Kontakt

Leitung

Heidenreich, Martin

A6 4-403

+49-441-798-4867

Sekretariat

Zemke, Kerstin

Heyen, Isolde

A6 4-401

+49-441-798-2169

Institut für Sozialwissenschaften
Fakultät I
Ammerländer Heerstr. 114-118 
Universität Oldenburg 
D-26111 Oldenburg

Neuerscheinung!

Aktuelles

Martin Heidenreich: Wirtschaftliche Spaltungen und soziale Ungleichheiten in Europa

Eine zentrale Grundlage für den sozialen Zusammenhalt der EU ist die wirtschaftliche Konvergenz ihrer Mitgliedstaaten. Die Konzentration wissenschaftlicher, technologischer und unternehmerischer Kompetenzen hat in den letzten Jahren jedoch dazu geführt, dass die wirtschaftlichen und Einkommensunterschiede insbesondere in den alten EU -Mitgliedstaaten nicht weiter konvergieren. Angesichts der Abschwächung europaweiter Konvergenzprozesse und erheblicher räumlicher und sozialer Unterschiede steht die EU vor der Herausforderung, den sozialen Zusammenhalt in Europa durch eigenständige transnationale Politiken sicherzustellen.

Zeitschriftenartikel Prof. Dr. Martin Heidenreich

Heidenreich, M. (2023). Equal treatment in the single market? Labour market opportunities for migrants with a European and a non-European background. Culture, Practice & Europeanization, 8(1), 6-25.

Heidenreich, Martin; Broschinski, Sven: Is Property an Insurance or an Additional Burden? Financial Stress Among Homeowners in Europe

Heidenreich, Martin; Broschinski, Sven (2023): Is Property an Insurance or an Additional Burden? Financial Stress Among Homeowners in Europe. Social Inclusion, 11 (1). 

A crucial function of wealth is to protect individuals from the consequences of adverse life events. However, sometimes wealth also implies additional financial risks. In addition to the insurance function of homeownership (the most common form of wealth), we therefore also examine financial squeezes that reflect the indebtedness and social embeddedness of homeowners and limit their options for dealing with social risks. A third hypothesis expects a trade‐off between social protection and homeownership. Taking the example of unemployment, we examine the effects of short‐term unemployment on the perceived financial situation of households based on data derived from EU‐SILC for 27 European countries. It can be shown that debt‐free homeownership reduces financial stress in the case of unemployment compared to tenants and indebted owners. A debt‐free home thus offers an additional buffer and insurance against the financial consequences of unemployment. However, indebted homeowners are particularly hard hit by unemployment because they have to use all their financial resources to pay off their mortgages. Finally, we did not find a trade‐off but a cumulation of advantages due to homeownership and generous unemployment benefits in countries with high net replacement rates.

Interview Sozioökonomische Ungleichheiten und Konflikte in Europa

Die Europäische Union ist wirtschaftlich so integriert wie noch nie. Gleichzeitig durchziehen Europa weiterhin tiefe gesellschaftliche und zwischenstaatliche Ungleichheiten. Wie diese zusammenhängen und was dagegen getan werden kann, erklärt der Soziologe Martin Heidenreich im Gespräch mit te.ma

Cusanuswerk: Fachschaftstagung "Der Euro, Kind mit 20 Eltern - eine Patchwork-Familie im Inflations-Dilemma"

am 4.11.2023 hält Prof. Dr. Martin Heidenreich den Vortrag "Soziale Ungleichheiten in Europa. Mögliche Einflüsse der europäischen Geld- und Finanzpolitik” auf der Fachschaftstagung des Cusanuswerkes in Frankfurt am Main.

Martin Heidenreich & Katharina Al-Shamery: Macht und gute wissenschaftliche Praxis: Eine lokale Perspektive

Die Sicherstellung guter wissenschaftlicher Praxis (GWP) ist eine wichtige Aufgabe von Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Organisationen. Universitäre GWP-Kommissionen und die ihnen zugeordneten Ombudsleute sind zentral für die Umsetzung von GWP-Regeln. Ausgehend von einer machttheoretischen Perspektive und auf Grundlage ihrer jahrelangen Arbeit als Ombudsleute analysieren die Autor*innen an drei Beispielen die mit GWP verbundenen Herausforderungen und ziehen hieraus vier allgemeinere Folgerungen für die Arbeit universitärer Ombudsleute.

Drei Rezensionen

Soeben habe ich drei Rezensionen meines Ungleichheitsbuches entdeckt (Blossfeld 2023; Börner 2023; Tietze 2023). Hierüber habe ich mich sehr gefreut und möchte mich ausdrücklich bei den drei Autorinnen und den beiden Zeitschriften für diese Ehre bedanken - gerade, weil ich weiß, wie viel Zeit die Lektüre und Kommentierung eines über 400-seitiges Buches kostet.
Auch inhaltlich war die Lektüre der Rezensionen außerordentlich inspirierend, da sie mir neue Perspektiven eröffnet haben. So verortet Blossfeld (2023) die rekonstruierten Europäisierungsprozesse im Rahmen des Galton-Problems, d.h. der „Tatsache, dass es schwierig ist, in international vergleichenden Analysen einzelne Länder nur als unabhängige Nationalstaaten zu betrachten, da sie durch supranationale politische und ökonomische Organisationen wie die Europäische Union nicht unabhängig voneinander sind und ähnliche Prozesse durchlaufe.“ Dies ist ein sehr spannender Gedanke, der für die Europaforschung viele weiterführende Möglichkeiten eröffnet. Frau Blossfeld hat vollkommen recht, dass mir die Platzierung des Bildungskapitels in einer vor allem von wirtschaftlichen Ungleichheiten bestimmten Struktur nicht überzeugend gelungen ist.
Börner (2023) fasst noch einmal pointiert das Anliegen der soziologischen Europaforschung zusammen: Es gehe darum, „den zweifelsohne entstandenen europäischen Sozialraum in seinen deutlich tiefschichtigeren gesellschaftlichen Qualitäten ernst zu nehmen und die „neue[n], europabezogene[n] Bedingungsfaktoren und Dynamiken sozialer Ungleichheit“ (S. 30) in diesem Raum zu untersuchen.“ Frau Börner betont zu recht, dass ich die Wirksamkeit der Strukturpolitik und der sozialpolitischen Initiativen der EU (anders als in früheren Arbeiten zur Offenen Methode der Koordinierung) sehr zurückhaltend einschätze – mit Ausnahme der europaweit koordinierten Arbeitsmarkt- und Bildungspolitiken, deren Wirksamkeit durchaus auch auf der Grundlage von Mikrodaten nachgewiesen werden kann. Regionale Förderquoten aus den Struktur- und Kohäsionsfonds hatten keinen nachweisbaren Effekt – was ich in dem Buch hätte dokumentieren sollen. Die beschriebene europaweite Konvergenz der Lohn- und Einkommensniveaus hingegen wird eher als Ergebnis wirtschaftlicher Öffnungsprozesse zu interpretieren sein. Zu Recht betont Frau Börner auch, dass es „neben der äußerlichen Manifestierung territorialer Staatsgrenzen andere Möglichkeiten der Grenzziehung wie bspw. symbolische Grenzziehung oder die Etablierung politischer Mitgliedschaftsgrenzen gibt“ und dass solche Grenzziehungen gerade in einer von Stein Rokkan inspirierten Perspektiven Grundlage für interne Strukturbildungsprozesse und neuartige Formen des sozialen Zusammenhalts sein können.
Tietze (2023) kritisiert zu Recht, dass kaum gefragt wird, „welche Gruppen in welchen EU-Mitgliedstaaten von den wirtschaftlichen Spaltungslinien in Europa profitieren“. Sie empfiehlt  einen stärkeren „Fokus auf die „Gewinnerseite“ (…), um die Produktion und Aufrechterhaltung von sozialen und territorialen Ungleichheiten zu verstehen und die hiermit verbundenen ökonomischen und politischen Machtverhältnisse in den Blick zu rücken.“ Tatsächlich habe ich in der englischen Ausgabe des Buches ein Kapitel über die Vermögensungleichheiten ergänzt, ohne allerdings dem von Tietze formulierten Desiderat eines besseren Verständnisses der „Produktion und Aufrechterhaltung von sozialen und territorialen Ungleichheiten (… und der; MH) hiermit verbundenen ökonomischen und politischen Machtverhältnisse“ nahezukommen. Dies verweist sicherlich auch auf Grenzen der verwendeten Datenbasis. Auch zweifelt Tietze zu Recht die Aussagekraft notwendigerweise hochaggregierter Unterscheidungen zwischen zentralen und peripheren Regionen an und schlägt stattdessen vor, „wissensintensiven Dienstleistungs- und technologischen Industriemetropolen mit einem hohen Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften wie auch an Niedriglohn-Serviceleister:innen im Norden und Westen wie auch im Süden und Osten Europas“ zu unterscheiden – eine Überlegung, die im Zentrum des vierten Kapitels steht und die Anschlussmöglichkeiten an ältere und neuere Arbeiten zu regionalen wirtschaftlichen Unterschieden in Europa nahelegen.
Ich bedanke mich für diese instruktiven und außerordentlich kompetenten und anregenden Rezensionen.
Literaturverzeichnis
Blossfeld, Pia Nicoletta (2023): Martin Heidenreich (2022): Die Doppelte Spaltung Europas. Territoriale und soziale Ungleichheiten als zentrale Herausforderungen der europäischen Integration. In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie 48 (1), S. 145–149. DOI: 10.1007/s11614-023-00516-4.
Börner, Stefanie (2023): Die Soziologisierung europäischer Ungleichheiten. Martin Heidenreich, Die doppelte Spaltung Europas: Territoriale und soziale Ungleichheiten als zentrale Herausforderungen der europäischen Integration. Wiesbaden: Springer VS 2022, 456 S., gb., 79,99 €. In: Soziologische Revue 46 (1), S. 11–18. DOI: 10.1515/srsr-2023-2011.
Tietze, Nikola (2023): Ein ungleichheitssoziologischer Blick auf „Die Doppelte Spaltung Europas“. Martin Heidenreich, Die doppelte Spaltung Europas: Territoriale und soziale Ungleichheiten als zentrale Herausforderungen der europäischen Integration. Wiesbaden: Springer VS 2022, 456 S., gb., 79,99 €. In: Soziologische Revue 46 (1), S. 4–10. DOI: 10.1515/srsr-2023-2010.

Friedensprojekt Europa

Mit dem Europtag am 9. Mai feiert die Europäische Union ihre Einheit. Im Interview spricht der Sozialwissenschaftler und Europa-Experte Martin Heidenreich über die Rolle der EU für den Frieden in Europa und die Beitrittsperspektive als Mittel der EU-Außenpolitik.

Neuerscheinung:

Territorial and Social Inequalities in Europe

Challenges of European Integration

About this book

​This book examines social inequalities in Europe, especially those caused by economic factors. It starts with the paradox of European inequality, where on the one hand, even total income inequality in Europe is significantly lower than in most parts of the world; but on the other, Europe is also characterised by profound and durable inequalities within the continent. It discusses inequalities caused by the exclusion of marginalised groups from the labour market, with considerable and sometimes increasing differences between central and peripheral regions, pronounced wealth and labour market inequalities, and significant rates of persistent poverty, deprivation, educational poverty, low wages and unemployment. The book also discusses broader territorial inequalities, which are the basis for divisions between Northern and Southern Europe, East and West, between qualified and unqualified employees, younger and older people, men and women, and migrants and non-migrants. The book raises questions about the winners and losers of the social transformations linked to the introduction of the Euro, the Eastern enlargement of the EU, and the financial and Eurozone crises. It is based on a comprehensive analysis of a European-wide microdata set on income and living conditions (EU-SILC). The empirical research material, which is the first to deploy this data in a comprehensive manner, consists of detailed empirical analyses of social divisions and Europeanisation processes in 30 European countries. It analyses and explains the transformation of the previously dominant national spaces into a European social space.

This topical book is of interest to academics and students in the fields of sociology and comparative social sciences, along with those studying European regional geography, anthropology, international relations, and international politics.

Disputation Sven Broschinski

Sven Broschinski hat am 01.07.2020 seine Dissertation mit dem Titel: „Dynamiken von Lohnungleichheiten in Europa. Betriebliche und arbeitsmarktpolitische Anpassungen während der Eurokrise” erfolgreich verteidigt.

Vorsitz: Herr Prof. Dr. Tepe, Erstgutachter: Herr Prof. Dr. Heidenreich, Zweitgutachterin: Frau Prof. Dr. Pernicka, Prüfer des dem Dissertationsthema benachbarten Fachgebiets: Herr Prof. Dr. Trautwein, FK II, Prüferin der Wahl: Frau Prof. Dr. Mattes, FK I.

CES-Conference in Madrid vom 20. bis zum 22. Juni 2019

„Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen“ am 24. Mai 2019 in der Spielstätte Exerzierhalle

Doppelte Dualisierung — Die Krisen der EU und Populismus als Vehikel

Die EU ist immer in der Krise. Aber die Krisen verändern und verschärfen sich mit ihrer Politisierung und der zunehmenden Bedeutung von Nationalismus und Populismus. Wie eine gelingende europäische (Sozial-)Politik aussehen kann und wie nationalstaatliche Strukturen sich dadurch verändern werden, beschäftigt Prof. Dr. Martin Heidenreich, Europaforscher und Leiter des Jean Monnet Centre für Europeanisation and Transnational Regulations.

Frühjahrs-Tagung der DGS-Sektion Wirtschaftssoziologie zum Thema „Wirtschaft und soziale Ungleichheit“ 16./17.05.2019

Prof. Dr. Martin Heidenreich hält einen Vortrag zum Thema „Zwischen Konvergenz und Kooperation. Wirtschaftliche Disparitäten in der EU“ auf der Frühjahrs-Tagung der DGS-Sektion Wirtschaftssoziologie zum Thema „Wirtschaft und soziale Ungleichheit“. Der Vortrag ist für Donnerstag 9:30 Uhr eingeplant.

Europaempfang am 5. Mai 2019
Vortrag Prof. Dr. Martin Heidenreich: Europa als Sozialprojekt - was muss sich ändern in unserer EU?

Disputation Thomas Jackwerth

Thomas Jackwerth hat am 24.04.2019, seine Dissertation mit dem Titel: "The openess of corporate innovation processes. A mechanism-based analysis of innovation projects in the wind energy industry" verteidigt.

Vorsitz: Herr Prof. Dr. Tepe, Erstgutachter: Herr Prof. Dr. Heidenreich, Zweitgutachterin: Frau Prof. Dr. Mattes, Prüfer des dem Dissertationsthema benachbarten Fachgebiets: Herr Prof. Dr. Siebenhüner, FK II, Prüfer der Wahl: Herr Prof. Dr. Peinke, FK V.

Niedersächsischer Wissenschaftspreis für Soziologin Jannika  Mattes

21.11.2018: Pressemitteilung 389/18 der Universität Oldenburg:

Prof. Dr. Jannika Mattes, Juniorprofessorin am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Oldenburg, hat den Wissenschaftspreis des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur erhalten.

Forschungsaufenthalt Jenny Preunkert

Jenny Preunkert befindet sich im November und Dezember 2018 für einen Forschungsaufenthalt am  Max Planck Sciences Po Center on Coping with Instability in Market Societies in Paris 

Das "Projekt Europa" in Zeiten des Populismus
Brauchen wir eine neue Idee von Europa und ein neues Politikverständnis?

Vortrag  

Rebecca Harms (Mitglied des Europäischen Parlaments)

Podiumsdiskussion

Rebecca Harms (Mitglied des Europäischen Parlaments)

Prof. Dr. Jan Delhey (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)

Prof. Dr. Jürgen Gerhards (Freie Universität Berlin)

Prof. Dr. Martin Heidenreich (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)

 

(Stand: 19.01.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page