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Workshop

Workshop

Evolutionsforschung und Sozialwissenschaften als (wissenschafts-)soziologischer Forschungsgegenstand

Wissenschaftssoziologische Forschung untersucht Wissenschaft als soziales Geschehen. Sie betrachtet Wissenschaftler*innen als Mitglieder von sozialen Gruppen sowie deren Verhalten in diesen Gruppen bzw. in verschiedenen Kontexten (z.B. an interdisziplinären Schnittstellen zwischen verschiedenen Wissenschaftsbereichen). Zwischen evolutionstheoretisch informierten Naturwissenschaften und einem sich zunehmend ebenfalls mit evolutionsbiologischen Erklärungen von menschlichem Verhalten auseinandersetzenden Teil der Kultur- und Sozialwissenschaften gibt es mittlerweile unterschiedlich intensive soziale Austauschprozesse. Den Workshop wollen wir nutzen, um die Bedingungen sowie Arten und Weisen dieses wissenschaftlichen Austausches einmal genauer in den Blick zu nehmen. 
Dabei soll es in einer Art Bestandsaufnahme um Fragen gehen wie: Worin sind Vorbehalte und Widerstände gegen evolutionäre Ansätze in den Sozialwissenschaften begründet? Und welche Vorbehalte und Widerstände gibt es in der Evolutionsforschung gegen soziologische Ansätze? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, um produktive Schnittstellen schaffen und diese konstruktiv nutzen zu können? Wodurch würde sich eine produktive Zusammenarbeit auszeichnen? Welche Chancen sind damit verbunden und für welche (Teil-)Gebiete ist eine Zusammenarbeit von Vorteil? Gibt es auch Nachteile und, wenn ja, für wen? Welche Konkurrenzsituationen und ggf. Bedrohungsszenarien existieren und worin bestehen die Konflikte zwischen den Wissenschaftler*innen? Gibt es über die „normale“ soziale und ökonomische Konkurrenzsituation im Wissenschaftssystem hinaus möglicherweise zusätzliche, in den Grundlagen der Wissenschaften begründete Hindernisse, wie sich ausschließende paradigmatische Ausrichtungen, verschiedene Theorieverständnisse, Methoden usw.? Was müsste erfüllt sein, um gemeinsame Perspektiven eröffnen zu können und welche Ansprüche werden aus verschiedenen (Teil-)Gebieten an solche Perspektiven gerichtet bzw. mit diesen verbunden?


Ziel soll es dabei sein, Rahmenbedingungen und Voraussetzungen einer interdisziplinären Wissenschaftsentwicklung an der Schnittstelle zwischen Evolutionsforschung und Sozialwissenschaften zu klären, potenzielle Konkurrenzen und Konflikte, aber auch Kooperationsmöglichkeiten auf Ebene der Forscher*innen und der (Teil-)Gebiete zu identifizieren und aktuelle Herausforderungen und Probleme zu diskutieren.

Aufbau des Workshops 

Auf eine kurze wissenschaftssoziologische Einführung folgen Gruppenarbeiten, in denen ein Teil der oben formulierten Fragen bearbeitet und erörtert wird. Die Ergebnisse werden anschließend im Plenum vorgestellt und in einem ausblickenden Podiumsgespräch diskutiert.

Moderation und Einführung

Nicole Holzhauser (TU Braunschweig, D)
homepage at TU Braunschweig

(Stand: 19.01.2024)  | 
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