Thomas Etzemüller
Biografie
Prof. Dr. Thomas Etzemüller ist z. Zt. Professor für Kulturgeschichte der Moderne an der Universität Oldenburg. Er hat in Tübingen Neuere und Neueste Geschichte, Kunstgeschichte und Empirische Kulturwissenschaften studiert, außerdem in Stockholm Filmwissenschaften. Er promovierte 2001 in Tübingen mit einer wissenschaftssoziologischen Studie, die die Institutionalisierung der Sozialgeschichte als neues Forschungsfeld in der Geschichtswissenschaft untersucht hat; die Habilitation in Oldenburg 2010 nahm am Beispiel Alva und Gunnar Myrdals die genuin moderne Sozialtechnologie des „social engineering“ in den Blick. Weitere Forschungsprojekte und Publikationen behandelten den Bevölkerungsdiskurs seit 1798, die deutsche Rassenanthropologie, welche Weltanschauung in Wissenschaft zu transformieren trachtete, die Biografieforschung und die Wissenschaftsforschung, jüngst mit einem Sammelband zu „Performanz in der Wissenschaft“. Stichwortgeber seiner Forschungen sind u. a. Niklas Luhmann, Michel Foucault, Ludwik Fleck und die Bildwissenschaften.
Ausgewählte Publikationen
Etzemüller, Thomas: Die Romantik der Rationalität. Alva & Gunnar Myrdal - Social Engineering in Schweden, Bielefeld 2010 (engl. Übers. 2014).
Etzemüller, Thomas: Auf der Suche nach dem Nordischen Menschen. Die deutsche Rassenanthropologie in der modernen Welt, Bielefeld 2015.
Etzemüller, Thomas (Hg.): Die Ordnung der Moderne. Social Engineering im 20. Jahrhundert, Bielefeld 2009.
Etzemüller, Thomas: Brasilia als Experimentalraum und Gesamtkunstwerk, in: Böschen, Stefan/Groß, Matthias/Krohn, Wolfgang (Hg.): Experimentelle Gesellschaft. Das Experiment als wissensgesellschaftliches Dispositiv, Baden-Baden 2017, S. 269-289.
Etzemüller, Thomas: Gegenwartsdiagnose heißt: etwas als etwas sichtbar machen. Wahrnehmung, Visualisierung und Intervention in Gestalten der Moderne, in: Alkemeyer, Thomas/Buschmann, Nikolaus/Etzemüller, Thomas (Hg.): Gegenwartsdiagnosen. Kulturelle Formen gesellschaftlicher Selbstproblematisierung in der Moderne, Bielefeld 2019, S. 105-126.