Sabrina Dunja Schneider
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Institut für Germanistik (» Postanschrift)
Sabrina Dunja Schneider
~ Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts
~ Dramentheorie / Schauspielertheorie
~ historische Anthropologie
~ Medizin und Literatur
~ Wahnsinn und Literatur
~ Mediengeschichte und -theorien
Lebenslauf
~ seit 2022: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
~ 2013-2016: Studium Sprach-, Literatur- & Kulturwissenschaften (Schwerpunkt Literatur- & Medienwissenschaften) an der TU Dresden
~ 2012-2013: Studium Tanzwissenschaft an der Hochschule für Musik und Tanz Köln (ZZT)
~ 2012: Lehrauftrag in der Theaterwissenschaft RUB
~ 2010-2015: Choreographin/Regisseurin bei ConcEpt2.1 (Studiobühne Bochum)
~ 2009-2010: Theaterscout für "Favoriten2010" (zuständig für Tanz- und Kinder- & Jugendtheater)
~ 2007-2012: Studium Theaterwissenschaft, Philosophie & Germanistik an der Ruhr Universität Bochum
~ 2005-2007: Studium klassischer & zeitgenössischer Bühnentanz an der ArtEZ Hogeschool voor de Kunsten Arnhem
Forschungsinteressen
Dissertationsprojekt:
Tanz-Manie(r). Die literarische Darstellung von Tanz zwischen Kontrolle und Kontrollverlust (Arbeitstitel)
Ausgehend von der These, dass Tanz und dessen literarische Darstellung im 18. und 19. Jahrhundert in einen Gesundheitsdiskurs eingebunden sind und darüber als Regulativ aktiv an der Konstitution gesellschaftlicher Ordnungen beteiligt sind, werden verschiedene Textzeugen auf ihre diskursive Funktion überprüft. Tanz- und Manierbücher, medizinische Artikel in einschlägigen Familienzeitschriften und wissenschaftliche Fachartikel, die Tanz zum Inhalt haben, bilden den ersten Untersuchungsgegenstand. Diese Texte formulieren ein erzieherisches und/oder aufklärerisches Interesse, das auf seine normative Funktion untersucht wird. Wenn Tanz als Regulativ sowohl konstituierend als auch selektierend vorgeht, muss sich in seiner literarischen Repräsentation niederschlagen, welches Wissen Gültigkeit besitzt und welche Praktiken bedient werden. Im zweiten Teil des Projekts werden Tanzszenen fiktionaler Texte des 18. und 19. Jahrhunderts zur Analyse herangezogen. Hier ist zu fragen, auf welches Wissen zurückgegriffen und wie damit umgegangen wird. Findet in der fiktionalen Literatur eine Reproduktion oder Ästhetisierung von Wissen statt oder wird der diskursbildende Anteil fiktionaler Literatur über Protest herausgebildet?
Es gilt zu untersuchen, ob und in welcher Weise das Spannungsverhältnis von Kontrolle (Disziplinierung) und Kontrollverlust (Rausch, Wahnsinn), das dem Tanz inhärent ist, in den literarischen Texten des 18. und 19. Jahrhunderts diskursbildend ist. Es soll gezeigt werden, wie die literarische Darstellung von Tanz den Normierungs- und Disziplinierungsprozess von (‚Sozial‘-)körpern reflektiert. Mit der These, dass es vor allem die Medizin ist, die mit einem „Public Health“-Interesse medizinische Kategorien an moralisches Verhalten koppelt, wird analysiert, inwiefern Tanz in seiner Ambiguität funktionalisiert wird, um bestimmte Verhaltensweisen zu evozieren. Dabei wird Tanz, der als Regulativ den Unterschied zwischen Normalität (gesund) und Anomalität (krank/pathologisch) aufzeigt, zu einem Dokument eines gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses, der die Anomalie in ‚andere Räume‘, wie die Anstalt und die Bühne, auslagert.
Betreuerin: Prof. Dr. Urte Helduser
Lehrveranstaltungen
Wintersemester 2024 / 2025
Sommersemester 2024
Wintersemester 2023 / 2024
Sommersemester 2023
Wintersemester 2022 / 2023
Sommersemester 2022
Wintersemester 2021 / 2022
Publikationen
~ Rezension: Weijie Ring: Tanz in der Literatur - Zum kulturgeschichtlichen und ästhetischen Wandel in der Sattelzeit (1750-1850). Berlin, Boston 2022. In: E.T.A. Hoffmann Jahrbuch. Band 31 - 2023. S. 132-134.
~ Sabrina Dunja Schneider: Das Konzept ‚Mensch‘. Der Mensch zwischen kultureller Einschreibung und diskursiver Produktion. Marburg 2016.
~ Lexikonartikel: „Jiří Kylián“, „Nederlands Dans Theater“, „Black & White Ballets“, „Sinfonietta“ und „Les Noces“ in: Monika Woitas, Annette Hartmann (Hrsg.): Das große Tanzlexikon. Personen – Werke – Kulturen – Epochen. Lilienthal 2016.
~ Mit Sirkka Muth und Nora Böttger: "Max Niehaus. 1888 - 1981. Tanzkritiker, Tanzschriftsteller, Tanzpublizist." In: Nachlässe und Sammlungen. Deutsches Tanzarchiv Köln. Köln 2013. https://www.deutsches-tanzarchiv.de/archiv/nachlaesse-sammlungen/n/max-niehaus
~ Werkverzeichnis der Tänze von Valeska Gert bis 1933 in: Hedwig Müller (Hrsg.): Valeska Gert. Tanz Fotografien. Köln 2013.
Vorträge
~ „Welch‘ seltsames und fremdes Selbst!“ Symposium Das Fremde | Perspektiven ohne Grenzen. November 2016 Dresden.
~ „‚Fanno balare un tarantolato.‘ Zur Inszenierung einer Behandlungsmethode.“ Workshop Wahnsinns-Szenen. Mai 2024 Oldenburg.