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ALICE - Akteurshandel und langfristige Investitionsentscheidungen im Kontext von Klimaschutz und Energie
Kurzdarstellung:
Menschen handeln in der Regel anders, als es die Theorie vom so genannten homo oeconomicus voraussagt, so belegen jüngere Forschungsergebnisse der Verhaltens- ökonomie. Dies betrifft zum Beispiel die Zeitpräferenz oder die Selbsteinschätzung eigener Fähigkeiten. In diesem Projekt soll untersucht werden, ob solche Abweichungen auch bei Entscheidungen von Unternehmen zu beobachten sind. Konkret werden langfristige Investitionen im Elektrizitätssektor empirisch untersucht. Diese spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung von Klimaschutzstrategien. Ziel des Projektes ist es, die empirischen Befunde für die Verbesserung von Bewertungsmodellen zu nutzen, aus denen fundierte Empfehlungen für die Klimapolitik abgeleitet werden können.
Projektleitung und Projektteam (in Oldenburg):
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner (Projektkoordination)
- Prof. Dr. Ottmar Edenhofer
- Prof. Anthony Patt,
- PhD, Dr. Volker Barth
Projektpartner*innen:
- Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
- International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA)
Laufzeit:
- 2007-2010
Finanzierung:
- BMBF
Veröffentlichungen:
BREsilient – Klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen
Forschungsgegenstand
Im Forschungsprojekt „BREsilient – Klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen“ erarbeiten Akteure aus Verwaltung, Forschung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürger gemeinsam Lösungen, die an Bremens Klimaanpassungsstrategie anknüpfen. In der ersten Förderphase (Nov. 2017 - Mai 2021) wurden im Rahmen von transdisziplinären Reallaboren in vier Modellbereichen Konzepte und Maßnahmen zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels entwickelt. Diese Modellbereiche sind die Starkregenvorsorge in der Blumenthaler Aue, die Sturmflutvorsorge in der Pauliner Marsch, die Klimaanpassung in der Bremer Wirtschaft und die Nutzung ökonomischer Bewertungen von Klimaanpassungsmaßnahmen in der Bremer Verwaltung.
In der zweiten Förderphase des Projektes (Juni 2021 - Mai 2023) werden die erarbeiteten Lösungen in den vier Modellbereichen mit konkreten Kommunikations-, Beratungs- und Kooperationsformaten umgesetzt. Beispielsweise wird eine Starkregenpartnerschaft in der Blumenthaler Aue und eine Sturmflutpartnerschaft in der Pauliner Marsch etabliert, die auch nach Projektende fortgesetzt werden.
Forschungsgegenstand der Universität Oldenburg in der ersten Förderphase war der Erfolg und die Erfolgsbedingungen der transdisziplinären Reallabore in den vier Modellbereichen. Hierzu wurde ein neues Resilienzmesskonzept entwickelt, das den Erfolg anhand der Steigerung der Klimaresilienz auf den Ebenen des Wissens, des Handelns und der Vernetzung evaluiert. In der zweiten Förderphase beforscht die Universität Oldenburg die Wirksamkeit der umgesetzten Kommunikations-, Beratungs- und Kooperationsformate und evaluiert diese wiederum hinsichtlich der damit erzielten Steigerungen der Klimaresilienz.
Methode / Ansatz
Mit der Methodik von transdisziplinären Reallaboren wurden in der ersten Förderphase auf verschiedenen systemischen Ebenen der Stadtgemeinde Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt. In der zweiten Förderphase werden neben Kooperationsformaten (z.B. Etablierung von Starkregen- und Sturmflutpartnerschaft) auch Kommunikations- und Beratungsformate eingesetzt, um weitere Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung zu erreichen und zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen in Bremen beizutragen.
In der ersten Förderphase evaluierte das Team der Universität Oldenburg den Erfolg der transdisziplinären Reallabore vor allem mit Fragebögen, die die Teilnehmenden der Reallaborworkshops ausfüllten. Weiterhin wurden teilnehmende Beobachtungen der Workshops und qualitative Interviews eingesetzt. In der zweiten Förderphase werden zur Evaluation der Kommunikations-, Beratungs- und Kooperationsformate wiederum vor allem Fragebögen eingesetzt. Für ausgewählte Formate werden auch Beobachtungen eingesetzt. Durch die angewendete systematische Prozess- und Wirkvaluation werden Erfolgsfaktoren für die Steigerung der Klimaresilienz (auf den Ebenen des Wissens, des Handelns und der Vernetzung) identifiziert. Zudem erlaubt die durchgängige Evaluation ein gezieltes Gegensteuern, wenn sich Prozesse oder Formate als nicht erfolgreich erweisen.
Laufzeit
- Förderphase: November 2017 - Mai 2021
- Förderphase (Umsetzungsphase): Juni 2021 - Mai 2023
Förderung
Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Das Gesamtfördervolumen der ersten Förderphase lag bei 2.2 Millionen Euro. Die zweite Förderphase wird mit knapp 1,2 Millionen Euro unterstützt.
Partner*innen
- Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen (Projektleitung)
- Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin
- Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik, Bremen
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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Praxisleitfaden „Urbane Klimaresilienz partizipativ gestalten“
Clim-A-Net
Kurzdarstellung:
Die Fluss-, Berg- und Küstenregionen Tansanias und Südafrikas unterliegen durch den Klimawandel einer permanenten Veränderung mit gravierenden Konsequenzen für das gesamte Ökosystem und die Landnutzung. Daraus ergeben sich neue Handlungsoptionen und Strategien nicht nur für die Bewohner dieser Regionen sondern auch für die sozialen und politischen Institutionen. Das Projekt „Clim-A-Net“ untersucht diese Prozesse und hat das Ziel, die Forschung sowie die nachhaltige Entwicklung von Flusseinzugsgebieten, Küstenzonen und ihren Wassermanagementsystemen voranzutreiben und WissenschaftlerInnen und Studierende der Natur- und Sozialwissenschaften zu vernetzen.
Mit „Clim-A-Net“ konnte die Universität Oldenburg 2010 als eine von zwei Universitäten die „Klimanetze-Ausschreibung“ des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) gewinnen, der das Projekt mit einer Million Euro unterstützt. Das Geld ermöglicht Stipendienmittel für DoktorandInnen und Masterstudierende aller drei Partneruniversitäten, den Austausch von Post-Docs und ProfessorInnen sowie die Organisation von Summer Schools und Workshops.
Projektleitung:
- Prof. Dr. Michael Kleyer, Landschaftsökologie
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Ökologische Ökonomie
Projektpartner*innen:
- University of Dar es Salaam (UDSM), Tansania
- Nelson Mandela Metropolitan University (NMMU), Südafrika
Laufzeit:
- 2010-2014
Finanzierung:
- DAAD
Veröffentlichungen:
Climate Adaptation Policy Lock-Ins: ein 3x3-Ansatz
Forschungsgegenstand
Die Anpassung an den sich weiter verschärfenden Klimawandels ist eine der größten globalen Herausforderungen unserer Zeit. In der Politik lassen sich entsprechende Bestrebungen und Aktivitäten jedoch nur begrenzt beobachten - Institutionen, Technologien und gesellschaftliche Verhaltensweisen reagieren zum Teil resistent auf Veränderung. Bisherige Forschungsergebnisse beschränken sich jedoch zumeist auf die Beschreibung von „Hindernissen“ oder Hürden, die Anpassung erschweren, lassen dabei aber die tieferliegenden Ursachen weitgehend unbeachtet. Um die Diskrepanz zwischen den eigentlichen Herausforderungen und konkreten Maßnahmen zu verstehen, müssen daher weitere Erkenntnisse über die zugrundeliegenden Mechanismen und Prinzipien der Steuerung und Governance von Politik und Gesellschaft erlangt werden. Das Ziel des interdisziplinären Forschungsprojektes „ADAPT Lock-in“ ist daher, blockierende Prozesse und Mechanismen (sogenannte „lock-ins“) zu identifizieren und zu analysieren und somit Ansatzpunkte für eine effektivere Klimaanpassungspolitik zu liefern.
Methode/Ansatz
Untersucht werden mittels eines empirisch, theoretisch-reflektierten Ansatzes drei Politik- und Handlungsfelder, die nach ihrer Relevanz im Bereich der Klimaanpassung ausgewählt wurden: Wassermanagement, Gesundheit sowie Naturschutz und Biodiversität. Dabei beschränkt sich das Projekt auf Deutschland, die Niederlande und Großbritannien. Obwohl grundsätzlich alle drei Länder über nötige Kapazitäten verfügen, um die Klimaanpassung voranzutreiben, bestehen doch regionale und sektorale Unterschiede bezüglich der konkret verabschiedeten und umgesetzten Pläne und Programme. Zur Analyse dieser Unterschiede und der zugrunde liegenden ‚lock-in‘ Prozesse verwendet dieses Projekt einen ‚Mixed-Methods Ansatz‘. Im Zentrum steht dabei eine Qualitativ-komparative Analyse (QCA), um Muster und Gemeinsamkeiten über die diversen Fälle hinweg aufzudecken und so zu einer fundierten Wissensbasis zu den Dynamiken hinter unzureichender Klimaanpassung beizutragen.
Laufzeit
Juni 2019 - Mai 2022
Förderung
Das dreijährige Vorhaben „Climate adaptation policy lock-ins: A 3 x3 approach“ wird mit 1,5 Million Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem britischen Economic and Social Research Council (ESRC) und der Nederlandse Organisatie voor Wetenschappelijk (NWO) gefördert.
Partner*innen
- University of Oldenburg (Deutschland): Fokus auf Konzeptualisierung und Analyse infrastruktureller-technologischer lock-ins
- Open University (Niederlande): Fokus auf Konzeptualisierung und Analyse von lock-ins im gesellschaftlichen Verhalten
Prof. Dr. Dave Huitema -
Dr. Lisanne Groen -
Dr. Jean Hugé -
- University of East Anglia (UK): Fokus auf Konzeptualisierung und Analyse institutioneller lock-ins
Dr. John Turnpenny -
Dr. Tim Rayner -
Dr. Meghan Alexander – (jetzt University of Nottingham)
Collective Learning as a Contribution to Reflexive Governance
Kurzdarstellung:
In diesem europäischen Forschungsvorhaben wurden kollektive Lernprozesse im Rahmen der aktuellen Entwicklungen in der internationalen Biodiversitätspolitik untersucht. Hierbei standen vor allem die in der Biodiversitätskonvention vorgesehenen Regelungen zum Zugang und zum fairen Vorteilsausgleich bei der Nutzung genetischer Ressourcen im Vordergrund.
Projektleitung und Projektteam (in Oldenburg):
- Prof. Dr. Tom Dedeurwaerdere (Université Catholique de Louvain-la-Neuve, Leitung des Subnetzwerks)
- Prof. Dr. Eric Brousseau (Université de Paris X)
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner
Projektpartner*innen:
- 8 Europäische Forschungseinrichtungen
Laufzeit:
- 2003-2004
Finanzierung:
- Europäische Kommission (5. Forschungsrahmenprogramm)
Veröffentlichungen:
- Siebenhüner, B./Dedeurwaerdere, T./Brousseau, E. (Hrsg.) (2005): Biodiversity Conservation, Access and Benefit Sharing and Traditional Knowledge, Special Issue of Ecological Economics Vol. 53.
- Siebenhüner, B./Suplie, J. (2005): Implementing the Access and Benefit Sharing Provisions of the CBD: A Case for Institutional Learning. In: Ecological Economics Vol. 53, S. 507- 522.
Dilemmata der Nachhaltigkeit zwischen Evaluation & Reflexion
Forschungsgegenstand
Mit der Etablierung des Nachhaltigkeitsdiskurses haben sich unterschiedliche Vorstellungen, Zielsetzungen und Wissensformen entwickelt, welche mit dem Begriff der Nachhaltigkeit belegt werden. Hieraus ergeben sich spezifische Dilemmata der Nachhaltigkeit, die sich beispielsweise in der Vielfalt der Zielsetzungen, der Heterogenität der Wissensformen, der Unterschiedlichkeit der beteiligten Akteur*innen oder den differenten Evaluationskriterien zur Erfolgsbeurteilung transdisziplinärer Projekte zeigen.
Das Verbundprojekt vereint vier Teilprojekte zu Nachhaltigkeitsverständnissen und -dilemmata in übergeordneten Nachhaltigkeitsprogrammen (Modul 1) und konkreten Nachhaltigkeitsprojekten (Modul 2) sowie zu der vergleichenden Reflexion von Nachhaltigkeit als Wissensfeld (Modul 3) und Wissensregulierung (Modul 4).
Ziel des Projekts ist, zu verstehen, wie konkrete Förderprogramme und Nachhaltigkeitsprojekte mit den Herausforderungen der Nachhaltigkeit umgehen und die gesellschaftliche Praxis beeinflussen. Es sollen Leitlinien zur Beurteilung von Nachhaltigkeit formuliert werden, die sowohl eine wissenschaftliche als auch praktische Verständigung über wissenschaftliche Disziplinen und gesellschaftliche Stakeholder hinweg schärfen.
Methode / Ansatz
Das Projekt kombiniert Ansätze der Evaluationsforschung, Governanceforschung, Wissenschaftsphilosophie und Gesellschaftsforschung, um Kriterien der Nachhaltigkeit zu evaluieren und Nachhaltigkeitswissen zu reflektieren. Gemeinsamer Ausgangs- und Bezugspunkt sind die oben erwähnten spezifischen Dilemmata der Nachhaltigkeit, welche sich aus dem Forschungsstand ergeben und die es zu überprüfen, zu präzisieren und weiterzuentwickeln gilt.
Laufzeit
April 2019 - September 2023
Förderung
Mit dem Programm „Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung“ fördern das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung das Projekt „Dilemmata der Nachhaltigkeit“. Gesamtkosten: 900.500€
Partner*innen
- Prof. Dr. Anna Henkel (University of Passau, chair of sociology) (former: Leuphana University Lüneburg, Institute of Sociology and Cultural Organisation)
- Prof. Dr. Matthias Bergmann (ISOE – Institute for Social-Ecological Research (Frankfurt a.M), research focus Transdisciplinary Methods and Concepts)
- Prof. Dr. Nicole C. Karafyllis (Technical University of Brunswick, Department of Philosophy)
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner (Project Coordinator) (Carl-v.-Ossietzky University of Oldenburg, Ecological Economics)
- Prof. Dr. Karsten Speck (Carl-v.-Ossietzky University of Oldenburg, Department of Educational Sciences)
- Wiss. Mitarbeiter*innen: Ann-Kristin Müller (Modul 1/Bildungswissenschaft), Sophie Berg (Modul 2/Governanceforschung) und Annekathrin Bellan (Modul 4/Soziologie)
Weitere Informationen
https://www.tu-braunschweig.de/philosophie/dilemmata
Developing Sustainability
Kurzdarstellung:
Ziel des Kooperationsnetzwerks Developing Sustainability ist es, Masterprogramme mit gemeinsamen Curricula nach Oldenburger Vorbild bei den jeweiligen Partnern auf- und auszubauen, gemeinsame Forschungsvorhaben zu initiieren sowie umfassenden Austausch von Studierenden und Lehrenden zu verwirklichen. Inhaltliche Kernthemen sind Erneuerbare Energien, Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement inklusive IT sowie Umweltwissenschaften. Mit diesem Netzwerk stärkt die Universität Oldenburg ihr internationales Profil im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und greift dabei auf jahrelange Erfahrungen in Forschung und Lehre zu nachhaltigkeitsbezogenen Themen zurück.
Projektleitung:
- Prof. Dr. Jorge Marx Gómez
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner
Projektpartner*innen:
- Nelson Mandela Metropolitan University, Südafrika
- University of Dar es Salaam, Tansania
- Universidad de Quintana Roo, Mexiko
- Universidad Central de las Villas, Kuba
- Institute of Technology Surabaya, Indonesien
Laufzeit:
- 2009-2013
Finanzierung:
- DAAD
Veröffentlichungen:
ECOSOLA - Ecosystem-Based Solutions for Resilient Urban Agriculture in Africa
Forschungsgegenstand
ECOSOLA (Ecosystem-based solutions for resilient urban agriculture in Africa) ist ein Verbundsprojekt der Universität Oldenburg, der Planungsgruppe Grün in Bremen, der University of Dar es Salaam in Tansania und der Nelson Mandela University in Südafrika.
Ziel des Projektes ist es, die derzeitige Rolle und das zukünftige Potential kleinbäuerlicher urbaner und sub-urbaner Landwirtschaft in Dar es Salaam und der Western Cape Region zu erforschen. Das Projekt soll dazu beitragen, urbane und peri-urbane Landwirtschaft in Tansania und Südafrika nachhaltig zu stärken um die Versorgungslage schnell wachsender Städte zu verbessern und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit wichtiger Ökosystemfunktionen zu gewährleisten. Unter Einbindung lokaler Akteure werden zum einen konkrete Lösungen vor Ort entwickelt und erprobt. Zum anderen sollen die relevanten institutionellen Rahmenbedingungen analysiert und Vorschläge zu deren Optimierung erarbeitet werden.
Methode / Ansatz
Innerhalb des Projektes werden sozialwissenschaftliche Forschung zu institutionellen und politischen Strukturen und Bioökonomie mit naturwissenschaftlicher Forschung zu organischer Landwirtschaft, Landnutzungsmanagement und funktioneller Ökologie integriert. Zentrales Anliegen von ECOSOLA ist die Förderung lokaler Strukturen innerhalb der Städte zur Erhaltung wesentlicher Ökosystemfunktionen, um so Lebensgrundlagen für arme und benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu erhalten. Im Rahmen des Vorhabens werden stadtplanerische Vorschläge erarbeitet, welche die unterschiedlichen Arten der Landnutzung im urbanen Raum kombinieren.
Einen besonderen Stellenwert nehmen der enge Bezug zur Planungspraxis sowie die Verzahnung von Forschung und Lehre ein. Durch Vorträge, Seminare und Summerschools trägt das Projekt zur Verbesserung der Graduiertenausbildung bei. Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung neuer Studienmodule und in die Verbesserung von Studienprogrammen ein.
Laufzeit
2017 - 2019
verlängert bis 30. Juni 2021
Förderung
Das Vorhaben wurde sowohl aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) als auch aus Mitteln des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) gefördert.
Die Förderung erfolgte im Rahmen der Fördermaßnahmen für Forschung und integrierter, postgradualer Aus- und Fortbildung innerhalb der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung - Partnerschaften für nachhaltige Lösungen mit Subsahara-Afrika.
Partner*innen
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (UOL): Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Prof. Dr. Michael Kleyer
- Planungsgruppe Grün in Bremen (PGG): Dipl.-Ing. Martin Sprötge, Dr. Max Petzold
- University of Dar es Salaam, Tansania (USDM): Prof. Pius Yanda
- Nelson Mandela University, Südafrika (NMU): Prof. Raymond Auerbach
EGON - Entwicklung ökologisch gezüchteter Obstsorten in gemeingutbasierten Initiativen
Kurzdarstellung:
In dem inter- und transdisziplinären disziplinären Forschungsverbund EGON wurde die Entwicklung von ökologisch gezüchteten Obstsorten in gemeingutbasierten Initiativen untersucht. Dieser Züchtungsansatz ist durch die Nutzung der genetischen Vielfalt alter und besonderer Obstsorten in der Züchtung sowie der praktisch-partizipativen Durchführung in einer Gemeinschaft von Landwirten und Züchtern geprägt. Untersuchungen wurden aus verschiedenen Perspektiven durchgeführt, um diesen Züchtungsansatz ökologisch, ökonomisch und sozial zu bewerten.
Projektleitung und Projektteam (in Oldenburg):
- Hendrik Wolter
- Nicholas Howard
- Prof. Dr. Dirk Albach
- Prof. Dr. Stefanie Sievers-Glotzbach
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner
Projektpartner*innen:
Der gemeinnützige Verein "Apfel:gut e.V." sowie der Versuchs- und Beratungsring „Öko-Obstbau Norddeutschland“ (ÖON) waren für die praktische Züchtung zuständig .
Zusätzlich wurde durch den Einbezug des Botanischen Gartens der Universität Oldenburg als Zuchtgarten für Äpfel das Netzwerk von Apfelzüchtern um eine wissenschaftliche Institution erweitert.
Laufzeit:
- 2017-2019 (verlängert bis Juli 2020)
Finanzierung:
Die niedersächsische Landesregierung förderte das Vorhaben aus dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung.
Veröffentlichungen:
Publikationen aus EGON bzw. unter Beteiligung von EGON-Mitarbeitern:
2019
- Wolter, H.; Sievers-Glotzbach, S. (2019): Bridging traditional and new commons: The case of fruit breeding. International Journal of the Commons, 13(1), S. 303–328. DOI: doi.org/10.18352/ijc.869
- Verma S., Evans K., Guan Y., Luby J.J., Rosyara U.R., Howard N.P., Bassil N., Bink M.C.A.M., van de Weg E., Peace C.P. (2019): Two large-effect QTLs, Ma and Ma3, determine genetic potential for acidity in apple fruit: breeding insights from a multi-family study. Tree Genetics & Genomes. Apr 15:18. https://doi.org/10.1007/s11295-019-1324-y
- Howard N.P., Tillman J., Vanderzande S., Luby J.J. (2019): Genetics of zonal leaf chlorosis and genetic linkage to a major gene regulating skin anthocyanin production (MdMYB1) in the apple (Malus × domestica) cultivar Honeycrisp. PLoS ONE. Jan 28;14(1): e0210611. doi.org/10.1371/journal.pone.0210611
2018
- Howard N.P., van de Weg E., Tillman J., Tong C.B., Silverstein K.A., Luby J.J. (2018): Two QTL characterized for soft scald and soggy breakdown in apple (Malus × domestica) through pedigree-based analysis of a large population of interconnected families. Tree Genetics & Genomes. Feb 1;14(1):2
- Sievers-Glotzbach, S.; Wolter, H. (2018): Bringing Commons elements into fruit breeding. In: Ecofruit. 18th International Conference on Organic-Fruit Growing: Proceedings, 19-21 Februar 2018, Hohenheim, Deutschland. S. 19-28. Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V. (FÖKO). Download.
- Howard, N. P.; Albach, D. C.; Luby, J. J. (2018): The identification of apple pedigree information on a large diverse set of apple germplasm and its application in apple breeding using new genetic tools. In: Ecofruit. 18th International Conference on Organic-Fruit Growing: Proceedings, 19-21 Februar 2018, Hohenheim, Deutschland. S. 88-91. Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V. (FÖKO). Download.
- Wolter, H.; Howard, N. P.; Ristel, M.; Sievers-Glotzbach, S.; Albach, D.C.; Sattler, I.; Siebenhüner, B. (2018): Research Project EGON: Development of organically bred fruit varieties in commons-based initiatives. In: Ecofruit. 18th International Conference on Organic-Fruit Growing: Proceedings, 19-21 Februar 2018, Hohenheim, Deutschland. S. 92-95. Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V. (FÖKO). Download
Publikationen aus dem "Apfel:gut"-Projekt:
- Ristel, M.; Sattler, I. (2019): Neues aus der ökologischen Obstzüchtung. In: Öko-Obstbau (1) 2019. S. 9-11. Download.
- Ristel, M.; Bornemann, M.; Sattler, I. (2018): Apfel:gut - preliminary results. In: Ecofruit. 18th International Conference on Organic-Fruit Growing: Proceedings, 19-21 Februar 2018, Hohenheim, Deutschland. S. 96-99. Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V. (FÖKO). Download.
- Ristel, M.; Sattler, I.; Bannier, H.-J. (2016): More vitality, genetic diversity and less susceptibility as an organic fruit breeding strategy. Download.
- Sattler, I.; Bannier, H.-J. (2016): Apfelzüchtung: Umfassende Vitalität statt monogener Schorfresistenz. In: Öko-Obstbau (2) 2016. S. 26-28. Download
- Ristel, M.; Sattler, I. (2014): Participatory organic fruit breeding. In: Ecofruit. 16th International Conference on Organic-Fruit Growing: Proceedings, 17-19 February 2014, Hohenheim, Germany. S. 158-161. Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V. (FÖKO). Download.
- Sattler, I.; Ristel, M.; Heyne, P. (2013): Apfel:gut - Entwicklung ökologisch gezüchteter Obstsorten. In: Pomologen-Verein e.V., Jahresheft 2013. S. 52-57. Download.
Sonstiges:
ENaQ (Energetic Neighbourhood Fliegerhorst Oldenburg)
Forschungsgegenstand
Das Projekt besteht aus drei Säulen:
- Technisch: Die physische Infrastruktur im Bereich Strom, Wärme und Mobilität soll mit Hilfe eines integrativen Versorgungsnetzes eine größtmögliche energetische Effizienz garantieren. Energie soll mehrheitlich lokal erzeugt werden, um so die Klimaneutralität zu gewährleisten.
- Digital: Die physische Vernetzung soll auf der digitalen Ebene gespiegelt werden. Die Plattform ermöglicht dabei ein intelligentes Last- und Beschaffungsmanagement für Energieerzeuger und -verbraucher. Darüber hinaus sollen sich Anwohner über ein Community-Portal bei der Gestaltung der Energieversorgung miteinbringen können.
- Partizipativ: Hier steht die Einbindung der Oldenburger Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt, um in der Planung und Umsetzung des klimaneutralen Wohnquartiers ihren Bedürfnissen, Wünschen und Interessen zu entsprechen. Hierzu werden innovative Beteiligungsmethoden entwickelt, eingesetzt sowie fortlaufend evaluiert und weiter verbessert.
Langfristiges Ziel dieses Projektes ist es, in allen drei Säulen übertragbare Konzepte für die Entwicklung weiterer Smart City Quartiere zu entwickeln.
Methode / Ansatz
Innerhalb des Projektes kommt der Universität Oldenburg die Aufgabe zu, ausgewählte Partizipationsprozesse zu konzipieren, durchzuführen und zu evaluieren. Den Rahmen hierfür bildet der sogenannte Reallaboransatz, der Beteiligungsverfahren und Wissenschaft miteinander verknüpft. Ziel ist es, die entscheidenden Erfolgsfaktoren und Hindernisse im Partizipationsprozess herauszuarbeiten und für unterschiedliche Bevölkerungs- und Stakeholdergruppen die jeweils passende Beteiligungsform zu finden. Bei der Erarbeitung der Beteiligungsverfahren wird systematisch auf den bereits durchgeführten Partizipationsverfahren zur Gestaltung des Fliegerhorstes, wie zum Beispiel der Stadtwerkstatt und den Innovationscamps, aufgebaut.
Zur tiefergehenden Analyse werden die Beteiligungsverfahren sowohl während der Durchführung im Rahmen einer Prozessevaluation analysiert und auf dieser Grundlage weiter verbessert, als auch im Anschluss durch eine Wirkevaluation bewertet, die erfasst, inwieweit die Partizipationsprozesse zu nachhaltigen technischen und digitalen Lösungen beitragen konnten.
Nach Abschluss der Beteiligungsprozesse wird eine systematisch angelegte Transferstrategie entworfen, um Erfahrungen aus den Beteiligungsprozessen im Fliegerhorst Oldenburg auf andere Quartiere übertragen zu können.
Laufzeit
01.01.2018 – 31.12.2023
Förderung
Das Projekt ist eines von sechs Leuchtturmprojekten, die im Rahmen der gemeinsamen Förderbekanntmachung „Solares Bauen/ Energieeffiziente Stadt“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) und das Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 100 Millionen Euro gefördert werden.
Für das ENaQ-Projekt wurde eine Förderung von 18,4 Millionen Euro gewährt – weitere 8,4 Millionen Euro kommen von Industriepartnern aus dem Nordwesten.
Partner*innen
- Anleg GmbH
- Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH (ARSU)
- BTC Business Technology Consulting AG
- Deutsche WindGuard GmbH
- DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme e.V.
- ELECTRIC-SPECIAL Photronicsysteme GmbH
- embeteco GmbH & Co. KG
- EWE NETZ GmbH
- Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM)
- GSG OLDENBURG Bau- und Wohngesellschaft mbH
- Jade Hochschule
- Junge Haie GmbH
- KEHAG Energiehandel GmbH
- New Power Pack GmbH
- OFFIS – Institut für Informatik, Stadt Oldenburg
- Quantumfrog GmbH
- SCHULZ Systemtechnik GmbH
- Universität Vechta
ErKlim - Umsetzungsorientierte Kommunikation für Klimaschutz & Schutz vor Klimawirkungen im Bau- und Mobilitätsbereich
Kurzdarstellung:
Das ErKlim-Projekt verfolgt drei Zielstellungen:
(1.) Die Analyse der Erfolgs- und Misserfolgsursachen bisheriger Maßnahmen zur Verbreitung von Klimaschutz und Klimaanpassung v.a. in privaten Haushalten sowie die Analyse der Synergien und Konflikte zwischen Klimaschutz und Klimaanpassung in den Handlungsfeldern Bauen/Wohnen und Mobilität;
(2.) die Ableitung verbesserter Strategien zur integrierten Förderung des Klimaschutzes und der Klimaanpassung unter besonderer Berücksichtigung umweltpsychologischer Erkenntnisse über verhaltensändernde Kommunikations- und Partizipationsformen; und
(3.) die Anwendung der erworbenen Erkenntnisse in konkreten Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes und der Klimaanpassung.
Zur Erreichung der Ziele werden für die Handlungsfelder Bauen/Wohnen und Mobilität bereits bestehende Netzwerke für Klimaschutz und Klimaanpassung weiter ausgebaut und mehrere professionell moderierte Workshops mit Expertinnen und Experten aus Gesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft durchgeführt. Projektergebnis ist ein Praxisleitfaden (der so genannte Kyoto-Navigator) für die Handlungsfelder Bauen/Wohnen und Mobilität. Dieser enthält das integrierte Wissen aus den Expertenworkshops und der publizierten Literatur über wirksame Strategien zur Förderung des Klimaschutzes und der Klimaanpassung in Bauen/Wohnen und Mobilität und nachhaltige Maßnahmenkombinationen im Sinne der Nutzung von Synergien und der Vermeidung von Konflikten zwischen Klimaschutz, Klimaanpassung und weiteren ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielbereichen sowie zwischen den Handlungsfeldern Bauen/Wohnen und Mobilität.
Projektleitung und Projektteam (in Oldenburg):
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner (Gesamtprojektleitung)
- Dr. Torsten Grothmann
Projektpartner*innen:
- Universität Kassel
- Universität Marburg
- e-fect
Laufzeit:
- 2006-2008
Finanzierung:
- BMBF
- EWE Stiftung
Veröffentlichungen:
Förderung von nachhaltigem Konsum durch Nutzerintegration in Nachhaltigkeitsinnovationen
Kurzdarstellung:
Im Zusammenhang mit der Erforschung nachhaltigen Konsums nimmt das Verbundprojekt eine vorgelagerte Perspektive ein und untersucht die Entstehung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen durch die Einbeziehung von Nutzern in den jeweiligen Innovationsprozess. Durch Nutzerintegration, so die Grundidee des Forschungsvorhabens können Nachhaltigkeits-Innovationen und damit nachhaltiger Konsum ermöglicht, verbessert und beschleunigt werden.
Nutzerintegration bezeichnet den gezielten Einbezug späterer Kunden/-innen und Anwender/-innen in Innovationsprozesse von der ersten Idee bis hin zur Introduktion sowie Diffusion am Markt. Die zu erwartenden Vorteile dieser dialogischen Integration von Nutzern sind eine erhöhte Marktakzeptanz durch frühzeitige Integration der Anwendungskontexte und Nutzerbedarfe, reduzierte Floprisiken, schnellere Diffusion sowie frühzeitige Ermittlung von sozial-ökologischen Effekten nachhaltigen Konsums.
Das Forschungsdesign lässt sich auf einer horizontalen und einer vertikalen Ebene beschreiben: Auf der horizontalen Ebene steht die Nutzerintegration in Nachhaltigkeits- Innovationsprozesse von drei ausgewählten Produkten und Dienstleistungen im Vordergrund welches in den Teilprojekten (TP) 1-3 bearbeitet wird (TP 1: Passivhäuser, TP 2: Biokunststoffe für Lebensmittelverpackungen, TP 3: "Mobile" Mobilität). Auf der vertikalen Ebene sind diejenigen Querschnittsthemen vertreten, die alle Nachhaltigkeits-Innovationsprozesse betreffen (TP 4: Motivation, TP 5: Gender und Diversity, TP 6: Diffusionsprozesse, TP 7: Institutionelle Rahmenbedingungen, TP 8: Evaluierung der Effekte).
Das Teilprojekt 7, welches von dem Forschungsteam der Universität Oldenburg bearbeitet wird, untersucht, welche gesetzlichen oder strukturellen Rahmenbedingungen die Institutionalisierung von Nutzerintegration in Nachhaltigkeits- Innovationsprozessen fördern oder hemmen. Dazu sollen mit Hilfe eines theoretischen Mehrebenenmodells in einer qualitativen Erhebung Faktoren ermittelt werden, die besonders auf Unternehmensebene Hinweise zu einer gelingenden Institutionalisierung von Nutzerintegration geben.
Projektleitung und Projektteam (in Oldenburg):
- Prof. Dr. Frank-Martin Belz (Gesamtprojektleitung)
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner (Teilprojekt Oldenburg)
- David Sichert
Projektpartner*innen:
- Technische Universität München
- Universität Hannover
Laufzeit:
- 2008-2011
Finanzierung:
- BMBF
Veröffentlichungen:
GELENA - Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit
Kurzdarstellung:
Die globale Klimaänderung verdeutlicht die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft. Um die erforderlichen Veränderungen in Produktions- und Konsummustern anzustoßen und zu gestalten und wegen der begrenzten staatlichen Regelungs- und Eingriffsmöglichkeiten sind umfassende Lernprozesse bei einer Vielzahl gesellschaftlicher Akteure nötig. Im Forschungsprojekt "Gesellschaft- liches Lernen und Nachhaltigkeit" werden soziale, nachhaltigkeits- relevante Lernprozesse in den für den Klimawandel zentralen Bedürfnis- feldern Mobilität; Bauen & Wohnen, Information & Kommunikation auf drei Ebenen betrachtet:
Organisationsebene: Untersuchung intraorganisationale Lernprozesse für eine nachhaltige Entwicklung in Unternehmen.
Gesellschaftliche Ebene: Untersuchung interorganisationaler Zusammenhänge und der Institutionalisierung von Nachhaltigkeit in den Bedürfnisfeldern, aus der eine gesellschaftliche Perspektive entwickelt werden kann.
Prozessebene: Untersuchung und praktische Erprobung partizipativer Lernprozesse (insbesondere Produktentwicklungsprozesse) zur Entstehung nachhaltiger Innovationen.
Der Zusammenhang zwischen intra- und interorganisationalen Lernprozessen sowie die Reflexion der Bedeutung partizipativer Produktentwicklungsverfahren für eine nachhaltige Entwicklung wird durch eine Bezugnahme auf unterschiedliche ökonomische und sozialwissenschaftliche Organisations- und Institutionentheorien hergestellt.
Projektleitung und Projektteam:
- Bernd Siebenhüner
- Esther Hoffmann
- Thomas Beschorner
- Volker Barth
- Marlen Arnold
- Torsten Behrens
- Karin Vogelpohl
Projektpartner*innen:
- Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gGmbH, Berlin
Laufzeit:
- 2002-2007
Finanzierung:
- BMBF
Veröffentlichungen:
- http://www.gelena.uni-oldenburg.de/
- Siebenhüner, B. et al.: Organisationales Lernen und Nachhaltigkeit. Marburg: Metropolis, 2006.
- Beschorner, T. et al.: Institutionalisierung von Nachhaltigkeit. Marburg: Metropolis, 2005.
- Hoffmann, E. et al.: Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit. Marburg: Metropolis, 2004.
IBR - Interdisziplinärer Ansatz zur funktionalen Biodiversitätsforschung
Das IBR Forschungsprojekt hat das Ziel, zum Verständnis wie Biodiversität auf die Herausforderungen des globalen Klimawandels reagiert und der Rolle, die Biodiversität in Ökosystemen spielt beizutragen. Das integrative Forschungsprojekt umfasst Ökologie, Evolutionsbiologie und –theorie als auch interdisziplinäre Ansätze zum Schutz und Management von Biodiversität. Das Projekt zielt darauf ab, Biodiversität in allumfassenden Ansätzen über terrestrische und maritime Lebensräume zu untersuchen, indem Mikroben, Primärproduzenten, und Konsumenten auf höheren Stufen erforscht werden mit dem Fokus auf den Link zwischen Biodiversität und Ökosystemprozessen.
Das Projekt ist in Cluster organisiert:
A) Räumliche Dynamiken: Untersuchung des Potenzials für die rasante Evolution unter sich verändernden Bedingungen als auch phylogenetische Einschränkungen der emergenten Eigenschaften von Gemeinschaften und Ökosystemen.
B) Öko-evolutionäre Dynamiken: Verständnis wie die Anpassungsfähigkeiten an unsichere Bedingungen von Arten zu „Ökosystemsfunktionen“ beitragen.
C) Resilienz und Biodiversität: in gekoppelten Mensch-Umwelt Systemen in Hinblick auf Biodiversitätsverlust in anthropozentrisch dominierten Ökosystemen.
Durch die Einbindung von Perspektiven aus Ökologie, Evolutions- und Naturschutzforschung und Sozialwissenschaften bietet das Promotionsprogramm eine solide Grundlage um synthetisch-integrative Wissenschaft zu betreiben.
Laufzeit:
- 2014 - 2018
Finanzierung:
- Niedersächisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Projektpartner*innen:
- Universität Oldenburg
- Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU)
- Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM)
- Wirtschafts- und Rechtswissenschaften (Fakultät II)
Ansprechpartner*innen:
Weitere Informationen:
IVS-WaC: International Virtual Seminar – Water and Climate
Forschungsgegenstand
Komplexe gesellschaftliche Herausforderungen, wie der Klimawandel und Wassermanagement, erfordern innovative Ansätze, zu denen die internationale und interdisziplinäre Hochschulbildung beitragen kann. Das "International Virtual Seminar - Water and Climate" (IVS-WaC) wird ein digital-kollaboratives Modul mit internationalen Partnern aus Dänemark, Griechenland, den Niederlanden, Portugal und Rumänien sein und direkt in bestehende Studiengänge eingebettet werden.
Methode / Ansatz
Im IVS-WaC-Seminar werden zwei Lehr-Lernformate angewendet, die sowohl asynchrone, als auch synchrone Elemente enthalten. Auf der einen Seite werden allen Studierenden die 6 Themenschwerpunkte durch Gastvorträge der Lehrenden und Experten aus der Praxis vermittelt. Auf der anderen Seite erarbeiten die Studierenden in Kleingruppen eine Hausarbeit zu einem der Themen und entwickeln einen Kurzfilm oder Podcast, um die Ergebnisse mit allen Teilnehmenden und darüber hinaus zu teilen.
Insgesamt können 30 internationale Studierende (fortgeschrittene Bachelor- oder frühe Masterstufe) in 6 Themenbereichen, die aktuelle Herausforderungen eines nachhaltigen Wasser- und Klimamanagements aufgreifen, eine Vielzahl von Kompetenzen entwickeln. Sie werden von 11 teilnehmenden Dozenten betreut, die sich aktiv in das Seminar einbringen und aktuelle Diskurse und umfassende Kompetenzen in der Wasser- und Klimaforschung vermitteln, die zusätzlich durch 2 praxisorientierte Fachvorträge (Behörden, internationale Netzwerke, NGOs) geschärft werden.
Laufzeit
Oktober 2021 – September 2022
Förderung
Das Vorhaben IVS-WaC wird mit 50.000€ von dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in der Fördermaßnahme International Virtual Academic Collaboration – IVAC gefördert.
Partner*innen
- Department of Environmental Sciences, Open University of the Netherlands, The Netherlands
- Department of Environment of Aegean University
- Department of Paleontology, University of Bucharest, Romania
- Department of Planning, Aalborg University Copenhagen, Denmark
- Department of Science and Technology, University Aberta, Portugal
MANUS - Managers of Global Change
Kurzdarstellung:
Das MANUS-Projekt untersuchte die Rolle internationaler Bürokratien in globalen Governance-Prozessen. Innerhalb eines theoretischen Rahmens, der auf dem soziologischen Institutionalismus aufbaut, untersuchte es den Einfluss internationaler Bürokratien in der globalen (Umwelt-)Politik, wie Schwankungen in ihrem Einfluss erklärt werden können und wie sie "lernen" können, ihre Wirksamkeit zu verbessern. Um diese Fragen zu analysieren, hat das Projektteam einen Analyserahmen von Hypothesen und Variablen mit mehr als 120 Indikatoren erarbeitet. Dieser wurde auf neun Fallstudien angewandt, in denen u.a. die Weltbank, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Internationale Seeschiffahrtsorganisation untersucht wurden. Zudem wurden die Sekretariate von multilateralen Umweltkonventionen untersucht, die bislang noch kaum erforscht waren. Konkret wurden die Sekretariate der Klimarahmenkonvention, der Biodiversitäts- konvention, der Desertifikationskonvention und des Abkommens zum Schutz der Ozonschicht. Weitere Fallstudien untersuchten das UN-Umweltprogramm und die Globale Umweltfazilität (GEF). Diese Fallstudien wurden ergänzt durch eine online durchgeführte Experten/innenbefragung, die Deutschland, Indien, Mexiko und die Vereinigten Staaten umfasste.
Projektleitung und Projektteam (in Oldenburg):
- Prof. Dr. Frank Biermann (Vrije Universiteit Amsterdam)
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner
Projektpartner*innen:
- Vrije Universiteit Amsterdam
- Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
- Freie Universität Berlin, Forschungsstelle für Umweltpolitik (FFU)
Laufzeit:
- 2002-2005
Finanzierung:
- Volkswagen-Stiftung
Veröffentlichungen:
- Biermann, F./Siebenhüner, B. (Hrsg.) (2009): Managers of Global Change: The Influence of International Environmental Bureaucracies. Cambridge, MA: MIT Press.
- Biermann, F./Siebenhüner, B./Schreyögg, A. (Hrsg.) (2009): International Organizations in Global Environmental Governance. Oxford: Routledge.
- Siebenhüner, B. (2008): Learning in International Organisations in Global Environmental Governance. In: Global Environmental Politics, Vol. 8(4).
- Siebenhüner, B. (2007): Administrator of Global Biodiversity: The Secretariat of the Convention on Biological Diversity. In: Biodiversity and Conservation, Vol. 16, S. 259-274.
Nachhaltigkeitsmanagment E+
Forschungsgegenstand:
Die Wissensvermittlung wird digital – das wissen wir seit der überstürzten und unvermeidbaren Digitalisierung der deutschen Hochschullehre im “Corona-Sommersemester” 2020. Der Sprung ins kalte Wasser zeigte, dass reine Online-Lehre möglich ist, aber auch, dass eine lineare Übertragung von Präsenzformaten didaktisch hinkt. Neue Lehr- und Prüfungsformen können die Stärken des digitalen Universums vollumfänglich nutzen. Im Idealfall erlauben sie vor der endgültigen Bewertung schon eine Begleitung des Lernfortschritts. Dieser ist online schwerer einschätzbar, denn Resonanzen, wie Blickkontakt, Nicken oder mündliche Beiträge, fehlen in der asynchronen Lehre. Auch in ihrem weiteren akademischen Werdegang werden heutige Studierende mit digitalen Formaten konfrontiert sein. Wissenschaftskommunikation findet ebenfalls im digitalen Raum und in neuartigen Formaten statt (eJournals, Wissenschaftsblogs, etc.), vor allem im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement. Dafür brauchen sie entsprechende Fähigkeiten.
Online-Lehre bietet Innovationschancen, um den Lernprozess von Studierenden in den Wirtschaftswissenschaften optimal zu begleiten. Im Projekt Nachhaltigkeitsmanagement E+ soll das Modul wir902 „International Sustainability Management“ digital weiterentwickelt werden. Das Modul wird an der Fakultät 2 als Pflicht- und Wahlpflichtmodul für Masterstudierende verschiedener Studiengänge angeboten. Im Sinne eines digitalisierten Constructive Alignment von Lehr-Lernprozess, Kompetenzzielen und der Prüfungsleistung, konzipiert und erprobt dieses Projekt ein interaktives und digitales Lernformat. Es werden somit neue digitale, hochschuldidaktische Instrumente integriert und der Praxisbezug von Hochschullehre gestärkt.
Methode/Ansatz:
Das Projekt verfolgt in dreierlei Hinsicht einen innovativen Ansatz: (1) Erprobung von Lernvideos mit H5P-Elementen zur Digitalisierung wirtschaftswissenschaftlicher Lehre, (2) Konzeption von Word-Press-Blogs als Prüfungsleistung, sowie (3) integrierte (inner- & außeruniversitäre) Kommunikationsplattformen für Praxis-Feedback durch Unternehmenspat*innen. Die Besonderheit des Projekts liegt in der didaktischen Verknüpfung dieser drei Aspekte zu einem modernen, interaktiven und digitalen Lehrsetting. Die Erkenntnisse des Projekts zeigen für dieses Masterprogramm, die Fakultät generell, und wirtschaftswissenschaftliche Fakultäten weiterer deutschsprachiger Universitäten relevante Erweiterungsmöglichkeiten der Online-Lehre auf.
Laufzeit:
April 2021 – März 2022
Förderung:
Das Vorhaben wird vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) im Rahmen des Förderprogramms „Innovative Lehr- und Lernkonzepte: Innovation plus“ gefördert.
Projektteam:
OptiWohn - Quartiersspezifische Sondierung und Entwicklung innovativer Strategien zur optimierten Nutzung von Wohnflächen
Forschungsgegenstand
Wohnraum ist eine Ressource: So wie man mit Boden schonend umgehen sollte und den Flächenverbrauch mindern, so ist auch Wohnraum ein knappes Gut, wie man vor allem in den Großstädten sehen kann. Darum erforscht das Projekt OptiWohn, wie man Wohnraum optimiert nutzen kann. Dazu berät OptiWohn vor allem Senioren, was sie mit großen Wohnungen oder Häusern machen können – Umbau, Untermiete oder Umzug. Wenn es dadurch gelingt, vorhandene Wohnungen und Häuser besser zu nutzen, wird energieaufwändiger Neubau vermieden. Zur Energiewende brauchen wir neben Energieeffizienz auch Suffizienz – Räume, die nicht gebaut werden, muss man nicht heizen. Um Wohnungen suffizient zu nutzen, sucht das OptiWohn-Programm nach Wegen, die Wohnfläche pro Person zu senken, so dass mehr Menschen auf gleicher Fläche wohnen.
Methode Ansatz
Auf drei Weisen erforscht das OptiWohn-Programm, wie sich der Wohnflächenverbrauch pro Person senken lässt: durch Umbau im Bestand, Change-Management und durch Neubau im Rahmen des Change-Managements. Dabei geht es vor allem um Senioren, die nach dem Auszug der Kinder in zu groß gewordenen Wohnungen und Häusern wohnen. Was sie nun tun können, dazu erhalten sie Beratung in den drei Modellstädten Göttingen, Köln und Tübingen – manche möchten umbauen und eine Einliegerwohnung abtrennen, dabei helfen die Projektarchitekten von werk.um; andere möchten Untermieter aufnehmen, und wieder andere möchten umziehen, wofür die Projektpartner vor Ort mit Wohnungsgesellschaften oder Wohnberatungsstellen zusammenarbeiten. Denkbar ist auch die Konzeption von Neubauten mit gemeinschaftlichen Wohnformen, bei denen weniger Wohnfläche pro Person anfällt, und in die Senioren von ihren großen Wohnungen aus hinziehen können. Die OptiWohn-Partner vernetzen in den Modellstädten bereits bestehende Angebote und gründen Wohnraumagenturen, in denen es je nach den Wünschen der Älteren darum geht, jeder Person auf ihre Weise zum Wohnglück zu verhelfen.
Im Teilprojekt Oldenburg beschäftigt sich Daniel Fuhrhop mit einer Form der Vermittlung von Untermietern, die es seit den 1990er Jahren in Deutschland gibt: „Wohnen für Hilfe“. Dabei ziehen meist junge Leute, etwa Studierende, zu meist älteren Menschen, und zahlen keine normale Untermiete in Euro, sondern in Form von Hilfe im Haushalt, im Garten oder beim Einkaufen. Zur Vermittlung der Wohnpartnerschaften von Jung und Alt gibt es in derzeit 36 Orten Vermittlungsstellen, oft an Studentenwerke angegliedert oder bei den Kommunen. Daniel Fuhrhop untersucht, wie diese Vermittlungsstellen arbeiten, worauf ihre Erfolge begründen und welchen Hindernissen sie begegnen. Diese Analyse hilft beim Aufbau der komplexen Beratungsangebote im Gesamtprojekt OptiWohn. Außerdem wird die Analyse der aktuellen Vermittlungsarbeit zeigen, wie sehr „Wohnen für Hilfe“ dazu beiträgt, den Wohnungsmarkt zu entlasten und Neubau zu vermeiden, es zeigt also die ökonomische und ökologische Bedeutung des Modells.
Laufzeit
01.05.2019 – 31.03.2022
Förderung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert OptiWohn im Rahmen der Förderrichtlinie „RES:Z - Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft“. Diese ist Teil der Leitinitiative Zukunftsstadt innerhalb des BMBF-Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung – FONA“. Projektträger Jülich.
Partner*innen
- Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie
- werk.um Architekten Darmstadt
- Stadt Göttingen
- Stadt Köln
- Stadt Tübingen
Nordwest 2050
Kurzdarstellung:
Das Forschungsprojekt nordwest2050 hat das Ziel, gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft einen langfristigen Fahrplan zur Klimaanpassung für die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten zu entwickeln die so genannte Roadmap of Change. Sie wird aufzeigen, wie die Risiken des Klimawandels für die Region verringert und sich ergebende Chancen genutzt werden können, und ist damit ein Wegweiser für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Region.
Die Roadmap of Change wird beschreiben, welche Veränderungsprozesse in der Region erfolgen müssen, damit sie an die klimatischen Anforderungen des Jahres 2050 im wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Sinne angepasst ist. Wie genau das Klima im Jahre 2050 aussehen wird, ist allerdings ungewiss. Nur ein kleiner Teil der zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels ist heute schon erwartbar sicher ist, dass wir uns auch auf Überraschungen und ein insgesamt turbulenteres Klima einstellen müssen. Deswegen verfolgt nordwest2050 das Ziel, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in der Region robuster und weniger anfällig für externe Einflüsse zu gestalten. Diese Eigenschaft die Fähigkeit zur Kompensation von Störereignissen wird als Resilienz bezeichnet.
Besondere Bedeutung für norwest2050 hat der Dialog mit den Akteuren in der Region. Partner aus der Unternehmenspraxis, relevanten Institutionen und regionalen Netzwerke werden von Beginn an einbezogen, um ein gemeinsames Verständnis für umsetzbare Lösungen zu entwickeln. Die Umsetzung einer regionalen Klimaanpassungsstrategie kann nur Erfolg haben, wenn sie eine breite Unterstützung in der Region erfährt. Die Roadmap of Change soll als Modell auch für andere Regionen in Deutschland übertragbar sein. Dazu arbeitet nordwest2050 eng mit den Parallelprojekten im Förderprogramm KLIMZUG sowie mit der Partnerregion Maryland zusammen.
Projektleitung und Projektteam (in Oldenburg):
- Dr. Ralph Baumheier, Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V. (Projektkoordination)
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Maik Winges, Kevin Grecksch
Projektpartner*innen:
- Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V.
- SCB - Sustainability Center Bremen
- Universität Bremen - artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit
- Universität Oldenburg - Centos Oldenburg Center for Sustainability Economics and Management
- Hochschule Bremen
- Bioconsult Schuchardt & Scholle GbR
Laufzeit:
- 2009-2014
Finanzierung:
- BMBF
Veröffentlichungen:
Offene Innovationsprozesse für die energieeffiziente Stadt 2020+
Kurzdarstellung:
Das Projekt nutzt das Bedarfs- und Lösungswissen der Bürger/innen, um energieeffiziente Strategien und Angebote in den drei Handlungsfeldern "Mobilität", "Wohnen" und "Mobilität&Wohnen integriert" zu generieren, weiter zu entwickeln und die Umsetzung von konkreten Angeboten zu erleichtern und deren Akzeptanz zu erhöhen.
Zur Erhöhung der Energieeffizienz in den Bereichen Wohnen, Mobilität und deren Schnittstellen sollen gemeinsam mit den Partnerunternehmen, der Kommune München und den Bürger/innen (Dienstleistungs-) Ideen generiert, bewertet und später umgesetzt werden. Die Ideen und Konzepte werden hinsichtlich ihrer Energieströme und Emissionen bilanziert. Als Methoden werden Ideenwettbewerbe, Communities, Diskussionsforen und Innovationsworkshops zum Thema Energieeffizienz eingesetzt. In enger Kooperation mit den Praxispartnern und der Kommune wird geprüft, ob und wann die konkretisierten Ideen wettbewerbsfähig sind, wie groß ihr Energieeinsparpotential ist und wie sie - auch in wirtschaftlicher Hinsicht - tatsächlich umgesetzt werden können.
Projektleitung und Projektteam (in Oldenburg):
- Dr. Marlen Arnold (TU München, Gesamtprojektkoordination)
- Dr. Volker Barth (Teilprojektleitung), Daniel Meyerholt
Projektpartner*innen:
- Technische Universität München
- Universität Erlangen-Nürnberg
- Technische Universität Darmstadt
Laufzeit:
- 2009-2010
Finanzierung:
- BMBF
Veröffentlichungen:
REFGOV - Reflexive Governance in the Public Interest
Kurzdarstellung:
Das europäische Forschungsvorhaben analysiert neuartige institutionelle Mechanismen, mit welchen dem Versagen des Marktes und von staatlicher Ordnungspolitik begegnet werden soll. Diese beinhalten zunehmend reflexive Elemente, in denen das Wissen der beteiligten Akteure in besonderer Weise genutzt und eingebracht werden soll. Das Subprojekt "Global Public Services and Common Goods" untersucht die Rolle von Wissen, Wissensgenerierung und Lernen in Governance Prozessen zur Bereitstellung globaler öffentlicher Güter wie Biodiversität, Klimaschutz etc.
Projektleitung und Projektteam (in Oldenburg):
- Prof. Dr. Tom Dedeurwaerdere (Université Catholique de Louvain-la-Neuve, Leitung des Subnetzwerks), Prof. Dr. Eric Brousseau (Université de Paris X)
- Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Elke Blachnik
Projektpartner*innen:
- 28 Europäische Forschungseinrichtungen
Laufzeit:
- 2005-2010
Finanzierung:
- Europäische Kommission (6. Forschungsrahmenprogramm)
Veröffentlichungen:
SaltSa - Grundwasserversalzung durch Meeresspiegelanstieg als gesellschaftliche Herausforderung - Das Beispiel Nordwest-Deutschland (DFG)
Forschungsgegenstand
Mit dem klimatisch bedingten Anstieg des Meeresspiegels steigt in Küstennähe auch der Salzgehalt unseres Grundwassers – aus dem sich wiederum der Großteil unseres Trinkwassers speist. Diese „schleichende Gefahr“ stellen die Hydrogeologin Prof. Dr. Gudrun Massmann und der ökologische Ökonom Prof. Dr. Bernd Siebenhüner von der Universität Oldenburg in den Mittelpunkt eines neuen Forschungsprojekts. Ziel des Projektes ist es, die Ausmaße des Problems zu untersuchen und Strategien für den gesellschaftlichen Umgang mit der zunehmenden Grundwasserversalzung – etwa an der Nordseeküste – sowie Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
Methode / Ansatz
Als interdisziplinäres Projekt wird es naturwissenschaftliche Modellierung mit sozialwissenschaftlichen Analysen und der Beteiligung lokaler Akteure in der Nordwest-Region verbinden. Das Projekt soll Modelle entwickeln, um die gegenwärtigen und zukünftigen Strömungsverhältnisse und Grundwasser-Salzgehalte abzubilden beziehungsweise vorherzusagen. Die Analyse der sozioökonomischen Folgen wird damit verzahnt, um anschließend geeignete Gegenmaßnahmen aufzuzeigen. Einen besonderen Fokus wird auf Wahrnehmungsmuster, das Wissen und die Lernprozesse von relevanten gesellschaftlichen Akteuren sowie die von der Versalzung ausgelösten Kosten.
Laufzeit
2016 - 2019
Förderung
Die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt in dem Zeitraum mit 475.000€.
Partner*innen
- Prof. Dr. Gudrun Massmann - Leitung der Arbeitsgruppe „Hydrogeologie und am Institut für Biologie und Umweltwissenschaften
WAKOS – Water at the coast of East Frisia: basis for tailor-made climate services for adaptation
Forschungsgegenstand
Die ostfriesische Küstenregion sieht sich großen Herausforderungen vor allem bezüglich der langfristigen Vorsorge der Anpassung an den Klimawandel entgegen. Hierbei stellen vor allem ein steigender mittlerer Meeresspiegel, Starkregenereignisse, Sturmfluten, Prozesse der Entwässerung und Grundwasserneubildung sowie Salzintrusionen zentrale, zu berücksichtigende Klimawandeleinflüsse dar. Diese wurden bereits in zahlreichen Projekten in der Modellregion Ostfriesland untersucht. Allerdings besteht derweil keine kombinierte Betrachtung, die mögliche Zusammenhänge und Wechselwirkungen aller Prozesse und Faktoren berücksichtigt.
Als Ziel des Projektes WAKOS gilt es durch die integrierte Betrachtung von Küstenschutz und Binnenentwässerung der Festlandküste sowie Süßwasserversorgung der ostfriesischen Inseln einen Zusammenhang der einzelnen Perspektiven zu identifizieren. Es sollen relevante Informationen für Strategien erbracht werden, die für die Verminderung von kaskadierenden Extremereignissen wie Starkregen oder Stürmen in der Region notwendig sind. Angestrebt wird eine Bereitstellung maßgeschneiderter Klimainformationsangebote, die letztlich gemäß einer transformativen Governance diskutiert werden können.
Das Team der Ökologischen Ökonomie befasst sich im Projektteil 2 mit der Analyse der relevanten Akteur*innen und deren Wirkungsbeziehungen im ostfriesischen Küstenschutz. Einhergehend mit der Identifikation der vorherrschenden Governance-Strukturen, mitsamt bestehenden Hemmnissen und Potenzialen für eine transformative Governance, sollen die regionale Anpassungskapazität und Anpassungsnotwendigkeit gemeinschaftlich mit relevanten Akteur*innen der Modellregion untersucht und diskutiert werden.
Methode / Ansatz
WAKOS zeichnet sich als inter- und transdisziplinäres Verbundprojekt durch die Zusammenarbeit verschiedener Wissenschaftszweige und relevanter Praxispartner*innen aus der Modellregion aus. Es besteht eine Verbindung naturwissenschaftlicher Modellierungen (bspw. Sturmflut- und Seegangsszenarien) und sozialwissenschaftlicher Analysen unter Einbeziehung relevanter Akteur*innnen des ostfriesischen Küstenschutzes.
Basierend auf bestehenden und neu erarbeiteten Datensätzen der Region werden regionale Klimamodellierungen vorgenommen, anhand derer relevante Kenngrößen zur Beurteilung von bspw. Hitzewellen, Starkregen etc. identifiziert werden. Ziel ist die Erstellung von Szenarienbibliotheken, welche mögliche regionale Entwicklungen und deren Unsicherheiten beschreiben. Als Basis der sozialwissenschaftlichen Analysen gilt die enge Zusammenarbeit mit den Praxispartner*innen in Form von Fokusgruppendiskussionen und Experteninterviews. Durch das somit angestrebte Co-Design von Strategien zur Anpassung des Küstenschutzes an den Klimawandel, basierend auf den identifizierten regionalen Klimawandel-Kenngrößen, liegt ein Fokus auf der Identifikation gesellschaftlich akzeptierter Handlungsnotwendigkeiten und der Steigerung der gesellschaftlichen Anpassungskapazität, bzw. Resilienz des ostfriesischen Küstenschutzes.
Laufzeit
Juni 2020 – Mai 2023
Förderung
Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einem Fördervolumen von 2.290.000 € Millionen Euro unterstützt.
Partner*innen
- Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Zentrum für Küstenforschung GmbH
- Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Institut für Geographie, Universität Hamburg
- Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (Forschungsstelle Küste)
Zukunftsfeld Mieterstrommodelle
Das Forschungsprojekt „Zukunftsfeld Mieterstrommodelle“ ist ein Teilprojekt des BMBF-geförderten Verbundvorhabens „BuergEn: Perspektiven der Bürgerbeteiligung an der Energiewende unter Berücksichtigung von Verteilungsfragen“. Im Projekt arbeiten die Arbeitsgruppe Ökologische Ökonomie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, die innova eG und das Institut für Ökologisches Wirtschaften (IÖW) zusammen.
Ziel des Projekts ist es, die Transformationspotenziale, Erfolgsfaktoren und Umsetzungsherausforderungen von bürgergetragenen Mieterstromprojekten zu analysieren und evaluieren. Die Analyse von Organisationsformen und Geschäftsmodellen fokussiert sich auf Deutschland und findet auf der Makro-, Meso- und Mikroebene statt. Außerdem werden die Entwicklungspotenziale durch die Blockchain-Technologie untersucht. Die Ergebnisse fließen in eine Potenzialstudie, einen an Bürgerenergieakteure gerichteten Leitfaden und ein Software-Tool zur Wirtschaftlichkeitsberechnung von Mieterstromprojekten ein. Damit leistet das Projekt einen forschungsbasierten und praxisorientierten Beitrag zur Umsetzung einer dezentralen Bürgerenergiewende.
Hintergrund:
“Mieterstrom” bezeichnet Konzepte, bei denen eine direkte Stromlieferung aus lokalen Erzeugungsanlagen an mehrere Abnehmer (z.B. Mietparteien in Mehrfamilienhäusern) stattfindet. Während die ersten Mieterstromprojekte mit Blockheizkraftwerken (BHKW) und der hierdurch nutzbaren Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) umgesetzt wurden, findet in Deutschland seit den 2000er Jahren auch vermehrt die Photovoltaik (PV) Anwendung. Seit einigen Jahren haben auch Bürgerenergiegesellschaften und -genossenschaften Mieterstrommodelle als neues und alternatives Geschäftsfeld für sich entdeckt. Trotz der projektbezogenen Komplexität und dem gesteigerten unternehmerischen Risiko wird das Mieterstrommodell für Energiegenossenschaften als Chance gesehen, bisher unerschlossene unternehmerische Potenziale zu nutzen.
Jedoch ist der regulatorische und marktliche Rahmen für Mieterstromprojekte ambivalent, uneinheitlich und durch unklare Aussichten geprägt. Seit dem Wegfall des Grünstromprivilegs im EEG 2014 erweist es sich als schwierig, die Wirtschaftlichkeit von Mieterstromprojekten zu erreichen. Mit der Umsetzung einer Verordnungsermächtigung aus der EEG-Novelle 2017 plant die Bundesregierung durch eine Förderung eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Mieterstrom. Gleichzeitig haben manche Landesregierungen bereits Förderprogramme aufgestellt, mit denen Investitionen in Zähler- und Abrechnungssystemen sowie Beratungsleistungen und Machbarkeitsstudien gefördert werden. Vor diesem ambivalenten, dynamischen Hintergrund bleibt offen, welche Bedeutung und welche möglichen Formen einer Bürgerbeteiligung der Mieterstrom als “Zukunftsmodell” haben wird.
Forschungsansatz:
Das Forschungsvorhaben gliedert sich in drei Betrachtungsebenen. Neben einer (quantitativen) Bestandsaufnahme, Systematisierung und vergleichenden Betrachtung von Mieterstromprojekten in Deutschland (Makroebene) wird eine vergleichende (qualitative) Analyse der Genossenschaft als adäquate Unternehmensform für Mieterstrom stattfinden (Mesoebene) sowie eine transdisziplinäre Fallstudie eines genossenschaftlichen Mieterstromprojekts erstellt, welches mittels Aktionsforschung begleitet wird (Mikroebene). Darüber hinaus werden die Perspektiven der Blockchain-Technologie für Mieterstrommodelle und ihre technische Umsetzung im Detail betrachtet (vom IÖW).
Dabei gilt es, die verschiedenen technischen Möglichkeiten, die zur Anwendung gebracht werden (PV, BHKW, Batteriespeicher), und ihre Kombinationen, wie auch die verschiedenen Akteurskonstellationen und Kooperationsmöglichkeiten, die Bürgerenergieunternehmen zur Verfügung stehen, zu berücksichtigen. Die Erforschung über drei Ebenen hinweg soll nicht nur Erkenntnisse zur besseren Bewertung und Einschätzung von bürgerenergieorientierten Mieterstromprojekten generieren, sondern auch praktisch nützliche Aussagen zur besseren Planung und Umsetzung solcher Projekte hervorbringen.
Laufzeit:
- 06/2017 - 12/2017
Forschungspartner*innen:
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (UOL): Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Dr. Christian Lautermann
- innova eG: Dr. Burghard Flieger
- Institut für ökologisches Wirtschaften (IÖW): Dr. Astrid Aretz, Dr. Swantje Gährs
Kontakt:
- Hendrik Wolter, M.A.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Mail:
Tel.: 0441 / 798-2983
Raum: A5 0-035
- Dr. Christian Lautermann
Projektkoordinator
Mail:
Tel.: +49–30–884 594-31