2024

Dokumentation und Materialien der Veranstaltungen

Internationaler Frauentag: Feministisches Kabarett mit Sunna Huygen und Disko

Kabarett und Disko | Freitag, 08.03.2024, Einlass ab 18:00 Uhr | Cadillac Oldenburg

Zum Internationalen Frauentag oder auch Feministischen Kampftag am 08. März war die Kabarettistin Sunna Huygen mit ihrem aktuellen Programm OzeanZeit in Oldenburg:

Die Zeit wird knapp und das Meer eng. Während wir noch über nasse Füße jammern, steht den anderen das Wasser schon bis zum Hals. Das Klima kippt und das Patriarchat schlägt zurück. Sunna Huygen taucht in den Mariannengraben des Kapitalismus, sucht nach der rettenden feministischen Pointe und meutert mit Poesie gegen Ignoranz.
Im Anschluss an das Kabarett ging es weiter mit Musik und Tanz.

Die Teilnahme an der Veranstaltung war offen für FLINTA (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen).

ab 18:00 Uhr Einlass mit Sekt und Snack
ab 18:45 Uhr Begrüßung und politisches Kabarett von Sunna Huygen
ab 20:30 Uhr Disko

Der Abend wurde gemeinsam mit der DGB Region-Oldenburg Ostfriesland, den Einzelgewerkschaften und der Rosa-Luxemburg-Stiftung durchgeführt.

Das Umfragehoch der AfD – Erkenntnisse über die AfD-Wahlbereitschaft aus dem WSI-Erwerbspersonenpanel

Vortrag | Donnerstag, 07.03.2024, 18:00 Uhr | online via BBB

In den Wahlumfragen zur Bundestagswahl schneidet die AfD seit Monaten besonders stark ab. Bei der letzten Sonntagsumfrage von Infratest Dimap (04.01.2023) kommt die AfD auf einen Anteil von 22 Prozent. Um den Ursachen dieser Entwicklung auf die Spur zu kommen, hat Andreas Hövermann Daten des Erwerbspersonenpanels der Hans-Böckler-Stiftung ausgewertet. Die Studie beleuchtet neben den Wähler*innen-Wanderungen die AfD-Wählenden im Profil sowohl hinsichtlich ihrer demografischen und arbeitsbezogenen Merkmale als auch ihrer Sorgen, ihres Vertrauens in die Demokratie sowie ihrer Perspektive auf die Pandemie und auf den Krieg in der Ukraine. Um detaillierter den Anstieg der AfD in der Gunst der Wählenden zu erklären, wird analysiert, wie sich zuletzt neu hinzugekommene Wählendengruppen der AfD von etablierten Stammwählenden in diesen Punkten unterscheiden. In dem Vortrag hat Andreas Hövermann zentrale Ergebnisse der Studie vorgestellt. Zudem hat er unter Berücksichtigung weiterer Studienbefunde diskutiert, wie demokratische Parteien AfD-Wählende erreichen können.  

Referent*in
Der Soziologe Dr. Andreas Hövermann ist Mitarbeiter an der Hans-Böckler-Stiftung im Projekt zu „Sozialen Lebenslagen, Transformation und demokratischer Integration“. Von 2010 und 2017 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und an Projekten zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und den Mitte-Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung beteiligt.

Der Abendvortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien” statt. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit bei Arbeit und Leben Niedersachsen und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.

Die Veranstaltenden behielten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder andere menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Sozial-ökologische Transformationskonflikte – von der Bedrohung zur Befreiung

Workshop | Freitag, 23.02.2024, 9:00 - 14:00 Uhr | Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Klima- und Ressourcenschutz zwingt vor allem zu weitreichenden Änderungen der Wirtschafts- und Lebensweise in den nord-westlichen Industrieländern. Damit sind tiefgreifende gesellschaftliche Konflikte verbunden: Auf der einen Seite versteht ein relevanter Teil der Gesellschaft die sozial-ökologische Transformation als massive Bedrohung seiner sozialen und/oder wirtschaftlichen Stellung und lehnt politische Maßnahmen und Konzepte für mehr Klimaschutz ab. Auf der anderen Seite fordern viele Menschen viel weitreichendere Transformationsschritte ein (als derzeit politisch umgesetzt werden) und stellen in diesem Zusammenhang die eigene Lebensweise und das kapitalistische Wirtschaftssystem in Frage. Es scheint eine Polarisierung zweier Lager zu geben, die als „We First“ versus „We Care“ charakterisiert werden können und die sich in relativ ähnlicher Stärke gegenseitig blockieren. Eine Befreiungsperspektive über traditionelle Konzepte hinaus erscheint notwendig, um eine Hegemonie erfolgreicher Transformationspolitik zu erreichen.

In dem Workshop wurde analysiert, welche sozialen Träger Treiber und Gegner einer Transformation sind und wie diese Haltungen zu erklären sind. Zudem wurden politische Strategien einer emanzipatorischen und sozial gerechten Transformation diskutiert, die zu gesellschaftlichen Mehrheiten für eine Transformation führen können.

In dem Workshop wurden verschiedene Perspektiven, Einschätzungen und Fragestellungen zu dem Thema erörtert. Welche sozialen Gruppen können Hauptträger für eine Transformation sein? Welche Motivlagen und ideologischen Anschlussmöglichkeiten spielen dabei eine Rolle? Welche strategischen Schlussfolgerungen für eine erfolgreiche Transformationskonzeption sind zu ziehen?

Programm

  • 09:00 Uhr Beginn und Eröffnung
  • 09:10 Uhr Thesen zum sozial-ökologischen Transformationskonflikt, Dr. Ulrich Schachtschneider
  • 09:40 Uhr Soziale Milieus und Konfliktachsen der sozial-ökologischen Transformation, Dr. Dennis Eversberg, Universität Jena, Institut für Soziologie
  • 10:00 Uhr Diskussion
  • 10:45 Uhr Pause
  • 11:00 Uhr „Care“ als notwendiger Bestandteil einer Transformation, Prof. Dr. Gabriele Winker (ehem. Professorin für Arbeitswissenschaft und Gender Studies an der Technischen Universität Hamburg)
  • 11:20 Uhr Diskussion
  • 12:00 Uhr Pause
  • 12:40 Uhr Gewerkschaften als soziale Träger der Transformation, Dr. Steffen Lehndorff, Research Fellow am IAQ, Universität Duisburg-Essen
  • 13:00 Uhr Diskussion
  • 13:45 Uhr Ausklang beim gemeinsamen Mittagessen in der Mensa

Veranstaltende

Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Arbeit und Leben Niedersachsen in Kooperation mit der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit,

Der neue sozial-ökologische Klassenkonflikt - Mentalitäts- und Interessengegensätze im Streit um Transformation

Vortrag | Donnerstag, 22.02.2024, 18:00 Uhr | Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Raum A01 0-005

Klima- und Ressourcenschutz zwingt vor allem zu weitreichenden Änderungen der Wirtschafts- und Lebensweise in den nord-westlichen Industrieländern. Damit sind tiefgreifende gesellschaftliche Konflikte verbunden. Einerseits erscheinen diese Veränderungen als Bedrohung eines sozial oder wirtschaftlichen Abstiegs. Andererseits werden noch viel weitreichendere Transformationsschritte eingefordert als derzeit politisch umgesetzt werden.

Die Widerstände gegen die Transformation entzünden sich schon jetzt anhand relativ bescheidener Transformationsschritte: Streichung der Diesel-Subventionen im Agrarbereich, Vorgaben für Heizungssysteme, Erhöhung der CO2-Steuer oder Subventionen für E-Autos. Dahinter, so die These von Dennis Eversberg, verbirgt sich ein neuer sozial-ökologischer Klassenkonflikt, der heute genauso gesellschaftsprägend ist wie der ‚alte‘ industrielle Konflikt zwischen Kapital und Arbeit. Basierend auf aktuellen repräsentativen Umfragedaten einer neuen Studie wurden im Vortrag Zusammenhänge zwischen sozial-ökologischen Mentalitätsunterschieden und sozialen Lagen unter Rückgriff auf Bourdieu analysiert, die den sozial-ökologischen Klassenkonflikt strukturieren.

Droht die Transformation aufgrund massiver Widerstände zu scheitern? Wird die Dimension der sozialen Ungleichheit bei der Bewältigung der Transformationsrisiken zu wenig berücksichtigt? Wie werden individuelle Verantwortungszuschreibungen für klimaneutrales Handeln subjektiv bewertet? Und welche politischen Schlussfolgerungen lassen sich aus den Ergebnissen für eine sozialgerechte und durchsetzungsfähige Transformationsstrategie ziehen? Diese und weitere Fragen wurden in der Veranstaltung diskutiert.

Dr. Dennis Eversberg ist promovierter Soziologe und Leiter der BMBF-Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss. Vorstellungswelten in modernen bio-kreislaufbasierten Gesellschaften“ (flumen) am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Veranstaltende

Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Arbeit und Leben Niedersachsen Nord

Achtung, Polizei! Uniformiert und rechts? Vorfälle – Hintergründe – Auswirkungen

Vortrag | Donnerstag, 01.02.2024, 18:30 Uhr | Universität Oldenburg

In den letzten Jahren haben Berichte über rechtsextreme Vorfälle bei der Polizei immer wieder für Aufsehen gesorgt. Im Fokus der Berichterstattung standen dabei vor allem aufgedeckte Chatgruppen, in denen Beamte rechtsextremistische, rassistische und antisemitische Inhalte verbreiteten. In dem Vortrag hat die Referentin Dr.in Fatoş Atali-Timmer anhand aktueller Forschungsergebnisse das Ausmaß und die Erscheinungsformen dieser Problematik aufgezeigt. Mittels ausgewählter Beispiele aus verschiedensten Bereichen wurden die Hintergründe und Auswirkungen sowie die strukturellen Dimensionen rechtsextremer Vorfälle bei der Polizei beleuchtet. Welche Maßnahmen können ergriffen und welche Rückschlüsse aus den Ereignissen der letzten Jahre gezogen werden?

Referentin:
Dr.in Fatoş Atali-Timmer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Rassismus/-kritik, rassismuskritische Polizeiforschung, Antisemitismus, Migrationspädagogik und Neonazismus/Rechtsextremismus. 2021 ist ihre Monografie „Interkulturelle Kompetenz bei der Polizei. Eine rassismuskritische Studie“ im Barbara Budrich Verlag erschienen.

Die Veranstaltung fand im BIS Saal der Universität Oldenburg statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenfrei und offen für alle Interessierten.

Der Abendvortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien“ statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Nord und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.

Die Veranstaltenden behielten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder andere menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Das Ende des Kapitalismus – warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind

Vortrag | Donnerstag, 25.01.2023, 19:00 Uhr | Aula des Neuen Gymnasiums Oldenburg

Die Menschheit ruiniert den gesamten Planeten, und besonders bedrohlich ist die Klimakrise. Politik und Wirtschaft hoffen daher auf "grünes Wachstum". Doch das ist aus Sicht der Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann eine Illusion. Der Ökostrom aus Solarpaneelen und Windrädern werde nicht reichen, um permanentes Wachstum zu befeuern. Die Wirtschaft müsse notwendigerweise schrumpfen, was jedoch das Ende des Kapitalismus wäre, weil er nur stabil ist, solange es Wachstum gibt. Ulrike Herrmann beschreibt in ihrem jüngsten Buch, wie die Zukunft aussehen könnte – ohne Wachstum, ohne Gewinne, mit einer ökologischen Kreislaufwirtschaft, in der nur das verbraucht werden darf, was recycelt werden kann. Für den Weg in ein schrumpfendes Wirtschaftssystem ist ihrer Ansicht nach die britische Kriegswirtschaft der 1940er Jahre ein Vorbild, in der nicht das Privateigentum abgeschafft wurde, aber verbindliche Produktionsziele und Konsumnormen galten.

Die Thesen des Buches wurden durch Ulrike Herrmann vorgestellt und anschließend kritisch diskutiert.

Ulrike Herrmann ist Wirtschaftsredakteurin bei der „tageszeitung“ (taz). Sie ist ausgebildete Bankkauffrau und hat Geschichte und Philosophie an der FU Berlin studiert. Sie ist regelmäßiger Gast im Radio und im Fernsehen. Von ihr stammen mehrere Bestseller. Ihr neuestes Buch: „Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden“ ist auch bei der Büchergilde Gutenberg erhältlich.

Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenfrei und offen für alle Interessierten. Ein Mitschnitt der Veranstaltung von Werkstatt Zukunft ist auf Youtube abrufbar.

Veranstaltende

Arbeit und Leben Niedersachsen, Büchergilde Gutenberg – Buchhandlung Zwantine Lübbers, Bürgerverein Etzhorn, Deutscher Gewerkschaftsbund – Region Oldenburg-Ostfriesland, NaturFreunde Deutschlands – Ortsgruppe Oldenburg, Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Repair Café Etzhorn, ReparaturRat Oldenburg e.V., Scientists for future - Regionalgruppe Oldenburg, Students for future Oldenburg, Werkstatt Zukunft

Rechtspopulismus in Europa - Netzwerke, Allianzen und Themen

Vortrag | Donnerstag, 18.01.2024, 18:00 Uhr | online

Obwohl Rechtspopulisten die EU als Angriff auf die nationale Souveränität wähnen, bilden sie europaweite Allianzen. Vor vergangenen Europawahlen gab es mehrfach Bestrebungen u.a. vom französischen Rassemblement National, der niederländischen PVV sowie Matteo Salvinis Lega, eine Allianz rechtspopulistischer Parteien aufzubauen. Die rechtspopulistische Fraktion “Identität und Demokratie” ist zur Zeit zudem die fünftgrößte im Europäischen Parlament. Aber Europas Rechtspopulisten sind kein homogener Block. Nicht alle rechtspopulistischen Parteien gehören der gemeinsamen Fraktion an. In zahlreichen Fragen, etwa in ihrer Haltung gegenüber Russland, gehen die Positionen der europäischen Rechten zudem weit auseinander. Im Zentrum des Vortrags standen daher zwei Fragen: Erstens, welche rechtspopulistischen Allianzen und Netzwerke bestehen im Vorfeld der Europawahl 2024? Zweitens, in welchen zentralen Fragen sind sich rechtspopulistische Parteien im Vorfeld der Wahl weitgehend einig — bei welchen Fragen gibt es Meinungsverschiedenheiten?

Referent*in:
Dr.in Anne Küppers ist Mitarbeiterin und Dozentin am Institut für Politikwissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Rechtspopulismus, Klimawandelleugnung, Einstellungen zur Demokratie sowie innerparteiliche Demokratie. Seit Sommer 2020 ist sie zudem Projektkoordinatorin des Thüringen-Monitors.

Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenfrei und offen für alle Interessierten. Die Veranstaltung fand online via BigBlueButton statt.

Der Abendvortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien” statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Nord und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder andere menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen

(Stand: 04.04.2024)  | 
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