Fachtagung Verwicklung und Entwicklung: Programm

Fachtagung Verwicklung und Entwicklung: Programm

Es erwarten Sie fünf interessante Hauptvorträge und 14 zur Auswahl stehende Workshops zu aktuellen Entwicklungen aus den unterschiedlichen Bereichen der Konfliktberatung und Führungskultur, um darüber in einen inspirierenden Austausch zu kommen. Unser kleines Tagungsfest lädt im Anschluss an den ersten Tagungstag am Freitagabend zu weiteren Möglichkeiten der Begegnung, des kulinarischen und künstlerischen Genusses ein. 

Programm
Freitag, 19.05.2017

ab 12:30 Uhr

Check-in

13:30 / 13:45 Uhr

Begrüßung und Eröffnung

14:00 - 14:45 Uhr

 

HAUPTVORTRAG 1

Dr. Georg Gfäller:
Die Wirkung des Verborgenen. Unbewusste Hintergründe kommunikativer Prozesse und ihre Nutzung für Berater*innen und Führungsaufgaben

Beschreibung:

Konflikte zwischen widersprüchlichen Interessen und Positionen samt Widersprüchen innerhalb dieser sind zutiefst menschlich und damit auch in den von Menschen gestalteten Lebenssituationen, Institutionen, Organisationen und Unternehmen. Schon die dem Bewusstsein zugänglichen sind oft nicht leicht zu lösen, manche Konflikte bleiben bestehen und fordern kreativen Umgang damit. Noch schwieriger ist der Umgang mit zuerst einmal unbekannten und dadurch verborgen wirkenden. Die Erfahrungen aus der Psycho- und Gruppenanalyse bieten überprüfte Ansätze, solche Konflikte zu erforschen, zu erkennen und in Zusammenarbeit mit den beteiligten Konfliktpartnern neue Ressourcen und damit neue Gestaltungsformen zu finden, die weit nachhaltiger wirken, als würde man diese unbewusst wirkenden Vorgänge vernachlässigen.

Aber auch Institutionen, Organisationen und Unternehmen entwickeln im Laufe ihres Bestehens untergründig wirkende Konfliktpotentiale, die entschlüsselt werden können. Beispiele samt theoretischer Reflexion sollen solche verborgen wirkenden Prozesse erläutern. Für die Führung bzw. Beratung eines Unternehmens oder von Mitarbeitern ist es nicht unerheblich, über die Wirkungen und inneren Zusammenhänge der eigenen Persönlichkeit zu wissen, auch, wo mehr fachliche oder mehr persönliche Qualität gefordert ist. Die begleitenden psycho-, gruppen- und organisationsdynamischen Prozesse spielen eine große Rolle, sie können erforscht und genutzt werden.

15:00 - 15:45 Uhr

Hauptvortrag 2

Dr. med. Rudolf Heltzel:
Umgang mit Konfliktspannungen in Organisationen - Haltungen und Interventionen in der psychodynamischen Beratung

Beschreibung:

Beratungsprozesse in Organisationen konfrontieren uns mit Aufgabenstellungen, die unsere Kreativität und Flexibilität herausfordern. In Beratungssituationen begegnen uns vielfältige Konfliktspannungen und zugehörige Ängste, wobei wir uns immer wieder auch selbst in diese Dynamiken verstrickt erleben. – Mit welcher Haltung wir diese facettenreiche Arbeit als Berater*innen angehen, und wie wir darin lebendig bleiben können, unterliegt zahlreichen Einflussfaktoren. 

Der Vortrag entfaltet diese Gedankengänge und veranschaulicht sie an Praxisbeispielen. Der Workshop bietet Raum für vertiefenden, gruppenanalytisch moderierten Austausch über die Themen des Vortrags und über eigene Erfahrungen der Teilnehmenden.

Dr. med. Rudolf Heltzel, Arzt für Psychiatrie und Neurologie, für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker, Gruppenlehranalytiker, Supervisor, Coach und Organisationsberater

15:45 - 16:15 Uhr

Kaffeepause

16:15 - 17:45 Uhr

Workshops (parallel)

 

Workshop 1
Dr. Georg Gfäller:
Die Wirkung des Verborgenen. Unbewusste Hintergründe kommunikativer Prozesse und ihre Nutzung für Berater*innen und Führungsaufgaben
(Workshop zum Hauptvortrag 1)

Beschreibung:

Der Workshop beschäftigt sich mit den Inhalten des Hauptvortrags.

 

Workshop 2
Dr. med. Rudolf Heltzel:
Umgang mit Konfliktspannungen in Organisationen - Haltungen und Interventionen in der psychodynamischen Beratung
(Workshop zum
Hauptvortrag 2)

Beschreibung:

Der Workshop beschäftigt sich mit den Inhalten des Hauptvortrags.

Dr. med. Rudolf Heltzel, Arzt für Psychiatrie und Neurologie, für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker, Gruppenlehranalytiker, Supervisor, Coach und Organisationsberater

entfällt

 Workshop 3
Dr. Wolfgang Knopf:
Verwicklungen und Entwicklungsmöglichkeiten von Super­vision und Coaching im Spannungsfeld nationaler und internationel Diskurse

Beschreibung:

Supervisor*innen und Coaches sind in Berufsverbänden europaweit organisiert. Diese Organisationen sind in Spannungsfeldern, in interne wie externe Konfliktlinien auf den unterschiedlichsten Ebenen eingebunden, verwickelt, die beantwortet werden müssen. Supervision und Coaching kann auf eine 40jährige Erfolgsgeschichte in Europa verweisen. Dieser Erfolg ist der Praxis geschuldet. Diese Praxis, von Beginn an theoretisch fundiert, stellt die Theorieentwicklung und -rezeption wie die Berufspolitik immer wieder vor neue "verwickelte" theoretische und politische Fragestellungen. Diese Herausforderungen sollen auf folgenden Ebenen beleuchtet werden: historisch, theoretisch ("espoused theory" vs. "theory in use"), im Kontext der Ausbildung (Qualität), der Forschung und letztendlich berufsrechtlich und politisch.

Literatur:
Cox, E./Bachkirova,T./Clutterbuck,D.(Ed.X210a): The Complete Handbook of Coaching. SAG E, Los Angeles London, New Dehli, Singapore, Washington DC
Judy. M./Knopf, W. (Ed.) (2016): ln the Mirror of Competences. Supervision and Coaching in Europe. Concepts and Comptences. Facultas Wien

Dr. Wolfgang Knopf, Jg. 1955, Pädagogik/Psychologie (Uni Wien und lnnsbruck), Supervisor und Coach, Ausbildner für Supervision und Coaching an der Uni Wien (Leitung), an der Uni Zagreb und bei Triangel Berlin und in der Ukraine (Trainer); 2006-2014 Präsident der ANSE (Association of National Organisation for Supervision in Europe); seit 2015 Geschäftsführer der ÖVS (Österreichische Vereinigung für Supervision und Coaching).

 

Workshop 4
Prof. Dr. Renate Zwicker-Pelzer:
Reflexivität als Kompetenz der und in der Supervision. Systemische Implikationen der Bedeutung von reflexiver Professionalität

Beschreibung:

Mit Reflexivität ist die kontinuierlich präsente und aktivierbare Haltung gemeint, die sich Supervisionsgeschehen sowohl in der konkreten Interaktion als auch im strukturalen Kontext zeigt. Das eigene Selbst mit den Verwicklungen in eigenen Erlebens- und Reflexionsmustern sind gleichzeitig Hindernis und Chance für gelingende Supervision in Organisationen. Im Fokus des Workshops stehen die systemischen Implikationen. Reflexivität schützt vor Verwicklung.

Prof. Dr. Renate Zwicker-Pelzer, Dr. phil., Dipl.-Päd, Dipl.-Soz.Päd., Familien- und systemische Therapeutin (DGSF), Supervisorin (DGSv / DGSF), Ehe-, Familien- und Lebensberaterin (BAG), Lehrberaterin (DGSF)

 

Workshop 6
Priv.-Doz. Dr. Joseph Rieforth:
Gruppencoaching für Führungskräfte - Balance zwischen Intensität und Distanz

Beschreibung:

Führungskräfte haben extreme Herausforderungen zu meistern. Neben dem Umgang mit zunehmend komplexer werdenden Situationen und Ereignissen bewegen sie sich innerhalb einer Organisationsdynamik und treffen auf Mitarbeiter*innen, Kunden*innen sowie sozial-politische Netzwerke, in denen sie nicht nur in der Rolle als Führungskraft gefragt sind, sondern vor allem hinsichtlich Ihres persönlichen Führungsstils und ihrer Beziehungskompetenz. 

Das Modell einer psychodynamisch-systemischen Coachinggruppe unterstützt die Entwicklung persönlicher und struktureller Fähigkeiten. Es schafft auf der Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit die Voraussetzung für die Entwicklung personaler Ressourcen. Dadurch können bis dahin unbewusste Wünsche, Stärken aber auch Schwächen transparent gemacht und das persönliche Führungsprofil soweit professionalisiert werden, dass Führung Freude bereitet und dieser Umgang mit der Macht bedeutet, etwas in der Welt zu verändern. 

Priv.-Doz. Dr. Joseph Rieforth, Dipl.-Psychologe, Wissenschaftlicher Leiter der Abteilungen Psychotherapie und Hochschulambulanz sowie Beratung und Konfliktlösung im Center für lebenslanges Lernen (C3L) an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Lehr-Mediator, Lehr-Supervisor, Lehr-Therapeut, Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Autor u.a. dieser Veröffentlichungen:

Rieforth, Joseph & Graf, Gabriele (2014): Tiefenpsychologie trifft Systemtherapie. Eine besondere Begegnung. Göttingen. Vandenhoeck und Ruprecht.

Rieforth, Joseph (2012). Prozessgestaltung bei Veränderungen in Organisationen. Das Neun-Felder-Modell als reflexiver Raum für neue Entwicklungen. Konflikt Dynamik, 1 (4), S. 328-339

18:00- 19:00 Uhr

Öffentlicher Vortrag

Bodo Janssen:
Wenn Wertschätzung Menschen begeistert

Beschreibung:

Der Vortrag von Bodo Janssen handelt von der Entwicklung und Umsetzung der Unternehmenskultur des Hotel- und Ferienwohnungsunternehmens „Upstalsboom“. Der „Uptalsboom-Weg“ beschreibt einen persönlichen und kulturellen Paradigmenwechsel, der es zum Ziel hat, eine authentische Unternehmenskultur zu entwickeln, in der jeder Mitarbeiter im Unternehmen das leben kann, was ihm als Mensch wichtig ist und mittlerweile weltweit seinesgleichen sucht.

Bodo Janssen, Jg. 1974, ist Unternehmer, Bestsellerautor und Filmproduzent. 1998 wird er während seines Studiums entführt und acht Tage später aus der Hand seiner Kidnapper befreit. 2005 steigt er ins elterliche Unternehmen ein. Anlässlich der vernichtenden Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung im Jahr 2010, begann Bodo Janssen in seinem Unternehmen einen Führungs- und unternehmenskulturellen Paradigmenwechsel einzuleiten, wonach jeder Mitarbeiter im Unternehmen das leben kann, was ihm als Mensch wichtig ist.

Janssen, Bodo (2016). Die stille Revolution: Führen mit Sinn und Menschlichkeit, Ariston Verlagsgruppe Random House GmbH: München.

ab 19:30 Uhr

Kleines Fest am Abend

Geselliges, Kulinarisches und Künstlerisches mit Markus Weiß als Le Maitre de cuisine:

Der systemisch verborgene Konfliktherd

- Konfliktherde par excellence: Küche und Märchen
- Dichtung und Wahrzeit
- Das Mediationsmenü
- Namen – nur Schall und Rauch?

Ein augenzwinkernder Blick über den Tellerrand von und mit Markus Weiß

Programm
Samstag, 20.05.2017

09:00 - 09:45 Uhr

Hauptvortrag 3

Prof. Dr. Heidi Möller:
Zur Rolle von Beratern und Beraterinnen bei Konflikten in Organisationen. Dos and Don‘ts

Beschreibung:

In allen sozialen Systemen, so auch in Organisationen, entstehen Konflikte, ohne diese ist ein soziales Leben nicht denkbar. Sie lassen sich als „Unvereinbarkeiten im Denken, Vorstellen, Fühlen, Wollen oder Handeln“ bezeichnen, die mindestens einer der Interaktionspartner erlebt. Zunächst ist es die Aufgabe der Führungskräfte, sich diesen Phänomenen anzunehmen. Sie haben qua Position dafür Sorge zu tragen, dass die Funktionsfähigkeit des von ihnen geleiteten Systems nicht beeinträchtigt wird. Sie nehmen entweder Hilfe in Anspruch, um für diese Aufgabe besser gerüstet zu sein oder engagieren eine externe Beraterin, um sich unterstützen zu lassen.

Die Beraterin muss ihr Konfliktverständnis klären.
Die Beraterin muss ihrer Verwicklungen bei latenten Aufträgen gewahr werden.
Die Beraterin muss die Grenzen externer Intervention kennen.

Prof. Dr. Heidi Möller, Jg. 1960, Diplom-Psychologin, Professorin für Theorie und Methodik der Beratung, Universität Kassel, Psychoanalytikerin, Organisationsberaterin und Supervisorin, Forschungsschwerpunkte: Fundierung einer Beratungswissenschaft, Kompetenzentwicklung, Wirksamkeitsforschung, Differenzialindikation von Beratungsansätzen, Gender in der Beratung. 

Glasl, F. (2004) Konfliktmanagement. Bern: Haupt Freies Geistesleben.
Krainz, E.; Falk, G. & Heintel, P. (2005). Handbuch Mediation und Konfliktmanagement. Wiesbaden: Vs Verlag.
Schwarz, G. (2005). Konfliktmanagement. Wiesbaden: Gabler, 7. Aufl. 

10:00 - 10:45 Uhr

Hauptvortrag 4

Dr. Marga Löwer-Hirsch:
Psychodynamisches Teamcoaching ‚on the job‘ mit Führungskräften - ein Instrument zur Bearbeitung von Konflikten in Change Prozessen

Beschreibung:

Psychodynamisches Team- oder Gruppencoaching von Führungskräften kann ein effektives Instrument in Change Management Prozessen sein. Der Mensch wird vom ersten Tag seines Lebens in eine Gruppe von Menschen hineingeboren, ist ein Einzelwesen, das fortlaufend seine Identität im Austausch mit anderen Menschen bildet und lebt. Es verwundert, dass den bewussten und unbewussten Gruppenprozessen in Organisationen und Unternehmen nicht eine größere Bedeutung beigemessen wird und in Teamcoachings auch für Führungskräfte, Entscheider und Vorstände Anwendung findet.  Die einzelne Führungskraft wird bei Konflikten wenig ausrichten können, wenn die umgebende Gruppe nicht aktiv einbezogen wird. Latente Gefühle von Lust und Unlust in Change Prozessen, entzünden sich oft konflikthaft zwischen Top Management und nachgeordneten Führungskräften. Im psychodynamischen Teamcoaching kann der Spannungszustand benannt, durchgefühlt und bearbeitet werden. Am Beispiel eines Führungskräfte Teamcoachings wird die Vorgehensweise erläutert.

Dr. phil. Marga Löwer-Hirsch, in freier Praxis tätig, Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin, Coach, Gesellschafterin der Beratungsfirma “Düsseldorf Consulting“, Leiterin des Fortbildungsinstituts für Analytische Supervision an der Akademie für Psychoanalyse und Psychosomatik Düsseldorf, Lehrbeauftragte der IPU

Löwer-Hirsch, M. / West-Leuer, B. (2017). Psychodynamisches Coaching für Führungskräfte - Einzel- und Gruppencoachings in Theorie und Praxis. Springer, Wiesbaden

10:45 - 11:15 Uhr

Kaffeepause

11:15 - 12:45 Uhr

Workshops (parallel)

 

Workshop 7
Prof. Dr. Heidi Möller:
Zur Rolle von Beratern und Beraterinnen bei Konflikten in Organisationen. Dos and Don‘ts
(Workshop zum Hauptvortrag 3)

Beschreibung:

Der Workshop beschäftigt sich mit den Inhalten des Hauptvortrags.

Prof. Dr. Heidi Möller, Jg. 1960, Diplom-Psychologin, Professorin für Theorie und Methodik der Beratung, Universität Kassel, Psychoanalytikerin, Organisationsberaterin und Supervisorin, Forschungsschwerpunkte: Fundierung einer Beratungswissenschaft, Kompetenzentwicklung, Wirksamkeitsforschung, Differenzialindikation von Beratungsansätzen, Gender in der Beratung.

 

Workshop 8
Dr. Marga Löwer-Hirsch:
Psychodynamisches Teamcoaching ‚on the job‘ mit Führungskräften - ein Instrument zur Bearbeitung von Konflikten in Change Prozessen
(Workshop zum Hauptvortrag 4)

Beschreibung:

Der Workshop beschäftigt sich mit den Inhalten des Hauptvortrags.

Löwer-Hirsch, M. / West-Leuer, B. (2017). Psychodynamisches Coaching für Führungskräfte - Einzel- und Gruppencoachings in Theorie und Praxis. Springer, Wiesbaden

entfällt

Workshop 9
Thorsten Hoops:
Ausbruch aus dem goldenen Käfig - von den Hemmnissen der Mediation im öffentlichen Dienst
(Impulsvortrag mit Diskussion)

Beschreibung:

Beschäftigte genießen als Angestellte und Beamte im öffentlichen Dienst eine hohe Arbeitsplatzsicherheit, ihre Interessen sind in der Regel im Personalrat gut vertreten und Geschäftsverteilungspläne sorgen für klare Grenzen zwischen Tätigkeitsgebieten und Posten. Welchen Einfluss haben diese Rahmenbedingungen auf die Dynamik sozialer Konflikte in Ämtern, Behörden und Eigenbetrieben? Dieser Frage möchte ich mit Ihnen in unserem Workshop nachgehen. Dabei werden wir uns den Aspekten Verantwortung von Führung, Lösungsbereitschaft der Konfliktparteien und Hilfestellung durch Dienstvereinbarungen widmen. In einem Rollenspiel zur Demonstration werden wir eine kleine Mediationsszene lebhaft in den Raum holen und gemeinsam diskutieren. Darauf aufbauend möchte ich mit Ihnen erarbeiten, welche Haltung und welche Interventionen hilfreich bei der Konfliktbearbeitung sein können. Auch die Auftragsklärung und Prozessgestaltung sollen im Fokus stehen.

Dipl.-Sozialwiss. Thorsten Hoops, Systemischer Berater, Supervisor und Organisationsentwickler (DGSF)

 

Workshop 10
Katja Vittinghoff:
Vom Konfliktpotenzial in Organisationen zur Quelle für Veränderung - Erfahrungen und Anregungen aus der Beraterpraxis interner Gruppen wie Change-Teams und Sounding Boards

Beschreibung:

Beratung wird oft angefragt, wenn Verwicklung und Konflikte bereits offenkundig sind und kostbare Energie im Unternehmen bindet. Im Workshop wird anhand von drei konkreten Praxisbeispielen aufgezeigt, wie interne Changeteams den hierarchieübergreifenden Austausch fördern und somit einen lösungsorientierten Umgang mit Konflikten stärken können. Die Praxisbeispiele zeigen auf, wie aktuelle Veränderungsthemen unternehmenskulturell verankert werden können, eine Identifikation mit den Veränderungsthemen gefördert wird, sowie entsprechende Konflikte transparent gemacht und lösungsorientiert bearbeiten werden und dem Vorstand bzw. der Geschäftsführung ein direktes „Ohr an der Basis“ ermöglicht wird. 

Es folgt ein kollegialer Diskurs zu diesen Hypothesen:
- Wenn jede Veränderung eine implizite Kränkung für das bisher Gewesene darstellt – wie können Change-Teams dieses Potenzial nutzen?
- Wenn eine starke Auftraggeberschaft „ausfällt“, wie kann Beratung agieren?
- Wenn begleitende Change-Teams auch interne Botschafter für Veränderung sind, worauf gilt in der Beratung besonders zu achten?

Katja Vittinghoff, Inhaberin der kv&p Unternehmensberatung, Studium der Organisationspsychologie, Lehrender Coach

Vittinghoff, Katja (2001). Zehn Gebote für Therapie und Beratung. Seite 210- 233. In: Doering / Doering: Von der Sensorischen Integration zur Entwicklungsbegleitung. Borgmann Publishinge!

 

Workshop 11
Robert Erlinghagen:
Regelverletzung und "Verrat" als Handlungsrpertoire von Coaches und Führungskräften

Beschreibung:

Führungskräfte, Coaches und Supervisor*innen bewegen sich in einem Geflecht unterschiedlicher, teilweise widersprüchlicher Interessen. Sie sind sowohl dem Humanziel als auch dem Leistungsziel von Organisationen verpflichtet. Und sie stehen für das Neue, noch Ungedachte, die Veränderung und Entwicklung. Daraus ergeben sich gelegentlich brisante Verwicklungen bis hin zur notwendigen Regelverletzung sowie zum „Verrat“ an Erwartungen, Wünschen, Versprechen. Der Workshop beschäftigt sich mit dieser Thematik anhand von Praxisbeispielen unter Einbezug von Fragen und Anliegen der Teilnehmenden. 

Robert Erlinghagen, Supervisor (DGSv), Coach (SG), Organisationsberater und Trainer, Inhaber von erlinghagen consulting & coaching

Beumer, Ullrich/Erlinghagen, Robert/Freitag-Becker, Edeltrud (2017): Führung und Verrat –  Regelverletzung als notwendige Führungskompetenz, in: Stephan Gerhard Huber (Hg.): Jahrbuch Schulleitung 2017, Köln: Carl-Link-Verlag (erscheint in Kürze)

 

Workshop 12
Kurt Faller:
Achtsamkeit im Umgang mit Fehlern und Konflikten –Organisationales Lernen durch Fehlerkultur und Konfliktmanagement

Beschreibung:

Das Thema Achtsamkeit ist - so der Zukunftsforscher Matthias Horx - einer der aktuellen Megatrends. "In Zeiten der kollektiven Hysterien und populistischen Angstkultur entsteht eine mentale Gegenbewegung", schreibt er im Zukunftsreport 2017. Wenn wir "Achtsamkeit als Schlüsselbegriff für die mentale Zukunft" sehen 
_was verstehen wir unter Achtsamkeit in Organisationen?
_was bedeutet das für Unternehmen in Zeiten hoher Unsicherheit und hoher Komplexität?
_was bedeutet das für Arbeiten 4.0?
_was heißt das für den Umgang mit Fehlern und Konflikten in Organisationen?

Diese Fragen werden in dem Workshop diskutiert. Anhand des "Triadischen Konzepts Achtsamen Führens" werden Ansätze und Modelle für einen Musterwechsel in Führung und Management vorgestellt. 

Kurt Faller, Wirtschaftsmediator und Organisationsberater, arbeitet als geschäftsführender Gesellschafter der MEDIUS GmbH in Unternehmen und Organisationen.  Als Studienleiter betreut er die weiterbildenden Studiengänge an der Akademie der Ruhr-Universität Bochum.

Literatur:
-Dorothea Faller, Kurt Faller: Achtsames Management. 2017 Frankfurt
- Dorothea Faller, Kurt Faller: Innerbetriebliche Wirtschaftsmediation 2014. Frankfurt
- Kurt Faller, Konfliktfest durch Systemdesign. 2014. Stuttgart
- Faller/Fechler/Kerntke: Systemisches Konfliktmanagement 2014. Stuttgart

entfällt

Workshop 13
Dr. Astrid Beermann:
Nebensache oder Hauptgewinn? Selbsterfahrung und Supervision zur Verwicklungsprophylaxe und Entwicklungshilfe –Worin Selbstreflexion Berater*innen unterstützen kann

Beschreibung:

Verwickeln Sie sich ruhig ab und zu! Das kann für Sie und Ihre professionelle Rolle eine gute Gelegenheit zur Weiterentwicklung sein. Verwicklung fühlt sich nicht immer gut an, sie irritiert und stört zuweilen den Fluss der beraterischen Handwerkskunst und persönlichen Zufriedenheit. Das Gute daran ist: sie löst Suchprozesse aus und bietet Chancen auf etwas Neues. Selbsterfahrung und Supervision gelten als zwei Königswege professioneller Entwicklung. Sich selbst erfahren und reflektieren ist Lernziel, -methode und –inhalt zugleich. Selbsterfahrung und Supervision zielen auf die Erweiterung des persönlichen und professionellen Repertoires ab. Sie unterstützen und führen weiter, wenn Beratungsprozesse ins Stocken gekommen sind oder ihr Ziel verfehlt haben. Eine psychodynamisch-systemische Herangehensweise lässt sowohl Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene als auch kontext- sowie multiperspektivische Wechselwirkungsprozesse in ihrer Wirksamkeit deutlich werden, macht sie dadurch versteh- und veränderbar und ermöglicht neues Denken, Handeln und Fühlen, mit denen Sie Ihre Arbeit gewinnbringend fortsetzen können.

Für diese Form der Bearbeitung eignen sich Systemaufstellungen als Interventionsinstrument in besonderem Maße. In diesem Workshop besteht die Möglichkeit, einige Anliegen persönlicher und professioneller Verwicklung aus Ihrem Beratungsalltag, für die Sie sich eine Klärung und Lösung wünschen, damit zu bearbeiten.

Dr. Astrid Beermann, Dipl.-Soziologin, Lehrende für Systemische Therapie, Beratung und Supervision (DGSF), Supervisorin und Mediatorin (DGSv/DGSF), European Certificate of Psychotherapy (ECP), Weiterbildung in Familien-, Organisations-und Strukturaufstellungen (NISL), Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Universität Oldenburg, C3L), als Dozentin und in freier Praxis.

entfällt

Workshop 14
Ina Kramer:
Schwarz sticht - immer!? (Kulturelle) Konflikte im Kontext von Bistumsentwicklungsprozessen der katholischen Kirche

Beschreibung:

Veränderungsprozesse von Personen oder Organisationen bergen immer die Auseinandersetzung mit bisher Gewesenem und für die Zukunft Gewünschtem, egal woher die Veränderungsimpulse kommen.
Führungskräfte, Supervisor*innen und Berater*innen sind in diesen Auseinandersetzungen unterschiedlich gefordert und ihr eigenes Veränderungsverständnis, ihr persönliches Verhältnis zu Veränderungen spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Aber nicht nur ihre Zugänge gilt es in den Blick zu nehmen. Was es bedeuten kann Betroffene zu Beteiligten zu machen, soll in diesem Workshop erlebbar werden. Auf der Grundlage eines Praxisbeispiels sollen Zugänge, Logiken und Konfliktfelder in der Gruppe erarbeitet und für das Handeln als Führungskraft, Supervisor_in und Berater_in nutzbar gemacht werden.

Ina Kramer (Jg. 1970), Dipl. Sozialpädagogin, Supervisorin/Coach (DGSv) und Organisationsberaterin in freier Praxis “Supervision & Management-Consulting“, Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching e. V. (DGSv)

Literatur:
Doppler, Klaus/Lauterburg, Christoph (2008): Change Management – Den Unternehmenswandel gestalten
Schein, Edgar H. (2003): Organisationskultur Bühler-Plänkers, Beate/Klauke, Ulrich (2000): Forum Supervision – Ideologie hält geborgen und gefangen
Prof. Dr. Münch, Winfried/Prof. Dr. Weigand, Wolfgang (Hrsg.; Heft 2/2015): Supervision Mensch Arbeit Organisation – Zugehörigkeit Bistum Essen (Hrsg.; 2014): Zukunft auf katholisch – lebendige Kirche im Dialog Bistum Essen (Hrsg.; 2015): Das Zukunftsforum im Bistum Essen!

13:00 - 13:45 Uhr

Erkenntnisse, Reflexion, Ausblicke (Podium und Plenum)

 

Ausklang und Abschied

Besuchen Sie das C3L auch hier:

(Stand: 28.11.2024)  | 
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