Die Fledermäuse
Die Fledermäuse von Giglio - Einführung
Fledermäuse sind die artenreichste Gruppe der Säugetiere nach den Nagetieren, mit über 1.400 bekannten Arten weltweit. Sie gehören zur Ordnung Chiroptera (Aus dem Griechischen Cheir - „Hand“ und Pteron - „Flügel“), die sich in zwei Unterordnungen gliedert: die Flughunde (Megachiroptera) und die Fledermäuse (Microchiroptera). Fledermäuse existieren seit mehr als 50 Millionen Jahren und sind die einzigen Säugetiere, die aktiven Flug betreiben können.
Mit ihrem einzigartigen Orientierungssystem, der Echoortung, sind sie in der Lage, sich in der Dunkelheit zu orientieren und Insekten zu jagen, dadurch ist ihre Nahrungsquelle nahezu konkurrenzlos. Diese außergewöhnlichen Fähigkeiten haben sie zu einer sehr erfolgreichen und weit verbreiteten Gruppe gemacht, die in vielen verschiedenen Lebensräumen zu finden ist.
Fledermäuse im Mittelmeerraum
Der Mittelmeerraum ist ein wichtiger Lebensraum für viele Fledermausarten, darunter auch der toskanische Archipel, der die höchste Anzahl an Fledermausarten in der Region aufweist. Auf den kleinen Inseln dieses Archipels sind alle Fledermausfamilien vertreten, die auch auf dem italienischen Festland vorkommen. Besonders bemerkenswert ist die Artenvielfalt auf der Insel Elba. Diese Artenvielfalt wird durch die verschiedenen Lebensräume der Inseln unterstützt, die von Steineichenwäldern und Macchien bis hin zu urbanen Gebieten und der Küstenlinie reichen. Auf Giglio ist das Artvorkommen weniger gut untersucht, jedoch konnte 1939 auf Giglio der Riesenabendsegler (Nyctalus lasiopterus) dokumentiert werden, die größte Fledermausart Europas.
Forschungsprojekte auf Giglio
Im Rahmen der Exkursion wurden in Kleinprojekten in den Jahren 2023 und 2024 auf Giglio Kartierungen zum Abdecken des Artenspektrums der Fledermäuse durchgeführt. Dabei kamen Batdetektoren zum Einsatz, die Ultraschallrufe der Fledermäuse aufzeichnen. Daran kann die Art bestimmt werden, zudem wurde die Verteilung sowie die Nutzung verschiedener Lebensräume zu dokumentieren. Die Untersuchungen umfassten diverse Lebensraumtypen wie Steineichenwälder, Macchie, urbane Räume und die Steilküste.