Konzept
Konzept
Konzeptbeschreibung
für den Bereich Unterstützte Kommunikation im Ambulatorium für ReHabilitation an der Universität Oldenburg, Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik
Unterstützte Kommunikation
Unter dem Begriff der „Unterstützten Kommunikation“ werden alle zur Lautsprache ergänzenden oder ersetzenden Kommunikationsformen subsumiert, die Kommunikationsbeeinträchtigungen überbrücken oder kompensieren sollen (Wilken 2006, 3). Dies können körpereigene Kommunikationsformen, wie Gestik, Mimik, Gebärden oder körperfremde Kommunikationsformen, wie Kommunikationsbücher, -tafeln oder elektronische Kommunikationsgeräte sein.
Der Bereich für Unterstützte Kommunikation richtet sein Angebot im Bereich der Diagnostik, Förderung und Beratung an Menschen, denen es nicht möglich ist, in ausreichendem Maße über die Lautsprache zu kommunizieren. Dies können Kinder, Jugendliche und Erwachsene sein, die aufgrund unterschiedlicher Ursachen in der lautsprachlichen Kommunikation beeinträchtigt sind (z. B. aufgrund von Beeinträchtigungen in der geistigen Entwicklung, einer körperlichen und motorischen Beeinträchtigung oder einer neurologischen Erkrankung). Ebenso richten sich die Beratungsangebote an Angehörige und professionell handelnde Personen mit diesen Zielgruppen.
Einbindung
Der Bereich der Unterstützten Kommunikation ist ein Teil des Ambulatoriums für ReHabilitation mit den weiteren Bereichen des Ambulatoriums: Rehabilitationspsychologie (Leitung Prof. Dr. von Düring), Health Care (Leitung Prof. Dr. Schulze), Forschung und Förderung im Bereich Motorik und Bewegung, der Internationalen ethnomethodologischen Forschungsstelle (Leitung Prof. Dr. Ortmann), dem Kompetenzzentrum für Partizipationsförderung & Prävention bei Verhaltensstörungen (Leitung Prof. Dr. Wittrock) sowie dem Zentrum für Professionalisierung (Leitung Prof. Dr. Hillenbrand) am Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik in der Fakultät I der Universität Oldenburg.
Der Bereich für Unterstützte Kommunikation ist der Professur für Pädagogik bei Beeinträchtigungen der geistigen Entwicklung (Prof. Dr. Andrea Erdélyi) zugeordnet.
Finanzierung
- Einwerbung von Drittmitteln zur Forschung
- Sponsoren, Stiftungen, private Spenden
Arbeitsschwerpunkte
1.Wissenstransfer
Lehre
- Den Studierenden wird die Möglichkeit gegeben, sich mit verschiedenen Kommunikationsformen vertraut zu machen und diese durch eigene Erfahrungen kennen zu lernen.
- Durch Hospitationen soll den Studierenden die Möglichkeit der praxisorientierten Lehre gegeben werden. Im Rahmen des Studiums erlernte Inhalte können in der Praxis unter fachkundiger Anleitung erprobt werden.
- Im Rahmen von Abschlussarbeiten können Studierende vertiefende Einblicke in die Praxis und Forschung der Unterstützten Kommunikation erhalten.
Fort- und Weiterbildung
- Fort- und Weiterbildungsangebote im Bereich der Unterstützten Kommunikation für verschiedene Fachgruppen aus der Praxis (z. B. Lehrer*innen, Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Therapeut*innen)
- Beratung zu Methoden der Unterstützten Kommunikation für Kolleg*innen aus der Praxis
2. Beratung
Die Diagnostik und Beratung stellt die Grundlage für eine Vielzahl von Entscheidungen dar. So kann Diagnostik im Bereich Kommunikation und Sprache, Kognition und Wahrnehmung sowie Sozialverhalten und Motorik durchgeführt werden. Die einzelnen diagnostischen Schritte werden immer mit dem Ziel geplant, für die betroffene Person die bestmögliche Kommunikationsform zu finden. Ebenso sollen durch die Diagnostik und Beratung Ressourcen erkannt werden, die für die Kommunikation nutzbar sind.
Beratung für Personen mit Beeinträchtigungen in der Lautsprache
- Hilfe bei der Auswahl elektronischer und nicht-elektronischer Kommunikationshilfen
- Hinweise zum Einsatz körpereigener Kommunikationsformen
- Hilfen bei der Erstellung nicht-elektronischer Kommunikationshilfen
- Individuelle, firmenunabhängige Beratung bzgl. elektronischer Kommunikationsgeräte
- Erprobung von Kommunikationshilfen und Ansteuerungen
- Unterstützung bei der Förderplanung
- Unterstützung bei der Beantragung von Kommunikationsgeräten
3. Vernetzung
Das UK-Netzwerk Weser-Ems setzt sich mittlerweile aus Vertreterinnen und Vertretern von über 20 Institutionen der Weser-Ems-Region und darüber hinaus zusammen. Ziel des Netzwerkes ist neben dem fachlichen Austausch die über-/regionale Vernetzung zum Thema Unterstützte Kommunikation. Weitere Informationen finden Sie hier.
4. Forschung und Projekte
In Deutschland werden Methoden der Unterstützten Kommunikation in vielen Institutionen bereits eingesetzt. Jedoch ist dieser Einsatz häufig an bestimmte Personen gebunden. Die Forschung im Bereich der Unterstützten Kommunikation im deutsprachigen Raum nimmt Schritt für Schritt zu. Um den Einsatz Unterstützter Kommunikation dauerhaft zu gewährleisten und voran zu treiben, ist eine theoriegeleitete Auseinandersetzung in vielen Feldern der Unterstützten Kommunikation noch notwendig und wichtig. Eine Übersicht über laufende und abgeschlossene Forschungs- / Projekte finden Sie hier.
Einbindung in die Leitlinien der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und das Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik der Fakultät I:
Der Bereich Unterstützte Kommunikation des Ambulatoriums für ReHabilitation möchte unter der Berücksichtigung der Leitlinien der Universität Oldenburg die Beratungsorientierung unterstützen, um so den Studierenden eine praxisorientierte Lehre zu ermöglichen und den Bereich Praxis und Forschung miteinander zu verzahnen. Durch die praxisbezogene Anwendung von Forschungsmethoden können Studierende zentrale, relevante berufspraktische Fähigkeiten bereits im Studium erlernen. Qualifikationen für eine wissenschaftliche Laufbahn werden vermittelt und die praxisorientierte, intensive Auseinandersetzung mit professionellen Anforderungen in der Diagnostik, Beratung und Förderung trägt zu der Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden bei.
Ebenso ist das Konzept des Bereichs Unterstützte Kommunikation kompatibel mit den Forschungsschwerpunkten des Instituts für Sonder- und Rehabilitationspädagogik, welches sich unter anderem folgenden Forschungsschwerpunkt zum Ziel gesetzt hat:
Soziale Re-Habilitation und Gesundheitsförderung (u. a. Care, Versorgung) zur Unterstützung der Individuation und Partizipation für Menschen mit Beeinträchtigungen, insbesondere für Menschen mit Beeinträchtigungen in der Kommunikation bzw. im Bereich des Hörens.
In diesem Bereich lassen sich die Forschungsschwerpunkte des Bereichs Unterstützte Kommunikation hervorragend einbinden.