Archiv
Kontakt
Archiv
Neuerscheinung: Autorschaft, Genres und digitale Medien. Sibylle Berg, Markus Heitz, Cornelia Funke und Michael Köhlmeier im literarischen Feld der Gegenwart (2010–2020)
Ella Margaretha Karnatz (Bielefeld: Transcript 2023)
Um als Autor*in wahrgenommen zu werden, muss man als solche*r erkennbar sein. Bei diesem Prozess des Sichtbarmachens entstehen Autor*innenbilder, die von verschiedenen Urheber*innen und Medien hervorgebracht werden. Ella Margaretha Karnatz widmet sich diesen Bildern und geht erstmals der Frage nach, in welchem Zusammenhang Autorschaft, Genres und digitale Medien stehen. Mithilfe eines literatursoziologischen und medienwissenschaftlichen Vorgehens wertet sie u.a. Rezensionen, Interviews, Webseiten und soziale Netzwerkplattformen von Sibylle Berg, Markus Heitz, Cornelia Funke und Michael Köhlmeier aus.
Veranstaltungsreihe: LiteraTour Nord 2023/24
29. Oktober 2023 – 28. Januar 2024 (Musik- und Literaturhaus Wilhelm 13, Oldenburg)
Auf die LiteraTour Nord gehen jeden Winter von Oktober bis Januar ausgewählte Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und lesen aus ihren Neuerscheinungen in Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg, Hannover und Osnabrück.
In der Saison 2023/24 werden Deniz Utlu, Tonio Schachinger, Milena Michiko Flašar, Frank Witzel und Gianna Molinari mit der LiteraTour Nord auf Lesereise gehen.
Die Oldenburger Lesungen der LiteraTour Nord finden im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13 statt. Veranstalter sind das Literaturhaus Oldenburg und seit der Saison 2021/22 die Buchhandlung Thye. Moderiert werden die Lesungen von den Lehrenden der Oldenburger NDL.
Informationen zu den Autor:innen, Büchern und Terminen finden Sie auf den Seiten der LiteraTour Nord.
Seismograf – Oldenburger Poetikgespräche über Kinder- und Jugendliteratur
Online: Podcast mit der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorin Elisabeth Steinkellner
Bei der Veranstaltungsreihe „Seismograf – Oldenburger Poetikgespräche über Kinder- und Jugendliteratur” geht es um die poetologischen Prämissen des Schreibens für Kinder und Jugendliche, aber auch um die gesellschaftlichen Kontexte und Ziele des Schreibens. Die Frage nach den Funktionen von Kinder- und Jugendliteratur in der aktuellen Gesellschaft – sowohl in Hinblick auf die soziale als auch auf die literarästhetische Dimension – wird damit virulent und bildet die Grundlage für den Austausch mit Autor:innen und Medienschaffenden aus dem Feld der Kinder- und Jugendliteratur.
Der Seismograf ist eine Neugestaltung der Oldenburger Poetikvorlesungen, die seit 2004 von der Oldenburger Forschungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur sowie dem Institut für Germanistik der Universität Oldenburg ausgerichtet wurden. Zu Gast waren damals unter anderem Paul Maar, Kirsten Boie, Mirjam Pressler, Andreas Steinhöfel oder auch der Comic-Künstler Flix.
Bei der Neugestaltung geht es unter anderem darum, nicht nur innerhalb der Universität und eines Seminars über Poetiken der Kinder- und Jugendliteratur zu sprechen, sondern auch außerhalb des universitären Kontextes Interessierte an Kinder- und Jugendliteratur zu erreichen. Dafür werden in Kooperation mit dem Oldenburger Literaturhaus jährlich immer im Sommer zwei nacheinander stattfindende Veranstaltungen angeboten:
1. Lesung & Gespräch (Abendveranstaltung im Wilhelm 13)
2. Podcast-Aufnahme mit Studierenden (der im Anschluss auf der Internetseite der Oldenburger Forschungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur hochgeladen wird)
Den Auftakt der Gesprächsreihe bildete im Sommer 2023 der Besuch der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorin Elisabeth Steinkellner (1981, geb. in Niederösterreich). Der Podcast steht nun hier zur Verfügung.
Elisabeth Steinkellner absolvierte vor ihrem Erfolg als Kinder- und Jugendbuchautorin eine Ausbildung als Sozialpädagogin und ein Studium der Kultur- und Sozialanthropologie in Wien. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist sie inzwischen bekannt für ihre Lyrik, ihre Kurzgeschichten und Romane für Kinder und Jugendliche. Sowohl mit dem Gedichtband für „die Nacht, der Falter und ich“ (2016) als auch mit dem Jugendroman „Esther und Salomon“ (2021) erhielt sie bereits den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Sie gewann unter anderem auch den Hans-im-Glück-Preis oder den Feldkircher Lyrikpreis. Ihr Skizzen- und Tagebuchroman „Papierklavier“ (2020) stand zudem auf der Nominierungsliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Neuerscheinung: Kolportageliteratur. Medialität, Mobilität und Literarizität populärer Texte im 19. Jahrhundert
Katharina Grabbe / Christian Schmitt (Hg., Oldenburg: Isensee 2023)
Der Band lädt dazu ein, eine Form von Literatur jenseits der ‚großen Werke‘ des literarischen Kanons wiederzuentdecken: Texte, die im 19. Jahrhundert auf Straßen und Märkten verkauft wurden und breite Schichten von Lesenden erreichten. Von der Literaturgeschichtsschreibung und der Literaturwissenschaft wurde diese populäre ‚Kolportageliteratur‘ lange Zeit vernachlässigt. Die Beiträge des Bandes gehen dem komplexen Zusammenspiel von Distributionsmechanismen und den von ihnen eröffneten Kommunikationsräumen, von Medienformaten und den damit einhergehenden Darstellungsstrategien nach. Ob und wie sich daraus neue Zugänge zu Formen mobiler und populärer Literatur des 19. Jahrhunderts entwickeln lassen, ist die Frage, die die Beiträge mit Blick auf unterschiedliche Materialien umkreisen – darunter auch ‚Kolportageheftchen‘ aus der Sammlung der Landesbibliothek Oldenburg.
Zur Verlagsseite.
Tagung: Autorschaft in der Kinder- und Jugendliteratur. Historische und aktuelle Bilder und Praktiken
16. – 17. November 2023 (Schlaues Haus, Oldenburg)
Die Themen ‚Autorschaft‘ und ‚Inszenierung‘ wurden in den letzten zwanzig Jahren in literar- und kulturwissenschaftlichen Studien umfangreich untersucht. Es erschienen mehrere Publikationen, die jeweils ausgewählte Autor:innen (vgl. Jürgensen/Kaiser 2011, Kyora 2014, Schaffrick/Willand 2014, Fischer 2015) oder einzelne Medienformate analysierten (vgl. Oser 2014, Hoffmann/Kaiser 2014, Sporer 2019, Hoffmann/Wohlleben 2020). In der Forschung gibt es allerdings bislang kaum Beiträge, die sich mit Autor:innen der Kinder- und Jugendliteratur auseinandersetzen (vgl. Lang 2022, Hoffmann 2017, Karnatz 2023). Insofern konstatieren auch Corinna Norrick-Rühl und Anke Vogel im aktuellen Handbuch Kinder- und Jugendliteratur, dass die „Inszenierung von Kinder- und Jugendbuchautoren […] eine Forschungslücke“ ist (Norrick-Rühl/Vogel 2020, 27).
Gleichzeitig dürften die Art und Weise, wie Autor:innen der Kinder- und Jugendliteratur auftreten, wie sie sich inszenieren und inszeniert werden, welche ‚Marke‘ sie repräsentieren, für die Wahrnehmung der Texte und für die Bindung der Leserschaft an die/den Autor:in von großer Bedeutung sein. Schließlich hat sich im Sozialsystem bzw. Subfeld Kinder- und Jugendliteratur bereits früh ein eigener Teilmarkt mit eigenen Regeln herausgebildet. Hier kann man sinnvoll an gängige Systematisierungen anknüpfen, um hier auch die Bedeutung von Autor:innen näher zu betrachten (vgl. Hurrelmann 1992, Ewers 2012 und 2021, Gansel 2019). Mit in der Kinder- und Jugendliteraturforschung bislang wenig beachteten Rahmentheorien – wie etwa der Feldtheorie Pierre Bourdieus oder den Überlegungen zum ‚Subjekt‘ von Andreas Reckwitz – könnte die Forschung zudem erweitert werden (vgl. Tommek 2015, Kyora 2014). Im Anschluss daran wäre zu prüfen, welche Medien im Feld der Kinder- und Jugendliteratur häufig für die Erzeugung von Aufmerksamkeit genutzt wurden und heute genutzt werden. Hier lässt sich ein Wandel beobachten, der insbesondere mit den digitalen Medien im Zusammenhang steht. Denn selten waren Autor:innen als Medienfiguren so sichtbar wie heute, die dokumentierten Schritte ihrer Schreibarbeit und der Austausch zwischen ihnen und ihren Leser:innen – zum Beispiel über soziale Medien – so leicht nachvollziehbar. Autor:innen treten nicht mehr nur über das klassische (Schwarz-Weiß-)Foto auf der Buchrückseite öffentlich auf, sondern präsentieren sich in privaten und fiktiven Welten – wie etwa Cornelia Funke, deren Homepage über längere Zeit ihrem Garten- und Schreibhaus nachgeahmt war.
Bei diesen Inszenierungspraktiken entstehen Bilder/Images von Autor:innen, die es im Einzelnen näher zu untersuchen gilt. In dem Zusammenhang ist auch der Frage nachzugehen, welche Modelle sich innerhalb der Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur herausbildeten (wie etwa der „kinderliterarische Erzähler“, Gansel 2019, 37). Partizipieren Bilder von Autor:innen in der Kinder- und Jugendliteratur an den Modellen von Autorschaft, die auch in der Allgemeinliteratur dominant sind? Gibt es auch in der Kinder- und Jugendliteratur poeta doctus oder poeta vates (vgl. Hoffmann/Langer 2013)?
Unsere Tagung orientiert sich insofern an drei Themenkomplexe. Folgende Fragen möchten wir im Rahmen unserer Tagung diskutieren:
Praktiken und Bilder
- Wie tritt ein:e Autor:in als Kinder- und Jugendliteraturautor:in auf?
- Was sind (typische) Inszenierungspraktiken von Kinder- und Jugendbuchautor:innen?
- Welche Inszenierungspraktiken sind in unterschiedlichen Zeiten (vom 18. bis zum 21. Jahrhundert) dominant? Gibt es Veränderungen und Kontinuitäten?
- Mithilfe welcher Medien werden Bilder von Kinder- und Jugendbuchautor:innen sichtbar? Sind medienspezifische Bilder zu erkennen?
- Lassen sich Rückschlüsse auf mögliche Identifikationsangebote mit den potenziellen Leser:innen ziehen?
- Welche ‚Funktion‘ besitzt ein Bild/Image für einen kinder- und jugendliterarischen Text?
Buchmarkt / Vermarktung
- Inwiefern ist die Inszenierungspraktik auch im Kontext von Marketing und Vermarktung von Kinder- und Jugendliteratur von Bedeutung?
- Haben sich die Bilder im Zuge der Entwicklungen des kinder- und jugendliterarischen Markts verändert?
- Welche Bedeutung spielen einzelne Akteur:innen des Teilmarkts (Verlage, Agenturen, Vermittler:innen) für die Inszenierungspraktiken und Bilder?
Subsystem / Subfeld
- Lassen die Praktiken und Bilder darauf schließen, dass Kinder- und Jugendliteratur als Subsystem bzw. als spezifischer Feldbereich (im Sinne Bourdieus) zu begreifen ist?
- Gibt es Spezifika von Nationalliteraturen (Schweiz, Bundesrepublik Deutschland, Deutsche Demokratische Republik, Österreich, USA usw.)?
Die Tagung wird von der OlFoKi (Oldenburger Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur) in Kooperation mit dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) im Rahmen der Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse KIBUM ausgerichtet.
Tagungsleitung: Thomas Boyken und Ella Margaretha Karnatz
Zum Programm der Tagung.
Neuerscheinung: Michael Ende. Poetik und Positionierungen
Thomas Boyken / Thomas Scholz (Hg., Berlin: Metzler 2023)
Die Beiträge untersuchen Michael Endes Poetik und das Verhältnis des als Kinder- und Jugendbuchautor wahrgenommenen Autors zum literarischen und intellektuellen Feld der Bundesrepublik Deutschland. Dass sich Ende während seiner gesamten Schriftstellertätigkeit um die Anerkennung des literarischen und intellektuellen Feldes der Bundesrepublik bemüht hat, ist dokumentiert und Bestandteil des feuilletonistischen und akademischen Ende-Diskurses. Welche Strategien und Verfahren Ende für diesen Zweck einsetzte und in welchen Wechselbeziehungen diese zu seinem literarischen Werk stehen, wird hier erstmals systematisch untersucht. Dabei greifen die Beiträge sowohl auf Endes literarische Texte als auch auf seine (literatur-)theoretischen Reden aus, um Endes Poetik und seine Positionierungsstrategien zu konturieren.
Zur Verlagsseite.
Antrittsvorlesung: Die Literatur der Illiteraten. Oldenburger Jahrmarktdrucke des 19. Jahrhunderts im kulturellen Kontext
13. Januar 2023 (17:00 c.t., Hörsaal G, A07-0-030)
In seiner Antrittsvorlesung als Privatdozent stellt Dr. Christian Schmitt eine Form von populärer Literatur vor, die im 19. Jahrhundert in Form von Kleindrucken auf Jahrmärkten und Volksfesten vertrieben wurde und so Leser:innen erreichte, die sonst kaum mit Literatur in Berührung kamen. Warum es sich lohnt, diese ‚Literatur der Illiteraten’ zu erforschen, zeigt der Vortrag an ausgewählten Beispielen aus der Oldenburger Sammlung von Jahrmarktdrucken.
Neuerscheinung: Handbuch Idylle. Verfahren – Traditionen – Theorien
Christian Schmitt u.a. (Hg., Stuttgart/Weimar: Metzler 2022)
Das Handbuch dokumentiert den Stand der Idyllenforschung und zeigt neue Wege auf, um die ‚Idylle‘ und das ‚Idyllische‘ literatur- und kulturwissenschaftlich zu erfassen. Damit erfüllt es das Desiderat eines zeitgenössischen Konzepts der Gattung, das auch idyllische Phänomene im weiteren Sinne umfasst. Beiträge aus unterschiedlichen Philologien sowie aus Musik-, Theater-, Medien- und Kunstwissenschaften ergänzen den germanistischen Schwerpunkt des Handbuchs. Sie legen die transnationalen und transmedialen Traditionslinien der Gattung von der Antike bis zur Gegenwart frei, erproben etablierte ebenso wie neue theoretische Ansätze und erläutern konstitutive Topoi. Das Handbuch begreift die Idylle als Effekt idyllisierender Verfahren und präsentiert sie so als in sich dynamische und widerspruchsvolle Form. Damit eröffnet es auch neue Wege, zeitgenössischen Transformationen des Idyllischen in Kultur und Politik analytisch zu begegnen.
Weitere Informationen auf der Seite des Verlags.
Neuerscheinung: Arno-Schmidt-Handbuch
Sabine Kyora u.a. (Hg., Berlin/Boston: De Gruyter 2022)
Arno Schmidt ist vielleicht der größte Außenseiter der deutschen Nachkriegsliteratur. Das Handbuch will sein Werk zugänglich machen, die Lust an der Lektüre wecken und Schmidt auch in der Literaturgeschichte den Platz geben, der ihm gebührt. Es bietet sowohl Informationen für eine erste Begegnung mit den Texten Schmidts als auch einen Überblick zum Forschungsstand für Leser/-innen, die bereits mit seinem Werk vertraut sind.
Weitere Informationen auf der Seite des Verlags.
Tagung: Shakespeares 'Richard III.' Zur Rezeption im deutschsprachigen Raum (18.–21. Jhdt.)
25./26. November 2022 (Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Urte Helduser
Veranstaltungsreihe: LiteraTour Nord 2022/23
30. Oktober 2022–29. Januar 2023 (Musik- und Literaturhaus Wilhelm 13, Oldenburg)
Auf die LiteraTour Nord gehen jeden Winter von Oktober bis Januar ausgewählte Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und lesen aus ihren Neuerscheinungen in Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg, Hannover und Osnabrück.
Die Oldenburger Lesungen der LiteraTour Nord finden im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13 statt. Veranstalter sind das Literaturhaus Oldenburg und seit der Saison 2021/22 die Buchhandlung Thye. Moderiert werden die Lesungen von den Lehrenden der Oldenburger NDL.
Informationen zu den Autor:innen und Terminen finden Sie auf den Seiten der LiteraTour Nord.
Neuerscheinung: Baltische Bildungsgeschichte(n)
Silke Pasewalck u.a. (Hg., Berlin/Boston: De Gruyter Oldenbourg 2022)
Weitere Informationen auf der Seite des Verlags.
Workshop: Idylle und Geschlecht. Schäferdichtung der Frühen Neuzeit im kulturellen Kontext
24. Juni 2022 (Schlaues Haus, Oldenburg)
Geschlechterordnungen und Begehrenskonstellationen bilden ein konstitutives Zentrum der Gattung Idylle und ihrer Vorläufer, der antiken und frühneuzeitlichen Schäferdichtung. Während die geschlechtlichen Dimensionen von pastoral in der englischsprachigen Forschung unter Einbezug der ausdifferenzierten Theoriebildung rege diskutiert wurden, findet die Idylle in der deutschsprachigen Diskussion zum Verhältnis von Gattung und Geschlecht bisher allerdings kaum Berücksichtigung. Der Workshop möchte diese Lücke füllen und lädt dazu ein, diesem Verhältnis im 17. und 18. Jahrhundert nachzugehen. Im Mittelpunkt soll dabei die Frage stehen, in welcher Weise Idyllen und Schäfertexte Geschlecht(er) und Begehren konstruieren und wie sich solche Konstruktionen zu den kulturellen Kontexten verhalten, in denen sie entstehen.
Programm:
8:30–9:00 Christian Schmitt (Oldenburg): Idylle und Geschlecht. Begrüßung & Einführung
9:00–10:00 Karin Peters (Mainz): Die unübersetzbare Revolte: Jorge de Montemayors Felismena (‚La Diana‘) und ihre europäische Rezeption
10:30–11:30 Jakob C. Heller (Halle): Schäferdichtung als Bühne der Keuschheit bei Philipp von Zesen
11:30–12:30 Kristin Eichhorn (Stuttgart/Paderborn): Wer gibt den ersten Kuss? Aufklärerische Liebes- und Geschlechterkonzepte im Schäferspiel des mittleren 18. Jahrhunderts
13:30–14:30 Jan Gerstner (Bremen): Augen und Ohren im Verborgenen. Das Geschlecht der Beobachtung in der Schäferdichtung
14:30–15:00 Abschlussdiskussion
Der wissenschaftliche Workshop ist an eine Lehrveranstaltung gekoppelt und findet, aufgrund begrenzter räumlicher Möglichkeiten, als nicht-öffentliche Veranstaltung statt. Einzelplätze stehen für interessierte Zuhörer:innen zur Verfügung: Bitte wenden Sie sich bis zum 22.06. per E-Mail an Christian Schmitt (christian.schmitt (at) uol.de).
Workshop: Der Osten im Westen. Deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus dem östlichen Europa im Rundfunk nach 1945
10./11. Mai 2022 (Deutsches Rundfunkarchiv, Standort Potsdam-Babelsberg)
Veranstalter
- Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg
- Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, Hamburg
- Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt am Main/Potsdam
- Historische Kommission der ARD
- Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam
Weitere Informationen und Programm.
Ansprechpartnerin: Silke Pasewalck
Gastdozentur: Hanna Christine Fliedner & Katrin Segerer
Sommersemester 2022
Wir freuen uns, dass im Sommersemester 2022 Hanna Christine Fliedner und Katrin Segerer eine vom Deutschen Übersetzerfonds finanzierte Gastdozentur an unserem Institut wahrnehmen werden. Hier geht es zur Pressemitteilung des Deutschen Übersetzerfonds.
Frau Fliedner und Frau Segerer werden ein Seminar zur Übersetzung von englischsprachiger Kinder- und Jugendliteratur im Mastermodul anbieten. Der Titel des Seminars lautet: "Kinderleicht? Von wegen! Praxis des Literaturübersetzens von Kinder- und Jugendliteratur aus dem Englischen".
Frau Fliedner und Frau Segerer sind erfahrene Übersetzerinnen, die zahlreiche Kinder- und Jugendbücher aus dem Englischen, Französischen, Spanischen und Portugiesischen ins Deutsche übersetzt haben. Nähere Informationen zum Seminar, zu den Seminarzeiten und zum Ablauf finden Sie im Kommentar der Veranstaltung.
Ringvorlesung: Diagnosen der Gegenwart? Literatur(theorie) im 21. Jahrhundert
Sommersemester 2022
Anders als Sachbücher dienen literarische Texte zumeist der Unterhaltung, aber bieten sie gesellschaftliche Erkenntnispotenziale? Ist Literatur – auch in Zeiten, die als besonders krisenhaft wahrgenommen werden – ein Mittel, um gerade diese Krisen nicht nur zu benennen oder zu beschreiben, sondern um Alternativen und Lösungen zu formulieren? Kann Literatur überhaupt einen gesellschaftlichen Beitrag leisten und wenn ja, welchen? Welchen Stellenwert besitzen literarische Texten in unserer Gesellschaft?
Diese und weitere Fragen wollen wir im Rahmen unserer Ringvorlesung stellen. Schließlich werfen insbesondere die aktuellen Krisen nicht nur die Frage nach dem Stellenwert der Literatur in unserer Gesellschaft auf. Vielmehr wird das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft derzeit neu ausgelotet.
Mit Unterstützung der Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO) und in Kooperation mit dem Literaturhaus Oldenburg haben wir Literaturwissenschaftler:innen eingeladen, sich über die Bedeutung der Literatur in unserer Gesellschaft und über die Funktion(en) von Literaturtheorie im 21. Jahrhundert Gedanken zu machen. Fragen der gesellschaftlichen Relevanz werden wir ebenso mit dem Schriftsteller Roman Ehrlich diskutieren.
Zu der öffentlichen Ringvorlesung laden wir alle Interessierten herzlich ein.
Termin: Mittwochs, A07 0-030 (Hörsaal G) | 18-20 Uhr c.t.
Organisation: Prof. Dr. Thomas Boyken & Dr. Haimo Stiemer
Tagung: Michael Ende – Poetik und Positionierungen
24.–25. März 2022 (Deutsches Literaturarchiv Marbach)
Im Zentrum der Tagung werden Michael Endes Poetik und sein Verhältnis zum literarischen und intellektuellen Feld der Bundesrepublik Deutschland stehen. Neben den theoretischen Texten, den öffentlichen Reden und auch den zahlreichen Interviews, die bislang nur kursorisch berücksichtigt wurden, werden auch die literarischen Texte diskutiert, da sie sowohl Aufschluss über die implizite Poetik als auch Einblick in seine ‚Werkpolitik‘ bieten. In diesen Texten Endes ist eine Strategie bemerkbar, sich als ernstzunehmender Schriftsteller aus einem Teilbereich der Literatur zu emanzipieren, der von den meisten Literaturkritiker/-innen und Literaturwissenschaftler/-innen der 1970er, -80er und -90er Jahre nicht als echte Literatur wahrgenommen wurde. Die Beiträge werden diskutieren, inwiefern es sich bei Michael Ende um einen öffentlichen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts handelt. Wie Ende sich mithilfe literarischer Strategien als ‚ernstzunehmender‘ Schriftsteller positioniert, wird anhand von Fallanalysen erörtert. Die Tagung wird organisiert von Thomas Boyken (Oldenburg), Thomas Scholz (St. Louis) und dem Deutschen Literaturarchiv Marbach. Weitere Informationen finden Sie hier: www.dla-marbach.de/forschung/tagungen/tagungen-detail/476/?cHash=814ad121679fefa193a6e0619805d748 |
Neuerscheinung: Labiles Gleichgewicht. Vermittlungen der Idylle im 19. Jahrhundert
Christian Schmitt (Hannover: Wehrhahn 2022)
Seit der Antike erzählen Idyllen vom Ausgleich – allerdings nicht, wie Kritiker der Gattung unterstellt haben, indem sie komplexen Realitäten eine ›heile Welt‹ gegenüberstellen, die diese verleugnet. Stattdessen werfen Idyllen, wie die Studie zeigt, die grundsätzliche Frage auf, wie Ausgleich möglich wäre, und bieten ihren Leser:innen Antworten an, die ethische, soziale oder politische Implikationen haben. Für die von der Forschung wenig beachtete Idyllik des 19. Jahrhunderts ist diese Funktion der Gattung besonders wichtig, stellt sie doch eine Möglichkeit dar, auf Prozesse der Modernisierung zu reagieren, ohne die zugrundeliegenden Spannungen zu verschweigen. Im Gegenteil: Diese Spannungen geraten in der Idyllik des 19. Jahrhunderts in besonderer Weise in den Blick. Die Studie erschließt dieses Potenzial der Gattung erstmals mit kulturwissenschaftlichen Lektüren kanonischer wie unbekannterer Texte von Autor:innen wie Adalbert Stifter, Annette von Droste-Hülshoff, Hans Christian Andersen, Ida Hahn-Hahn oder Luise Mühlbach. Über die Idylle ergeben sich so Einblicke in unterschiedlichste kulturelle Bereiche, in denen Modernisierungsprozesse Spuren hinterlassen, etwa der Tourismus, die Naturwissenschaften oder die Medizin. So erweist sich die Idylle im 19. Jahrhundert insgesamt als literarisches Labor, in dem Möglichkeiten der Vermittlung des Gegensätzlichen durchgespielt werden.
Zur Verlagsseite.
Neuerscheinung: Medien der Aufklärung – Aufklärung der Medien. Die baltische Aufklärung im europäischen Kontext
Silke Pasewalck u.a. (Hg., Berlin/Boston: De Gruyter 2021)
Die Aufklärung als Epoche und Denkbewegung ist eng an einen neuen Gebrauch der Medien gebunden. Erwerb, Vermittlung und Vertrieb von Wissen mögen zunächst nur das Privileg weniger gelehrter Köpfe gewesen sein, im Kern intendierte die Aufklärung jedoch eine Öffnung der respublica litteraria für alle Menschen. Diese Ausformung der Medien fand nicht nur in den Zentren der Aufklärung statt, sondern auch in deren Peripherien, wie etwa dem Baltikum. Auch dort entstanden und etablierten sich Medien der Aufklärung. Welches waren die wirkmächtigsten Medienpraktiken? Wer waren die wichtigsten Träger und an wen richtete sich die Aufklärung in Estland, Livland und Kurland? Welche Funktionen hatten die unterschiedlichen Sprachen? Das Buch stellt das Baltikum als eine exemplarische europäische Aufklärungsregion vor und zeigt durch verschiedene disziplinäre Zugriffe (Germanistik, Geschichte, Komparatistik, Kunstgeschichte, Theologie) die Wirksamkeit aufklärerischer Medienformate in dieser Region.
Zur Verlagsseite.
47. Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse
Gedankensprünge! KIBUM philosophiert – 13. – 23. November 2021
Die 47. KIBUM ist vom 13. bis zum 23. November 2021 unter dem Motto „Gedankensprünge! KIBUM philosophiert“ geplant. Ob die KIBUM als publikumsoffene Veranstaltung zu besuchen sein wird oder ob es sich wieder um eine digitale KIBUM handeln wird, steht angesichts der Entwicklungen um das Corona-Virus noch nicht fest.
Auf jeden Fall wird die KIBUM 2021 aber auf zwei Wegen wissenschaftlich begleitet:
Einerseits werden wir das im vergangenen Jahr etablierte Format "Wissenschaft in zehn Minuten" neu auflegen. Auch 2021 werden wir also wieder wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit aktueller Kinder- und Jugendliteratur im Videoformat präsentieren. Das digitale Forum ist über die Homepage der KIBUM (www.kibum.de) zu erreichen.
Andererseits wird vom 22. bis zum 24. November 2021 ein digitales Symposion der Oldenburger Forschungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur (OlFoKi) stattfinden. Unter dem Thema "Philosophische Fragen im Spiegel der Kinder- und Jugendliteratur: Literatur- und philosophiedidaktische Perspektiven" richten Prof. Dr. Jörn Brüggemann und Prof. Dr. Christa Runtenberg eine Tagung aus. Anmeldungen sind möglich unter: www.ofz.de
Internationale Tagung: Figuren der Diagnostik
8./9. September 2021
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
Organisation: Prof. Dr. Sabine Kyora, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, sabine.kyora@uni-oldenburg.de; Dr. Till Huber, Universität Hamburg, till.huber@uni-hamburg.de
Den Ausgangspunkt der Tagung an der Schnittstelle von Literatur und Medizin bildet der Begriff der Diagnose. Die Hypothese lautet, dass literarische Texte zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ‚diagnostische Schreibweisen‘ entwickeln und so Diagnostizieren als ein für die Moderne typisches Narrativ etablieren. Die Konferenz befasst sich mit der Frage, wie medizinische Argumentationsstrukturen literarisch verarbeitet und verändert werden. Sie wird darüber hinaus die Verschiebung des medizinischen Vokabulars von der individuell gestellten auf die literarisch inszenierte, auf die Gesellschaft bezogene Diagnose in den Fokus nehmen.
Der medizinische Fachterminus führt dabei in die metaphorische und narrative Verwendung, die auch in den Sozialwissenschaften im 20. Jahrhundert auftaucht (als Gesellschafts- oder Gegenwartsdiagnose). Unter dem Titel „Figuren der Diagnostik“ werden, erstens, literarische Figuren gefasst, die diagnostizieren oder denen eine Diagnose gestellt wird, zweitens, werden Figuren im Sinne rhetorischer Figuren und literarischer Verfahren als ‚diagnostische Schreibweisen‘ untersucht. Hinzu kommt, drittens, eine Analyse einschlägiger literarischer und außerliterarischer Autorinszenierungen. So werden mit Gottfried Benn, Alfred Döblin, Rainald Goetz und Ernst Weiß Autoren in den Blick genommen, die medizinisches Wissen verarbeiten und gesellschaftlich versteh- und übertragbar machen.
Eine Online-Teilnahme als Diskutant/in ist möglich. Für den Zugang schreiben Sie bitte eine E-Mail an till.huber@uni-hamburg.de
Mi., 8.9.2021
9.30 Uhr
Einleitung: Figuren der Diagnostik
Prof. Dr. Sabine Kyora / Dr. Till Huber
10.15–11.00 Uhr
PD Dr. Urte Helduser (Marburg)
Düstere Diagnostik. Adalbert Stifters Erzählung Turmalin und der Kretinismus im 19. Jahrhundert
Pause
11.30 Uhr
PD Dr. Lars Korten (Münster)
„Die wird nich wieder“. Diagnostik und Vorhersage in Theodor Fontanes Stine
Mittagspause
14.00 Uhr
Dr. Till Huber (Hamburg)
„Aus der Depression heraus erzählen“. Autofiktionales Schreiben in Benjamin Maacks Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein und Thomas Melles Die Welt im Rücken
Pause
15.00 Uhr
JProf. Dr. Thomas Boyken (Oldenburg)
‚Prosa Nova‘. Autopathographien und die Möglichkeiten des Erzählens über Krankheit
Pause
16.15 Uhr
Prof. Dr. Sophie Witt (Zürich)
Diagnostik zwischen Medizin und Gesellschaft: Psychosomatik literaturwissenschaftlich
Pause
17.15 Uhr
Keynote:
Prof. Dr. phil. Dr. med. Martina King (Fribourg)
Das instabile Ich: erzählerische Selbstdiagnose und erzählte Diagnosen in Ernst Weiß’ Arztromanen Der arme Verschwender (1936) und Georg Letham, Arzt und Mörder (1931)
Do., 9.9..2021
9.30 Uhr
Dr. Philipp Pabst (Münster)
Jenseits von Ätiologie, Epidemiologie und Diagnostik. Popularisierte Medizin und ihre Bezweiflung in Gottfried Benns später Lyrik
Pause
10.30 Uhr
Prof. Dr. Christine Kanz (Linz)
Die Ablehnung medizinischer Diagnostik in Ingeborg Bachmanns Todesarten-Projekt und in Male oscuro
Pause
11.45 Uhr
PD Dr. Anja Schonlau (Göttingen)
Zur Diagnose Syphilis
Mittagspause
14.00 Uhr
Prof. Dr. Martin Butler (Oldenburg)
Die Singer-Songwriter-Figur als Diagnostiker: Zur Aneignung eines (medizinischen) Problematisierungsmodus in der Populärkultur
Pause
15.00 Uhr
Prof. Dr. Sabine Kyora (Oldenburg)
(Zeit-)Diagnostik in Rainald Goetz’ Irre
Pause
16.15 Uhr
Keynote:
Prof. Dr. med. Cornelius Borck (Lübeck, Institut für Medizingeschichte)
Ex juvantibus – Die Diagnose als performativer Akt
Pause
17.15 Uhr
Schlussdiskussion
Tagung: Von Mund- und Handwerk. Mündliches und schriftliches Erzählen in kinder- und jugendliterarischen Texten
Gemeinsam mit Dr. Anna Stemmann (Universität Bremen) verfolge ich ein Forschungsprojekt, das sich mit Formen der Mündlichkeit(en) und Schriftlichkeit(en) in kinder- und jugendliterarischen Medien befasst. Im Sommer 2021 werden wir dazu eine Tagung durchführen.
Im Zentrum der Tagung steht die Frage nach dem produktiven Spannungs- und Beeinflussungsverhältnis von Schriftlichkeiten und Mündlichkeiten in Kinder- und Jugendmedien. Fokussiert werden die unterschiedlichen Formen des mündlichen und schriftlichen Erzählens. Obwohl mündliches und schriftliches Erzählen kategorial anders verlaufen – mündliches Erzählen erfolgt in der Zeit und ist flüchtig; schriftliches Erzählen stellt sich auf dem Blatt dar und ist gespeichert –, sind auch die buch- und schriftbasierten Texte poetologisch durch Konzepte des Mündlichen beeinflusst. Dass die Grenze zwischen schriftlichem und mündlichem Erzählen nicht immer eindeutig zu bestimmen ist, merkt schon der Kinderbuchautor Otfried Preußler an: „Als Geschichtenerzähler repräsentiere ich seit Adams und Evas Zeiten das älteste Medium der Unterhaltung, Belehrung, der Nachrichtenübermittlung schlechthin – eine Tatsache, die mich mit Stolz erfüllt, ohne dass sie mich überheblich machte. Vielmehr verleiht sie mir eine gewisse Sicherheit der Einschätzung meiner selbst, zudem meines Handwerks. Oder sollte ich Mundwerk sagen? Die Unterscheidung ist schwierig.“ (Preußler 2010, 91) Es geht an dieser Stelle nicht um Mündlichkeitseffekte einer nachgeahmten Erzählsituation, wie sie beispielsweise in Textsorten wie dem Märchen auftreten. Vielmehr geht Preußler von einer Wechselwirkung zwischen mündlichem und schriftlichem Erzählen aus, die den poetologischen Kern seiner Erzählungen ausmacht: Auch wenn sie in Buchform erscheinen, sind sie strukturell auf der Grenze von mündlichem und schriftlichem Erzählen verortet.
Als Leitfragen der Tagung fungieren:
- Wie wird in schriftlichen Texten Mündlichkeit erzeugt?
- Wie wird in auditiven Medien Schriftlichkeit hergestellt?
- Welche Funktionspotenziale besitzen Mündlichkeiten/Schriftlichkeiten in unterschiedlichen kinder- und jugendliterarischen Medien?
- Wie stellt sich das Verhältnis von Repräsentation und Inhalt dar?
- Ist im 21. Jahrhundert, womöglich im Zuge der Digitalisierung von Druck- und Leseprozessen sowie einer intensivierten, auch editionswissenschaftlich informierten Medialitäts- und Materialitätsforschung, eine Neuperspektivierung der Bedeutung des Mediums für literarische und künstlerische Formen festzustellen?
- Welche medialen Übersetzungs- und Transkriptionsprozesse sind bei der Produktion und Rezeption von Hörbüchern und anderen Audiotexten beteiligt?
- Und welche Rolle spielt die material-mediale Verfasstheit kinder- und jugendliterarischer Medien bei der Herstellung von Mündlichkeits- oder Schriftlichkeitseffekten?
Die Tagung verfolgt ein doppeltes Ziel: Einerseits geht es um historische Fallanalysen, die die Wechselwirkungen zwischen Mündlichkeiten und Schriftlichkeiten am Beispiel ausgewählter kinder- und jugendliterarischer Medien untersuchen. Andererseits geht es um eine literaturtheoretische Präzisierung des Verhältnisses von mündlichem und schriftlichem Erzählen. Ziel ist es dabei, ausgehend von konkreten Beispielen die genuine poietische Dimension der Wechselwirkung von mündlichem und schriftlichem Erzählen herauszuarbeiten.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Thomas Boyken
Programm
Tagungsbericht
Tagung: Kolportage-Literatur. Textverfahren, Medien und Distributionsformen populärer Literatur im Vor- und Nachmärz
24./25. Juni 2021
Am 24. und 25.06.2021 findet die von der Thyssen-Stiftung geförderte Online-Tagung Kolportage-Literatur: Textverfahren, Medien und Distributionsformen populärer Literatur im Vor- und Nachmärz statt. Das Programm der Tagung finden Sie auf den Seiten des Projekts Kolportage/Literatur.
Ansprechpartner: Christian Schmitt