeln, Gewinne fair verteilen, und angemessen Steuern zahlen. Auch Planungsverfahren haben eine große Bedeutung. Die Legitimität von Verfahren lässt sich nicht durch stromlinienförmige, von oben nach unten gerichteten Ansätzen herstellen. Stattdessen müssen die regionalen Entscheidungsträger:innen mit den notwendigen Kompetenzen, Mandaten und Personal ausgestattet werden.

Der Artikel (doi.org/10.1016/j.eist.2020.02.002) wurde in der Zeitschrift „Energy Policy“ veröffentlicht (impact factor 2019: 5.042). Bis zum 05. April kann der Beitrag unter  unter diesem Link  heruntergeladen werden. Auch nach diesem Zeitraum stellen wir den Artikel auf Anfrage gerne zur Verfügung.  

Regional pathways to Sustainability Transition: Camilla Chlebna und Jannika Mattes präsentieren Fachartikel im Zuge der RSA CREST Seminarreihe

Am 21. Januar 2021 folgten Camilla Chlebna und Jannika Mattes einer Einladung zur Präsentation bei der Seminarreihe "City and Regional Sustainability Transitions" (CREST), die von Laura Norris (Cardiff University, UK) und Will Eadson (Sheffield Hallam University, UK) über die Regional Studies Association (RSA) durchgeführt wird. Das erfolgreiche Format des Seminars besteht darin, dass ein*e Nachwuchswissenschaftler*in ihre/seine Arbeit an der Seite einer/s erfahrenen Forscher*in präsentiert. Camilla präsentierte zusammen mit Christian Binz (EAWAG, Schweiz). Auf ihre Präsentationen über aktuelle und laufende Arbeiten folgte eine lebhafte Diskussion über den Aspekt der Fragilität regionaler Energietransitionen sowie über die übergeordnete Frage nach dem Verhältnis zwischen regionaler Pfadentwicklung und Nachhaltigkeitstransitionen. Eine Aufzeichnung der interessanten Sitzung (in englischer Sprache) finden Sie hier (Vielen Dank an Alex Holmes von der Regional Studies Association für die Produktion dieses Videos): www.youtube.com/watch?v=nqYmLohKO3M

Ergebnisse einer REENEA-Fallstudie als Sammelbandbeitrag veröffentlicht: Entwicklung und Herausforderungen der Energietransition im Oldenburger Land

Wie kann eine tragfähige und zukunftsweisende Wirtschaftsordnung aussehen und etabliert werden? Dieses Thema wird im jetzt erschienenen Sammelband „Zukunftsdiskurse: Nachhaltiges Wirtschaften“ aus vielfältigen inter- und transdisziplinären Perspektiven beleuchtet. Die Veröffentlichung fasst damit auch Ergebnisse des Projektes „Zukunftsdiskurse: Nachhaltiges Wirtschaften zwischen Gesellschaft, Ökonomie und Bildung“ zusammen. Dabei trafen sich gut 30 Stakeholder*innen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft in unterschiedlichen Diskursformaten (darunter auch Sebastian Rohe vom REENEA-Team). Diskutiert wurden etwa die Aufgaben und Rollen verschiedenster Akteure in einer nachhaltigen Wirtschaftsordnung, sowie die Mechanismen auf gesellschaftlicher, unternehmerischer und individueller Ebene, die eine solche ermöglichen.

Der Beitrag von Sebastian Rohe und Meike Löhr im Sammelband diskutiert diese Themen und Fragestellungen exemplarisch unter dem Titel „Erneuerbare Energieversorgung durch Windenergie: Entwicklung und Herausforderungen der Energietransition im Oldenburger Land“. Die Autoren zeichnen die Transformation des regionalen Energiesystems und treibende Dynamiken im Zeitverlauf nach. Zudem beleuchten sie die Strategien von Akteuren in Reaktion auf veränderte politische Rahmenbedingungen. Theoretisch greifen sie dafür auf Konzepte aus der Transitionsforschung zurück. Demzufolge erfolgt sozio-technischer Wandel (hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung oder Wirtschaftsordnung) durch ein Zusammenspiel aus kooperierenden und widerstreitenden Akteuren sowie Institutionen (Gesetzen, Normen, Routinen und Erwartungen). Anhand empirischer Illustrationen zeigt der Beitrag die Möglichkeiten und Grenzen regionaler Transitionspotenziale auf.

Der Sammelband steht auf der wbv Open Access Internetseite zum kostenfreien Download zur Verfügung.

Zwei REENEA Artikel in ‘Environmental Innovation and Societal Transitions’ erschienen

Die Zeitschrift „Environmental Innovation and Societal Transition - EIST“ (impact factor 2019: 8,4), die beim Verlag Elsevier erscheint, beschäftigt sich mit der Analyse von Prozessen der Innovation und Transformation zur Nachhaltigkeit in den Bereichen Energie, Transport, Landwirtschaft und Wasser. Dementsprechend ist sie eine der namhaftesten Zeitschriften im Forschungsbereich von REENEA.

Kürzlich ist dort der zweite REENEA-Artikel mit dem Titel „The fragility of regional energy transitions“, online erschienen und wird in der Dezemberausgabe in Druck gehen. Camilla Chlebna und Jannika Mattes befassen sich mit dem Energiewandel in Oldenburg: Sie beschreiben für jede Phase die grundlegende Fragilität solcher Transformationsprozesse. In Oldenburg ist diese ausgerechnet in der aktuellen Konsolidierungsphase besonders ausgeprägt. Die flexible Reaktion der regionalen Akteure vor Ort aber sichert die weitere Transformation. Der Artikel zeigt auf, dass der Energiewandel auch in vermeintlich „erfolgreichen“ Regionen fragil bleibt. Der Transformationsprozess kann jederzeit verzögert oder unterbrochen werden aufgrund von sozialen und politischen Dynamiken innerhalb der Region und ihrer Wechselwirkung mit jenen außerhalb der Region. Bis 15.10.2020 ist der Artikel kostenfrei unter diesem Link verfügbar. Danach stellen ihn die Autorinnen gerne direkt zur Verfügung.

In der Septemberausgabe von EIST ist außerdem der erste REENEA-Artikel von Sebastian Rohe erschienen. Der Beitrag mit dem Titel “The regional facet of a global innovation system: Exploring the spatiality of resource formation in the value chain for onshore wind energy” war bereits im Februar online vom Journal veröffentlicht worden und wurde nun gedruckt. Bis zum 27.10.2020 ist der Beitrag kostenfrei und als Open Access Artikel über diesen Link zugänglich. Danach übermittelt ihn das REENEA Team gerne direkt.

International Sustainability Transition Konferenz 2020 als online Event

Die diesjährige 11. International Sustainability Transition (IST) Konferenz fand vom 18. – 21. August 2020 erstmals als online Event statt. Ausgerichtet vom Austrian Institute of Technology und der Wirtschaftsuniversität Wien, präsentierten rund 650 internationale Forscher*innen unter dem Titelthema „Governance in an Era of Change – Making Sustainability Transitions Happen“ ihre neuesten Erkenntnisse. Diese wurden in Livevorträgen, als Poster, in Gallerysessions, sowie in Breakouträumen diskutiert und von einem virtuellen Rahmenprogramm begleitet.  

Meike Löhr stellte das Paper „Transition work: Analysing transition processes as interplay of actors, institutions and technologies – evidence from the German wind sector“ vor. Darin entwickelt sie mit Camilla Chlebna und Jannika Mattes das Konzept „Transition work“. Dieses adaptiert den Ansatz „Institutional work“ auf Transitionsprozesse. Zentrale Elemente des Ansatzes sind die drei Formen „create, maintain und disrupt“, anhand derer sich die Aktivitäten von Akteuren im Transitionsprozess erfassen lassen und die Entwicklung von Institutionen, Akteuren und Technologien untersuchen lässt. Die Autoren wenden das Konzept auf die Windenergietransitionsprozesse in Hamburg und der Uckermark empirisch an. Im Vergleich der Regionen zeigt sich, dass Transitionsprozesse aus allen drei Elementen bestehen, d.h. aus „creation, maintenance und disruption“, die Verteilung in den Regionen allerdings sehr unterschiedlich ausfällt. Dies deutet auf einen gefestigteren Transitionsprozess in Hamburg gegenüber der Uckermark hin.

REENEA bei der EGOS-Konferenz: Zwischen der Transition von Organisationen und Gesellschaften

Vom 1. bis zum 3. Juli 2020 trafen sich internationale Wissenschaftler*innen verschiedener Forschungsfelder anlässlich der jährlichen EGOS-Konferenz (European Group for Organizational Studies). Gastgeberin der Konferenz, die in virtueller Form stattfand, war die Universität Hamburg. Jannika Mattes nahm am Track „Sustainability Transitions: Bridging Systems and Organisational Perspectives to Tackle Grand Challenges” teil, der von Jochen Markard, Birthe Soppe und Taran M. Thune geleitet wurde. Rund 30 Wissenschaftler*innen aus den Fachgebieten Organisationswissenschaften und Nachhaltigkeitstransition diskutierten Perspektiven, die durch eine kombinierte Sichtweise von Organisations- und Gesellschaftsebene unser Verständnis von komplexen Transitionsprozessen verbessern sollen. In diesem konstruktiven Gedankenaustausch zeigte sich, wie vielfältig die Verknüpfungspunkte zwischen den beiden weitgehend separaten Debatten sind. Zugleich blieben die disziplinären Grenzen insbesondere in Hinblick auf Publikationsstrategien bestehen. Jannika Mattes präsentierte das gemeinsam mit Meike Löhr verfasste Paper „Facing transition phase two: Actor strategies in a stagnating acceleration phase”. Es untersucht, wie unterschiedliche Akteursgruppen auf aktuelle Dynamiken in der Windenergie reagieren.

Neue Publikation
Energietransitionen: Eine Analyse der Phasen und Akteurskoalitionen in Dänemark, Deutschland und Frankreich

Akteure prägen nicht zuletzt durch ihre Überzeugungen die weltweit stattfindenden Energietransitionsprozesse. Meike Löhr untersucht in ihrer Dissertation dieses Verständnis und die Überzeugungen von Akteuren und Akteurskoalitionen von Energietransitionsprozessen in Dänemark, Deutschland und Frankreich, um die kognitive Dimension des Wandels zu erörtern und zu einem besseren Verständnis der Energiewandlungsprozesse beizutragen.

Auf der Grundlage von 71 Experteninterviews, gekoppelt mit einer Dokumentenanalyse, zeichnet diese Arbeit die Entwicklung und die Phasen der drei Transitionsprozesse von den 1970er Jahren bis heute nach. Sie zeigt die gemeinsamen Transitionsziele und divergenten Transitionspfade im Ländervergleich auf. In einem Mixed-Methods Ansatz, der qualitative Inhaltsanalyse und Clusteranalyse kombiniert, werden auf der Grundlage des Advocacy-Koalitionsansatzes zwei verschiedene Akteurskoalitionen pro Land analysiert. Ihr (un)geteiltes Verständnis von Energietransitionen zeigt einen wachsenden Konsens über Energietransitionen. Traditionelle Koalitionsgrenzen sowie frühere Konfliktlinien um erneuerbare Energien und fossile Brennstoffe verlieren an Bedeutung. Es bildet sich eine Transitionskoalition heraus – dies in zunehmender Intensität von Frankreich über Deutschland bis hin zu Dänemark.

Im Brückenschlag zwischen politikwissenschaftlicher Forschung und Transitionsforschung analysiert diese Arbeit die kognitive Dimension des Wandels und die Determinanten von Energietransitionen. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Gestaltung, Umsetzung und Beschleunigung von Energietransitionen.

Link zur Publikation: www.springerprofessional.de/energietransitionen/18033770

Die Akzeptanz des Windenergieausbaus in Europa steigern – REENEA auf Konferenz des EU-Projekts „Win-Wind“

Wie kann der Ausbau der Windenergie in Europa akzeptabel und inklusiv gestaltet werden? Diese Frage diskutierten vom 27-28 Februar 2020 in Berlin Expert*innen auf der Abschlusskonferenz des EU-Projekts „Win-Wind“. Unter den rund 60 Teilnehmer*innen aus Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft war auch Sebastian Rohe vom REENEA Team.

An dem inter- und transdisziplinären Win-Wind Projekt waren zwölf Partnerorganisationen aus sechs europäischen Ländern beteiligt. Ein Projektziel war der Transfer von Erfahrungen, Planungspraktiken, Politikempfehlungen und Geschäftsmodellen aus Windenergie-Modellregionen in Regionen, in denen der Windenergieausbau noch nicht weit vorangeschritten ist. Weiterhin setzt das Projekt Impulse für die Entwicklung eines europaweiten Leitfadens bzw. Kriterienkataloges für „faire Windenergie“.

Auf der Konferenz wurde deutlich, dass die Akzeptanz der Windenergie nicht von der Distanz zwischen Wohnhäusern und den Anlagen abhängt. Die Beteiligung von Bürger*innen und Kommunen an der ökonomischen Wertschöpfung kann hingegen durchaus zu einem akzeptierten Ausbau beitragen. Aber auch ein inklusiver, offener und transparenter Planungsprozess ist von hoher Bedeutung. Regionale Entscheidungsträger*innen aus Politik und Verwaltung sind entscheidende Akteure in diesem Prozess. Auf deren wichtige Rolle verwies Sebastian Rohe während der Konferenz, ebenso wie auf die Bedeutung regionaler Unterschiede und Besonderheiten bei spezifischen Akzeptanzdimensionen. Zu diesen Themen haben Sebastian Rohe und Camilla Chlebna auch einen Zeitschriftenartikel erarbeitet, der demnächst veröffentlicht werden soll.

Erstes REENEA Paper veröffentlicht: “The regional facet of a global innovation system: Exploring the spatiality of resource formation in the value chain for onshore wind energy”

Windenergie kann als Innovationssystem verstanden werden, in dem Ressourcen (Wissen, Märkte, Investitionen, Legitimität) entscheidende Treiber für Innovationen und den Ausbau der Technologie sind. Doch wie schaffen und nutzen unterschiedliche Firmen entlang der Wertschöpfungskette diese Ressourcen auf regionaler Ebene?

Diese Frage untersucht Sebastian Rohe in seinem Beitrag „The regional facet of a global innovation system“, der jetzt in „Environmental Innovation and Societal Transitions“ veröffentlicht worden ist. Damit konnten wir erstmals Teilergebnisse aus dem REENEA Projekt in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift publizieren. Empirisch beruht der Beitrag auf der Fallstudie zum Windenergiesektor im Oldenburger Land, für die das REENEA Team Interviews mit insgesamt 31 Expert*innen geführt hat.

In dem Fachartikel wird die „Geographie von Ressourcen“ für alle Wertschöpfungssegmente – von der Turbinenproduktion, über die Projektentwicklung und nachgelagerte Dienstleistungen, bis zum Anlagenbetrieb – in den Blick genommen und diskutiert. In der Turbinenherstellung beispielsweise ist das benötigte Wissen in den Regionen bzw. Firmenzentralen der Anlagenhersteller konzentriert, während der Markterfolg vom Verkaufspreis auf (inter)nationalen Märkten bestimmt wird. In der Projektentwicklung dagegen ist der Marktzugang eine regionale Ressource, die vom Zugang zu regionalen Akteursnetzwerken (wie Landbesitzern oder Genehmigungsbehörden) abhängt. Durch regional zugeschnittene Angebote und Geschäftsmodelle können Projektentwickler und Anlagenbetreiber die Legitimität des Windenergieausbaus erhöhen. Finanzielle Investitionen wiederum sind nicht mehr regional gebunden, da Windparks auf globalen Finanzmärkten zunehmend als attraktives Anlageobjekt wahrgenommen werden.  

5. Geography of Innovation Conference in Stavanger, Norwegen, 29. bis 31. Januar 2020

Von Mittwoch bis Freitag versammelten sich im sehr verregneten und nebligen norwegischen Stavanger ForscherInnen zu Fragen der Geographie der Innovation aus aller Welt. Bei dieser fünften Veranstaltung der alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz wurden insgesamt 312 Beiträge vor mehr als 400 ForscherInnen aus 39 verschiedenen Ländern präsentiert. Jannika Mattes und Camilla Chlebna vertraten REENEA mit zwei Beiträgen, an denen das Team derzeit arbeitet.

Camilla präsentierte einen Vortrag mit dem Titel "Grasping regional development: Towards a concept of transformative change". Es handelt sich um eine Zusammenarbeit von Camilla und Jannika mit Hanna Martin vom Zentrum für Regionalforschung der Universität Karlstad in Schweden. Ziel ist es, einen konzeptionellen Beitrag zu einem besseren Verständnis von transformativen, regionalen Entwicklungsdynamiken zu leisten, indem Elemente aus der Wirtschaftsgeographie und aus den Studien zur Nachhaltigkeitstransformation in einem integrativen theoretischen Rahmen kombiniert werden.

Jannika präsentierte ein Papier mit dem Titel "Regional Transition Fields: Energy Transitions as Processes of Institutionalization", an dem sie gemeinsam mit dem REENEA-Team arbeitet. Das Papier schlägt vor, regionale Energietransformationen als Prozesse der Institutionalisierung zu begreifen und illustriert dies empirisch mit Erkenntnissen aus mehreren der REENEA-Fallstudien zu Dynamiken der regionalen Energietransformation rund um den Windenergiesektor.

Beide Präsentationen wurden von den TeilnehmerInnen gut aufgenommen. Die sehr konstruktiven Ratschläge und Kommentare werden zur weiteren Entwicklung der wissenschaftlichen Artikel beitragen. Sowohl aus den zahlreichen anderen Präsentationen als auch aus vielen Diskussionen zwischendurch konnten Jannika und Camilla viel Inspiration für die weitere Arbeit schöpfen.

Teilnahme an der Winterkonferenz der RSA in London, GB

Mit knapp 200 Teilnehmer*innen ging am 14. und 15. November 2019 in London, GB, die alljährliche Winterkonferenz der Regional Studies Association (RSA) über die Bühne. Ein letztes Mal nahm Camilla Chlebna in ihrer Rolle als Early Careers Representative auf dem Board der RSA teil. Die Aufgabe wird Anfang des Jahres 2020 ein/e andere/r NachwuchsforscherIn übernehmen.

Camilla nützte die Gelegenheit um einen Artikel zu präsentieren, an dem sie gemeinsam mit Hanna Martin von der Karlstad University in Schweden und mit der Leiterin des REENEA-Projekts Jannika Mattes arbeitet. Ziel ist, einen integrativen, theoretischen Rahmen zu schaffen, um die Debatten rund um die Wirtschaftsgeographie und um Transformationsforschung sinnvoll zu verknüpfen. Die konzeptionellen Ansätze wurden von den Anwesenden angeregt diskutiert.

Weiters organisierte Camilla gemeinsam mit ihrer Kollegin Donna Carmichael (Vertreterin der DoktorandInnen auf dem Board) ein Netzwerktreffen, bei dem NachwuchsforscherInnen die Gelegenheit hatten sich direkt mit erfahrenen KollegInnen auszutauschen. Das Treffen war ein voller Erfolg, es wurde von allen TeilnehmerInnen sehr geschätzt.

Wieder einmal bot die RSA in London eine gute Gelegenheit um das REENEA-Netzwerk im Bereich der geographischen Transformationsforschung zu festigen und zu erweitern.    

REENEA im direkten Austausch mit der Windbranche: Meike Löhr und Camilla Chlebna berichten auf den Spreewindtagen von ersten Projektergebnissen

Mit über 2.000 Teilnehmer*innen aus der Windenergiebranche fanden von 5. bis 7. November 2019 in Potsdam die 28. Windenergietage („Spreewindtage“) statt. Zahlreiche Vorträge zu aktuellen Herausforderungen im Windsektor prägten das durch Messestände flankierte, etablierte Netzwerktreffen der deutschen Windbranche. Akzeptanz und der Weiterbetrieb von Windkraftanlagen zählten zu den meistdiskutierten Themen unter den Akteuren.

Meike Löhr und Camilla Chlebna nahmen die Einladung des FORWIND Instituts der Universität Oldenburg an, von ersten Projektergebnissen zu berichten. Camilla Chlebna ging auf ein Teilprojekt mit Sebastian Rohe ein, das sich mit der Frage der Legitimität von Windenergie bei regionalen Entscheidungsträgern beschäftigt. Auffällig ist der Unterschied zwischen einer allgemeinen Befürwortung der Windenergie und der Bewertung konkreter Auswirkungen der Windenergie auf die Regionen.

Meike Löhr berichtete von einem Teilprojekt mit Jannika Mattes, das sich mit Akteursstrategien in der aktuellen Umbruchsphase der Energietransition beschäftigt. Akteure reagieren mit verschiedenen unternehmerischen Strategien auf den durch veränderte Rahmenbedingungen entstandenen Druck auf die Branche. Diese mögen individuell rationell sein, wirken sich jedoch unterschiedlich, d.h. teils bremsend, teils beschleunigend, auf den Energietransitionsprozess aus.

Insgesamt bot die Teilnahme an den Spreewindtagen interessante Einblicke in die aktuellen Themen in der Windbranche sowie hervorragende Vernetzungsmöglichkeiten.

RSA Student and Early Career Conference in Lincoln (UK): REENEA ist virtuell dabei

Die Regional Studies Association (RSA) veranstaltete vom 31. Oktober bis zum 01. November 2019 ihre jährliche „Student and Early Career“ Konferenz in Lincoln, UK. Camilla Chlebna und Sebastian Rohe nahmen daran für das REENEA-Team teil, allerdings ohne dafür in die ostenglische Stadt zu reisen. Stattdessen wurden sie per Videochat in die Sitzungen vor Ort hinzugeschaltet. Die RSA hatte Camillla und Sebastian eingeladen, auf diese Weise an der Konferenz teilzunehmen, um dieses neue Konferenzformat zu testen. Die RSA und REENEA leisten damit einen Beitrag dazu, die Zahl der Flugreisen im Wissenschaftsbetrieb zu verringern.

Camilla und Sebastian hatten die Gelegenheit, zwei aktuelle REENEA-Papiere vorzustellen. Sebastian präsentierte das Projekt „The Legitimacy of Onshore Wind Energy: Exploring Differences between Decision Makers across Regions”. Basierend auf einer Umfrage unter regionalen Entscheidungsträger*innen aus dem Oldenburger Land und Uckermark-Barnim analysieren und vergleichen Sebastian und Camilla in diesem Papier unterschiedliche Akzeptanzdimensionen bezüglich des Windenergieausbaus in beiden Regionen.

Camilla präsentierte zudem ein weiteres Papier, an dem sie aktuell mit Jannika Mattes und Hanna Martin (Karlstad-Universität, Schweden) arbeitet. In dem konzeptionellen Papier „Grasping regional development dynamics - towards a concept of transformative change” wird ein integratives Framework entwickelt, um regionale Pfadentwicklung und Nachhaltigkeitstransitionen gemeinsam zu analysieren.

REENEA trifft Energie-Fachleute aus dem australischen Bundesstaat Victoria

Der Energiewandel in Oldenburg weckt auch in Australien Interesse. Zumindest bei der fünfköpfigen Gruppe von Energieexpert*innen aus dem australischen Bundestaat Victoria, die in den nördlichen Niederlanden und in Niedersachsen mehr über den Aufbau neuer, regionaler Industrien rund um erneuerbare Energien lernen wollten. Im Rahmen dieser mehrtätigen Study Tour traf die Reisegruppe (mit Akteuren aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft) bei einem Zwischenstopp in Oldenburg am 25.06. auch mit Camilla Chlebna und Sebastian Rohe vom REENEA Team zusammen. In einem halbtägigen Workshop stellte das REENEA Team den aktuellen Stand ihrer Arbeit vor und diskutierte mit den australischen Fachleuten inwieweit die Entwicklungen in deutschen Regionen (speziell dem Oldenburger Land und der Uckermark) mit denen in Victoria vergleichbar sind.

Neben der Millionenmetropole Melbourne besteht Victoria auch aus ländlichen Gegenden wie Gippsland, in denen die weltweit größten Braunkohlevorkommen existieren. Ganz andere regionen-spezifische Voraussetzungen also, als in den REENEA-Fallstudienregionen, weshalb „Lessons Learned“ nicht einfach übertragen werden können. Dennoch diskutierte die Gruppe auch einige grundlegende Faktoren, die zum Energiewandel beitragen können: Die Notwendigkeit etwa, dass sich die Region auf ihre bestehenden wirtschaftlichen, kulturellen oder geografischen Stärken besinnt, und den Einsatz erneuerbarer Energien sinnvoll mit diesen verknüpft; dies gelingt besonders gut, wenn zivilgesellschaftliche Akteure frühzeitig in Diskussionen und Entscheidungen eingebunden werden. Die Förderung von „Keimzellen“ in Organisationen und Netzwerken kann zudem zur Entwicklung neuer Ideen, Geschäftsmodellen oder Technologien beitragen.

Der engagierte Austausch, der über den REENEA Mercator-Fellow Prof. Lars Coenen aus Melbourne zustande kam, war für beide Seiten sehr lehr- und aufschlussreich. Für das REENEA Team bot sich die Gelegenheit, die internationale Sichtbarkeit der Projektergebnisse zu erhöhen, und inhaltliche sowie methodische Anregungen für den noch nicht abgeschlossenen Vergleich der sechs Fallstudien einzuholen.

REENEA auf der International Sustainability Transitions Konferenz in Ottawa: Beschleunigung der Energietransition

Erstmals fand vom 23. - 26. Juni 2019 die International Sustainability Transitions Konferenz außerhalb Europas an der Carleton Universität im kanadischen Ottawa statt. Auf der zehnten IST-Konferenz wurden unter dem Themenschwerpunkt „Accelerating sustainability transitions: Building visions, unlocking pathways, navigating conflicts“ aktuelle Fragen der (Energie-)Transitionsforschung diskutiert. Die Wissenschaftlerin Meike Löhr präsentierte Forschungsergebnisse aus dem Projekt REENEA. Diese befassten sich mit Akteursstrategien in Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen im deutschen Windsektor. Die Einführung der Ausschreibungen für erneuerbare Energien in Deutschland bedeutet einen Fördersystemwechsel, der Akteure – vom Projektierer über den Finanzierer bis zum Hersteller – vor neue Herausforderungen stellt. Während einzelne Auswirkungen spezifisch für das deutsche System sind, so ist die Einführung von Ausschreibungen eine internationale Entwicklung der zweiten Transitionsphase, die mit einer Beschleunigung des Transitionsprozesses einhergehen müsste. Theoretische und praktische Fragen der Beschleunigung des Transitionsprozesses standen im Fokus der wissenschaftlichen Debatte der Transitionsforscher*innen und werden auch das REENEA-Team weiterhin beschäftigen.

Camilla Chlebna stellt das REENEA Projekt und die Fallstudie Uckermark beim EWE Kommunaldialog Brandenburg am 19.6.2019 vor

Auf Einladung der EWE ergriff ich am 19. Juni 2019 die Möglichkeit REENEA und erste Ergebnisse aus der Fallstudie zur Region Uckermark am EWE Kommunaldialog in Strausberg in Brandenburg vorzustellen. Weitere Vorträge waren ein Update aus dem EWE Konzern und einem Best Practice Beispiel zu einem energetischen Nachbarschaftsquartier aus der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf. Der Impulsvortrag zu den ersten Ergebnissen der Fallstudie resultierte in einem regen Austausch auch unter den Kommunalvertreter*innen. Die Inhalte wurden von den rund 20 Anwesenden heftig diskutiert und ich konnte zahlreiche Hinweise auf weitere ergänzende Gespräche und auch auf weitere Perspektiven aufnehmen.

Regional Studies Association Jahreskonferenz, Santiago de Compostela, Spanien (05 – 08. Juni 2019)

Anlässlich der Jahreskonferenz der Regional Studies Association (RSA) trafen sich rund 460 Wissenschaftler*innen im spanischen Santiago de Compostela; darunter auch eine dreiköpfige REENEA-Delegation. Im Rahmen einer eigenen Special Session des REENEA-Teams wurden die sozialen und räumlichen Dynamiken des regionalen Energiewandels in den Fokus gerückt. Die hohe Aktualität und Relevanz des Forschungsbereichs wurde durch die zahlreichen Einreichungen bestätigt. Die Session war von allen Special Sessions auf der Konferenz die größte. So kamen in insgesamt fünf Sitzungen 14 Wissenschaftler*innen aus aller Welt zusammen um ihre Projekte zu präsentieren und ihre Forschung zu diskutieren. Die Sitzungen waren gut besucht und die breit gefächerten Themen, sowohl theoretische als auch empirische Beiträge, wurden engagiert diskutiert.

Das REENEA-Team war mit drei Fachartikeln auf der Konferenz vertreten: Camilla Chlebna und Jannika Mattes stellten das Papier „When the novelty fades: Socio-technical, spatial and temporal dynamics of energy transitions“ vor, welches bereits als Working Paper veröffentlicht ist. In der zweiten Sitzung präsentierte Sebastian Rohe seinen Artikel „The regional facet of a global innovation system“, in dem er die Bedeutung der regionalen Ebene für das Innovationssystem Windenergie untersucht und das aktuell begutachtet wird. Schließlich präsentierten Meike Löhr und Jannika Mattes ihren Fachartikel „Facing transition phase two“, in dem sie strategische Antworten von Akteuren im Windenergiesektor auf veränderte Rahmenbedingungen analysieren.

Insgesamt bot die Konferenz eine sehr gute Gelegenheit, um eine eigene Vernetzungsmöglichkeit für Forscher*innen rund um Regionale Energietransformationen innerhalb der Regional Studies Association zu schaffen, das REENEA Projekt weiter bekannt zu machen und REENEA-Projektergebnisse mit fachnahen Kolleg*innen zu diskutieren.

Am Samstag nahmen schließlich Jannika Mattes und Camilla Chlebna am zweiten Womens‘ Network Meeting der RSA teil. Jannika Mattes sprach zu den besonderen Herausforderungen und Strategien rund um die Erlangung einer Professur und berichtete von ihren eigenen Erfahrungen.

NEST in Lissabon: REENEA auf der Konferenz für Nachwuchs-Wissenschaftler der Sustainability Transitions Community

“Transitions to where? Shared values and visions for sustainability transitions” – so lautete das Motto der vierten NEST-Konferenz, die am 4. und 5. April 2019 in Portugal stattfand. Rund 80 junge WissenschaftlerInnen trafen sich in Lissabon, um über dieses Thema zu diskutieren und ihre Forschungen zu verschiedenen Themen der Nachhaltigkeit auszutauschen.

Das REENEA-Team wurde durch Sebastian Rohe vertreten, der den Arbeitsstand des ersten Papers seiner Dissertation vorstellte. Darin untersucht er die Bedeutung der regionalen Ebene für den Windenergiesektor anhand der ersten Fallstudie aus der Region Oldenburg. Ein Fazit aus seinem Paper: Während Wissen in diesem Sektor zunehmend universell anwendbar und global ausgetauscht wird, ist das Zusammenspiel regionaler Akteure und Netzwerke entscheidend, um neue Märkte und eine höhere Legitimität für die Technologie zu schaffen.

Insgesamt war die Konferenz eine großartige Gelegenheit, um einen Ausschnitt aus der REENEA-Forschung zu präsentieren und das Netzwerk in die vielseitige und interdisziplinäre Community der „Sustainability Transitions“ zu erweitern.

Stakeholder-Workshop für die Fallstudie Oldenburg am 27. März 2019

Rund 20 Teilnehmer*innen, größtenteils Gesprächspartner*innen aus der Fallstudie Oldenburg, aber auch weitere Interessierte aus dem regionalen Energiesektor, fanden sich für einen Nachmittag im Kulturzentrum PFL ein um von ersten REENEA-Projektergebnissen zu erfahren und um einzelne Teilaspekte genauer zu reflektieren. Im Grußwort betonte Roland Hentschel, der Vorsitzende des regionalen Energieclusters OLEC, die aktuelle Dynamik in Bezug auf das Thema Energie in Oldenburg. Es folgte ein allgemeiner Einblick in den Projektverlauf und in die Besonderheiten des Windsektors der Region Oldenburg durch Prof. Dr. Jannika Mattes, die Leiterin des REENEA Teams. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden in zwei Gruppen: 1) Eine Gruppe befasste sich mit dem bisherigen Verlauf des Wandels und den aktuellen Charakteristika des Windsektors der Region. 2) Die zweite Gruppe beschäftigte sich mit der Akzeptanz des Windenergieausbaus und diskutierte, welche Faktoren und Akteure darauf einwirken. Gestärkt von Kaffee und Kuchen folgten eine Zusammenschau der Workshop-Ergebnisse und einige Schlaglichter aus den momentan laufenden Fallstudien in Magdeburg, Hamburg und in der Uckermark. Die Vergleiche der Akteursstrukturen und der weiteren regionalen Besonderheiten mit den Ergebnissen aus Oldenburg stießen unter den Teilnehmer*innen auf besonderes Interesse. Den Windsektor in Oldenburg zeichnet beispielsweise eine enge Vernetzung der Akteure vor Ort aus. Die gewachsenen Strukturen und die damit verbundenen engen Beziehungen erweisen sich als großer Vorteil für den Standort. Gleichzeitig ist die überregionale Wahrnehmung von Oldenburg als Forschungsstandort durchaus ausbaufähig. Bei angeregter Diskussion zwischen den Stakeholdern und mit dem REENEA-Team klang die Veranstaltung aus.

Forschungsaufenthalt und Workshop

Die Gastwissenschaftlerin Dr. Hanna Martin besuchte vom 4. bis 8. März das REENEA-Team. Es war eine Woche voller interessanter Gespräche, fruchtbaren Austausches und gegenseitigem Feedback zu laufenden Forschungsprojekten:

Hanna Martin ist Postdoc-Forscherin am Zentrum für Regionalstudien der Karlstad-Universität in Schweden. Sie ist auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department for Business Administration an der Business School der Universität Göteborg, Schweden tätig. Hanna promovierte 2016 an der Universität Lund in Sozial- und Wirtschaftsgeographie. Ihr Forschungsinteresse liegt an der Schnittstelle von Wirtschaftsgeographie und Regionalentwicklung, Innovationsforschung und der Erforschung soziotechnischer Transformationen. Während ihres Besuchs an der Universität Oldenburg diskutierte sie mit dem REENEA-Team verschiedene theoretische und empirische Ansätze zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen. Im Mittelpunkt stand das Verständnis regionaler Transformationen als soziale Prozesse.

Am Freitag, den 8. März, kam Prof. Jens Köhrsen zu einem eintägigen Workshop hinzu:

Jens Köhrsen ist Assistant Professor an der Universität Basel in der Schweiz. Jens' Hintergrund liegt in der Soziologie, Religionswissenschaft und Transformationsforschung. Derzeit arbeitet er an einem Projekt zu "Urban Green Religions", das sich mit der Rolle der Religion in Nachhaltigkeitstransformationen beschäftigt. Ein besonderer Schwerpunkt des Workshops war die Anwendung soziologischer Theorien auf regionale Transformationen. Jens präsentierte eine Studie, die mit Hilfe der Feldtheorie den Transformationsprozess zur nachhaltigen Energieversorgung in der norddeutschen Stadt Emden analysiert. Die Workshop TeilnehmerInnen diskutierten Wege zur Weiterentwicklung der Feldtheorie, um die Interaktionsdynamiken zwischen den Feldakteuren besser zu verstehen.

Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten ForscherInnen wird mit weiteren Forschungsaufenthalten und geplanten gemeinsamen Publikationen fortgesetzt.

Fachgespräch "Status und Entwicklung der Regenerativen Energien mit dem Schwerpunktthema Windenergie" am 17. 12.2018

Jannika Mattes and Sebastian Rohe nehmen am Fachgespräch "Status und Entwicklung der Regenerative Energien mit dem Schwerpunktthema Windenergie", organisiert vom Landkreis Wesermarsch in Brake, teil. Titel des Beitrages ist: 'Vielfältige Akteure und gegensätzliche Interessen im Windenergieausbau: Energiewandel als sozialer Prozess'.

Erstes Paper von REENEA bei der jährlichen Winterkonferenz der Regional Studies Association (RSA) in London, GB am 15. und 16.11.2018

Ein zweites Mal nutzte Camilla Chlebna die gute Gelegenheit das erste Paper von REENEA „When the novelty fades – The role of fragile stabilisation for regional energy transitions“ der regionalwissenschaftlichen Community vorzustellen und besuchte die jährliche Winterkonferenz der RSA in London. Ein paar bildliche Eindrücke gibt es hier. Unter dem Titel „New Horizons for Cities and Regions in a Changing World” präsentierten über 200 Teilnehmer aus 31 Ländern ihre Forschung. Sowohl auf der Konferenz selbst als auch auf mehreren parallelen Netzwerkevents konnte Camilla interessante neue Kontakte für das REENEA Projekt knüpfen.

REENEA bei der Student & Early Careers Conference der Regional Studies Association (RSA) in Brighton, GB am 25. und 26.10.2018

Rund 50 Teilnehmer*innen, allesamt entweder PHD Student*innen oder Early Careers Forscher*innen (bis zu 5 Jahre nach dem PHD Abschluss), trafen sich in Brighton in Großbritannien zur jährlichen Nachwuchskonferenz der RSA. In diesem relativ kleinen Rahmen wurden Tipps zur Karriereentwicklung, beispielsweise Publikationsstrategien, ausgetauscht und die Nachwuchsforscher*innen hatten die Gelegenheit ihre aktuellen Projekte zu präsentieren. Camilla Chlebna besuchte die Veranstaltung einerseits als Vertreterin der Early Careers am RSA Board und nützte die Gelegenheit andererseits um für den ersten Artikel aus REENEA „When the novelty fades – The role of stabilisation for regional energy transitions“ Feedback aus der Community der Nachwuchsforscher*innen im Bereich der Regionalwissenschaften einzuholen. Dieses war sehr positiv und konstruktiv und wird wesentlich zur Weiterentwicklung des Artikels beitragen.

REENEA in Magdeburg: BWE-Seminar und erste Fallstudiengespräche (22.-25.10.2018)

Zum Auftakt der REENEA Fallstudie in und um Magdeburg reisten Meike Löhr und Sebastian Rohe in der Woche vom 22.-25. Oktober in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Dort besuchten sie das Seminar des Branchenverbands BWE „Grundlagen der Onshore-Windenergie“. In dem dreitägigen Seminar wurden nicht nur technische, rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen für die Planung und den Betrieb von Windenergieanlagen vermittelt, sondern auch aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen in dem Sektor diskutiert. Abgerundet wurde das Seminar durch eine Exkursion zu Enercon in Magdeburg-Rothensee. Das REENEA Team nutzte den Aufenthalt in Magdeburg auch, um ein erstes Experteninterview in der Fallstudienregion zu führen und weitere Kontakte zu gewinnen.

Besuch der Windenergiemesse WindEurope am 27. und 28. September 2018

Drei Forscher*innen des REENEA Teams besuchten am 27. und 28. September 2018 Europas größte Windenergiemesse, die WindEurope in Hamburg. Sowohl auf der Konferenz der Branche als auch im Gespräch mit Ausstellern gewannen die Forscher*innen einen Eindruck von den Herausforderungen im sowie den aktuellen Themen und Debatten des deutschen, europäischen und globalen Windsektors. An den Messeständen wurden interessante Kontakte geknüpft und das Netzwerk des REENEA Teams erweitert. 

Auswahl der Regionen für die Fallstudien, August/September 2018

Nach einer intensiven Sondierungsphase stehen nun die Regionen für die weiteren Fallstudien im REENEA Projekt fest. Um einen eindeutigen Fokus zu ermöglichen, beschränkt sich REENEA auf Kleinregionen (NUTS3 Ebene bzw. Landkreise als Ausgangspunkt), bleibt aber offen für die jeweiligen Regionsabgrenzungen der befragten Akteure. Nach der Pilotstudie Oldenburg starten derzeit Fallstudien in der Uckermark, in und um Magdeburg sowie in Hamburg. Im weiteren Verlauf des Projekts werden Fallstudien in Bremerhaven/Cuxhaven und Nordfriesland folgen. Gleichzeitig berücksichtigt das REENEA-Team überregionale [und internationale] Entwicklungen und führt parallel zu den Regionalfallstudien Interviews mit Akteuren, die auf der nationalen Ebene aktiv sind.

Energiewandel: Akteure unter Strom (6. September 2018)

Bei der Wissenschaftssoirée werden die Zuhörenden zugelost. Vor etwa 30 Personen präsentierte Jannika Mattes insbesondere empirische Ergebnisse aus der Oldenburg-Fallstudie des REENEA-Projekts. In der anschließenden Diskussion wurde insbesondere deutlich, als wie wichtig sozialwissenschaftliche Forschung in Bezug auf Energiewandel auch von interessierten Bürger*innen eingestuft wird.

Präsentation auf dem Soziologentag in Göttingen
(September 2018)

Jannika Mattes, Camilla Chlebna, Meike Löhr, Sebastian Rohe waren beim 39. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) in Göttingen (24.-28.09.2018) mit einem Vortrag zu 'Regionale Transitionsfelder: Energiewandel als sozialer Prozess.' vertreten. Die Präsentation fand in der gemeinsamen Veranstaltung der Sektionen Organisationssoziologie und Wissenschafts- und Technikforschung statt, die unter dem Titel „Innovationsfelder. Handlungsfelder der Koordination komplexer Innovationen“ stand. In der Diskussion der unterschiedlichen Beiträge wurde klar, wie schwierig es ist, das Konzept der Strategic Action Fields konkret empirisch herunterzubrechen und anzuwenden. Zugleich gelang eine sehr gute Klammer zwischen den verschiedenen feldtheoretischen Ansätzen zu sehr unterschiedlichen Forschungsbereichen.

Jahrestagung des Oldenburger Energieclusters (OLEC)
Oldenburg (30. August 2018)

Die Jahrestagung 2018 des Oldenburger Energieclusters (OLEC) stand unter dem Motto „Insight Energiewende – Eine Region im Praxistest“. Ziel der Veranstaltung war es, die Leuchtturmprojekte des Nordwestens zu präsentieren und in diesem Zusammenhang auch regulatorische Hemmnisse aus der Energiewende-Praxis aufzuzeigen. Das REENEA-Team konnte Einsichten aus der Entwicklung des Oldenburger Windenergiesektors zu der Veranstaltung beisteuern: Sebastian Rohe präsentierte den EnergieakteurInnen aus der Region die ersten Ergebnisse der Oldenburger Fallstudie. Die Veranstaltung bot somit eine großartige Gelegenheit, um direkte Rückmeldungen lokaler AkteurInnen zum Zwischenstand der Forschung aus dem REENEA Projekt zu sammeln – eine Reihe von TeilnehmerInnen der Veranstaltung hatten dem REENEA-Team während der Feldforschung Rede und Antwort gestanden. Besonders engagiert wurde im Anschluss des Vortrags die Frage diskutiert, wie auf regionaler Ebene Akzeptanz und Legitimität für den Ausbau der Windenergie hergestellt werden können – eine Frage, die auch das REENEA-Team als ein zentrales Thema innerhalb der Region identifiziert hat. Im Zuge der Abschlussdiskussion sprach sich Sebastian Rohe dafür aus, die Frage der Akzeptanz nicht nur in Leuchtturmprojekten prominent zu berücksichtigen, sondern auch beim routinemäßigen Ausbau etablierter Technologien weiter zu stärken. Die DiskutantInnen sprachen sich zudem für die Möglichkeit aus, regulatorische Ausnahmen für regionale Pilotprojekte zu schaffen.

Mehr Informationen zur Veranstaltung finden sich hier.

International Sustainability Transitions Conference
Manchester, Großbritannien (11. - 14. Juni 2018)

Eine dreiköpfige REENEA Delegation vertrat die Abteilung Europasoziologie von der Universität Oldenburg bei der International Sustainability Transitions Conference in Manchester in Großbritannien vom 11. bis 14. Juni 2018. An vier intensiven Konferenztagen konnten Jannika Mattes, Meike Löhr und Camilla Chlebna zahlreiche internationale Kontakte knüpfen, von interessanten Forschungsprojekten hören und ganz nebenbei das politische und industrielle Manchester kennen lernen. Jannika Mattes stellte einem voll besetzten Saal den aktuellen Stand des REENEA Projekts vor. Die zahlreichen Fragen nach dem Vortrag sowie viele Rückfragen zwischendurch zeugten von großem Interesse der Sustainability Transitions Community an REENEA. 

Regional Studies Association Annual Event
Lugano, Schweiz (4.-6. Juni 2018)

Drei Tage lang machten mehr als 500 Teilnehmer der jährlichen Hauptversammlung der Regional Studies Association die Seestadt Lugano am schönen Lago Ceresio in der italienischen Schweiz unsicher. Camilla Chlebna vertrat die Universität Oldenburg sowohl in ihrer Rolle als Early Careers Board Member der Vereinigung als auch als Projektmitarbeiterin von REENEA. Camilla stellte den theoretischen Rahmen des Projektes sowie erste Ergebnisse der Pilotstudie in Oldenburg vor und konnte so konstruktives Feedback aus der regionalwissenschaftlichen Community einholen. 

Workshop Energy Systems in Transition – The Role of Actors in Regional Change Processes
Oldenburg (3./4. Mai 2018)

Anlässlich des Auftaktes des DFG geförderten REENEA Projektes, richtete das Forscherteam um Prof. Jannika Mattes vom 3. bis zum 4. Mai an der Universität Oldenburg einen Workshop aus. Auf der Veranstaltung mit dem Titel „Energiesysteme im Wandel – Die Rolle von Akteuren in regionalen Transitionsprozessen“ hielten auf Einladung zehn international renommierte WissenschaftlerInnen aus dem Bereich der Transformationsforschung inspirierende Vorträge. Sowohl im direkten Anschluss an die Vorträge als auch informell bei Kaffee und Kuchen wurde angeregt diskutiert. Das REENEA Projekt konnte so zahlreiche theoretische Anregungen gewinnen, vor allem in Bezug auf das Verhältnis von Akteuren und Institutionen und die Rolle der regionalen Ebene in größeren Transitionsprozessen. Das Projektteam bedankt sich beim Jean Monnet Centre of Excellence „Europäisierung von Küstenregionen“ der Universität Oldenburg, das den Workshop finanziert hat. 

Uni am Markt: Regionaler Energiewandel unter der Lupe - Die Rolle der Akteure
Oldenburg (28. April 2018)

Jannika Mattes: Vorlesung im Rahmen der "Uni am Markt", veranstaltet vom Center für lebenslanges Lernen (C3L)

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