Hearing at Home

Hearing at Home

Hintergrund und Problem/Bedarf

Probleme mit dem Hören sind stark an das Alter gekoppelt. Ab dem 40. Lebensjahr an beginnt das Hörvermögen graduell schlechter zu werden; ca. 50 % aller Personen im Alter über 60 sind in verschiedenen Graden schwerhörig. Die Anzahl der Personen in der EU mit einem Hörverlust werden von 81 Millionen im Jahre 2005 auf 90 Millionen im Jahre 2015 ansteigen (ca. 14 % der Gesamtbevölkerung der EU, nach Institute of Hearing Research (IHR) in Großbritannien).

Im Alltag, insbesondere im häuslichem Umfeld, ergeben sich für diese Personen eine Reihe von Problemen. Das Verfolgen von Fernseh- und Radiosendungen ist nur mit erhöhter Lautstärke möglich; das stört Ehepartner, Kinder und Nachbarn. Bei Benutzung von Kopfhörern wird die Person jedoch fast vollständig von der Umgebung abgekapselt. Wichtige Signale (Türklingel, Telefon, Küchengeräte) aber auch Gespräche mit anderen Personen im Raum sind dann kaum möglich.

Ansatz

Das Projekt erforscht und entwickelt die nächste Generation von technischen Hilfen, die es der steigenden Zahl von Hörgeschädigten ermöglichen soll, länger an der Kommunikationsgesellschaft teilzunehmen.

HaH fokussiert dabei auf die Bedürfnisse von Hörgeschädigten in deren häuslichen Lebensumfeld. Dabei werden ehemals einzelne Geräte (wie PC, HiFi System, TV, Digitalkamera, Telefon, Fax, Internetanschluss und Heimautomatisierung) zusammengeführt, um damit leicht über den Fernseher als die zentrale Informationsplattform zugreifbar zu sein. Der Fernseher wird also über eine Set-Top-Box (STB) zu der zentralen Informationszentrale (HIC).

Dabei werden die Audiosignale entsprechend aufbereitet, um dem Hörgeschädigten eine deutlich bessere Sprachverständlichkeit zu bieten. Mit den sechs europäischen Partnern vereinigt das HaH Projekt die komplette Expertise um die Forschungen in der "Supportive Audio Signal Processing" (SASP), also der unterstützenden Audioverarbeitung, zu entwickeln. Dabei werden verschiedene Mechanismen adressiert:

  • Hervorragende (und neue) Audiovorverarbeitung (bspw. Rauschreduktion, Klassifikation, Sprachverbesserung).
  • Einfach anzupassende Algorithmen zur Kompensierung individueller Hörverluste.
  • Ein synthetisches Gesicht mit Mimik um Lippenlesen zu ermöglichen.

Kooperationen/Förderung

Das Projekt wurde zwischen 12/2006 bis 05/2009 am OFFIS-Bereich Gesundheit durchgeführt. Es wird von der Europäischen Union im Rahmen des Ambient Assisted Living (AAL) for the Ageing Society gefördert. Die offizielle Webseite ist unter www.hearing-at-home.eu/ zu erreichen.

Publikationen

Müller, F.; Schulz, A.; Baumgartner, H.; Hein, A. (2010): Objektiv-subjektive Evaluation einer häuslichen Kommunikationsunterstützung. Tagungsband des 3. Deutschen AAL-Kongresses 2010, Paper 5.3, 5 Seiten.

Schulz, A.; Baumgartner, H.; Müller, F.; Hein, A. (2009): Eine Multimediazentrale als Hörunter­stützung im häuslichen Umfeld. Tagungsband zur GI-Jahrestagung 2009, Seiten 910-924.

Baumgartner, H., Schulz, A., Hein, A., Holube, I., Herzke, T. (2009): A fitting Method for Headphones to compensate individual Hearing Impairments. Proc. of the 3rd Int. ICST Conference on Pervasive Computing Technologies for Healthcare, London, UK, April 1-3, 2009, pp. 1-8.

Schulz, A.; Herzke, T.; Lequerica, M.I.; Beskow, J.; Hein, A. (2008): Improving Accessibility: Supportive Technologies for the Hearing Impaired in a Set-Top Box. European Interactive TV Conference, Salzburg, Austria, July 3-4, 2008.

Meis, M., Frowein, H., Granström, B., Appell, J.-E., Hein, A. (2007): Tele-monitoring and Assistant System for People with Hearing Deficiencies. Proc. of 2nd European Conference on eHealth (ECEH’07). Oldenburg, Germany, October 11 – 12, 2007, pp. 163-175.

Appell, J.E.; Hohmann, V.; Schulz, A.; Hein, A. (2007): Hearing at Home. DAGA 2007 – 33rd German Annual Conference on Acoustics. March 19th-22nd, 2007 in Stuttgart, pp. 629 - 630.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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