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Prof. Dr. Ulrike Sallandt

orcid.org/my-orcid?orcid=0009-0004-5894-8467

Prof. Dr. Ulrike Sallandt

Systematische Theologie und Ökumene

Ökumenisch – Inter-/Transkulturell – Inter-/Transkonfessionell – inter-/transreligiös 

Die Systematische Theologie lädt ein, über Bedeutung und aktuelle Relevanz des christlichen Glaubens nachzudenken. Dabei werden Bezüge zur nicht-christlichen oder auch nicht-religiösen Reflexion über Wirklichkeit und Gesellschaft konstitutiv und konstruktiv berücksichtigt. Insofern zeigt die Fachdisziplin eine Nähe zur Methode der Philosophie/ Ethik / des philosophischen ethischen Denkens, zugleich zur Vielfalt kulturwissenschaftlicher, soziologischer, gesellschaftlicher und (bildungs-)politischer Zugänge und Inhalte. 

Im Oldenburger Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik orientiert sich Lehre und Forschung des Fachbereichs vornehmlich in der Perspektive der akademischen Ausbildung künftiger Religionslehrkräfte. Deren zukünftige gesellschaftliche Bildungsaufgaben, Menschen  Orientierung und Begleitung zu bieten, erfordert ein eigenes – kritisch normatives, zugleich alteritäts- und kultursensibles – religiöses christliches Selbstverständnis. Dafür ist es wichtig, Theologie in (neuen) ökumenischen und transkulturellen Kontexten wahrzunehmen, die das Christentum weltweit ausmachen, Einerseits gilt es die konfessionelle Pluralität zu bedenken, andererseits das theologische Potential kulturell-komplexer wechselseitiger Beziehungsprozesse auszuloten. In diesem glokalen Bewusstsein reflektiert die Systematische Theologie transkulturell die christliche Wirklichkeitsperspektive auch in Hinsicht auf die Vielfalt der Religionen. 

Prof.'in Dr.'in Ulrike Sallandt

Als Systematische Theologin thematisiere ich die ,Theologischen Orte‘ (Loci teologici) in Anbindung an den glokalen Kontext. Systematische Theologie (Dogmatik/Ethik/Religionsphilosophie) muss immer wieder die eigenen Denkansätze selbstkritisch prüfen. Dabei geht es mir besonders darum, andere Perspektiven außerhalb Europas zur Sprache kommen zu lassen und diese mit den vertrauten kritisch ins Gespräch zu bringen. Insofern stehe ich für eine Systematische Theologie inter-/transkulturell. Im adverbialen Gebrauch von inter-/transkulturell drückt sich meine grundsätzliche Haltung aus, ausgehend-von und in Anbindung-an andere Kontexte, Konfessionen, Traditionen, Ausdrucks- und Gestaltungsformen, Disziplinen theologisch zu denken, zu sprechen und zu handeln. Postkoloniale Theorien, Dekolonialisierungsdiskurse, kritische Gesellschaftstheorien, globale Krisen, Polarisierungstendenzen in Politik und Gesellschaft, Machtansprüche in der Wissenschaft u.a., fordern mich permanent theologisch auf, meine Perspektiven kritisch zu hinterfragen und den ,dritten Raum’ (Homi Bhabha) zu betreten, um die klassischen ,Theologischen Orte’ christlichen Glaubens plausibel und relevant immer wieder neu auszuhandeln und auszuloten.

… und sonst so! 

Ich liebe Sport und Theater. Körper/Körperlichkeit ist Quelle von Einsicht und Erkenntnis. Sinnlich erfahren wir primär unsere Umwelt, nehmen unmittelbar und hautnah anders (aufmerksamer) wahr. Meine Zeit in Lateinamerika, die Begegnung mit mir fremden Phänomenen im Christentum, hat mich die unbedingte Bedeutung von Kontext und Kultur für Glauben und Religion erfahren lassen. Nicht der Begriff, sondern Körperlichkeit und Materialität konstituieren den Entstehungskontext und legen den Grundriss von Glauben und Wissen, folglich den Rahmen von Sprache und Verständigung im Miteinander. In diesem Bewusstsein breche ich immer wieder auf, gehe zu alten Denkstrukturen und Ordnungsprinzipien auf kritische Distanz und suche das Gespräch mit Alteritäten aller Art, oder – wie Hannah Arendt schreibt – denke ohne Geländer.   

 

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