Kontakt

Prof. Dr. Esther Ruigendijk
Sprecherin der Forschungsgruppe

Prof. Dr. Ulla Licandro
Stellvertretende Sprecherin der Forschungsgruppe

Forschungsmitglieder

Die Forschungsgruppe ist interdisziplinär angelegt: Es kooperieren bisher Forschende aus der Sprachwissenschaft, der Sprachdidaktik sowie der Sonderpädagogik:

Wissenschaftler*innen

Weitere interessierte Forschende möchten wir bitten, Kontakt mit Esther Ruigendijk, der Sprecherin der Gruppe, aufzunehmen.

Nachwuchsforscher*innen:

Lara Hardebeck

betreut von: Prof. Dr. Ulla Licandro und Prof. Dr. Esther Ruigendijk

Arbeitstitel: Spracherwerb und Partizipation von Kindern mit Hörbeeinträchtigung

Ein Ziel der Inklusion ist der gleichberechtigte Zugang zur Bildung, um eine volle und wirksame Partizipation für Kinder und Jugendliche an der Gesellschaft zu ermöglichen (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, 2018; Platte, 2020). Im Rahmen eines (inklusiven) Unterrichts, der überwiegend lautsprachlich organisiert ist und somit das Hör- und Sprachverstehen voraussetzt (Bogner et al., 2018; Hennies & Hintermair, 2020), treffen lautsprachlich kommunizierende Kinder mit einer Hörbeeinträchtigung auf zahlreiche Partizipationsbarrieren (Schwab et al., 2019; Todorov et al., 2021). Diese ergeben sich u. a. aus Verzögerungen im Lautspracherwerb (Haukedal et al., 2022; Tomblin et al., 2015). Es bedarf der Erfassung der subjektiven Erfahrungen und Bedürfnisse dieser Schüler*innen, um Partizipationsbarrieren zu identifizieren und abzubauen (Todorov et al., 2022).

Um die Partizipation von Schüler*innen mit einer Hörbeeinträchtigung zu stärken, soll im Rahmen des Promotionsvorhabens der Zusammenhang zwischen sprachlichen Kompetenzen und den Partizipationsmöglichkeiten von Schüler*innen mit einer Hörbeeinträchtigung untersucht werden. Dazu werden einerseits standardisierte Sprachtests und Fragebögen zur Partizipation eingesetzt. Andererseits werden Interviews mit Schüler*innen mit einer Hörbeeinträchtigung und ihren Lehrkräften geführt, um Barrieren sowie Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten für die schulische Partizipation im inklusiven Unterricht herauszuarbeiten.

 

Katharina Kuhlmann

Betreut von Prof. Dr. Ulla Licandro

Arbeitstitel: Sprachentwicklungsstörungen und zusätzliche Beeinträchtigungen im Bereich der emotional-sozialen und motorischen Entwicklung. Erfassung von Formen und Ausprägungen sowie Auswirkungen auf die Partizipation

Sprache ist von elementarer Bedeutung für die erfolgreiche Schul- und Lebensbewältigung sowie die Partizipation von Kindern (Chilla, 2017). Bei Kindern mit Beeinträchtigungen im Spracherwerb ohne ursächliche Störungen in anderen Entwicklungsbereichen liegen primäre Sprachentwicklungsstörungen (SES) vor (Spreer et al., 2015). SES zählen mit Prävalenzangaben von 5-8% zu einer der häufigsten Entwicklungsstörungen in der Kindheit (von Suchodoletz, 2014). Zudem treten häufig begleitende Auffälligkeiten in nichtsprachlichen Bereichen auf. Beispielsweise zeigen sich enge Zusammenhänge in der Entwicklung sprachlicher und emotional-sozialer Fähigkeiten (Yew & O'Kearney, 2013). Auch Auffälligkeiten in der Grob- und Feinmotorik treten im Zusammenhang mit SES häufig auf (Sanjeevan et al., 2015). Das kombinierte Auftreten der Entwicklungsauffälligkeiten geht mit zusätzlichen Partizipationsbarrieren einher; jedoch mangelt es an Daten zu kombinierten Beeinträchtigungen bei Kindern mit SES im Grundschulalter.

Das quantitativ angelegte Promotionsprojekt verfolgt das Ziel, die möglichen Formen und Ausprägungen von sozial-emotionalen und motorischen Kompetenzen bei Kindern mit SES anhand standardisierter Testverfahren zu erfassen. Weiterhin sollen die Barrieren und Unterstützungsmöglichkeiten für die Partizipation aus Sicht der Eltern qualitativ erfasst werden. Auf diese Weise soll Wissen über kombinierte Beeinträchtigungen bei Kindern mit SES geschaffen werden, welches praktisch bedeutsam ist, um zielführend intervenieren und beraten zu können sowie Partizipationsmöglichkeiten zu stärken.

 

Roos Weijers 

Betreut von Prof. Dr. Esther Ruigendijk

Arbeitstitel: Die Interpretation und Verarbeitung von Wh-Fragen bei deutschen und niederländischen Kindern: Eine cross-linguistische Studie

In der Literatur zeigt sich, dass das Verständnis von Objektstrukturen Kindern mehr Schwierigkeiten bereitet als das Verständnis von Subjektstrukturen (z.B. Sauerland et al., 2016). In der Literatur ist man sich aber nicht darüber einig, inwiefern Kasus oder Kasusmarkierung zum Verständnis von diesen Strukturen beiträgt (Friedmann et al., 2009; Kempe & MacWhinney, 1999). Es werden zwar Effekte von Kasusmarkierung auf das kindliche Verständnis von Subjekt- und Objektstrukturen gefunden (z.B. Biran & Ruigendijk, 2015), aber erwachsene Leistungen zeigen sich erst im späteren Alter (z.B. Schouwenaars et al., 2018). Darüber hinaus wird nicht in allen Studien gefunden, dass Kinder wer-Objektfragen besser verstehen als welch-Objektfragen (Metz et al., 2010; Friedmann et al., 2009). Dies würde bedeuteten, dass die Ungleichheit der DPs bezüglich lexikalischer Restriktion als Erklärung für das bessere Verständnis von wer-Objektfragen (Friedmann et al., 2009) nicht richtig ist.

Ziel dieses Promotionsprojektes ist es daher, die Rolle von Kasusmarkierung und DP-Struktur bei der Interpretation und der Verarbeitung von Subjekt- und Objektstrukturen weiter zu untersuchen. Zu diesem Zweck wird ein Vergleich zwischen der Interpretation und der Verarbeitung von deutschen Wh-Fragen einerseits und niederländischen Wh-Fragen andererseits angestellt. Die Fragen in diesen Sprachen sind sich was die Struktur angeht sehr ähnlich, aber unterscheiden sich bezüglich Kasusmarkierung. Konkret werden deutschsprechende und niederländischsprechende Kinder und Erwachsene an einer Satz-Bild-Matching-Aufgabe, bei der zusätzlich von Eyetracking Gebrauch gemacht wird, teilnehmen.

Die Forschungsgruppe Fortgeschrittener Spracherwerb wird von der DiZ-Forschungsakademie unterstützt.

(Stand: 28.03.2024)  | 
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