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CoLVAD: Living with an LVAD – Psychological Burden and Coping
Aufgrund des technischen Fortschritts und einer zunehmenden Prävalenz der Herzinsuffizienz bei beständiger Knappheit an Spenderherzen haben sich Linksherzunterstützungssysteme (LVAD) mittlerweile für die Versorgung von Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz etabliert. Mittlerweile werden in Deutschland ca. 1000 LVAD implantiert, während ca. 300 Herztransplantationen vorgenommen werden.
Ursprünglich waren LVADs für die kurzzeitige Überbrückung bis zu einer Herztransplantation vorgesehen. Inzwischen werden sie aber überwiegend als endgültige Lösung (Destination Therapy) über längere Zeiträume von bis zu 14 Jahren eingesetzt. Bisherige Studien haben gezeigt, dass die Lebensqualität durch ein LVAD signifikant gesteigert werden kann, sich dadurch aber auch erhebliche psychische Belastungen darstellen: Die Angst vor Komplikationen wie Schlaganfällen und die Abhängigkeit des eigenen Lebens von dem Gerät sind stets präsent, da abdominal austretende Kabel das LVAD mit Akkus und Steuereinheiten verbinden. Es ist bisher jedoch kaum etwas darüber bekannt, wie diese Belastungen erlebt und bewältigt werden.
Diese Forschungslücke wurde zunächst in einem systematischen Review qualitativer Studien zu personalen oder situationalen Bedingungen des Belastungserlebens von LVAD-Patienten adressiert, welches mittlerweile im European Journal of Cardiovascular Nursing publiziert wurde. Es handelt sich um eine Open Access Veröffentlichung, die hier kostenlos abgerufen werden kann.
Außerdem wurde eine qualitative Studie in Kooperation mit dem Klinikum Oldenburg durchgeführt. Diese zielte auf die Exploration der Patient*innenperspektive auf psychische Belastungen und Coping im Leben mit einem Linksherzunterstützungssystem (Kunstherz) ab sowie auf Einflussfaktoren des Versorgungskontexts für die Versorgungsqualität und -sicherheit. Dazu wurden Einzelinterviews mit 18 Destination Therapy Patient*innen geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ein Artikel zur ersten Auswertung, die auf die Exploration von psychischen Belastungen und Coping fokussierte wurde bereits in der Zeitschrift Artificial Organs veröffentlicht und kann hier gelesen werden. In Kürze wird ein weiterer Artikel eingereicht, in dem die zweite Auswertung zu Einflussfaktoren des Versorgungskontexts für die Versorgungsqualität und -sicherheit berichtet wird.