Professionalisierung in der Migrationsgesellschaft (ProMig)

Professionalisierung in der Migrationsgesellschaft (ProMig)

Projektleitung: Jun.-Prof.in Dr. Anja Steinbach

Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Kamila Bonk

Studentische Mitarbeiter*innen: Emilia Erber und Moritz vom Ende

Laufzeit: 01.10.2020 – 31.07.2024

Gefördert durch: Nidersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (Pro*Niedersachsen)


Die wissenschaftliche Begleitung Professionalisierung für die Migrationsgesellschaft (ProMig) untersucht und dokumentiert den Professionalisierungsprozess von Lehrer*innen und Schulsozialpädagog*innen im Rahmen einer einjährigen Fortbildung in Niedersachsen, die auf die Entwicklung diskriminierungs- und rassismuskritischer Reflexivität ausgerichtet ist. Dabei sollen die Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklung und des ‚Einsatzes‘ diskriminierungskritischer und diversitätsreflexiver Perspektiven für die schulische Praxis herausgearbeitet werden. Mit Hilfe von themenzentrierten Interviews und Gruppendiskussionen mit Teilnehmer/innen, die an verschiedenen Zeitpunkten (vor der Fortbildung, währenddessen und im Anschluss an die Fortbildung) erhoben werden, sollen die Veränderungen von Sichtweisen, Positionierungen, Deutungsmustern und die Entwicklung von Handlungsansätzen für die schulische Praxis untersucht werden. Das Forschungsprojekt ist als exploratives und interpretativ-rekonstruktives Vorhaben angelegt.

Die konzeptionelle und inhaltliche Ausrichtung der Fortbildung knüpft an ein gesellschaftspolitisch und schulpädagogisch hoch aktuelles und relevantes Thema an. Es wird ein Professionalisierungsansatz verfolgt, der migrationsgesellschaftliche pädagogische Professionalität von Lehrkräften und Schulsozialpädagog*innen als reflexive und diskriminierungskritische Professionalität fasst und diese nicht auf das Einüben von Umgangsweisen mit Schüler/innen bzw. Eltern mit sogenanntem ,Migrationshintergrund‘ reduziert. Vielmehr wird eine Perspektivverschiebung vorgenommen, die sich weniger auf eine spezifische Zielgruppe richtet, sondern vielmehr die Strukturen und Praktiken der Bedeutungsproduktion in den Blick nimmt und institutionalisierte Handlungsroutinen befragt, um letztlich auch eine migrationsgesellschaftliche Schulentwicklung zu ermöglichen.

Mit dem Fokus auf den Professionalisierungsprozess von Lehrer*innen und Schulsozialpädagog*innen im Kontext einer entsprechend ausgerichteten Fortbildung, verfolgt die Begleitforschung nicht nur ein für den
Fachdiskurs bedeutsames Erkenntnisinteresse zu Prozessen migrationsgesellschaftlicher Professionalisierung, sondern beabsichtigt darüber hinaus einen Beitrag zur forschungsbasierten Weiterentwicklung von Qualifizierungsangeboten zu leisten.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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