Europäisierung sozialer Ungleichheiten

Europäisierung sozialer Ungleichheiten

Soziale Ungleichheiten können nicht mehr ausschließlich im Rahmen von Nationalstaaten begriffen werden. Eine zentrale Herausforderung der Europasoziologie ist daher die Untersuchung von Ungleichheiten, die in einem regional-national-europäischen Mehrebenensystem hervorgebracht und reguliert werden. Auf Grundlage europäischer Mikrodatensätze (insbesondere EU-SILC, LFS) sollen in dem hier vorgeschlagenen Projekt erstens die Struktur der Einkommensungleichheiten und zweitens die ungleiche Ausstattung mit materiellen Gütern und die ungleichen Teilhabechancen in den Bereichen Erwerbsarbeit, Wohnen, Bildung, Gesundheitsversorgung und soziale Teilhabe beschrieben werden, um der Multidimensionalität sozialer Lagen Rechnung zu tragen. Drittens sollen die rekonstruierten Ungleichheitsmuster unter Rückgriff auf regionale Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktstrukturen, nationale Institutionen und europäische Marktöffnungs- und Regulierungspolitiken erklärt werden. Damit kann überprüft werden, ob sich die bislang weitgehend abgeschlossenen nationalen "Ungleichheitsräume" durch supranationale Integrationsprozesse und subnationale Differenzierungsprozesse öffnen. Auch wenn nationalstaatliche Politiken und Institutionen immer noch maßgeblich die soziale Lage der Bevölkerung beeinflussen werden, könnte dies als Hinweis auf eine Europäisierung sozialer Ungleichheiten interpretiert werden.

Antragsteller/innen

Prof. Dr. Martin Heidenreich

Dr. Jenny Preunkert

Projektmitarbeiter/innen in Oldenburg

Sven Broschinski

Patricia Bruns 

Matthias Pohlig

Merle Toborg

Projektfinanzierung

Das Projekt wurde im Rahmen der Forschergruppe Europäische Vergesellschaftung von 2012 bis 2015 (2. Phase bis 2019) durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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