Kontakt

Leitung

Prof. Dr. Mark Schweda

+49 (0)441 798-5824

Postanschrift

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Fakultät VI - Medizin und Gesundheitswissenschaften
Department für Versorgungsforschung
Abteilung Ethik in der Medizin
Ammerländer Heerstr. 114-118
26129 Oldenburg

Besucheranschrift

Campus Haarentor, Gebäude V04
Ammerländer Heerstraße 140
26129 Oldenburg

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Abgeschlossene Projekte

Ethische und soziale Aspekte co-intelligenter sensorgestützter Assistenzsysteme in der Demenzpflege (EIDEC)

Projektverantwortliche: Prof. Dr. Silke Schicktanz (Georg-August-Universität Göttingen), Prof. Dr. Mark Schweda und Prof. Dr.-Ing. Andreas Hein (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), Prof. Dr.-Ing. Thomas Kirste (Universität Rostock), Prof. Dr. Stefan Teipel (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft, Standort Rostock)

Projektbeteiligter in der Abteilung: Eike Buhr, M.Ed.

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Förderkennzeichen: 01GP1901B

Laufzeit: 2020–2023

Aufgrund des demographischen Wandels und technischer Innovationen erfährt die Versorgung und Pflege von Menschen mit Demenz eine grundlegende Veränderung. Neue Tracking-, Sensor- und Assistenz-Technologien erlauben es, das Verhalten von Menschen mit Demenz zu monitoren und zu unterstützen. Ziel ist es, ein unabhängiges Wohnen zu ermöglichen, Probleme frühzeitig zu erkennen, Pflegende zu entlasten und insgesamt die Qualität und Kosteneffizienz der Versorgung zu steigern. Diese soziotechnischen Systeme integrieren künstliche Intelligenz, Semantik und menschliche Interpretationen.

Unser Forschungsteam untersucht solche co-intelligenten Systeme in der Demenzversorgung in zwei alltagsnahen Anwendungsbereichen, der institutionellen und der häuslichen Pflege. In der Kombination von Technikbewertung und empirisch informierter Ethik beforschen wir die soziale Akzeptanz und moralische Bewertung der Anwendungen bei verschiedenen Gruppen (Patienten, Familienangehörigen, professionell Pflegenden und Ärzten) mittels qualitativer Interviews. Die ethische Analyse fokussiert auf zwei wichtige ethische Konzepte in der Demenzversorgung: Privatheit und Empowerment. Die an der Universität Oldenburg angesiedelten Teilprojekte legen den Schwerpunkt auf den ambulanten Bereich und die Perspektiven von Patientinnen und Patienten sowie Familienangehörigen. Dabei widmen sie sich insbesondere ethischen Fragen der Privatheit in der technisch assistierten Versorgung von Menschen mit Demenz. Die Projektergebnisse fließen in öffentliche Berichte, wissenschaftliche Artikel und Demonstrationsvideos ein. Sie sollen Entwickler solcher Systeme, Forschende aus Ethik, Sozialwissenschaften und Recht, Vertreter von Patientenverbänden und politische Entscheidungsträger darüber informieren, wie ethische und soziale Ansichten und Anliegen potentieller Nutzer und anderer Interessensvertreter bei der Entwicklung der Technologien und ihrem Einsatz in der Versorgung von Menschen mit Demenz zu berücksichtigen sind.

Kontakt: Eike Buhr, M.Ed. ()

Projektwebsite: http://eidec.uni-goettingen.de/

The Public (Re-)Negotiation of Intergenerational Solidarity and Responsibility in the Corona-Pandemic – Media Discourse Analysis and Ethical Evaluation (PRISMAE) (2021-2023)

Projektverantwortliche: Prof. Dr. Mark Schweda (Ethik in der Medizin, Universität Oldenburg) & Dr. Larissa Pfaller (Institut für Soziologie, FAU Erlangen-Nürnberg)

Projektbeteiligter in der Abteilung: Niklas Ellerich-Groppe, M.A.

Förderung: VolkswagenStiftung

Förderkennzeichen: Az.: 99 340.

Laufzeit: 2021–2023

Solidarität und Verantwortung zwischen den Generationen haben sich als zentrale normative Bezugspunkte in öffentlichen und politischen Diskursen über die Corona-Pandemie etabliert. So werden sie etwa in den anhaltenden Debatten über allgemeine Maßnahmen zum Infektionsschutz, über eine mögliche Priorisierung intensivmedizinischer Behandlung und über den Zugang zu und die Förderung von Impfungen in Stellung gebracht und verwendet. Zugleich wird dabei eine Vielzahl von – zum Teil widersprüchlichen – Konzeptionen von intergenerationeller Solidarität und Verantwortung deutlich, die einer genaueren wissenschaftlichen Untersuchung bedürfen. Ziel des Projekts ist es vor diesem Hintergrund, die moralische und politische Bedeutung sowie die laufende öffentliche (Neu-)Verhandlung von intergenerationeller Solidarität und Verantwortung im Kontext von COVID 19 zu untersuchen. In Kombination soziologischer Analyse und ethischer Reflexion nimmt das Projekt im Rahmen einer Diskursanalyse Beiträge in Leitmedien und einschlägige politische Reden aus dem deutschsprachigen Raum in den Blick. Die Ergebnisse können nicht nur dringend notwendige Klärung und Orientierung über entscheidende normative Prinzipien in der aktuellen Krise liefern. Sie bieten ebenso die Chance, die grundsätzliche moralische Verfasstheit der intergenerationellen Beziehungen in heutigen alternden Gesellschaften zu thematisieren und zu diskutieren.

Im Rahmen eines Projekt-Podcasts werden die Ergebnisse der breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht und so erste Schritte auf dem Weg zur Aushandlung eines neuen Generationenvertrags unternommen.

Kontakt: Niklas Ellerich-Groppe, M.A. ()

Projektwebsite: uol.de/medizinethik/forschung/projekte/prismae

Relevante Dimensionen und Aspekte bei der Mensch-Technik-Interaktion in der Altenpflege (DiAStereo) (2021-2022)

Projektverantwortliche: Prof. Dr. Mark Schweda (Ethik in der Medizin, Universität Oldenburg), Prof. Dr. Frauke Koppelin (Technik und Gesundheit für Menschen, Jade Hochschule), Dr. Merle Weßel (Ethik in der Medizin, Universität Oldenburg)

Projektbeteiligter in der Abteilung: Niklas Ellerich-Groppe, M.A.

Förderung: Eigene Mittel/Forschungsfonds der Jade Hochschule Oldenburg/Wilhelmshaven Elsfleth

Laufzeit: 2021–2022

Angesichts des demografischen Wandels, der Veränderung traditioneller familialer Sorgestrukturen und des anhaltenden Fachkräftemangels kommt Assistenzrobotik im sensiblen Feld der Altenpflege eine zunehmende Bedeutung zu. Aus sozialpsychologischer Forschung ist bekannt, dass soziale Kategorien wie Alter oder Geschlecht in der Mensch-Roboter-Interaktion eine ähnliche Rolle spielen wie in der zwischenmenschlichen Interaktion. Es gibt sogar Überlegungen, das Wissen um die Wirkung entsprechender stereotyper Zuschreibungen gezielt zu nutzen, um die Technikakzeptanz und das Wohlbefinden der Nutzenden zu steigern. Derartige Strategien bewegen sich jedoch in einem ethischen Spannungsfeld: So besteht die Gefahr, die Autonomie und die Bedürfnisse der Gepflegten zu missachten und gesellschaftliche Vorurteile zu reproduzieren. Dies kann im Endeffekt zu einer (intersektionalen) Diskriminierung, Beeinflussung oder gar Manipulation von Nutzenden führen. Vor diesem Hintergrund nimmt das Projekt die in diesem Zusammenhang besonders bedeutsame Perspektive der Stakeholder in den Blick: Es erforscht, wie professionell involvierte Personen in Technikentwicklung und Industrie sowie Pflegewesen und Pflegewissenschaft die Implementation von Geschlechter- und Altersstereotypen in der Pflegerobotik und ihre moralischen Probleme wahrnehmen und bewerten. So soll eruiert werden, inwiefern die Wünsche und Bedürfnisse der künftigen Nutzerinnen und Nutzer in der Entwicklung und Implementation berücksichtigt werden.

Kontakt: Niklas Ellerich-Groppe, M.A. ()

Projektwebsite: uol.de/medizinethik/forschung/projekte/diastereo

TriaDe_online - Osteuropäische live-in Hilfen in häuslichen Versorgungsarrangements bei Demenz: Problemfelder und moralische Konflikte in der Triade Person mit Demenz - live-in Hilfe - Angehörige (2020-2022)

Projektverantwortliche: Dr. Milena von Kutzleben (Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Universität Oldenburg), Dr. Merle Weßel (Ethik in der Medizin, Universität Oldenburg), Prof. Dr. Mark Schweda (Ethik in der Medizin, Universität Oldenburg), Prof. Dr. Lena Ansmann (Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Universität Oldenburg)

Förderung: Eigenmittel

Laufzeit: 2020-2022

Nach wie vor lebt ein Großteil der Menschen mit Demenz in Deutschland in Privathaushalten. Um die umfassenden Versorgungserfordernisse bei Demenz trotz des geringen Leistungsumfangs der gesetzlichen Pflegeversicherung zu decken, greifen viele auf sogenannte live-in Hilfen zurück, die meist aus osteuropäischen Ländern stammen. Familien, die sich für eine solche Form der häuslichen Versorgung entscheiden, sind bei der Organisation meist auf sich allein gestellt. Onlineforen und Gruppen in sozialen Netzwerken stellen eine der wenigen Möglichkeiten dar, um mit anderen Betroffenen über das Thema live-in Hilfen ins Gespräch zu kommen.

Das gemeinsame Projekt der Abteilungen Organisationsbezogene Versorgungsforschung und Ethik in der Medizin nimmt die Perspektiven und die Argumentationsmuster von Familien in den Blick, die für die häusliche Versorgung einer Person mit Demenz verantwortlich sind und eine live-in Hilfe engagiert haben oder sich mit dieser Option auseinandersetzen. In Kombination versorgungswissenschaftlicher und ethischer Ansätze untersuchen wir Themen, Problemfelder und moralische Konflikte in der Versorgung von Menschen mit Demenz durch live-in Hilfen anhand der Äußerungen Angehöriger.

Kontakt: Dr. Merle Weßel ()

Projektwebsite: uol.de/ovf/projekte/triade-online

Intersektionale und ethische Perspektiven auf Alter(n) und Körpergewicht in der Gesundheitsversorgung (2021)

Projektverantwortliche: Dr. Merle Weßel (Ethik in der Medizin, Universität Oldenburg) & Dr. Solveig Lena Hansen (Universität Bremen)

Förderung: Impuls-Forschungsförderung des Verbundes Norddeutscher Universitäten

Förderkennzeichen: 210507 VNU51

Laufzeit: August–Dezember 2021

Angesichts der steigenden Lebenserwartung und des demographischen Wandels rückt das Körpergewicht älterer Menschen in den Fokus von Medizin und Public Health. Gleichzeitig ist das Lebensalter relevant, wenn präventive Adipositas-Maßnahmen entwickelt und bariatrische Operationen durchgeführt werden. Durch das Präventionsparadigma und Forderungen nach „erfolgreichem“, „aktivem“ und „gesundem“ Altern werden so Alters- und Körpernormen sowohl bestätigt als auch neu verhandelt. Das Projekt betrachtet aus empirisch-ethischer Perspektive den Zusammenhang von hohem Alter und hohem Körpergewicht (a) in empirischer Hinsicht, indem es exploriert, in welchen Bereichen des Gesundheitssystems sich Diskriminierungen aufgrund hohen Alters und hohen Körpergewichts vermindern oder verstärken und welche salutogenen Ressourcen die Betroffenen für sich nutzen; (b) aus ethischer Sicht, indem es untersucht, inwiefern ältere, adipöse Menschen im Kontext von Prävention und Behandlung eine Diskriminierung erfahren, und aus einer Gerechtigkeitsperspektive nach Kriterien für einen fairen Zugang zu salutogenen Ressourcen fragt.

Kontakt: Dr. Merle Weßel ()

Projektwebsite: uol.de/medizinethik/forschung/projekte/koerpergewicht-alter

Die moralische Signifikanz der Verletzlichkeit des Menschen (2018-2020)

Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Michael Coors (Universität Zürich)

Projektbeteiligter in der Abteilung: Prof. Dr. Mark Schweda

Projektlaufzeit: 2018-2022

Das Projekt fragt grundlegend nach der moralischen Signifikanz der Verletzlichkeit des Menschen: Wozu verpflichten Phänomene der Verletzlichkeit wie z.B. Leiden, Schmerz und Krankheit in moralischer Hinsicht? Wie können sie in moralische Vorstellungen des guten Lebens integriert werden? Wie sind sie theologisch einzuordnen und zu bewerten? Diese Fragestellungen sind zu diskutieren vor dem Hintergrund einer inzwischen etablierten internationalen Debatte über den Begriff der Vulnerabilität, und vor dem Hintergrund einer anthropologischen und theologischen Klärung der Verletzlichkeit des Menschen.

Die Fragestellungen werden durch eine Projektgruppe im Rahmen von fünf Workshops bearbeitet, zu denen z.T. auch externe Referenten und Referentinnen eingeladen werden. Die Ergebnisse des Projektes werden 2020 im Rahmen einer Abschlusstagung und in Form einer Buchpublikation veröffentlicht.

Kontakt: Prof. Dr. Mark Schweda ()

Erfolgreiches = gesundes = gutes Altern? (2017-2019)

Projektverantwortliche: Dr. Larissa Pfaller (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) & Prof. Dr. Mark Schweda (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)

Förderung: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

Förderkennzeichen: ZMV I 1 – 2516 FSB 017

Laufzeit: 2017-2019

Das gerontologische Konzept des erfolgreichen Alterns („Successful Aging“) markiert ein zentrales Paradigma human- und sozialwissenschaftlicher Alternsforschung. Zugleich findet es Eingang in sozialpolitische Programme und bestimmt damit auch politische Zielsetzungen in alternden Gesellschaften. Dabei ist „Successful Aging“ nicht nur als theoretische Kategorie zur Beschreibung einer sich verändernden Altersphase zu verstehen. In dem Konzept kommt die Überwindung lange vorherrschender Defizitmodelle des Alters zu Gunsten einer an Ressourcen und Potenzialen orientierten Perspektive auf das spätere Leben zum Ausdruck. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Frage nach dem normativen Gehalt von Konzepten des „Successful Aging“ und seiner ethischen Bewertung. Im Sinne einer empirisch informierten Ethik kombinieren wir Methoden qualitativer Sozialforschung und systematischer ethischer Reflexion. Im soziologischen Teilprojekt werden auf Basis empirischer Forschung die gegenwärtigen gerontologischen, präventivmedizinischen und sozialpolitischen Diskursen zugrundeliegenden Konzepte „erfolgreichen Alterns“ rekonstruiert. Im ethischen Teilprojekt werden die rekonstruierten Konzepte mit Hinblick auf ihre normativen Prämissen analysiert und im Lichte der ethischen Frage nach den Bedingungen guten Lebens reflektiert. Übergreifendes Ziel ist eine empirisch informierte und ethisch reflektierte Systematik von Konzeptionen „guten Alterns“ im Horizont von Medizin und Gesundheitswesen. Durch die Verknüpfung der Teilprojekte werden dabei sowohl wissenschaftlich als auch gesellschaftspolitisch relevante Ergebnisse erwartet.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Zum Umgang mit genomischen Hochdurchsatzdaten (GenoPerspektiv) (2014-2017)

Weitere Informationen finden Sie hier.

Biomedizinische Lebensplanung für das Altern (2010-2014)

Ziel des interdisziplinären Verbundprojekts ist es, die Bedeutung der wachsenden Möglichkeiten der Biomedizin für die Lebensplanung im Hinblick auf Altern und Sterben besser zu verstehen. Mit Hilfe soziologischer und bioethischer Methoden werden zwei Leitpraktiken exemplarisch untersucht: die präventive Gesundheitsvorsorge/ Anti-Aging und die Antizipation von Entscheidungen am Lebensende/ Patientenverfügungen.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier auf der Projekthomepage.

(Stand: 28.03.2024)  | 
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