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Prof. Dr. Katharina Al-Shamery

Institut für Chemie

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Gold in Nano-Form

Gold in Nano-Form

"Kein Element fasziniert die Menschheit so sehr wie Gold", sagt die Chemikerin Katharina Al-Shamery. Hier erklärt sie, warum der glänzende Stoff gerade in Nano-Form so besonders ist:

"Bereits in der Kupferzeit gewannen die Menschen Gold, um Schmuck herzustellen. Und Goldreserven sind wichtig für unser Währungssystems. Doch es gibt zahlreiche weitere Anwendungen. Neben rund 60 anderen Stoffen enthält beispielsweise ein Handy etwa 30 Milligramm Gold – denn das Metall ist sehr leitfähig und korrosionsbeständig. In der Medizin dient Gold als Zahnfüllungen und Ärzte setzen es ein, um Tumore zu bekämpfen oder Krankheiten zu detektieren.

Bestehen die Goldnuggets nur noch aus wenigen bis zu einigen tausend Atomen, verändern sich die Eigenschaften des Metalls kontinuierlich. Die brillanten Farben gotischer Kirchenfenster stammen von solchen im Fensterglas gebildeten Nanopartikeln der Edelmetalle. Dabei hängt die beobachtete Farbe von der Größe der Nanopartikel und der Art des Metalls ab. In sehr definierter, regelmäßiger Anordnung leiten bestimmte Goldnanostrukturen das Licht um einen Gegenstand herum, anstatt es zu reflektieren: Der Betrachter sieht nur das, was hinter dem Gegenstand liegt, nicht aber den Gegenstand selber. Wollte man so einen Tarnumhang à la Harry Potter aus diesem herstellen, müsste man jedoch sehr aufwändig für die verschiedenen Wellenlängen des Lichts Strukturen aus unterschiedlichen, besonders kleinen Partikeln einsetzen. Dies ist bisher nur für kleine Flächen gelungen.

In der Grundlagenforschung ermöglichen Goldnanostrukturen, einzelne Moleküle zu beobachten oder einzelne Moleküle mit Licht zu schalten für künftige Anwendungen in der Optoelektronik. Als Katalysator hilft Gold, bei moderaten Temperaturen den Energieaufwand chemischer Prozesse zu minimieren und sogar Sonnenlicht als Energiequelle zu nutzen. In Oldenburg gibt es mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit diesem faszinierenden Element befassen. Nicht zu Unrecht sagte bereits Gretchen in Faust, der Tragödie erster Teil, von Johann Wolfgang von Goethe: ‚Nach Golde drängt, am Golde hängt Doch alles. Ach wir Armen‘.“

 

(Stand: 15.03.2024)  | 
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