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Projektgremien, Trainings und Workshops
Ein Hauptaugenmerk von PRO-NDC-ACT liegt auf der Beteiligung der örtlichen Gemeinden in allen Phasen des Projekts. Dies beinhaltet die Einbeziehung der betroffenen Gemeinden in die Planung und Durchführung aller relevanten Projektaktivitäten sowie die Entwicklung eines Verantwortungsbewusstseins für die Prozesse zur Wiederherstellung und zum Management der lokalen Wälder unter der lokalen Bevölkerung. Wir verstehen umfassende Beteiligung als Schlüssel um die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse langfristig sicherzustellen.
Um die Beteiligung der lokalen Gemeinschaften zu vereinfachen und den Fortschritt der Projektaktivitäten auch dann zu gewährleisten, wenn CAN-Tanzania nicht vor Ort ist, wurden Anfang 2023 in Vumari, Msaraza und Kigurusimba örtliche Projektgremien (Local Project Implementation Committees: LPICs) gebildet. Die Mitglieder wurden aus den in jeder Gemeinde bestehenden Gremien für das Management natürlicher Ressourcen (Village Natural Resources Committee) sowie anderen interessierten Gemeindemitgliedern ausgewählt. Die LPICs wurden auf öffentlichen Dorfversammlungen bestätigt. CAN-Tanzania schulte die LPIC-Mitglieder zu den Themenfeldern Waldregeneration und -management, Einrichtung und Betrieb von Baumschulen sowie gute Regierungsführung.
In jeder Projektregion (Same und Pangani) wurden zwei Workshops mit lokalen Interessengruppen auf Dorf- und Bezirksebene abgehalten, um die geplanten Aktivitäten zur Regeneration der Wälder vorzubereiten. Der erste Workshop (30.03.2023 in Same, 03.04.2023 in Pangani) konzentrierte sich auf die Identifizierung der wichtigsten Herausforderungen für den Waldschutz und erkundete Wege zu nachhaltigem Waldmanagement. Während des zweiten Workshops (22.-23.06.2023 in Same, 27.-28.06.2023 in Pangani) wurden Standorte für die Einrichtung von Baumschulen ausgewählt, optionale Standorte für die Baumpflanzung sowie Zielbaumarten identifiziert und partizipative Aktionspläne für die Regeneration der Wälder entwickelt.
Vegetationsaufnahmen
Umfassende Exkursionen in die submontanen Trockenwälder des Eastern Arc im Vumari Forest Reserve, in die Übergangszone zwischen Mangrovengürtel und Kokosplantagen im Mündungsgebiet des Pangani-Flusses sowie in die ostafrikanischen Küstenwälder in Kigurusimba wurden im Juni 2023 durchgeführt. Mittels einfacher Vegetationsaufnahmen, unterstützt von lokalen Experten, wurde die Baumartenzusammensetzung degradierter und intakter Waldgebiete entlang von Umweltgradienten bestimmt. Dies bildete die Grundlage für die Auswahl der Zielbaumarten, die in den Baumschulen herangezogen werden sollen.
Anzucht von Setzlingen in Baumschulen
Im September 2023 wurden drei Baumschulen eingerichtet, die weiterhin in Betrieb sind:
- Eine Baumschule hauptsächlich für Arten der Wälder des Eastern Arc in Vumari,
- eine Baumschule für Mangrovenarten in Msaraza und
- eine Baumschule für Küstenwaldarten und Obstbäume in Kigurusimba.
Bis Ende des Jahres 2023 wurden in den drei Baumschulen mehr als 20.000 Samen gepflanzt. Die eingerichteten Baumschulen dienen als wichtige Lernzentren, um das Wissen und die Fähigkeiten zur Aufzucht und Pflanzung einheimischer Baumarten, die von den LPIC-Mitgliedern erworben wurden, an andere lokale Gemeinschaften weiterzugeben.
Baumpflanzungen auf entwaldeten Flächen
Im April 2024 wurde mit der Pflanzung von Baumsetzlingen in Vumari und Msaraza begonnen. In beiden Dörfern nahmen viele Mitglieder der lokalen Gemeinschaft an den Baumpflanzungen teil. Vor den Baumpflanzungen auf den Zielflächen wurde eine kurze Schulung mit allen Teilnehmern durchgeführt. Bei den Zielflächen im Vumari Forest Reserve handelt es sich einerseits um Lichtungen innerhalb des Waldes, die vor längerer Zeit als Ackerflächen angelegt wurden, mittlerweile aber brach liegen sowie andererseits um Flächen an der Schutzgebietsgrenze, die in der jüngeren Vergangenheit gerodet wurden, um Ackerflächen anzulegen. In Msaraza sind für die Pflanzung von Mangroven offene Flächen in Kokosplantagen vorgesehen, deren Bewirtschaftung aufgrund von zunehmender Versalzung aufgegeben wurde.
Unterstützung natürlicher Regeneration in geschädigten Wäldern
Farmer managed natural regeneration (FMNR) ist eine einfache Methode, um den Baumbestand in degradierten Wäldern und Buschland zu erhöhen. Sie beinhaltet das wiederholte Beschneiden ausgewählter Sträucher oder Bäume und den Schutz dieser Individuen vor Beweidung und Abholzung. Im April 2024 wurde FMNR im Vumari Forest Reserve initiiert. Eine Gruppe von etwa 70 Freiwilligen aus den lokalen Gemeinschaften wurde in der FMNR-Methode geschult und beschnitt anschließend Sträucher und Bäume auf etwa 50 ha degradierten Waldes im Vumari Forest Reserve. Es ist geplant FMNR auf weiteren Flächen im Vumari Forest Reserve umzusetzen und die Beschneidung der Gehölze regelmäßig an allen Zielstandorten zu wiederholen.