Geistige Entwicklung
Geistige Entwicklung
Projekt „Teilhabe im Transitionsprozess – TiT“
Der Übergang von der Schule in den Beruf stellt für Heranwachsende mit einer geistigen Beeinträchtigung und komplexen Kommunikationsbedürfnissen (engl. Complex Communication Needs, abgek. CCN) eine große Herausforderung dar. Über den bis heute von Lehrkräften kaum kritisch hinterfragten tradierten Übergang von der Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung in den „Sonderarbeitsmarkt“ der Werkstatt hinaus, gibt es für Heranwachsende mit einer geistigen Beeinträchtigung und CCN nur wenige bis keine weiteren Wahlmöglichkeiten (Muche 2013). Dies dokumentiert eindrücklich der verschwindend geringe Anteil der Unternehmen, welche Menschen mit einer geistigen Behinderung ausbilden. Im Jahr 2015 lag dieser Anteil lediglich bei 0,9 % (Metzler et al. 2017). Vor diesem Hintergrund trägt das „Deutsche Institut für Menschenrechte“ seine Bedenken vor, dass Deutschland seiner Gewährleistungspflicht nicht nachkomme, einen inklusiven Arbeitsmarkt zu etablieren (Palleit 2016).
An dieser Ausgangslage setzt das vom BMAS mit rund 480.000 Euro geförderte Projekt „Teilhabe im Transitionsprozess – TiT“ an. Ziel ist es, den beschriebenen Automatismus zu durchbrechen, indem Schülerinnen und Schüler befähigt werden, eine selbstbestimmte und informierte Berufswahlentscheidung zu treffen auf der Basis einer qualitativ hochwertigen vorberuflichen Bildung.
TiT ist das Nachfolgeprojekt des BMAS-Projektes „Teilhabe an Arbeit und Beruf bedarf der Kommunikation“ (Laufzeit vom 01.04.2014 bis zum 31.03.2015). In dem Vorläuferprojekt wurden die Kommunikationshilfen für das Übergangskonzept entwickelt, das im TiT Projekt überarbeitet, evaluiert und implementiert werden soll (Erdélyi, Mönck u. Thümmel, 2015). Durch die Implementation eines evaluierten Konzeptes sollen sich grundlegende Denkweisen und Einstellungen von Lehrkräften bezüglich der Übergangsgestaltung im Sinne des „Concept of Real Change“ (Fullan, 2012) ändern. Hierfür arbeiten, unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Erdélyi und apl. Prof. Dr. Ingeborg Thümmel, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin, Anne-Marie Brüggemann, und ein wissenschaftlicher Mitarbeiter, Niklas Tibbe, sowie zwei studentische Hilfskräfte, Maj-Britt Klein und Dr. Roberta Nicosia, in dem Projekt. Die Laufzeit beträgt drei Jahre, vom 01.02.2019 bis zum 31.01.2022.
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