09:00 - 09:45 Uhr | Hauptvortrag 3 Prof. Dr. Heidi Möller: Zur Rolle von Beratern und Beraterinnen bei Konflikten in Organisationen. Dos and Don‘ts Beschreibung: In allen sozialen Systemen, so auch in Organisationen, entstehen Konflikte, ohne diese ist ein soziales Leben nicht denkbar. Sie lassen sich als „Unvereinbarkeiten im Denken, Vorstellen, Fühlen, Wollen oder Handeln“ bezeichnen, die mindestens einer der Interaktionspartner erlebt. Zunächst ist es die Aufgabe der Führungskräfte, sich diesen Phänomenen anzunehmen. Sie haben qua Position dafür Sorge zu tragen, dass die Funktionsfähigkeit des von ihnen geleiteten Systems nicht beeinträchtigt wird. Sie nehmen entweder Hilfe in Anspruch, um für diese Aufgabe besser gerüstet zu sein oder engagieren eine externe Beraterin, um sich unterstützen zu lassen. Die Beraterin muss ihr Konfliktverständnis klären. Die Beraterin muss ihrer Verwicklungen bei latenten Aufträgen gewahr werden. Die Beraterin muss die Grenzen externer Intervention kennen. Prof. Dr. Heidi Möller, Jg. 1960, Diplom-Psychologin, Professorin für Theorie und Methodik der Beratung, Universität Kassel, Psychoanalytikerin, Organisationsberaterin und Supervisorin, Forschungsschwerpunkte: Fundierung einer Beratungswissenschaft, Kompetenzentwicklung, Wirksamkeitsforschung, Differenzialindikation von Beratungsansätzen, Gender in der Beratung. Glasl, F. (2004) Konfliktmanagement. Bern: Haupt Freies Geistesleben. Krainz, E.; Falk, G. & Heintel, P. (2005). Handbuch Mediation und Konfliktmanagement. Wiesbaden: Vs Verlag. Schwarz, G. (2005). Konfliktmanagement. Wiesbaden: Gabler, 7. Aufl. |
10:00 - 10:45 Uhr | Hauptvortrag 4 Dr. Marga Löwer-Hirsch: Psychodynamisches Teamcoaching ‚on the job‘ mit Führungskräften - ein Instrument zur Bearbeitung von Konflikten in Change Prozessen Beschreibung: Psychodynamisches Team- oder Gruppencoaching von Führungskräften kann ein effektives Instrument in Change Management Prozessen sein. Der Mensch wird vom ersten Tag seines Lebens in eine Gruppe von Menschen hineingeboren, ist ein Einzelwesen, das fortlaufend seine Identität im Austausch mit anderen Menschen bildet und lebt. Es verwundert, dass den bewussten und unbewussten Gruppenprozessen in Organisationen und Unternehmen nicht eine größere Bedeutung beigemessen wird und in Teamcoachings auch für Führungskräfte, Entscheider und Vorstände Anwendung findet. Die einzelne Führungskraft wird bei Konflikten wenig ausrichten können, wenn die umgebende Gruppe nicht aktiv einbezogen wird. Latente Gefühle von Lust und Unlust in Change Prozessen, entzünden sich oft konflikthaft zwischen Top Management und nachgeordneten Führungskräften. Im psychodynamischen Teamcoaching kann der Spannungszustand benannt, durchgefühlt und bearbeitet werden. Am Beispiel eines Führungskräfte Teamcoachings wird die Vorgehensweise erläutert. Dr. phil. Marga Löwer-Hirsch, in freier Praxis tätig, Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin, Coach, Gesellschafterin der Beratungsfirma “Düsseldorf Consulting“, Leiterin des Fortbildungsinstituts für Analytische Supervision an der Akademie für Psychoanalyse und Psychosomatik Düsseldorf, Lehrbeauftragte der IPU Löwer-Hirsch, M. / West-Leuer, B. (2017). Psychodynamisches Coaching für Führungskräfte - Einzel- und Gruppencoachings in Theorie und Praxis. Springer, Wiesbaden |
10:45 - 11:15 Uhr | Kaffeepause |
11:15 - 12:45 Uhr | Workshops (parallel) |
| Workshop 7 Prof. Dr. Heidi Möller: Zur Rolle von Beratern und Beraterinnen bei Konflikten in Organisationen. Dos and Don‘ts (Workshop zum Hauptvortrag 3) Beschreibung: Der Workshop beschäftigt sich mit den Inhalten des Hauptvortrags. Prof. Dr. Heidi Möller, Jg. 1960, Diplom-Psychologin, Professorin für Theorie und Methodik der Beratung, Universität Kassel, Psychoanalytikerin, Organisationsberaterin und Supervisorin, Forschungsschwerpunkte: Fundierung einer Beratungswissenschaft, Kompetenzentwicklung, Wirksamkeitsforschung, Differenzialindikation von Beratungsansätzen, Gender in der Beratung. |
| Workshop 8 Dr. Marga Löwer-Hirsch: Psychodynamisches Teamcoaching ‚on the job‘ mit Führungskräften - ein Instrument zur Bearbeitung von Konflikten in Change Prozessen (Workshop zum Hauptvortrag 4) Beschreibung: Der Workshop beschäftigt sich mit den Inhalten des Hauptvortrags. Löwer-Hirsch, M. / West-Leuer, B. (2017). Psychodynamisches Coaching für Führungskräfte - Einzel- und Gruppencoachings in Theorie und Praxis. Springer, Wiesbaden |
entfällt | Workshop 9 Thorsten Hoops: Ausbruch aus dem goldenen Käfig - von den Hemmnissen der Mediation im öffentlichen Dienst (Impulsvortrag mit Diskussion) Beschreibung: Beschäftigte genießen als Angestellte und Beamte im öffentlichen Dienst eine hohe Arbeitsplatzsicherheit, ihre Interessen sind in der Regel im Personalrat gut vertreten und Geschäftsverteilungspläne sorgen für klare Grenzen zwischen Tätigkeitsgebieten und Posten. Welchen Einfluss haben diese Rahmenbedingungen auf die Dynamik sozialer Konflikte in Ämtern, Behörden und Eigenbetrieben? Dieser Frage möchte ich mit Ihnen in unserem Workshop nachgehen. Dabei werden wir uns den Aspekten Verantwortung von Führung, Lösungsbereitschaft der Konfliktparteien und Hilfestellung durch Dienstvereinbarungen widmen. In einem Rollenspiel zur Demonstration werden wir eine kleine Mediationsszene lebhaft in den Raum holen und gemeinsam diskutieren. Darauf aufbauend möchte ich mit Ihnen erarbeiten, welche Haltung und welche Interventionen hilfreich bei der Konfliktbearbeitung sein können. Auch die Auftragsklärung und Prozessgestaltung sollen im Fokus stehen. Dipl.-Sozialwiss. Thorsten Hoops, Systemischer Berater, Supervisor und Organisationsentwickler (DGSF) |
| Workshop 10 Katja Vittinghoff: Vom Konfliktpotenzial in Organisationen zur Quelle für Veränderung - Erfahrungen und Anregungen aus der Beraterpraxis interner Gruppen wie Change-Teams und Sounding Boards Beschreibung: Beratung wird oft angefragt, wenn Verwicklung und Konflikte bereits offenkundig sind und kostbare Energie im Unternehmen bindet. Im Workshop wird anhand von drei konkreten Praxisbeispielen aufgezeigt, wie interne Changeteams den hierarchieübergreifenden Austausch fördern und somit einen lösungsorientierten Umgang mit Konflikten stärken können. Die Praxisbeispiele zeigen auf, wie aktuelle Veränderungsthemen unternehmenskulturell verankert werden können, eine Identifikation mit den Veränderungsthemen gefördert wird, sowie entsprechende Konflikte transparent gemacht und lösungsorientiert bearbeiten werden und dem Vorstand bzw. der Geschäftsführung ein direktes „Ohr an der Basis“ ermöglicht wird. Es folgt ein kollegialer Diskurs zu diesen Hypothesen: - Wenn jede Veränderung eine implizite Kränkung für das bisher Gewesene darstellt – wie können Change-Teams dieses Potenzial nutzen? - Wenn eine starke Auftraggeberschaft „ausfällt“, wie kann Beratung agieren? - Wenn begleitende Change-Teams auch interne Botschafter für Veränderung sind, worauf gilt in der Beratung besonders zu achten? Katja Vittinghoff, Inhaberin der kv&p Unternehmensberatung, Studium der Organisationspsychologie, Lehrender Coach Vittinghoff, Katja (2001). Zehn Gebote für Therapie und Beratung. Seite 210- 233. In: Doering / Doering: Von der Sensorischen Integration zur Entwicklungsbegleitung. Borgmann Publishinge! |
| Workshop 11 Robert Erlinghagen: Regelverletzung und "Verrat" als Handlungsrpertoire von Coaches und Führungskräften Beschreibung: Führungskräfte, Coaches und Supervisor*innen bewegen sich in einem Geflecht unterschiedlicher, teilweise widersprüchlicher Interessen. Sie sind sowohl dem Humanziel als auch dem Leistungsziel von Organisationen verpflichtet. Und sie stehen für das Neue, noch Ungedachte, die Veränderung und Entwicklung. Daraus ergeben sich gelegentlich brisante Verwicklungen bis hin zur notwendigen Regelverletzung sowie zum „Verrat“ an Erwartungen, Wünschen, Versprechen. Der Workshop beschäftigt sich mit dieser Thematik anhand von Praxisbeispielen unter Einbezug von Fragen und Anliegen der Teilnehmenden. Robert Erlinghagen, Supervisor (DGSv), Coach (SG), Organisationsberater und Trainer, Inhaber von erlinghagen consulting & coaching Beumer, Ullrich/Erlinghagen, Robert/Freitag-Becker, Edeltrud (2017): Führung und Verrat – Regelverletzung als notwendige Führungskompetenz, in: Stephan Gerhard Huber (Hg.): Jahrbuch Schulleitung 2017, Köln: Carl-Link-Verlag (erscheint in Kürze) |
| Workshop 12 Kurt Faller: Achtsamkeit im Umgang mit Fehlern und Konflikten –Organisationales Lernen durch Fehlerkultur und Konfliktmanagement Beschreibung: Das Thema Achtsamkeit ist - so der Zukunftsforscher Matthias Horx - einer der aktuellen Megatrends. "In Zeiten der kollektiven Hysterien und populistischen Angstkultur entsteht eine mentale Gegenbewegung", schreibt er im Zukunftsreport 2017. Wenn wir "Achtsamkeit als Schlüsselbegriff für die mentale Zukunft" sehen _was verstehen wir unter Achtsamkeit in Organisationen? _was bedeutet das für Unternehmen in Zeiten hoher Unsicherheit und hoher Komplexität? _was bedeutet das für Arbeiten 4.0? _was heißt das für den Umgang mit Fehlern und Konflikten in Organisationen? Diese Fragen werden in dem Workshop diskutiert. Anhand des "Triadischen Konzepts Achtsamen Führens" werden Ansätze und Modelle für einen Musterwechsel in Führung und Management vorgestellt. Kurt Faller, Wirtschaftsmediator und Organisationsberater, arbeitet als geschäftsführender Gesellschafter der MEDIUS GmbH in Unternehmen und Organisationen. Als Studienleiter betreut er die weiterbildenden Studiengänge an der Akademie der Ruhr-Universität Bochum. Literatur: -Dorothea Faller, Kurt Faller: Achtsames Management. 2017 Frankfurt - Dorothea Faller, Kurt Faller: Innerbetriebliche Wirtschaftsmediation 2014. Frankfurt - Kurt Faller, Konfliktfest durch Systemdesign. 2014. Stuttgart - Faller/Fechler/Kerntke: Systemisches Konfliktmanagement 2014. Stuttgart |
entfällt | Workshop 13 Dr. Astrid Beermann: Nebensache oder Hauptgewinn? Selbsterfahrung und Supervision zur Verwicklungsprophylaxe und Entwicklungshilfe –Worin Selbstreflexion Berater*innen unterstützen kann Beschreibung: Verwickeln Sie sich ruhig ab und zu! Das kann für Sie und Ihre professionelle Rolle eine gute Gelegenheit zur Weiterentwicklung sein. Verwicklung fühlt sich nicht immer gut an, sie irritiert und stört zuweilen den Fluss der beraterischen Handwerkskunst und persönlichen Zufriedenheit. Das Gute daran ist: sie löst Suchprozesse aus und bietet Chancen auf etwas Neues. Selbsterfahrung und Supervision gelten als zwei Königswege professioneller Entwicklung. Sich selbst erfahren und reflektieren ist Lernziel, -methode und –inhalt zugleich. Selbsterfahrung und Supervision zielen auf die Erweiterung des persönlichen und professionellen Repertoires ab. Sie unterstützen und führen weiter, wenn Beratungsprozesse ins Stocken gekommen sind oder ihr Ziel verfehlt haben. Eine psychodynamisch-systemische Herangehensweise lässt sowohl Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene als auch kontext- sowie multiperspektivische Wechselwirkungsprozesse in ihrer Wirksamkeit deutlich werden, macht sie dadurch versteh- und veränderbar und ermöglicht neues Denken, Handeln und Fühlen, mit denen Sie Ihre Arbeit gewinnbringend fortsetzen können. Für diese Form der Bearbeitung eignen sich Systemaufstellungen als Interventionsinstrument in besonderem Maße. In diesem Workshop besteht die Möglichkeit, einige Anliegen persönlicher und professioneller Verwicklung aus Ihrem Beratungsalltag, für die Sie sich eine Klärung und Lösung wünschen, damit zu bearbeiten. Dr. Astrid Beermann, Dipl.-Soziologin, Lehrende für Systemische Therapie, Beratung und Supervision (DGSF), Supervisorin und Mediatorin (DGSv/DGSF), European Certificate of Psychotherapy (ECP), Weiterbildung in Familien-, Organisations-und Strukturaufstellungen (NISL), Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Universität Oldenburg, C3L), als Dozentin und in freier Praxis. |
entfällt | Workshop 14 Ina Kramer: Schwarz sticht - immer!? (Kulturelle) Konflikte im Kontext von Bistumsentwicklungsprozessen der katholischen Kirche Beschreibung: Veränderungsprozesse von Personen oder Organisationen bergen immer die Auseinandersetzung mit bisher Gewesenem und für die Zukunft Gewünschtem, egal woher die Veränderungsimpulse kommen. Führungskräfte, Supervisor*innen und Berater*innen sind in diesen Auseinandersetzungen unterschiedlich gefordert und ihr eigenes Veränderungsverständnis, ihr persönliches Verhältnis zu Veränderungen spielt dabei eine wesentliche Rolle. Aber nicht nur ihre Zugänge gilt es in den Blick zu nehmen. Was es bedeuten kann Betroffene zu Beteiligten zu machen, soll in diesem Workshop erlebbar werden. Auf der Grundlage eines Praxisbeispiels sollen Zugänge, Logiken und Konfliktfelder in der Gruppe erarbeitet und für das Handeln als Führungskraft, Supervisor_in und Berater_in nutzbar gemacht werden. Ina Kramer (Jg. 1970), Dipl. Sozialpädagogin, Supervisorin/Coach (DGSv) und Organisationsberaterin in freier Praxis “Supervision & Management-Consulting“, Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching e. V. (DGSv) Literatur: Doppler, Klaus/Lauterburg, Christoph (2008): Change Management – Den Unternehmenswandel gestalten Schein, Edgar H. (2003): Organisationskultur Bühler-Plänkers, Beate/Klauke, Ulrich (2000): Forum Supervision – Ideologie hält geborgen und gefangen Prof. Dr. Münch, Winfried/Prof. Dr. Weigand, Wolfgang (Hrsg.; Heft 2/2015): Supervision Mensch Arbeit Organisation – Zugehörigkeit Bistum Essen (Hrsg.; 2014): Zukunft auf katholisch – lebendige Kirche im Dialog Bistum Essen (Hrsg.; 2015): Das Zukunftsforum im Bistum Essen! |
13:00 - 13:45 Uhr | Erkenntnisse, Reflexion, Ausblicke (Podium und Plenum) |
| Ausklang und Abschied |