Jazzballett Baby in der Bar
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Volker Schindel
Jazzballett Baby in der Bar
Ein Jazzballett von Wilhelm Grosz (1894-1939)
In Baby in der Bar, einem sog. "Tanzspiel" von 1927, zu dem der berühmte Filmtheoretiker und -kritiker Béla Balasz den Text schrieb, schuf Grosz eine eindrucksvolle Synthese aus europäischer Kunstmusik und zeitgenössischen Jazz-Elementen. Die Musik ist ungeheuer lebendig, geprägt von charakteristischen rhythmischen Akzentuierungen und reizvollen polytonalen Wucherungen, gelegentlich mit deutlichen ironischen Untertönen.
Das Stück handelt von einem in der Bar ausgesetzten Baby, das schlagartig wächst und von ersten Krabbelversuchen über Verführungstänze bis zum Boxkampf die anwesenden Herren verunsichert. Baby in der Bar, von dem bislang keine Aufnahme nachgewiesen wurde, dauert etwa 30 Minuten. Wilhelm Grosz gehörte zu den vielseitigsten Musiktalenten der zwanziger Jahre. Der Österreicher aus einer wohlhabenden jüdischen Familie war als Komponist, Dirigent, Pianist, Musikwissenschaftler und Schallplattenproduzent auch in Deutschland (Mannheim und Berlin) erfolgreich und ist heute vergessen, wie kaum eine zweite Musikerpersönlichkeit seines Rangs. Mit seiner brillianten Erfindungsgabe sprengte er den Rahmen herkömmlicher Musikategorien. Ein facherübergreifendes Musiktheaterprojekt im WS 1998/99 mit Petra Eller (Textildesign), Sabine Wallach (visuelle Medien), Gesine Buhrow (Choreographie, Tanz), Fred Ritzel und Peter Vollhardt (Musik). Aufführungen:
Oktober 1998 und Januar 1999