Die Forschung der AG Medizinische Mikrobiologie beschäftigt sich vorwiegend mit Antibiotika- und Antimykotikaresistenzen, sowie deren Nachweisen und Verbreitung. Bakterielle Krankheitserreger mit Resistenzen gegen bestimmte Antibiotika nehmen in ihrer Häufigkeit zu, weshalb eine frühe und akkurate Erkennung von Resistenzmechanismen zur effektiven Behandlung, sowie zur Prävention der weiteren Verbreitung unerlässlich ist. Deshalb arbeitet die AG unter Anderem an der Erkennung von resistenten oder multiresistenten Keimen und der Optimierung verschiedener diagnostischer Testverfahren.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Verbreitung von Resistenzgenen und Plasmiden mit Resistenzgenen in Bakterienpopulationen. Mithilfe von Whole Genome Sequencing und Short read/long read sequencing kann die Verbreitung von Resistenzgenen zeitlich untersucht und mögliche Interventionen gefunden werden. Auch der Einfluss verschiedener Faktoren auf die Fähigkeit von Bakterien, untereinander Erbgut – und somit eventuell Resistenzgene – auszutauschen, wird untersucht.

Um die Verbreitung von Resistenzgenen umfassend zu verstehen, arbeiten wir zudem im Rahmen von One-Health-Projekten mit Veterinären zusammen und isolieren Erreger aus Umweltproben. Auf diese Weise lässt sich nachverfolgen, wie sich Erreger und Resistenzen nicht nur in kleinen Populationen, wie in einem Krankhaus, verbreiten, sondern wie Praktiken in der Tierhaltung, Landwirtschaft und im Gesundheitswesen zusammenspielen und einen Beitrag zur Verbreitung von Erregern leisten. Ziel ist es, die Verbreitung von Resistenzgenen nachzuvollziehen und ein gesamtheitliches Konzept zur Intervention zu finden.